Baumgarten, Michael - Die Geschichte Jesu für das Verständniß der Gegenwart dargestellt - Zehnter Vortrag. Die Samariter.

Baumgarten, Michael - Die Geschichte Jesu für das Verständniß der Gegenwart dargestellt - Zehnter Vortrag. Die Samariter.

Der Apostel Johannes berichtet, daß Jesus Judäa verließ, da er erfuhr, daß die Pharisäer den Erfolg, den die Taufe seiner Jünger hatte, zur Schmälerung der Taufe des Johannes mißdeuteten (s. Joh. 4,1.2). Dieser Umstand ist ihm offenbar ein Zeichen, daß die Unempfänglichkeit, welche er in Jerusalem und Judäa vorfindet, in eine Verwirrung umschlagen will, welche den Anfang der Errettung Israels, die Sendung des Täufers (s. Luk. 1,17) unsicher zu machen droht. Darum verläßt er Judäa und geht nach Galiläa zurück. Als das, worin sich noch am meisten ein Erfolg seines Aufenthaltes in Jerusalem und Judäa zu erkennen gab, als selbst dies schließlich mehr zur Hinderung als zur Förderung seines Wirkens gereichen will, da ist ihm die Vergeblichkeit seines Wirkens in dem Mittelpunkte seines Eigenthums erfahrungsmäßig gewiß. Die Geschichtlichkeit seines Lebens und Wirkens bringt es mit sich, daß er nicht anders und nicht eher auf die Welt einwirken will, als bis er sie auf sich selbst hat einwirken lassen und damit ihren eigentlichen Stand und Ort innerlich in sich selbst erkannt hat. Von diesem Punkte seines inneren erfahrungsmäßigen Weltbewußtseins geht jedesmal seine Einwirkung aus. Darum nimmt er jeden Widerstand wahr in seiner ganzen Tiefe und Weite, er gibt sich darüber niemals einer Täuschung hin und läßt die Thatsachen solcher bitteren Erfahrung in sein Gefühl frei und ungehemmt eingehen. Als er diesen Schauplatz, auf den er sich nach seiner amtlichen Würde und Stellung vorzugsweise angewiesen sehen mußte und den er zum ersten Mal als solchen betteten und mit seinem ersten Acte als sein unbestreitbares Eigenthum gezeichnet hatte, als er nun nach aufgewiesener Vergeblichkeit seines Wirkens diesen Kreis seiner Thätigkeit verlassen muß, konnte nur unnennbares Wehe sein Herz erfüllen. Er spricht dieses Wehe nicht aus, weil er noch Niemand hat, dem er sich anvertrauen kann, weil Niemand das Geheimniß seiner Liebe versteht. Sein Wille aber bleibt bei dem Allen unwandelbar fest, was eben nur dadurch möglich ist, daß er jedem Hemmniß seines Wirkens, was er äußerlich erfährt und demnächst in seinem Selbstbewußtsein gegenwärtig hat, eine entsprechende und überbietende Steigerung seiner Willenskraft entgegensetzt. In die Tiefe seines Innenlebens wird Alles, was die Welt ihm entgegensetzt, aufgenommen, und hier wird der Widerstand gebrochen, damit der Sieg der Liebesmacht offenbar werde, der jedesmaligen Weltgestalt entsprechend. Die Liebe Gottes, welche die verlorene Welt umfaßt, ist, wie Jesus zu Nikodemus sagt, die Sendung des eingeborenen Sohnes in die Welt und die Hingabe desselben an die Welt. Darnach ist das Sein Jesu in der Welt der persönliche inweltliche Liebeswille Gottes selber. Organe des göttlichen Liebeswillens hat es auch vor Jesu in der Welt gegeben, aber theils waren es nur einzelne Werke dieses göttlichen Willens, zu welchen sie berufen waren, theils zeigte sich auch an ihnen jedesmal, sobald der allgemeine göttliche Liebeswille in den einzelnen Werken zum Vollzug kommen sollte, daß sie noch etwas Anderes waren, als Organe des göttlichen Willens. Wo die göttlichen Werke auf die Spitze gehen, zeigt sich durchweg Trotz oder Verzagtheit auch bei den Männern Gottes und es wird damit offenbar, daß der eigentliche Boden des Standpunktes auch für die heiligen Männer schließlich immer das Fleisch, welches dem Willen Gottes gegenüber an sich selber hält, gewesen ist. In Jesu ist das Fleisch Nichts für sich, sondern lediglich Werkzeug des Geistes, und damit ist sein ganzes Sein in der Welt die persönliche Gegenwart des göttlichen Liebeswillens mitten in der Welt und zwar des ganzen Liebeswillens Gottes. Daher ist mit seinem Eintritt in die Welt die unbedingte Möglichkeit des Sieges über das Widergöttliche in der Welt vorhanden, und das Weitere ist, daß sich diese Möglichkeit verwirklicht, was so geschieht, daß das Böse durch das Eintreten Jesu in den Mittelpunkt der Welt veranlaßt wird, sein letztes Wort zu sagen und sein letztes Werk zu thun, um damit auf ewig thatsächlich überwunden zu werden. Es kann nicht oft und nicht stark genug gesagt werden, daß nur derjenige, dem der Blick in dieses inwendige Geheimniß der Persönlichkeit Jesu, in welchem zunächst die alte und sündige Welt ihr wahrstes Gepräge abspiegelt, in welchem sodann die neue und heilige Welt sich ursprünglich gestaltet und ihren ewigen Ausgang nimmt, vergönnt ist, ein Verständniß der Geschichte Jesu gewinnt, daß dagegen Einer, dem vor diesem Heiligthum ein Vorhang bleibt, mag er immerhin seine Christologie noch so orthodox ausgebildet haben, mag er auch die exegetische und archäologische Einzelforschung bis zur Meisterschaft verstehen, in dem Wesen dieser Geschichte immer ein Fremdling bleiben wird.

