Spurgeon, Charles Haddon - Das Evangelium des Reiches - Kapitel 12
(Unser König als Herr des Sabbats. V. 1-13.)
1. 2. Zu der Zeit ging Jesus durch die Saat am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig, fingen an Ähren auszuraufen, und aßen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu Ihm: Siehe, Deine Jünger tun, das sich nicht ziemt am Sabbat zu tun.
Sie waren wahrscheinlich auf ihrem Weg zur Synagoge. Das Gesetz erlaubte ihnen, Kornähren im Vorbeigehen zu nehmen, aber die Pharisäer hatten Einwendungen dagegen, dass sie es am Sabbat taten. Das Abpflücken war für ihr heuchlerisches Gemüt ein Ernten, das Korn aus der Hülse reiben, war Dreschen. Ihre Überlieferungen und Einbildungen betrachteten sie als ein Gesetz, und danach taten die Jünger, „was sich nicht ziemt am Sabbat zu tun.“ Sie kamen zu Jesu selber mit ihren ernsten Beschuldigungen. Diesmal fassten sie Mut, mit dem Führer zu verhandeln, denn sie nahmen es sehr genau mit der Sabbatsfrage und sahen es als billig an, für die Fehler der Jünger ihrem Lehrer die Schuld beizumessen.
Wir lernen beiläufig aus dieser Erzählung, dass unser Herr und seine Jünger arm waren, und dass Er, der die Volksmengen speiste, seine Wunderkraft nicht gebrauchte, um seine eigenen Nachfolger zu speisen, sondern sie tun ließ, was arme Leute gezwungen sind zu tun, um ihrem Magen ein wenig Stärkung zu geben. Unser Herr besticht keine, Ihm nachzufolgen; sie mögen seine Apostel sein und doch am Sabbat hungern. Warum gaben diese Pharisäer ihnen nicht Brot und verhinderten dadurch, das zu tun, was ihnen anstößig war? Wir könnten auch billig fragen: Wie kam es, dass sie diese Jünger sahen? Brachen sie nicht den Sabbat, indem sie den Jüngern Jesu auflauerten?
3. 4. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn, und die mit ihm waren, hungerte? Wie er in das Gotteshaus ging, und aß die Schaubrote, die ihm doch nicht ziemten zu essen, noch denen, die mit ihm waren, sondern allein den Priestern?
Er spricht zu seinen gelehrten Gegnern, als wenn sie das Gesetz nicht gelesen hätten, das sie nach ihrer Behauptung aufrecht hielten. „Habt ihr nicht gelesen?“ Das Beispiel von David konnte der Sohn Davids gut gebrauchen. Es war aus seinem Beispiel klar, dass Not kein Gesetz kennt. Das Gesetz der Stiftshütte ward von David verletzt, als er und seine Schar von Hunger litten, und dieser Gesetzesbruch berührte das jüdische Ritual in einem sehr speziellen und zarten Punkt, und doch ward er nie gerügt. Das heilige Brot zu essen aus Ruchlosigkeit oder Übermut oder Leichtsinn hätte dem Übertreter die Todesstrafe zuziehen können; aber es in einem Falle dringender Not zu tun, war von David nicht tadelnswert. Wie die Menschen jede Verletzung guter Manieren entschuldigen, wenn sie durch den Hunger nötig gemacht wird, so gestattet der Herr, dass jedes Zeremonialgesetz seiner Barmherzigkeit und des Menschen augenscheinlicher Notdurft weicht. Das Sabbatgesetz beabsichtigte nie, hungrige Menschen zu zwingen, Not zu leiden, ebensowenig wie das Gesetz des Hauses Gottes und der „Schaubrote.“
Notwendige Werke sind am Sabbat erlaubt.
5. 6. Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen, und sind doch ohne Schuld? Ich sage aber euch, dass hier Der ist, der auch größer ist denn der Tempel.
Dieses Beispiel ist durchaus zutreffend. Die Priester arbeiteten schwer am Sabbat beim Darbringen der Opfer und in anderen vorgeschriebenen Weisen, aber sie waren dafür mehr zu ehren als zu tadeln, da sie das Gesetz des Tempels für sich hatten. Aber das, was Christi Jünger taten, hatte die Genehmigung des Herrn des Tempels, der „größer ist denn der Tempel.“ Arbeit für Gott ist keine Entweihung des Sabbats, obwohl es denen so scheinen mag, deren ganze Religion in äußeren Gebräuchen besteht. Wenn wir mit Jesu und für Jesum arbeiten, so kümmert uns die Kritik der Formschriften nicht. Wie das Wesen größer ist als der Schatten, so ist unser Herr größer als der Tempel oder alle Zeremonialgesetze; und seine Genehmigung geht über alle Auslegungen des Gesetzes, welches Asketik oder Aberglaube uns auferlegen mag.
