Beck, Johann Tobias - Die wahre Geistesleitung.

Beck, Johann Tobias - Die wahre Geistesleitung.

Am 4. Sonntag nach Trinitatis.

Apostelgeschichte 16, 6-10.
Da sie aber durch Phrygien und das Land Galatien zogen, ward ihnen gewehret von dem Heiligen Geist, zu reden das Wort in Asien. Als sie aber kamen an Mysien, versuchten sie durch Bithynien zu reisen; und der Geist ließ es ihnen nicht zu. Da sie aber von Mysien überzogen, kamen sie hinab gen Troas. Und Paulo erschien ein Gesicht bei der Nacht; das war ein Mann aus Makedonien, der stand und bat ihn, und sprach: komm hernieder in Makedonien, und hilf uns. Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsobald zu reisen in Makedonien, gewiß, daß uns der HErr dahin berufen hätte, ihnen das Evangelium zu predigen.

Dem Apostel Paulus und seinen Begleitern wurde „gewehret von dem heiligen Geist, zu reden das Wort in Asien.“ Demnach waren es nicht äußerliche Hindernisse irgend einer Art, welche diese Glaubensboten nicht zum Wort ließen kommen; sondern von innen heraus wurde es ihnen gewehrt, von dem heiligen Geiste, der in ihnen wohnte, nach dem Wort des HErrn (Joh. 14, 17. 26. 15, 13.): „der Geist der Wahrheit bleibet bei euch, wenn ich auch weggehe, und wird in euch sein; derselbige Geist wird euch Alles lehren und euch in alle Wahrheit leiten.“ Wie nun der HErr in der Fülle und Klarheit Seines eigenen Geistes überall schnell es heraus hatte, ob Seine Stunde gekommen sey oder nicht, ob und wie weit Er jeden Orts reden sollte oder schweigen: so war es wieder (Apostelgesch. 18, 5.; Matth. 10, 19.). Sein Geist in Seinen Boten, der sie drang und trieb und ihnen gab zu reden, wo und wie für das Wort von Jesus Christus gerade Raum und Zeit war; der aber auch nicht zuließ das Wort, wehrte und verhinderte, so weit der HErr, welcher Aerndtefeld und Arbeiter gleich gut kennt, es nicht am Platze fand.

Was dünket euch nun vor Allem von solcher Leitung des Geistes, Geliebte, bei der Predigt des Wortes Gottes? Ist's genug, nur zu rühmen, man rede und treibe das Wort und Werk des HErrn, unangesehen ob es auch im Sinn und Gesetz Seines heiligen Geistes geschehe, oder nur im Gutdünken unseres eigenen Geistes? Paulus behauptet auch im Römerbrief (15, 17 f.): ich kann mich rühmen in Jesu Christo, daß ich Gott diene - hiefür aber beruft er sich nicht schlechtweg nur darauf, daß er ja das Evangelium predige unter Heiden und Christen; vielmehr weh mir, sagt er im Korinther-Brief (1 Kor. 9, 16.), wenn ich nicht Evangelium, sondern etwas anderes predigte - das ist noch kein Ruhm für mich; ich muß es thun, wenn ich nicht will Strafe auf mich laden als falscher Arbeiter! Seinen Ruhm in Christo aber beweist er damit, daß er nie etwas zu sagen wage, was nicht Christus, also sein heiliger Geist, durch ihn wirkte in Wort und Werk. Und warum wagt es nun dieser große Apostel nicht, geradezu schon die Predigt des wahren Evangeliums als rühmlich gelten zu lassen, sondern nur, was dabei wirklich auch in Christi Geist und Kraft geredet und gethan sey? vor Allem darum, weil er das Seligmachen und Seligwerden nicht leicht nahm; weil er es als heilige Amtspflicht erkannte, Solche, die ihn hörten, nicht überhaupt nur zu Etwas zu bringen, was Menschen mögen Glauben heißen, sondern zum Gehorsam eines Glaubens, der auf Gottes Geist und Kraft stünde, nicht auf menschlichen Geistes-Einfällen, Herzens-Ergüssen und Rednereien. Auf Gottes Geist und Kraft steht nun eben der Glaube noch nicht, wenn das Evangelium bloß in seinem Wortlaut vorgetragen und hingenommen wird, ohne daß es zugleich in seinem eigenen Geist der Wahrheit und seiner Kraft der Wahrheit wirksam ist bei denen, die es lehren und die es lernen (1 Thess. 1,5. 1 Kor. 2, 4 f.): sonst deuten wir immer wieder die wichtigsten Worte und Ausdrücke der evangelischen Geschichte und Lehre in unsern eigenen Geist um, kleiden sie ein in unsre Kopf- und Herzens-Farbe, daß unvermerkt auch bei unveränderten evangelischen Worten doch ein gefärbtes Evangelium wird, eben damit auch ein gefärbter Glaube; und ein solcher empfahet entweder seinen Lohn mit den Heuchlern, oder muß, um selig werden zu können, erst noch gesalzen werden mit dem Feuer des zukünftigen Tages (1 Kor. 3, 12-15.) durch den Geist des Gerichts und des Brandes, wie ihn Jesaias (4, 4.) nannte. Darum wachte auch der Apostel bei seinen Gemeinden mit göttlichem Eifer darüber, daß sie solcher Gestalt, wie er das Evangelium ihnen verkündigt hätte, es auch behielten, und nicht einen andern Jesum vertrügen, als den er ihnen in Beweisung des Geistes und der Kraft vor Augen gemalt hätte: sonst habt ihr umsonst geglaubt, schärft er ihnen ein; die Sinne eures innern Lebens werden verrückt aus der christlichen Lauterkeit, verdorben von dem beigemischten menschlichen Sauerteig (1 Kor. 15, 2. 2 Kor. 11,2. 3 f. Gal. 1, 12. 5, 8 f.).