Jene höchste Spannung zwischen Jesus und der Welt, welche mit dem schließlichen Siege über die Welt endet, findet sich freilich erst am Ende der Geschichte Jesu. Aber wir würden dieses Ende gar nicht verstehen können, wenn wir nicht das gleiche Gesetz, welches wir soeben andeuteten, auf dem ganzen Gange seiner Wirksamkeit und namentlich auf allen Vorstufen dieses Endes wiedererkennten. Eine solche Vorstufe ist sein Weggang von Jerusalem und Judäa, nachdem sein erstes Auftreten dort vereitelt worden war. Wenn wir nun voraussetzen müssen, daß Jesus das tiefe Wehe, welches ihm diese Erfahrung bereitete, durch die Macht seiner Liebe überwand und er also, wenn auch äußerlich und scheinbar überwunden, innerlich und in Wahrheit doch als Sieger über den ihn hemmenden Widerstand davonging, steigt uns da nicht die Frage auf: wird es denn nicht in der Welt und in der Menschheit einen Ort geben, der sich vor einer solchen Alles überwindenden Liebe aufthun muß?

Johannes erzählt uns im unmittelbaren Anschluß an den Abschied Jesu von Judäa von einem zweitägigen Aufenthalte Jesu in einer samaritanischen Stadt Sichar. Jesus hat nämlich am Brunnen vor der Stadt eine gelegentliche Berührung mit einem Weibe aus der genannten Stadt. Diese Frau ist durch eine kurze Unterredung Jesu für den Glauben gewonnen, sie veranlaßt viele Mitbürger, zu Jesu hinauszukommen, diese laden ihn ein, bei ihnen zu bleiben; Jesus geht darauf ein und nach zwei Tagen bekennen noch viel Mehrere ihren Glauben mit den Worten: „jetzt glauben wir nicht mehr um der Rede des Weibes willen, sondern wir selbst haben gehöret und wissen, daß dieser ist wahrhaftig der Retter der Welt, der Christ“ (s. Joh. 4,42). Hier ist kein Tempel, keine Schriftgelehrtheit, auch Zeichen und Wunder geschehen nicht, und doch in zwei Tagen ein so fester und selbstbewußter allgemeiner Glaube!

Denen, welche in Jerusalem um der Zeichen willen an den Namen Jesu glaubten, vertraute er sich nicht an, hier in Sichar ist wenigstens ein Anfang des Vertrauens, denn daß er sich bewegen läßt, in der fremden Stadt gastlich zu verweilen, obwohl er weiß, wie sehr es ihm von den Juden verdacht werden würde (s. Joh. 8, 48), beruht doch schließlich auf einem Vertrauen, das er den Samaritern beweist. Wir sehen also, daß sich hier auf einmal die so hart verschlossene Welt öffnet. Nur müssen wir nicht denken, daß dieses ohne Zuthun Jesu geschieht. Es gehört nämlich zu der Eigenthümlichkeit seiner Geschichte, daß ihm Nichts zufällt, was er sich nicht errungen hat, ja man kann sagen, darin besteht eben das Wesen dieser Geschichte, daß es hier schlechterdings kein Resultat gibt, welches nicht von Anfang her und von Grund auf erarbeitet ist; denn kommen einmal begünstigende Umstände vor, so kann man sicher darauf rechnen, daß die Summe nicht eher gezogen wird, als bis die Gunst der Umstände sich wiederum in Ungunst verwandelt hat und sodann trotz der Ungunst das Ziel erreicht worden ist. Darauf, daß er sich schließlich immer alles dessen entäußert, was er empfangen, und zuletzt Alles sich selber verdankt, beruht es, daß, was er erwirkt, ihm nicht wieder genommen werden kann (s. Joh. 10,28). Denn da es zuletzt immer der lautere Wille Jesu ist, welcher Etwas erreicht oder bewirkt ohne und wider alle Gunst der Umstände, so ist damit der Bestand seines Werkes ganz unabhängig von der Sphäre der Aeußerlichkeit gestellt und ruht lediglich auf dem Willen Jesu; da sich dieser aber eben in jenem Wirken als ein göttlicher und ewiger erwiesen hat, so kann dieser nicht verändert werden, und demnach gibt es für Nichts in der Welt einen so evidenten Beweis der Ewigkeit, wie für den Bestand aller Werke Christi. Wüßten wir also auch gar Nichts davon, wie Jesus diesen großen, gegen die Vergeblichkeit seines Aufenthaltes in Judäa so stark contrastierenden Erfolg in Sichar erreicht hätte, wir müßten jedenfalls voraussetzen, daß er das Resultat seines eigenen inneren und äußeren Wirkens sei. Aber wir sind in diesem Fall nicht verlassen. Johannes läßt uns in diese Arbeit Jesu einen Blick thun.