Werke der Frömmigkeit sind erlaubt am Sabbat.
7. Wenn ihr aber wüsstet, was das sei: Ich habe Wohlgefallen an der Barmherzigkeit, und nicht am Opfer, - hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt.
Unser Herr hatte die Pharisäer dadurch erbittert, dass Er zweimal sagte: „Habt ihr nicht gelesen?“ Meinte Er, dass sie irgend einen Teil der Psalmen oder des Gesetzes ungelesen gelassen? Nun beschuldigt Er sie wieder, dass sie den Sinn einer Stelle in den Propheten nicht verständen: „Wenn ihr aber wüsstet, was das sei.“ Dann zitiert Er Hosea 6,6, welchen Spruch Er schon früher gegen sie gebraucht hatte (Siehe Kapitel 9,13). „Ich habe Wohlgefallen an der Barmherzigkeit, und nicht am Opfer.“ Es muss sehr viel in diesem Prophetenwort liegen, dass unser Herr es so liebte. Gott wollte lieber, dass seine Priester das geweihte Schaubrot dem David als eine Tat der Barmherzigkeit gaben, als dass sie es heilig für seinen Gebrauch aufbewahrten; Er wollte lieber, dass die Jünger ein paar Minuten mit Ährenpflücken zubrächten, als dass sie Hunger und Schwäche erduldeten, um die Heiligkeit des Tages aufrecht zu halten. Da sie so die Erlaubnis des Herrn selber hatten, waren die unschuldig, welche die barmherzige Tat des Hungerstillens sich gestatteten und sie sollten nicht verdammt werden. In der Tat wären sie nicht verdammt worden, wenn ihre Tadler besser unterrichtet gewesen wären.
Werke der Barmherzigkeit sind am Sabbat erlaubt.
8. Des Menschen Sohn ist ein Herr auch über den Sabbat.
Dies hebt die ganze Sache über jeden ferneren Zweifel hinaus. „Des Menschen Sohn,“ Christus Jesus, der mit der Gottheit vereint ist, „ist Herr“ über alles in dem Bereich des Gesetzes, das Gott und Menschen betrifft, da Er der Mittler ist, und deshalb kann Er die Sabbate ordnen und darüber verfügen, wie es Ihm gefällt. Er hat dies getan und hat das Sabbatgesetz ausgelegt, nicht in zügelloser Weise, sondern in einer vernünftigen, wie es strenge Frömmler nicht tun. Durch sein Beispiel und seine Lehre lernen wir, dass der Sabbat nicht entweiht wird durch Werke der Notwendigkeit, Frömmigkeit und Barmherzigkeit, und dass wir uns nicht zu kümmern brauchen um die scharfen Reden heuchlerischer Formschriften, die das Sabbatgesetz in übertriebener Weise auslegen und das zu einer Knechtschaft machen, was zu einer Zeit heiliger Ruhe bestimmt war.
9. Und Er ging von dannen weiter, und kam in ihre Schule.
Die Zeit kam, wo die Sabbatfrage wieder auftauchte in Bezug auf unseres Herrn eigenes Tun unter den Kranken und Siechen.
Jesus gab das Beispiel der Teilnahme am öffentlichen Gottesdienst. Die Synagogen hatten nicht die Autorität göttlicher Einsetzung, aber der Natur der Sache nach muss es recht und gut sein, zur Verehrung Gottes an seinem Tage sich zu versammeln, und darum war Jesus da. Er hatte nichts zu lernen, dennoch ging Er zu der Versammlung an dem Tage, den Gott, der Herr, geheiligt hatte.
10. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten Ihn und sprachen: Ist’s auch recht, am Sabbat zu heilen? auf dass sie eine Sache zu Ihm hätten.