Was lernen wir also hieraus, meine Freunde? Fällt es nicht in die Augen, wie diese geheiligten Männer und Boten Gottes so ernst und genau es nehmen mit dem Dienst am Wort bei ihnen selber und mit dem Glauben bei Heiden und Gemeinden? wie sie bei sich und Andern so scharf unterscheiden zwischen dem Menschlichen und Göttlichen, dem eigenen Geist und des HErrn Geist, daß nicht Eines mit dem Andern sich vermenge weder in ihrem eigenen Munde noch im Herzen der Gläubigen? Wie sind sie so gar nicht schnell und voreilig, christliche Redeweise und Form, gutmeynende Gedanken von Christus, feurige Worte von Seinem Reich und Großthun in Seinem Namen, weil es ja doch auf Verkündigung des Evangeliums und Christi Ehre hinauslaufe, darum auch dem Geiste Gottes zuzuschreiben, es als im HErrn gethan und vom HErrn gewirkt, als geistliches Wesen zu rühmen. Ihnen vielmehr gilt es als Gesetz, daß, (1 Kor. 2, 12 f.) was von Gottes Gnade in Christo uns geschenkt ist, auch geredet und verkündigt werde mit Worten, die der heilige Geist lehret; daß, was geistlich ist und geistliche Menschen soll machen können, auch geistlich müsse gerichtet und behandelt werden, nach dem Sinn des Geistes, in seiner Kraft und Sprache; so Jemand einmal wolle reden im Namen des HErrn, so rede er's als Gottes Wort, sagen sie (1 Petr. 4, 11.); daß es also wirklich Worte Gottes sehen, die er in seiner Rede verarbeitet, und daß es das Wort Gottes recht gepredigt heiße, wie der Prophet (Jer. 23, 28.) sich ausdrückt, nicht der göttliche Weizen mit dem Stroh des eigenen Herzens und Mundes sich müsse zusammen reimen! Und so Jemand Amt und Dienst wolle haben am Werk des HErrn, so müsse er schöpfen, also auch zu schöpfen wissen aus dem Vermögen, das Gott darreicht, daß er von Ihm die geistliche Tüchtigkeit gewinne, statt seinen ungeschickten Dienst rechtfertigen zu wollen mit dem natürlichen Unvermögen der Menschen und mit seiner eigenen Untüchtigkeit; denn in Wahrheit sind wir (2 Kor. 3, 5 f.) allerdings nicht tüchtig von uns selber, auch nur etwas zu denken, vielweniger etwas zu thun, das in's ewige Leben bleibt: dafür aber haben wir einen Gott, der tüchtig macht zum Wesen und Amt des Geistes, zur Frucht des ewigen Lebens; haben aber auch um so weniger Entschuldigung, wenn wir mit unserm Denken, Reden und Thun im Namen des HErrn so leicht und ungenau es nehmen; wenn wir, um es redlich und völlig ausrichten zu können in der Kraft und Wahrheit des Geistes, nicht uns bereiten, uns leiden und anstrengen, dagegen schnell sind zu bauen und in's Feld zu ziehen, ohne auch nur zuvor ernsthaft unser geistliches Vermögen zu überrechnen und unserm geistlichen Mangel abzuhelfen (Luk. 14, 28 ff.).