Die Samariter bilden so zu sagen die Brücke von den Juden zu den Heiden. Ihrem Ursprunge nach sind sie Heiden, ihr Anfang nämlich ist die Versetzung von fünf verschiedenen Volksstämmen aus dem inneren Asien, welche fünf verschiedenen Gottheiten dienen, in das verlassene Zehnstämmereich, dessen letzte Hauptstadt Samaria gewesen (s. 2 Kön. 17, 24). Diese in das Land Israel übergesiedelten heidnischen Volksstämme bildeten von der Zeit an eine gewisse Einheit, die sich auch in religiöser Hinsicht eigenthümlich ausprägte. Obgleich sie nämlich im Anfange fortfuhren ihren einheimischen Göttern zu dienen, ein jedes Volk dem seinigen, fingen sie sehr bald an, auch Jehova als dem Gott ihrer jetzigen Heimath ihre Ehrfurcht zu beweisen, so daß bei ihnen heidnischer und israelitischer Dienst in einander gemischt bestand (s. 2 Kön. 17, 33). Später ist das Heidnische bei den Samaritern so sehr zurückgedrängt, daß sie den Anspruch machen, den Israeliten ebenbürtig zu sein. Sie stellten nämlich an die aus Babel Zurückgekehrten die Forderung, mit ihnen als ihren Brüdern den Tempel zu Jerusalem wieder herzustellen. Als nun aber die Führer der zurückgekehrten Juden diese Zumuthung ablehnten, wurden die Samariter die schlimmsten Widersacher der Juden, welche durch ihren Einfluß bei den Weltfürsten den Tempelbau ins Stocken brachten (s. Est. 4, 1-3). Seitdem entstand die Spannung zwischen den Juden und den Samaritern, welche um so größer war, da die Samariter mitten im jüdischen Lande wohnten und seit der Abweisung von dem Tempelbau in Jerusalem anfingen auf dein Berge Garizim Jehova zu dienen und diesen Dienst für den rechten ausgaben, wie sie denn auch darin beharrten und sich immer mehr befestigten, daß sie die rechtmäßigen Erben der israelitischen Urväter seien, und sich endlich auch die alttestamentliche Verheißung von dem kommenden Wiederhersteller zu eigen gemacht hatten. Je näher sich die Samariter äußerlich und innerlich mit den Juden berührten, desto mehr bildete sich der Gegensatz zwischen diesen ursprünglich heidnischen Stämmen und den Juden aus. Allerdings ist der Anfang dieses Gegensatzes die Unwahrheit und das Unrecht der Samariter und dieser Anfang setzte sich noch immer fort, aber andererseits war bei den Juden der Besitz der Wahrheit und des Rechtes in selbstsüchtigen Hochmuth umgeschlagen und so war dieses Verhältniß zu einem der verwickeltsten Knäuel in den internationalen Beziehungen der alten Welt geworden. Wir machen uns jetzt schwer einen rechten Begriff von diesen Gegensätzen, da uns eine Menge abstracter Gedanken und Redensarten geläufig ist, welche alle nationalen Gegensätze mit Leichtigkeit auszugleichen scheinen. Durch den Schein solcher Worte und Gedanken lassen wir uns leicht täuschen und übersehen die Macht der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit dieser Gegensätze liegt nämlich im Wesentlichen ungeachtet aller inzwischen eingetretenen Ausgleichungen zwischen den verschiedenen Völkern noch eben so und wenn es sich im Ernst und in der Wirklichkeit um Ausgleichung dieser nationalen Gegensätze handelt, so ist dazu eine Kraft erforderlich, von der die Allermeisten auch unter denen, welche mit jenen Redensarten ganz vertraut sind, gar keine Vorstellung haben. Die Sache wird uns noch am verständlichsten, wenn wir die Stimmen aus demjenigen Theile des Alterthums anhören, in welchem das allgemein menschliche Bewußtsein am meisten entwickelt war. Hier vernehmen wir nun, daß selbst die tiefsten und schärfsten Denker den Gegensatz zwischen Hellenen und Barbaren nicht einmal