Der Vorfall war beachtenswert, und wird deshalb mit einem „Siehe“ eingeleitet. Es war merkwürdig, dass sehr bald ein Fall vorkam, der die streitige Frage wieder anregte. Brachten die Pharisäer den Mann mit der verdorrten Hand in die Synagoge, um die Frage in einer praktischen Form wieder aufzuwerfen? Sie gingen zur Synagoge um ihrer Scheinheiligkeit willen, nicht um anzubeten. Es steht zu fürchten, dass viele in unseren Tagen ihnen nachahmen. Ehe unser Herr nach Vorkehrungen zu einem Wunder traf, legten sie Ihm schon eine Frage vor, die, wie sie hofften, eine verstrickende sein würde. „Ist es auch recht, am Sabbat heilen?“ Er hatte behauptet, der Herr des Sabbats zu sein, und nun legen sie Ihm mit einem Schein von Billigkeit eine Schwierigkeit vor in schlechter Absicht. Der sittliche Wert einer Frage hängt von dem Beweggrund ab. Sie fragten nicht, um von Ihm zu lernen, sondern „auf dass sie eine Sache zu Ihm hätten.“ Sie wollten Ihn fangen, aber sie gewannen nichts durch ihre boshafte List.
11. 12. Aber Er sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, so er ein Schaf hat, das ihm am Sabbat in eine Grube fällt, der es nicht ergreife und aufhebe? Wie viel besser ist nun ein Mensch denn ein Schaf? Darum mag man wohl am Sabbat Gutes tun.
Er beantwortet ihre Frage durch eine andere. Er legt einen Fall vor und macht sie zu Richtern in demselben. Wenn ein armer Mann, der nur ein Schaf hat, es „in eine Grube“ fallen sähe, oder auf den Rücken geworfen „am Sabbat,“ würde er es nicht ergreifen und aufheben und es auf seine Füße setzen? Natürlich würde er es, und er würde darin recht tun. „Wie viel besser ist nun ein Mensch denn ein Schaf?“ Deshalb ist es recht und muss recht sein, einem Menschen zu helfen. Ach, manche handeln, als wenn ein Mensch nicht besser wäre als ein Tier, denn ihre Hunde und Pferde haben bessere Wohnungen als ihre Arbeiter, und sie sind unwilliger über das Töten eines Fuchses als über das Verhungern eines Armen.
Unseres Herrn Beweisführung war überzeugend. Wenn eine Art menschlicher Freundlichkeit als recht erwiesen war, so ist die ganze Klasse wohltätiger Handlungen als zulässig erklärt, und „darum mag man wohl am Sabbat Gutes tun.“ Man wundert sich, dass irgend einer je anders dachte. Aber wenn Eifer für Äußerlichkeiten und Hass der geistlichen Religion sich verbinden, so erzeugen sie eine engherzige Scheinheiligkeit, die ebenso grausam wie lächerlich ist. Unser Herr hat uns von dem rabbinischen Joch befreit und wir finden Ruhe für unsere Seelen in einem wahrhaft geistlichen Sabbat. Möge niemand jedoch aus dieser Freiheit eine Zügellosigkeit machen und den Tag des Herrn behandeln, als wenn es sein eigener wäre und für eigene Zwecke gebraucht werden könnte. Die halten den Sabbat am besten, die am siebenten Tage, und immer, von ihren eigenen Werken ruhen, wie Gott von den seinen. Aber wie kann ein Mensch ruhen, ehe er das vollendete Werk Gottes in Christo Jesu kennt?
13. Da sprach Er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie ward ihm wieder gesund, gleich wie die andere.
So führte der Herr im Handeln seine Lehre aus. Wer ein Wunder dieser Art tun konnte, war göttlich und konnte sein eigenes Gesetz richtig auslegen. Der Mann saß, und Jesus hieß ihn aufstehen, dass alle ihn beobachten könnten. Dann hieß Er ihn ferner seine Hand ausstrecken, so dass alle dieselbe in ihrem leblosen Zustande sehen konnten. Es scheint nicht, dass sein Arm verdorrt war, wie einige angenommen haben, sondern Er war durch den Gebrauch seines Armes im stande, die Hand auszustrecken. Nachdem dies getan war, stellte sie der Herr sogleich wieder her vor der ganzen Synagoge und vor den streitsüchtigen Pharisäern. Der Mann streckte jeden Finger aus, und jeder hatte wieder eine Kraft wie zuvor. Der arme Mensch hatte seine Hand verborgen, als sie verdorrt war, aber nun sie wieder hergestellt war, geziemte es sich, dass sie von allen in der Synagoge gesehen würde. Durch diese am Sabbat gesund gemachte Hand wussten alle Menschen, dass Jesus am Sabbat Werke der Barmherzigkeit tun wollte. Lasst uns Ihn bitten, dasselbe in unseren Versammlungen zu tun. O, dass die Hände, welche für heilige Zwecke nutzlos gewesen sind, auf sein Geheiß gesund werden möchten! O, dass die, welche geheißen wird zu glauben und zu leben, aufhören wollten zu zweifeln, und gehorchen, wie dieser Mann es tat, dann würde die Heilung ihnen sicherlich zu teil werden, wie diesem gehorsamen Mann!