Täusche sich Niemand damit, das sehen allzustrenge Forderungen, harte Reden. So wir selbst, was zum Reich, Werk und Dienst Gottes gehört, ernst und schwer nehmen, Pforte und Weg nehmen, wie sie sind, als eng und schmal: so will und wird Gott nach seiner Gnade das Schwere uns leicht und das Unmögliche möglich machen; machen wir aber die göttlichen Dinge und Gebote selbst uns leicht, dann weiß Er auch nach seinem heiligen Ernst sie uns noch schwer zu machen - Laufen und Kämpfen allein thuts noch nicht, sondern es wird Niemand gekrönt, er laufe und kämpfe denn recht, nämlich in der Geistes-Ordnung Gottes (1 Kor. 9,24 ff. 2 Tim. 2, 3. 5.). Allerdings die aus der Wahrheit keinen Ernst machen, die sind ohne viele Prüfung schnell bereit, ihre Besonderheiten und Eigenmächtigkeiten, wo sie für Gott reden und thun, wie es ihnen um's Herz ist, dem HErrn und seinem Geiste zuzuschreiben; noch Mehrere, die keine geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und Bösen, werfen unvermerkt Göttliches und Menschliches durcheinander; was aus dem bloßen Vernunft- und Gemüths-Geist kommt, aus dem Sinn des menschlichen Herzens oder ans dem Fleische, verwechseln sie mit dem Lebens-Zeugniß des heiligen Geistes, täuschen sich so und werden getäuscht. Solchen Täuschungen aber erliegen Männer nicht wie Paulus; nicht nur daß in ihnen das lebendige Wort Gottes Seele und Geist bereits auseinander geschieden hatte (Ebr. 4, 12.), es erleuchtete ihnen auch der Geist der Weisheit und der Offenbarung die Augen des Herzens so kräftig, daß wir gerade nur aus ihrem Munde die hellen, scharfen Sprüche haben, welche zwischen Gottes und der Menschen Gedanken, zwischen Geist und Fleisch, Gesetz im Gemüth und Gesetz des Geistes, zwischen eigenes Gutmeynen und göttliche Offenbarung einen so gewissen und genauen Unterschied uns hinstellen, als zwischen Himmel und Erde, Licht und Finsterniß, Tod und Leben. In sich selbst und um sich her handhabten die Apostel diese heilige Unterscheidung als ein geistliches Gericht ohne Ansehen der Person; sie waren mit dem tiefsten Ernste aufmerksam, was sie redeten und wirkten, nicht nur mit dem Namen des HErrn zu belegen, sondern wirklich es in Seinem Namen zu thun, daß es aus Ihm gehe, durch Ihn und auf Ihn gehe, ja daß selbst Sprache und Ausdrucksweise in Seines Geistes Licht und Kraft entstehe und dastehe.

Bei Männern denn, denen es so ist zum Lebens-Element geworden, durch den Geist Gemeinschaft zu haben mit dem HErrn, da gehört es nur zur Ordnung ihres Lebens, nicht zum Außerordentlichen, daß durch den Geist ihnen auch Rath wird, nicht nur was und wie, sondern auch wo und wann sie sollen reden im Namen des HErrn oder nicht. Als der Kämmerer aus Mohrenland seine Straße zog, sprach der Geist zu Philippo: gehe hinzu und mache dich an diesen Wagen (Apost. 8, 29.); als Gesandte von dem Heiden Cornelius den Petrus aufsuchten, welcher Heiden noch für unrein achtete, sprach der Geist zu ihm: stehe auf und zeuch mit ihnen, und zweifle Nichts - denn ich habe sie gesandt (Apostelg. 10, 20. 11, 12.); so nun umgekehrt, als Paulus und die Seinen in Kleinasien das Evangelium weiter wollten ausbreiten, wehrte derselbe Geist ihnen das Wort für dießmal - denn später ging dasselbe zwei Jahre lang, ebenfalls durch Paulus, so reichlich daselbst aus, daß Alle, die in Asien wohnten, das Wort des HErrn Jesu hörten, beide Juden und Griechen (Apostg. 19, 10.). Warum aber jetzt gerade das Bekehrungs - Geschäft sollte stille stehen in einem Land, wo doch der HErr bereits seine Jünger hatte, und was nun weiter zu thun sey - darüber gab der Geist vorerst keinen Aufschluß; auch diese Geistes-Männer, damit sie ihrer Offenbarungen sich nicht überhöben, mußten immer wieder glauben und gehorchen lernen, ohne zu sehen; mußten mitten im Laufe, im Angesicht eines weiten Arbeitsfeldes harren und schweigen lernen^ ohne zunächst zu erfahren, warum und wozu? So im Dunkel, ohne zu wissen, wohin der Weg soll gehen, legen diese Sendboten zwar nicht ihren Wanderstab nieder, in einem Winkel abzuwarten, bis eine neue Offenbarung komme; vielmehr ihrem Boten-Berufe treu ziehen sie weiter, aber auch der Geistes-Mahnung treu meiden sie die von ihm verlegten Wege; und wo der Geist sie zwar wandern läßt, aber nicht predigen, reden sie wenigstens das Wort nicht. Endlich nachdem sie im Geistes-Gehorsam wie in der Berufstreue neu bewährt sind, kommt auch der Aufschluß, kommt aber dießmal nicht durch den Geist von innen, sondern von außen durch ein Gesicht: Paulus, dem Führer der Uebrigen, erschien in der Nacht die Gestalt eines Mannes aus Makedonien, einem der nächsten Länder Europa's; der stand und bat den Paulus und sprach: „komm herüber nach Makedonien und hilf uns.“ Daß dieß, weil es in der Nacht geschah, ein bloßer Traum gewesen, steht nicht geschrieben; der Apostel konnte wachend Solches sehen und hören, etwa unter dem Nachtgebet, welches ein Gottes-Mensch eben im Geiste und nicht im bloßen Buchstaben zu seinem Gott verrichtet.