in ihren Gedanken aufzuheben vermocht haben. Daß das geschichtliche Leben der Völker selbst immer in der Ausschließlichkeit jeder Nation gegen die übrigen wurzelt, ist ja ohnehin allgemein bekannt. Die einzige Ausnahme macht die israelitische Nationalität, diese ist von Anfang an darauf angelegt, die Völker der Welt nicht auszuschließen, sondern aufzunehmen. Der israelitische Particularismus ist der einzige, welcher den Universalismus einschließt, und eben darin bewährt er seinen göttlichen und himmlischen Ursprung. Aber auch nur, wenn dieser göttliche und himmlische Ursprung in seiner Reinheit festgehalten wird, bleibt die Aufgeschlossenheit des Israelitenthums für alle Heiden offen und frei, sobald dagegen jener höhere Ursprung ins Aeußerliche und Fleischliche gezogen wird, ist der israelitische Particularismus der härteste, schroffste und exclusivste von allen. In Israel ist jedenfalls die Anlage vorhanden, die Schwierigkeit, welche auf dem heidnischen Gebiete unerledigt bleibt, zu lösen und zu heben, in Israel ist aber auch die Möglichkeit, den internationalen Gegensatz in seine denkbar höchste Spannung hineinzutreiben. Wir werden uns nun überzeugen, daß die Kraft, welche wir in Jesu voraussetzen müssen, um den Erfolg, den uns Johannes von seiner Berührung mit der samaritanischen Stadt Sichar erzählt, zu ermöglichen, eben die Kraft ist, mit welcher er die israelitische Aufgabe und Anlage in der bezeichneten Beziehung erfüllt. Gewöhnlich denkt man sich die Annäherung Jesu an die Samariter wie überall den Universalismus, wo er in seinen Reden und Werken hervortritt, als ein Loslassen von dem Wahne eines besonderen und göttlichen Berufes, den sich die Juden beilegten, als die Freiheit von dem Vorurtheil, als ob in dem Tempel zu Jerusalem in Wahrheit eine besondere Gegenwart Gottes wohne. Denkt man sich aber das Freisein Jesu von den jüdischen Vorurtheilen in dieser Gestalt, denkt man sich seine universale Beziehung zu der Menschheit aller Völker als eine solche Negation gegen die Nationalität überhaupt und die seinige zunächst, so wäre seine Stellung die kosmopolitische, welche wir in ihrer Nichtigkeit hinlänglich kennen gelernt haben, denn es hat sich erwiesen, daß der Kosmopolitismus, indem er vorgibt, alle Völker mit seiner Liebe zu umfassen, kein einziges kennt und liebt und am allermeisten sein eigenes verläugnet und Preis gibt. Stände die Sache so, dann hätten wir hier nicht einen Beweis der Kraft, sondern ein Zeichen der Ohnmacht. Allein diese Meinung von Jesu, so verbreitet sie ist, beruht auf nachweisbarer Täuschung. Allerdings, wenn Jemand jemals einen Anlaß gehabt hat, seine Nationalität aufzugeben und von ihr als einer verlorenen und ausgelebten abzulassen, so hat es nie einen stärkeren und zwingenderen Anlaß gegeben, als den Jesus hatte den Juden gegenüber. Das, was er ihnen anbietet, ist nichts Anderes als die Vollendung ihres göttlichen Berufes, und eben dies ist es, was sie von sich weisen, was sie immer entschiedener verwerfen und verfolgen. Aber dies Alles bringt ihn nicht dazu, seine Stellung zu seinem Volke dranzugeben. Dem kanaanitischen Weibe sagt er: „ich bin nicht gesandt, denn zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel“ (s. Match. 15, 27), den Aposteln, als er sie zum ersten Mal aussendet, gibt er die Weisung: „gehet nicht auf den Weg der Heiden und betretet nicht der Samariter Stadt“ (s. Matth. 10, 51), und selbst nach seinem Tode und seiner Auferstehung befahl er den Jüngern nicht von Jerusalem zu weichen, bis sie dort die Weihe und Kraft des heiligen Geistes empfangen hätten (s. Apostelg. 