(Unser König in der Majestät seiner Friedlichkeit. V. 14-21.)
14. Da gingen die Pharisäer hinaus, und hielten einen Rat über Ihn, wie sie Ihn umbrächten.
Die Synagoge war zu heiß für die Pharisäer, deshalb gingen sie hinaus. Gänzlich geschlagen, ziehen sie sich vor den Blicken der Menge zurück, im Hass gegen Den, der sie so vollständig in Verwirrung gebracht hat. Sie konnten Ihn nicht zum Schweigen bringen, darum wollten sie Ihn töten. Die, welche damit beginnen, unseren Herrn anzuklagen, kommen bald dahin, dass sie suchen, Ihn umzubringen. Es war nicht leicht, jemanden anzutasten, der so hoch in der Achtung des Volkes stand, und darum berieten sie sich miteinander über die sicherste Verfahrungsweise. Dass sie Jesum töteten, war in der Tat das Ergebnis vorher überlegter Bosheit, denn sie planten mit Bedacht ihre grausame Tat. Die Menschen ratschlagen noch zu dieser Stunde „über Ihn.“ Warum und weshalb? Lasst ihr eigenes Gewissen antworten, wenn sie eins haben. Die jetzigen kühlen, berechneten Angriffe der Zweifler auf das Evangelium tragen einen besonderen Grad des Verbrecherischen an sich.
15. 16. Aber da Jesus das erfuhr, wich Er von dannen; und Ihm folgte viel Volks nach, und Er heilte sie alle, und bedrohte sie, dass sie Ihn nicht meldeten.
Ihre geheimen Ratschläge wurden alle von seiner Allwissenheit durchschaut. Jesus erfuhr es. Er handelte demgemäß. Er kam nicht, mit Tadlern zu streiten, und deshalb wich Er von dem Schauplatz ihrer beständigen Streitereien. Aber Er konnte nicht in die Einsamkeit gelangen, denn das Volk folgte Ihm nach, und seine Liebe konnte sich nicht weigern, sie zu heilen. Er wollte keine Aufregung hervorrufen und befahl deshalb der Menge, Ihn nicht „zu melden.“ Für Ihn wurde die Volksgunst ein Hindernis in seinem Werk, und Er scheute sie. In diesem Meiden der Berühmtheit erfüllte Er eine alte Weissagung.
Uns ist nicht befohlen, seine Gnadenwunder zu verbergen, und darum möchten wir freudig reden über diesen glorreichen Bericht: „und Er heilte sie alle.“ Welche Ermutigung für sündenkranke Seelen, Ihm zu vertrauen!
17.-19. Auf dass erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten Jesaias, der da spricht: Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein Liebster, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf Ihn legen, und Er soll den Heiden das Gericht verkündigen. Er wird nicht zanken noch schreien, und man wird sein Geschrei nicht hören auf den Gassen.
