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1. Korinther - Kapitel 11

1. Korinther - Kapitel 11

(Leander van Eß)

Beachtung des äußern Wohlstandes in den Versammlungen. - Feier des heiligen Abendmahls.

1 Folget meinem Beispiele, wie ich dem Beispiele Christi folge!
2 Ich lobe euch, Brüder, daß ihr bei Allem an mich denket, und nach den Ueberlieferungen, die ich euch ertheilt habe, euch richtet.
3 Dieß sollet ihr aber wissen, daß eines jeden Mannes Oberhaupt Christus, des Weibes Oberhaupt der Mann, und Christi Oberhaupt Gott ist.
4 Jeder Mann, der mit bedecktem Haupte betet, oder weissaget, entehret sein Haupt;
5 jede Frau hingegen, die mit unverschleiertem Haupte betet, oder weissaget, beschimpfet ihr Haupt; denn es ist eben so viel, als wäre sie geschoren.
6 Wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch die Haare abschneiden lassen; ist es aber der Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder ganz wegscheeren zu lassen; so verschleiere sie ihr Haupt.
7 Ein Mann hingegen darf sein Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Würde an sich trägt; die Frau hingegen des Mannes würde;
8 denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Manne.
9 Auch ist der Mann nicht um der Frau, sondern die Frau um des Mannes willen geschaffen.
10 Darum soll die Frau ein Oberherrschaftszeichen auf dem Haupte haben, um der Engel willen.
11 Uebrigens so ist weder ein Mann ohne Weib, noch ein Weib ohne Mann im Herrn.
12 Denn so wie das Weib von dem Manne ist, so ist der Mann durch das Weib da; Alles aber ist von Gott.
13 Urtheilet selbst: schickt es sich für eine Frau, ohne Schleier öffentlich zu Gott zu beten?
14 Oder lehret euch nicht selbst die Natur, daß es dem Manne schimpflich sey, sein Haupthaar lang wachsen zu lassen?
15 Das lange Haar hingegen des Weibes Zierde sey, weil das Haar ihr statt eines Schleiers gegeben ist?
16 Sollte übrigens Jemand Lust haben, zu streiten: wir und die Gemeinden Gottes haben eine solche Sitte nicht.
17 Da ich diese Anordnungen treffe, kann ich nicht loben, daß es durch eure Zusammenkünfte mit euch nicht besser, sondern schlimmer wird.
18 Denn für's Erste höre ich, daß bei euren Zusammenkünften in der Gemeinde Spaltungen unter euch seyen, und zum Theil glaube ich es.
19 Denn es müssen auch Spaltungen unter euch seyn, damit die Bewährten unter euch kenntlich werden.
20 Wenn ihr nun zusammenkommet; so heißt das nicht das Abendmahl des Herrn genießen.
21 Denn Jeder nimmt seine Speise vor sich hin, und ißt; und so ist der Eine noch hungrig, der Andere überladet sich.
22 Habt ihr zum Essen und Trinken nicht eure Häuser? Oder achtet ihr die Gemeinde Gottes so gering, und beschämet die, welche nichts mitbringen? Was soll ich sagen? Euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.
23 Denn vom Herrn habe ich es empfangen, was ich euch übergeben habe, nämlich: Der Herr, Jesus, in der Nacht, da er verrathen wurde, nahm er Brod,
24 und dankte, brach es und sprach: Nehmet, esset; dieß ist mein Leib, der für euch hingegeben wird; thut dieß zu meinem Andenken!
25 Deßgleichen nahm er auch nach der Mahlzeit den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; thut dieses, so oft ihr trinket, zu meinem Andenken!
26 Denn so oft ihr dieses Brod esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt, in Erinnerung bringen.
27 Wer demnach unwürdig dieses Brod ist, oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich an dem Leibe und Blute des Herrn.
28 So prüfe denn Jeder sich selbst; alsdann esse er von diesem Brode und trinke aus diesem Kelche;
29 denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.
30 Darum gibt es unter euch so viele Kranke und Schwache; ja nicht wenige schlafen.
31 Denn wenn wir uns selber richten, so würden wir gewiß nicht gerichtet werden;
32 werden wir aber gerichtet, so werden wir vom Herrn gezüchtiget, damit wir nicht mit der Welt verdammet werden.
33 Wenn ihr also, meine Brüder, zu dem Mahle zusammenkommet, so warte Einer auf den Andern!
34 Hat Jemand Hunger, so esse er zu Hause, damit die Zusammenkunft euch nicht zur Strafe gereiche. Das Uebrige will ich anordnen, wenn ich komme.

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