1, 4). Nirgends aber spricht er seine Nationalität offener und entschiedener aus als in der Unterredung mit der Samariterin. Er sagt zu ihr: „ihr verehret, was ihr nicht wisset, wir verehren, was wir wissen“ (s. Joh. 4, 22); damit bezeichnet er nicht bloß den Gegensatz zwischen dem samaritischen Dienst auf dem Berge Garizim und dem israelitischen Dienst auf dem Berge Moria, sondern er schließt sich ohne Weiteres mit seinen Volksgenossen zusammen und stellt sich selber mit seinem Volke der Samariterin mit ihrem Volke in aller Schärfe entgegen. Indem er sodann noch in diesem Zusammenhang den Grund mit den Worten: „denn die Rettung kommt aus den Juden“ hinzufügt, betont er den weltgeschichtlichen Beruf Israels im Unterschiede und Gegensatz zu den Samaritern und allen Völkern der Welt. Und eben darin, daß er sich durch den fleischlichen Gegensatz, den er persönlich in Israel erfährt, durchaus nicht bewegen läßt, von dem, was Bleibendes in Israel ist, nur im Mindesten abzulassen, liegt der sicherste Beweis dafür, daß wir Recht daran gethan haben, wenn wir voraussetzten, daß das Weichen Jesu aus Judäa nicht ein Unterliegen sei, sondern den Sieg seiner Liebe, die alle Feindschaft überwindet, in sich schließen müsse. Sobald wir dieses scharf ins Auge fassen, werden wir finden, daß wir außer diesem reinen und ungetrübten Festhalten an dem göttlichen Berufe Israels, welches wir bei Jesu finden, durchaus nicht genöthigt find, noch etwas Anderes vorauszusetzen, wodurch sein Verhältniß und sein Verhalten den Samaritern gegenüber begründet würde. Da sich der israelitische Particularismus Jesu als ein durchaus geistig vermittelter erweist und alles fleischliche Element erwiesenermaßen ausschließt, so gibt es in ihm nicht noch außerdem einen besonderen Universalismus, sondern der Universalismus ist in den israelitischen Particularismus eingeschlossen und ist nur eine Seite an ihm selber, welche da, wo dieselbe durch gegebene Verhältnisse angeregt wird, mit Nothwendigkeit heraustreten muß. Das ist eben das göttliche Wesen des israelitischen Particularismus von allem Anfang her, denn nur darum ist Abraham und sein Same vor allen Anderen gesegnet von Jehova, damit Jehovas Segen durch Abraham und seinen Samen ein allgemeiner Segen für alle Völker und Stämme der Erde werden solle. Darum weil Jesus mit dieser göttlichen Bestimmung der israelitischen Nationalität und Localität Eins geworden oder vielmehr diese göttliche Bestimmung selber sein Wesen und seine Persönlichkeit ausmacht, so ist es gar nicht Zweierlei, sondern im Grunde Einerlei, wenn er einerseits, sagt: „wir wissen, was wir verehren“ und „das Heil kommt von den Juden“ und andererseits in demselben Athem betheuert: „glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater verehren werdet. Ein Geist ist Gott und Alle, die ihn verehren, müssen ihn im Geist und Wahrheit verehren“ (s. Joh. 4, 21. 24). In dem reinen Festhalten des ursprünglichen und göttlichen Particularismus des Volkes Gottes liegt zugleich die Erlösung und Befreiung von allen Schranken der Nationalität und Localität, Eben darin liegt das Geheimniß, daß Jesus als wirklicher und selbstbewußter Jude mit der Samariterin redet und doch den vorhandenen Gegensatz zwischen den Juden und den Samaritern durchbricht und zu einer offenen Thür macht für das Eingehen seines Wortes. Aus diesem Gesichtspunkte begreifen wir erst, wie hier aus einem so unscheinbaren und dem äußeren Anschein nach zufälligen Anlaß so Großes und Bedeutsames hervorgehen kann.