Gerade nun wieder solche Gesichte, die im Geiste vor-giengen durch Entzückung oder Entrückung in eine höhere Welt, solche Erschauungen im Geiste sind in der Ordnung wieder, namentlich bei solchen ausgezeichneten Rüstzeugen des Geistes und Vertrauten Gottes. So hatte Petrus, eben da er betete, in der Entzückung ein Gesicht, durch welches ihm die Lehre wurde: was Gott gereiniget hat, das mache du nicht gemein (Apostelg. 10, 9 ff. II, 5 ff.); und Paulus selbst während der dreitägigen Blindheit nach seiner Bekehrung sah, ebenfalls unter dem Gebet, im Gesichte einen Mann, Ananias, der, ein Jünger des HErrn, nachher selbst auch wieder durch ein Gesicht wirklich zu Paulus geführt wurde (Apostelg. 9, 10 ff.). Ebenso später, als Paulus in Korinth unter vielen Bedrängnissen das Wort redete, da sprach der HErr, abermals durch ein Gesicht, in der Nacht zu ihm: fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht - denn ich bin mit dir und habe ein groß Volk in dieser Stadt (Apostelg. 18, 9 f.). Solche göttliche Eröffnungen waren nur die Folge der göttlichen Geistes - Ausgießung, wie sie für jene Zeit verheißen war; das ist's, spricht Petrus (Apostelg. 2, 16 f.), das durch den Propheten Joel zuvor gesagt ist: „es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen meinen Geist ans allerlei Fleisch, und euere Jünglinge sollen Gesichte sehen.“

In unsern Tagen freilich mögen Manche den Kopf schütteln zu solchen Erzählungen, weil sie selbst noch Nichts dergleichen erlebten; und gerade, die sonst den Menschen bis zu den Sternen erheben, und am lautesten rühmen von seinen geistigen Kräften, Vorzügen und Fortschritten, die wollen wieder rundweg Alle und Jeden, weß Geistes Kind er sey, nur als Taglöhner Kiefer Erde gelten lassen oder als Schoßkind dieser Welt; wollen aus der himmlischen Höhe des Lebens Nichts herein zu den Menschen lassen und aus dem irdischen Maschinendienst Nichts emporsteigen als leere Phantasien. Wir sehen wohl Alle einen Himmel voll Leben und Kräfte über uns, so gut als eine Erde unter uns; wir sehen und spüren so Vieles, das aus dem Himmel herab in diese irdische Natur einfließt, z. B. das Licht der himmlischen Körper; und wiederum auf der Erde, wissen wir wohl, wirkt und geschieht nicht bloß Sichtbares, sondern Mehreres, das unsern Sinnen unsichtbar und verborgen bleibt, nur unsrem Geiste sich entdeckt: soll nun der Himmel nicht auch wie die Erde seine Geheimnisse haben, die nur für den Geist da sind, nicht für die Sinne? aus ihm herab soll nur das Licht, das in die Augen fällt, zur Erde kommen, keine den Sinnen verborgene, unsichtbare Kraft und Wirkung, daß auch dem Geiste der Himmel Etwas zu bieten und darzureichen habe, wie er es vor unsern Sinnen der irdischen Natur thut! So vernünftig Eines an dem Andern hängt, verwerfen es gerade die, die am meisten für vernünftig wollen gelten, die „Geist, Geist“ so oft auf die Zunge nehmen, wo nur schwaches, nichtiges Fleisch ist; die entzückt ihr „himmlisch, göttlich!“ ausrufen, wo es rein irdisch und weltlich oder noch schlimmer zugeht; die von und für Wahrheit sich begeistert wähnen, wo das alte, durch Lüste und Irrthum verderbte Menschenwesen sie thörlich gefangen führt. Es gehört doch nicht viel dazu, um es als Wahrheit zu erkennen, daß wir mit unserer Erde nicht einen Freistaat für uns bilden, außerhalb dessen Grenzen lauter Fabelland liege, wie unwissende Kinder oft sich vorstellen, daß außer ihrer Heimath die Welt ein Ende habe; nur Eine der vielen Wohnungen in des Vaters Haus nehmen wir ein, leben zusammen mit sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfen in Einem unermeßlich großen Reich Gottes, wo diese untere Welt nur ein Schattenbild ist der vollkommenen oben, gleichwohl aber das Unsichtbare sich abbildet im Sicht. baren. Und auch Menschen hier unten haben Kraft und Geschick, was ihnen unsichtbar im Geiste lebt, nicht nur hörbar zu machen in Worten, auch sichtbar in Schrift, auch im Bilde es zu gestalten und dem todten Stoffe einzudrücken, daß es ein Zeugniß und Erzeugniß des menschlichen Geistes heiße - aber dem göttlichen Geiste von oben wollet ihr den freien Ausgang in die Welt in Wort und Schrift und sonstiger Gestalt verwehren? oder die Heerstraße alles Fleisches soll auch dem Geiste, dem Schöpfergeiste der allein gesetzliche Weg sein bei Strafe, als Schwarmgeist von euch verdammt zu werden? Der Ohr und Auge euch gepflanzet hat, Hand und Mund wie Geist und Herz euch gebildet. Alles, was ihr anfasset, geschaffen und geformt hat: den wollt ihr stumm und regungslos zur Welt hinaussetzen; oder damit Ihm Haus- und Heimathrecht hier unten füglich zustehe, soll Er auch mehr nicht wollen sein und ausrichten, als unser Einer oder Alle, soll keine Neuerungen machen, die unsre alten Schläuche könnten zerreißen! Und der das Leben in Ihm selber hat, Leben und Odem allenthalben gibt: der, ihr Kleingläubigen, soll neben die todten Farb- und Stein-Bilder eurer Künstler seine eigenen Geistes-Gebilde nicht frei können hinstellen wie sie sind, als Lebens-Gebilde, die sprechen und hören, wandeln und handeln, daß es ein Zeugniß des göttlichen Geistes möge heißen? Ist's nicht also, ihr irret darum, weil ihr weder die Schrift wisset noch die Kraft Gottes?

