Spurgeon, Charles Haddon - Die Herrlichkeit Gottes in der Offenbarung des Heils.

Spurgeon, Charles Haddon - Die Herrlichkeit Gottes in der Offenbarung des Heils.

Gottes höchster Ruhm ist das Erlösungswerk. Jeder Tautropfen, der im Sonnenschein funkelt, verherrlicht Ihn; jedes Blümchen im Walde, das seinen Kelch über den Moosteppich erhebt, verkündet Seine Herrlichkeit, obgleich seine wunderbare Pracht ungesehen wieder hinwelkt und sein süßer Duft im Zephir der stillen Einsamkeit sich auflöst. Gott wird verherrlicht in jedem Vogel, der sich in den Lüften wiegt, in jedem Lamm, das auf den Gefilden hüpft. Preisen Ihn nicht die Fische im Meer? Rühmen nicht alle Creaturen, die im Wasser weben, von der winzigen Coralle bis zum gewaltigen Leviatan, Seinen Namen? Erheben Ihn nicht alle Geschöpfe? Ist etwas unter dem Himmel, ohne allein der Mensch, was nicht Gott die Ehre giebt? Offenbaren nicht die Sterne Seinen Ruhm, wenn sie mit goldstrahlenden Zeichen Seinen Namen auf das Azurblau des Himmel schreiben? Beten nicht die Blitze Ihn an und bezeugen Seine Majestät, wenn sie mit blendendem Glanz die mitternächtige Finsternis durchzucken? Prediget nicht der Donner Seine Allmacht, wenn er wie das betäubende Rollen vieler Kriegswagen den Siegeszug des Herrn der Heerschaaren verkündet? Erhebt Ihn nicht Alles, vom Geringsten bis zum Größten? Aber jauchze, lobpreise Himmel und Erde, bis du deinen letzten Odem ausgehaucht hast, dennoch ist keines unter allen deinen süßesten Liedern so lieblich, wie das Lied von Gottes Menschwerdung. Wenn gleich die Schöpfung eine gewaltige Jubel-Hymne ist, so reicht sie nicht von ferne an das Hohelied der Menschwerdung! Hier ist mehr als Schöpfungswunder; das Jesuskindlein in der Krippe ist für uns eine süßere Melodie, als das majestätische Wogen von tausend Welten, die vor dem Throne des Höchsten in ihrer Größe zum harmonischen Tanze sich reihen. Christ, das betrachte. Sieh, wie hier jede göttliche Eigenschaft sich verherrlicht. - Sieh, welch eine Weisheit! Gott wird Mensch, auf dass Gott gerecht sei, ein Gott, der auch die Gottlosen gerecht macht. Sieh, welch eine Allmacht; denn wo ist die Allmacht größer, als wo sie ihre Macht verhüllt? Welch eine Unumschränktheit! Gott entäußert sich selbst und wird ein Mensch! Sieh, welch eine Liebe offenbart sich uns in Jesu Menschwerdung! Sieh, welche Treue! Alle Eigenschaften Gottes werden in Christo verherrlicht; und ob gleich der Name Gottes im ganzen Weltall herrlich strahlt, hier strahlt er uns am hellsten entgegen: in Ihm, dem Menschen-Sohn und Gottes-Sohn.

Quelle: Balmer-Rinck, Dr - Ährenlese aus den Predigten von C.H. Spurgeon

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