Jesus sitzt in der Mittagszeit am Brunnen bei Sichar, ermüdet von der Reise und wir dürfen getrost hinzusetzen von dem Wehe über Judäa und Jerusalem. Da kommt ein Weib aus der samaritischen Stadt, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Zu dieser sagt Jesus: „gib mir zu trinken.“ Wir haben nicht den mindesten Grund zu der Annahme, daß er mit dieser Bitte etwas Weiteres wollte als seinen Durst, der nach der Reise und in der Mittagshitze durch den Anblick des Wasserschöpfens ihm zum vollen Bewußtsein gebracht wurde, zu stillen; und dürfen voraussetzen, daß, wäre aus dieser Anrede weiter Nichts hervorgegangen, als was zunächst und unmittelbar darin enthalten war, dieselbe ebensowenig aufgezeichnet worden wäre, wie unzähliges Andere aus dem Munde und Leben Jesu. Aber die Samariterin ist durchaus kein Weib gewöhnlichen Schlages, das ergibt sich sofort aus ihrer ersten Antwort auf die Bitte Jesu. Das in den meisten Fällen der Art Zunächstliegende wäre gewesen, daß sie einfach die Bitte Jesu erfüllt hätte, und damit wäre die Sache abgethan gewesen. Daß die Samariterin die Bitte Jesu nicht sogleich und einfach erfüllt, konnte seinen Grund haben entweder in einer besonderen Unfreundlichkeit oder in einem hohen Grade fanatischer Stimmung gegen den Juden. Der weitere Verlauf zeigt, daß weder das Eine noch das Andere bei diesem Weibe zutrifft. Der Grund, daß sie anstatt zu handeln redet, muß demnach wohl ein anderer sein. Sie faßt offenbar die Bitte mehr nach ihrer formellen als nach ihrer materiellen Seite. Sie entgegnet: „wie begehrst du, der du ein Jude bist, zu trinken von mir, die ich ein samaritisches Weib bin?“ und Johannes fügt zur Erklärung hinzu: „es haben nämlich die Juden mit den Samaritern keinen Verkehr.“ Daß diese Bemerkung nicht in absolutem Sinne zu verstehen ist, geht schon daraus hervor, daß die Jünger in die Stadt gegangen sind, um Speise zu kaufen, und diesen Zweck auch wirklich erreichen (s. Joh. 4, 8. 31). Also Geschäftsverkehr zwischen Juden und Samaritern ist keineswegs unmöglich, aber allerdings beruht die Bitte Jesu auf einer etwas breiteren Basis, nämlich auf der Voraussetzung einer gewissen socialen Gegenseitigkeit. Diese Voraussetzung war allerdings nicht vorhanden, weshalb sich die Jünger auch wundern, daß Jesus mit der Samariterin in einer Unterredung begriffen ist (s. Joh. 4, 27). In der Bitte Jesu ist demnach in der That Etwas enthalten, was gegen die herrschende Sitte der Juden scharf absticht. Und das ist es, was die Samariterin nicht bloß bemerkt, denn entgangen würde es Anderen auch nicht sein, sondern was ihr so auffällt, daß sie vor Allem darüber ihre Verwunderung aussprechen muß. Das muß ein besonderer Jude sein, denkt sie, und ich möchte doch wissen, wie der eigentlich beschaffen ist; und darauf richtet sie ihre Frage. Durch diese Wendung hat nun die einfach natürliche Scene gleich eine andere Gestalt gewonnen. Die Samariterin hat sich als eine Persönlichkeit gezeigt, welche Blick und Sinn hat für geistige Eigenthümlichkeit, und mit diesem ihrem Sinn ist sie eben auf das gekommen, was in der einfach natürlichen Bitte Jesu das innerste Geheimniß seiner Eigenthümlichkeit einschließt. Untersuchen wir es nämlich genau, so ergibt sich sofort, daß diese Abweichung Jesu von der allgemeinen Volkssitte auf jenem wahren und geistigen Israelitenthum ruhte, welches er mit keinem Juden gemein hatte. Seine Bitte setzt ja eben die Unbefangenheit voraus, für die es in allgemein menschlichen Dingen, und um ein solches handelt es sich hier, durchaus keine Schranke zwischen Mensch und Mensch gibt und geben kann. Das einfach Natürliche dieser Bitte selbst ist eben ein göttliches Mysterium, weil eben dieses einfach Natürliche durch den allgemeinen Conflict der Nationen und Religionen auf dem ganzen Erdboden untergegangen ist. Daraus erklärt sich nun wohl ganz von selbst, daß Jesus das Materielle seiner Bitte gleichfalls fallen läßt und auf die geistige Empfänglichkeit und Lebendigkeit der Samariterin eingeht. Seine nächste Anrede ist nämlich eine gerade Antwort auf die verwundernde Frage des Weibes. Sie will wissen, von welcher besonderen Art sein Judenthum sei, er antwortet: „wenn du wüßtest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: gib mir zu trinken, du würdest ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.