Aber wie, möchten Einige denken, was also Jemand bei Nacht zu sehen glaubt, die mancherlei Erscheinungen, welche Diese und Jene schon wollen gehabt haben, die sollen nicht nur wahr sein, sondern gar noch eine Offenbarung Gottes? Wer sagt denn davon, meine Freunde? Nur das lassen wir uns nicht nehmen: mit Paulus und Andern, die mit Gott im Geiste schon Gemeinschaft hatten, redete der HErr auch durch Gesichte in der Entzückung. Das kann Er, deß lebendige Kraft in Allem, durch Alles und über Allem ist und wirkt, daß Alles von Ihm Wesen und Gestalt erhält, durch Ihn in die Erscheinung tritt oder verschwindet; sein Geist kann zeugen in Wort und Bild, so gut als der unsrige, der selbst nur des Seinigen schwaches Nachbild ist; was aber unser Geist zeugt, ist nach der Schwäche und Nichtigkeit unsers Lebens todter Buchstabe, stummes Bild; was Gottes Geist zeugt in Wort oder Gestalt, für Ohr und Aug, was Gott spricht oder bildet, ist lebendig und kräftig, wie Er selbst das Leben ist. Entweder glaubst du das, wenn du überhaupt einmal einen Lebendigen glaubst, der in der Wahrheit dir sein soll, was du Ihn heißest: Gott und kein Mensch wie du; oder du glaubst auch keinen Gott und HErrn des Lebens, d. h. du nimmst die Welt als einen großen Rumpf ohne Haupt, als eine unübersehliche Werkstätte ohne Werkmeister, als eine Haushaltung, die Alles in sich faßt, nur keinen Hausherrn, Was aber jene Männer betrifft, die mitten unter einem fleischlichen Geschlecht im Geiste wandelten, und als Mitarbeiter Gottes am Reiche des Geistes Werke des Geistes wirkten, wie sie kein Weiser und Kluger der Welt ihnen nachthut: sie waren eben als solche auch die Männer dazu, daß Gottes Geist mit ihnen verkehrte in Wort- und Gesichts-Zeugniß; und was endlich die Bibel betrifft, die Solches schlicht und einfach uns erzählt, so ist sie zum Lügenbuch viel zu gut, und zum Märchen-Buch viel zu ernsthaft und heiliger Schärfe voll gegen alles kluge und unkluge Fabelwesen, womit die Menschen alter und neuer Zeit ihre Lüste und Irrthümer schmücken - kannst du aber soviel der Bibel nicht zutrauen, so suche oder mache dir etwas Besseres; oder siehe zu, wie du dich selbst besserst, daß du lebest und wandelst im Geist und in der Wahrheit, und nicht selbst noch der Lüge deines Herzens zur Beute und Andern zur Fabel werdest. Aber noch einmal: diese und jene, welche Erscheinungen von Gott auch schon wollen gehabt haben, was sollen wir von ihnen halten? Prüfet Alles, prüfet die Geister, gilt auch hier; denn geradezu nur sagen: das ist unmöglich, heißt kindisch gesprochen und von der ewigen Kraft und den unausforschlichen Wegen Gottes Nichts verstehen. Jedenfalls aber haben wir nicht auf den Glauben an neue Gesichte und Offenbarungen uns zu erbauen, sondern auf jenen allerheiligsten Glauben, welcher, zuerst gepredigt durch den HErrn, auf uns ist kommen durch die, von welchen der HErr selbst sagte: die durch ihr Wort an Ihn glauben, sollen geheiligt werden in der Wahrheit Gottes, und samt ihnen Eins sein mit Ihm, und durch Ihn mit dem Vater (Joh. 17, 20 f.) - da ist der Weg, den du wandeln sollst, und davon weiche weder zur Rechten noch zur Linken, weder in den Aberglauben noch in den Unglauben. Es steht nirgends geschrieben: „trachtet nach Erscheinungen und Gesichten und forschet ihnen nach,“ wie denn auch jene heiligen Männer kein Geschrei davon unter die Uebrigen machten; so aber heißt es: „trachtet am ersten nach dem Reich Gottes, und zwar nach seiner Gerechtigkeit am ersten, nicht nach seinen Freuden und Genüssen; dazu forschet (nicht nur leset) in der Schrift, so daß Christi Wort reichlich in euch Wohnung mache,“ euer inwendiges Eigenthum werde; dann wird euch Alles nach und nach zufallen, was euch frommt und was euch bessert. Eben so heißt es auch nicht: „freuet euch, daß Geister euch unterthan sind, zu euch kommen oder vor euch fliehen!“ sondern: „freuet euch, wenn eure Namen im Himmel angeschrieben sind!“ Denn man kann im Namen Christi begeistert weissagen, Teufel austreiben, große Thaten verrichten, und doch in Eitelkeit und Aufgeblasenheit des Sinnes den göttlichen Geboten ungehorsam und ein Uebelthäter werden, den der HErr einmal fortweist; man kann eine Zeitlang Gesichte und Erscheinungen haben wie Bileam, und weil man ein Gewerbe daraus macht, die Strafe der Ungerechtigkeit empfahen; man kann mit Einem Wort im Geiste anfangen und im Fleische wieder endigen.

Wie aber sollen und wollen wir denn nun selbst es halten, um den Willen Gottes zu treffen in dem, was wir vornehmen? Es wird in unsrer Zeit mit dem Willen Gottes unter Christen oft ein Spiel getrieben wie ehmals unter den abergläubischen Heiden, die ihre eigenen Zeichen und Vorbedeutungen hatten, ans denen sie wollten abnehmen, ob ihre Götter für oder wider Etwas sehen. Aehnlich wollen auch jetzt Manche aus diesem, jenem zufälligen Wort oder Ereigniß, aus äußerlichen Hindernissen oder Erfolgen, den Willen des HErrn sich herauslesen; was plötzlich und unerwartet ihnen selbst oder Andern in den Sinn kommt, und auffallender Weise wieder zusammentrifft mit einer äußerlichen Gelegenheit, ist ihnen Eingebung oder Offenbarung von oben - und nach solchen innerlichen und äußerlichen Zeichendeutungen wahrsagt man dann getrost: siehe hie, siehe da ist Christus! oder ist er nicht! das will, das segnet der HErr oder nicht! Ja es geht bei Manchen nach jenem Wort des HErrn: wenn ihr nicht Zeichen seht, so glaubet ihr nicht! und auf die angeblichen Zeichen hin kann man oft Wege und Handlungen sich erlauben, die vor Gewissen und Schrift, vor dem offenbaren Willen Gottes, nach dem wir einst gerichtet werden, nicht bestehen. Nun denn, ging Paulus nicht auch solchen Zeichen nach, wenn er vom Geist gehindert in Asien das Wort nicht redet, und von einer Erscheinung gerufen, nach Europa es hinüberträgt? Für's Erste war Paulus auf Zeichen gar nicht ausgegangen, sondern einfach und von sich aus war er seinem Berufe nachgegangen: „laß uns wieder umziehen,“ hatte er zu Barnabas gesprochen, „und unsre Brüder besehen durch alle Städte, in welchen wir des HErrn Wort verkündigt haben, wie sie sich halten!“ (Apostelg. 15, 36.) - so war er zu dieser Reise gekommen; er that aus eignem Antrieb und eigner Ueberlegung, was er einmal zu thun schuldig und im Stande war, gewiß, eben damit den Willen seines HErrn zu thun, der seinen Knechten die Pfunde gibt und spricht: handelt, bis ich wieder komme (Luc. 19, 13.). Was dir also als Christ und von Berufswegen bereits befohlen ist als gut und dem HErrn wohlgefällig, dazu darfst du nicht erst warten auf besondere Zeichen und Offenbarungen Gottes; vielweniger darfst du zu dem, was wider Gottes Gebot und Ordnung streitet, durch irgend ein vorgebliches Gotteszeichen dich berechtigt und ermächtigt halten: denn Gott kann sich selbst nicht verleugnen, nicht so oder anders gutheißen, was Er ein für allemal verpönt hat, nicht sein eigen Wort wieder .niederreißen, das Er einmal hingestellt hat. Ob daher auch ein Engel vom Himmel z. B. ein anderes Evangelium predigte, als es vom HErrn und Seinen Aposteln gepredigt ist, soll er dir verflucht sein und nicht ein Gesandter Gottes (Gal. 1,6-9.); und was du als Christ zu thun hast in deinem Hause, Amt und Geschäfte, gegen Brüder und Fremde, Freund oder Feind, das muß nicht erst durch Engel vom Himmel herab oder sonstige Stimmen und Erscheinungen dir gesagt werden. Ohne erst vom Himmel herab oder von den Todten herauf den Willen Gottes holen, aus eigenen oder fremden Zeichendeutungen ihn zusammenlesen zu müssen, weißt du den Willen Gottes, kannst ihn wenigstens sicher wissen und erfahren (Röm. 10,6-8.): du hast Mosen und Propheten, Evangelisten und Apostel, die dir sagen, was gut ist, und was der HErr dein Gott von dir fordert; laß wie David (Ps. 119.) diese alten, siebenfach bewährten Zeugnisse Gottes, dein Nachdenken und deine Rathsleute sein, dann wirst du gleich ihm klüger werden als die Alten, dein Gang wird gewiß sein, und Irrthum und Verkehrtheit werden nicht über dich herrschen. Darum ein Knecht, der seines HErrn Willen weiß und hat sich nach diesem Willen nicht bereitet noch gethan, der wird viele Streiche müssen leiden; der es aber nicht weiß, und hat doch gethan, was der Streiche werth ist, wird zwar weniger, doch immerhin Streiche leiden (Luc. 12, 47 f.), weil Jeder so viel wenigstens von sich ans kann wissen, daß er um Gottes Willen Nichts dürfe thun, was Streiche verdient - deßhalb wird weder der Eine noch der Andere damit etwa sich können entschuldigen, daß Gott es an Zeichen und Eingebungen ihm habe fehlen lassen, oder daß der HErr gar zu dem, was nicht recht ist, den Weg ihm zu zeigen geschienen habe. Die Uebles für erlaubt halten, damit Gutes herauskomme, ob sie auch Gott damit wähnen einen Dienst zu thun: deren Verdammniß, sagt die Schrift, ist ganz recht (Röm. 3. 5-8.).