“ Indem Jesus der Samariterin damit das Geheimniß seiner Eigenthümlichkeit sofort so weit aufschließt, wie er sonst nicht leicht thut, gibt er ihr zugleich den Maßstab für die Höhe seines Standes in die Hand, insofern er das natürliche Verhältniß zwischen ihr der Wasserschöpfenden und ihm dem Durstenden in das gerade Gegentheil verwandelt. Die Samariterin faßt Jesu Rede zunächst nach ihrer natürlichen Seite und findet sie ebenso auffallend, wie seine erste Bitte, sodann erfaßt sie den Ausdruck lebendiges Wasser und findet mit Recht darin eine Hinweisung über das Natürliche hinaus. Da sich nun aber an den Brunnen zu Sichar die Erinnerung an den Patriarchen Jakob knüpft, so frägt sie: „bist du größer als unser Vater Jakob?“ Wir sehen aufs Neue, nicht bloß wie rasch und scharf dieses Weib denkt, sondern auch wie vortrefflich die heiligen Sagen ihres Volkes ihr zu Gebote stehen. Bei einem solchen lebendigen Eingehen kann Jesus fortschreitend weiter gehen auf dem einmal betretenen Wege und beschreibt ihr den Unterschied zwischen dem Wasser dieses Jakobsbrunnens und dem Wasser, welches er biete und welches in dem Menschen, der, es aufnimmt, zu einer Quelle von Wasser werde, das ins ewige Leben sprudelt. Die Samariterin, obwohl sie sich auch jetzt noch von dem Natürlichen nicht ganz losmachen kann, wird von dieser Beschreibung hingenommen und eignet sich nunmehr die ursprüngliche Bitte Jesu an und spricht: „Herr, gib mir dieses Wasser, daß mich nicht dürste.“ Der Herr erkennt nunmehr in der Samariterin eine Repräsentantin ihres Volkes und in diesem Lichte überschaut er ihr Leben und erkennt, daß sich in ihrem Leben der religiöse Standpunkt der samaritischen Volksstämme abspiegelt. Wenn man nämlich mit der Schrift das Verhältniß zwischen den Völkern und ihren Gottheiten als ein eheliches ansieht, so kann man sagen: diese fünf Nationen als eine Einheit gedacht haben mit fünf Gottheiten eine eheliche Verbindung gehabt, jetzt da sie sich von den Göttern weggewendet und sich Jehova allein hingegeben, hätten sie einen Mann, der nicht der ihre sei, weil ihr ganzes Verhältniß zum Jehovadienst, wie wir gesehen haben, mit Unwahrheit behaftet war. Da nun Jesus weiß, daß die Samariterin in ihrem Leben dieses abnorme religionsgeschichtliche Verhältniß darstellt und also bei ihrem aufgeweckten Geiste und religiösen Interesse einen keineswegs correcten Wandel hinter sich hat, wendet er sich an ihr Gewissen, um auf diesem Wege die noch vorhandene Schranke der Aeußerlichkeit in ihrem Verstande zu überwinden. Und es ist kein Zweifel, daß ihm das gelingt. Nachdem er ihr ihren ganzen Lebensstand aufgedeckt, spricht sie: „Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist,“ und fragt ihn nach dem Streit über den rechten Ort der Anbetung. Man hat durchaus keinen Grund, diese Wendung für eine Ablenkung zu halten, vielmehr dürfen wir annehmen, daß die Frage an den Propheten nach dem rechten Gottesdienste ihr aus dem verwundeten Gewissen, welches Gott sucht, entstanden ist. Eben deswegen geht auch Jesus auf die Frage am gründlichsten und ausführlichsten ein. Da nun Jesus in dieser Antwort über den rechten Gottesdienst zweimal auf eine Zeitwende hinweist, die nahe bevorstehe, so ist es wiederum ihre sinnige Aufgewecktheit für religiöse Dinge, welche sich in der Antwort der Samariterin kund gibt. Sie spricht: „ich weiß, daß Messias kommt, um uns Alles zu sagen.“ Darauf spricht Jesus: „ich bin es, der mit dir redet,“ und mit diesem großen Wort schließt er die Unterredung ab. Daß der Herr diese Wendung nimmt und eine solche gerade und ausdrückliche Erklärung gibt über seinen messianischen Stand, setzt voraus, daß er in der Samariterin von Anfang bis zu Ende eine ganz besonders reine Empfänglichkeit wahrnimmt. Denn dieses ausdrückliche Selbstbekenntnis» Jesu von seiner Würde ist ungemein selten und setzt immer besondere Umstände voraus. Beachten wir nun, daß gleich die erste Frage der Samariterin auf die Eigenthümlichkeit Jesu gerichtet war, so ist das letzte Wort Jesu in der Unterredung die directe Antwort auf jene erste Frage und schließt sich dieser siebenfache Gang von Rede und Gegenrede zu einem festen wohlgefügten Ring zusammen. Die Bedeutung dieser Unterredung leuchtet noch mehr ein durch den Contrast des Gespräches Jesu mit Nikodemus. Dort sind alle äußeren Umstände darauf angelegt, um einen Erfolg zu erzielen, hier dagegen ist gar keine Vorbereitung und das Ergebnis!, daß dort die Unterredung nicht vom Flecke kommt und, so weit man sehen kann, resultatlos zu Ende geht, hier dagegen ist jeder Wechsel von Frage und Antwort ein fester klarer Gedankenfortschritt, und so ward es möglich, daß das siebente und letzte Wort Jesu das Selbstbekenntniß: „ich bin es,“ ist. Johannes, der beide Gespräche nahe an einander gerückt hat, will uns diesen Contrast offenbar bemerklich machen und mit diesem Lichte den Gang der evangelischen Geschichte erleuchten.