Kehren wir aber noch einmal zurück zu Paulus: auf Zeichen also ist er nicht ausgegangen; aber ist ihm nicht dennoch ein solches geworden durch das Wehren des Geistes und das Gesicht bei Nacht? wohl, heißt dieß aber in der Sprache der Schrift nun so viel, daß der Apostel ans einem bloßen Etwas, das ihm in's Herz oder Auge kam, den Willen Gottes selbst sich herausdeutete, nicht vielmehr, daß er ihm kund wurde als deutliche Weisung und Offenbarung von dem HErrn, dessen Geist und Wesen er in aller Nüchternheit vom Eigenen zu unterscheiden wußte? Ist es nicht derselbe Apostel, der z. B. den Korinthern so genau anzugeben verstand: das gebiete nicht ich, sondern der HErr! und wiederum: das sage Ich, nicht der HErr (1 Kor. 7, 10. 12.)! Ehe ihn denn die bestimmte göttliche Weisung nach Makedonien berief, hatte der Apostel nicht aus willkürlichen Zeichen ergrübelt und erkünstelt, wo er zunächst wohl seinem Beruf sollte nachgehen, sondern nach dem gesunden Verstand hatte er gewählt, der ihm sagte: während du die Christen in Asien besuchst, besuchst du auch die Juden und Heiden in der Umgegend - sie sind dir die Nächsten. An dieses natürliche Gesetz, das Nächste vor Allem zu besorgen, hielt der Apostel sich immer, so lange er nicht festen, klaren Gottesgrund hatte, eine Ausnahme davon zu machen; jedoch für festen, klaren Gottesgrund galt ihm z. B. nicht ein bloßer Trieb im Herzen, auch anderwärts zu wirken, noch auch eine etwaige Einladung von da oder dorther: seit vielen Jahren her, schreibt er den Römern (15, 22 f. 32.), habe er Verlangen und Trieb in sich, zu ihnen zu kommen, sey aber indeß verhindert worden - und wodurch? weil er noch Raum zur Arbeit gehabt habe in den nähern Ländern; erst nachdem er diese erfüllet habe mit dem Evangelio Christi, und wenn er vollends der armen Gemeinde in Jerusalem die nöthige Hilfe geleistet habe, erst also wenn er denen, die ihm am nächsten standen, genügt hätte, könne er mit Freudigkeit, als durch den Willen Gottes, seinem Verlangen nachgehen und kommen. Eben so wenig gelten ihm etwa äußerliche Hindernisse, da es nicht gehen wollte mit dem, was er vorhatte, geradehin als Zeichen, daß Gott es nicht wolle haben: zweimal verhindert, zu den Thessalonichern zu kommen, hatte er nicht Gottes Hand und Geist darin erkannt, sondern: „Satanas hat uns verhindert,“ schreibt er (1. Thess. 2,18.); es gibt also auch Hindernisse, in die man nicht sich zu ergeben hat als in Gottes Willen, sondern gegen die man vorkehren muß, was möglich und dienlich ist.

So gilt es denn prüfen und verständig werden, was des HErrn Wille sey oder nicht sey (Rom. 12,2. Eph. 5,17.), ein Kind zu sein an Bosheit und Mann zu werden an Verständniß (1 Kor. 14, 20.); es gilt nicht Zeichendeuterei, sondern Weisheit, wie sie freilich nicht über Nacht oder aus einer Predigt gelernt wird, sondern wie sie als Frucht des Geistes denen zukommt, die im Gehorsam der Wahrheit sich reinigen; es gilt geistliche Weisheit, die nicht wie menschliche Klugheit ihre Sache abstellt auf das, was äußerlich günstig oder ungünstig ist, was die eigene Neigung und fremde Wünsche für oder gegen sich hat, um, wenn man nur einmal einen guten oder christlichen Zweck habe, auch zweideutige, unlautere Mittel und Wege einschlagen zu dürfen im Namen Gottes; es gilt die, bei den Klugen dieser Zeit als unbrauchbare Thorheit verrufene geistliche Weisheit, die nicht die Person der Menschen noch das Gesicht der Sache ansieht, sondern was innen ist, herauszufinden strebt und lernt, göttlich und ungöttlich, gut und bös mit geübten Geistes-Sinnen auseinander sichtet, und dem Bösen das jedesmal passende Gute gegenüberstellt in dem Geist, der stärker ist als der, der in der Welt ist. Wem solche Weisheit von oben mangelt, der bitte, suche, klopfe an, daß er nehme, finde und eingehe; er thue dieß aber im Glauben, lauter und beharrlich mit ganzer Seele, nicht mit getheilter und schiefer Seele. Die Lehren der Weisheit in dem Wort Gottes sind nicht so gestellt, daß ein träges Herz, das nicht forschen und lernen mag, für jeden einzelnen Fall es nur heraus könnte greifen: so spricht der HErr - das will Er; oder daß es dem Unredlichen, deß Auge nicht einfältig ist, unmöglich wäre, das, was er hört und liest, schon weiß oder noch lernt, immer wieder zu verdrehen und in sein Eigenes umzudeuten, als Wille und Sache des HErrn herauszuschmücken, was nun gerade sein eigener Wille und Weg ist. Aber die Zeugnisse des HErrn unsers Gottes sind auch nicht so gestellt, daß es dem Aufrichtigen mit ihnen nicht gelänge; wer aus der Wahrheit ist und Wahrheits-Liebe annimmt, nicht nur hineinsieht, sondern durchschaut in das Wort Gottes, nicht nur da oder dort seinen Fuß darauf setzt, sondern bleibet, Wohnung macht darin, zur Reinigung der Seele und zum Licht auf seinen Wegen es gebraucht: ein solcher, spricht der Wahrhaftige, wird die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird ihn heiligen und frei machen. Das Wort der Wahrheit Gottes, das allein weise macht zur Seligkeit, ist so ganz und genau auf die Gesinnung der Menschen, auf ihre Treue oder Untreue im Gebrauch desselben eingerichtet, daß es, wie bei den Reinen rein, so bei den Verkehrten verkehrt ist; darum, die ernstlich eine Aufrichtung und Erbauung in der heiligenden Wahrheit und Gerechtigkeit suchen, sie können vom tiefsten Fall daran sich aufrichten; die aber schnell fertig oder ungelehrig sind, und ihre eigenen Wege lieb haben. Solche müssen an der engen Pforte und dem schmalen Weg der göttlichen Wahrheit sich stoßen, sich verderben und in das Netz der Falschheit, des Irrthums, der Lüge immer seiner und tiefer sich verstricken, gerade wie ein und derselbe Regen den guten Boden, der den Samen wohl in sich bewahrt, immer fruchtbarer macht zum Segen, in dem schlechten aber nur üppiger und schimmernder das Unkraut hervortreibt. Und warum nun ist das Wort Gottes also geschrieben? damit offenbar werde, wer aus Gott ist und wer nicht, auf daß sich Jedem und an Jedem zu erkennen gebe, ob er auch rechtschaffen ist, gehorsam zu seyn in allen Stücken. Darum selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren und gebrauchen für sich selbst, nicht zur Beschönigung und Bestärkung in eigenen Meinungen und Satzungen, sondern zur Lehre, Strafe, Besserung und Züchtigung in der Gerechtigkeit: sie werden noch Menschen Gottes, die zu allem guten Werk geschickt sind; ihr Hunger und Durst nach Gerechtigkeit wird gesättigt; ihr Leid und ihre Mühe wird unaussprechliche Verklärungsfreude - Amen.

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