Die Folge der Unterredung Jesu mit der Samariterin ist eine weitere Bestätigung, daß unsere Auffassung richtig ist. So wie Jesus im Laufe des Gespräches seinen Durst vergessen, so vergißt die Samariterin ihr Wasserschöpfen und verläßt ihren Krug am Brunnen, geht in der Mittagshitze zur Stadt zurück und weiß durch ihr lebendiges eindringliches Wort Viele ihrer Mitbürger in Bewegung zu bringen, so daß sie sofort zu Jesus hinausgehen. Welch eine Macht der Ueberzeugung und Begeisterung setzt das voraus! Welch eine Gehobenheit eines schlichten Weibes aus dem Volke über den Druck und Zwang der äußeren Verhältnisse! Wir werden uns nicht wundern, wenn wir auch Jesum einer solchen ganz neuen Erfahrung noch vorhandener Empfänglichkeit für seine Selbstbezeugung gegenüber in gehobener Stimmung finden. Seine Betrübnis) über die Verschlossenheit der Juden kann er nicht aussprechen, weil Niemand sie ihm nachempfinden und mit ihm tragen kann. Weit eher kann er seine Freude aussprechen, weil darin für seine Jünger eine Ermunterung liegt, für ihren eigenen Stand und das Werk, das er ihnen auftragen will. Freilich den innersten Grund seiner Freude verstehen sie ebensowenig, wie sie seine Betrübniß fassen. Dazu sind sie in das Geheimniß seines Lebens noch lange nicht tief genug eingedrungen. Er sagt es ihnen auch geradezu, denn als sie ihn auffordern zu essen, sagt er: „ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet.“ Und als die Jünger das eben so sinnlich fassen, wie die Samariterin das Wort von dem lebendigen Wasser, gibt ihnen Jesus die Andeutung: „meine Speise ist, den Willen des zu thun, der mich gesandt hat, und zu vollenden sein Werk.“ Darauf spricht er, indem er vermuthlich die Schaar der Samariter mit dem Weibe aus der Stadt daherkommen sieht: „hebet eure Augen auf und schauet an die Felder, denn reif sind sie bereits zur Ernte. Ich sende euch, zu ernten, was ihr nicht erarbeitet habt, Andere haben gearbeitet und ihr seid in ihre Arbeit gekommen“ (s. Joh. 4, 35. 38). Mit den Anderen, die gearbeitet haben für die Ernte der Jünger, deutet er hin auf die Reihe der Knechte Gottes, welche von Abraham her den Acker Gottes bestellt haben, vor Allen aber nennt er sich selber, der, da er noch Nichts vollendet fand, in den Anfang der Arbeit zurücktreten mußte, um so das ganze Werk von Grund auf bis zur Vollendung selber und allein hinauszuführen. Auf dieser seiner Arbeit in der Welt, welche er seine Speise und seine Freude nennt, beruht auch der Erfolg, den sie jetzt vor ihren Augen sehen. Es ist in diesem Zusammenhang nicht zu übersehen, daß Johannes dasselbe Wort, mit welchem Jesus hier die für die Ernte nothwendige Arbeit bezeichnet, von dem Zustand des Erschöpfens gebraucht, in welchem Jesus am Brunnen saß (s. Joh. 4, 6). Wir haben ja auch gefunden, daß der Erfolg Jesu bei den Samaritern wesentlich auf der Arbeit ruht, welche er in Jerusalem und Judäa übernommen, in welcher er allerdings bis zur Erschöpfung seiner Kraft gekommen, die er aber nichtsdestoweniger innerlich festhält: In diesem Lichte erscheint uns auch die Unbefangenheit, mit welcher er der Einladung der Samariter folgt und zwei Tage unter ihnen zubringt. Eben darin wird auch der Glaube der Samariter und das Bekenntniß zu ihm ihren Grund gehabt haben: eben die allgemein menschliche Unbefangenheit und Freundlichkeit, in welcher er als Jude mit ihnen als Samaritern verkehrte, wird in ihnen die Ueberzeugung geweckt haben, ein Jude, der so gesinnt sei, müsse sich von allen Uebrigen unterscheiden, wie der Messias von seinem Volke, dieser also müsse der Messias sein und der Retter der Welt, was sie in ihrem Bekenntniß aussprechen.

Es offenbart sich hier zum ersten Mal in großartiger Weise das Gesetz, welches Jesus mit den Worten ausdrückt: „die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten.“ Dieses Gesetz ist und bleibt das Kreuz alles Weltverstandes und es würde das Ende alles Verstandes sein, wenn nicht Jesus der wäre, der er wirklich ist, nämlich derjenige, in welchem die Ordnung der alten Welt zu Grunde geht, aber nur damit in ihm die Ordnung einer neuen Welt erstehe. Unter dieser Voraussetzung ist dieses Gesetz nicht bloß eine immer neue Beschämung aller Weisheit, die von unten kommt, sondern auch eine immer frische Trostquelle für Alle, die an der Ordnung der Natur kein volles Genüge haben.

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