Jes. 42,1-4 lesen wir Worte, welche ihrem vollen Sinne nach, wenn auch nicht buchstäblich, von dem Evangelisten hier angeführt werden. Der Knecht Gottes, erwählt, geliebt und wohlgefällig vor dem Herrn, bekleidet mit dem Geist Gottes, sollte kommen und des Herrn Willen den Völkern offenbaren, aber es sollte nicht mit Tumult und Unruhe, Lärm und Geschrei sein. Um Streit und Prahlerei zu meiden, beruhigte unser Herr diejenigen, welche Er geheilt hatte, oder befahl ihnen wenigstens, Ihn nicht bekannt zu machen. Unser Herr bezweckte nicht, sich dadurch in der Achtung der Menge zu heben, dass Er die Pharisäer mit Erfolg bestritt, denn seine Art war eine ganz andere. Die hier dem Heiland gegebenen Namen sind ungemein köstlich und unserer sorgfältigen Erwägung wert, und das besonders in Verbindung mit der Stelle im Jesaia. Jesus ist der Erwählte Jehovahs, verordnet, sein Knecht zu sein, geliebt in dieser Eigenschaft und dem Vater wohlgefällig. Die Macht dieses geliebten Knechtes Gottes sollte in dem göttlichen Geiste liegen, in der Lehre, die Er lehrte und dem Gesetz, das Er verkündete, da sein ganzes Leben ein Richten und Verdammen der Sünde vor den Augen aller Menschen sein würde. Nicht durch Macht noch Kraft, sondern durch den Geist Gottes und die Gewalt der Wahrheit sollte Er überwinden. Den Zorn der Menschen im hitzigen Streit, den Wahnsinn wilder Rhetorik, den Strom volkstümlicher Deklamation, all dieses überließ Er Betrügern, denn Er verschmähte solche Waffen bei der Aufrichtung seines Königreichs. Gewisse Nachfolger von Ihm haben den entgegengesetzten Weg eingeschlagen und sind sehr verliebt in laute und lärmende Methoden, aber sie werden noch finden, dass sie hierin dem Herrn nicht wohlgefallen.
20. Das zerstoßene Roh wird Er nicht zerbrechen, und den glimmenden Doch wird Er nicht auslöschen, bis dass Er ausführe das Gericht zum Sieg.
Er überließ es dem zerstoßenen Rohr pharisäischer Anmaßung, seine eigene Ohnmacht zu beweisen; es war Ihm zu der Zeit nicht der Mühe wert, es zu zerbrechen. Und an dem glimmenden Docht einer äußeren Frömmigkeit ging Er vorbei und ließ es währen bis zu einem anderen Tage, wenn die Stunde gekommen sein wird, dem widrigen Dinge ein Ende zu machen. Er wird schließlich jene Heuchler richten, die nutzlos wie zerstoßene Rohre und anstößig wie glimmende Dochte waren, aber Er wollte dies nicht während seiner ersten Sendung zu den Menschen tun. Er hat es nicht eilig damit, jeden kleinlichen Widerstand zu zerstören.
Dies halte ich für den genauen Sinn der Worte in diesem Zusammenhange, aber so, wie die Stelle gewöhnlich verstanden wird, ist sie ebenso wahr und viel reicher an Trost. Die Schwächsten werden von unserem Herrn Jesu nicht verachtet, obwohl scheinbar nutzlos wie ein zerstoßenes Rohr oder sogar wirklich anstößig wie ein glimmender Docht. Er ist sanft und übt keine harte Strenge. Er trägt und duldet die, welche unliebenswert in seinen Augen sind. Er sehnt sich, das zerstoßene Rohr zurecht zu binden und den glimmenden Doch zum flammenden Leben anzufachen. O, dass arme Sünder hieran gedenken und Ihm vertrauen möchten!
21. Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.
Weil Er so freundlich ist, werden die verachteten heidnischen Hunde kommen, zu seinen Füßen sich lagern und Ihn als ihren Herrn lieben. Er wird die Hoffnung derer sein, welche wie hoffnungslos waren. Unseres Herrn Wunsch nach Ruhe und sein Vermeiden des Streitens bewiesen Ihn als den Messias der Propheten. Sollen wir nicht immer mehr und mehr dem Gesalbten des Herrn vertrauen? Ja, Heidenchristen, die wir sind, wir hoffen auf seinen Namen. In uns ist diese Weissagung erfüllt. Doch wie unwahrscheinlich war es, dass Heiden dies tun würden, als Israel Ihn verwerfe.
(Unser König und die Mächte der Finsternis. V. 22-37.)
22. Da ward ein Besessener zu Ihm gebracht, der war blind und stumm; und Er heilte ihn, also, dass der blinde und Stumme beides, redete und sah.
Es ist wohlgetan, wenn Menschen beginnen, andere zu Jesu zu bringen: Gutes wird sicherlich daraus entstehen. Ein außergewöhnlicher Fall stellte eine neue Form von Satans Handwerk zur Schau. Der böse Geist hatte sich sicher eingeschlossen, indem er Fenster und Tür der Seele verstopfte: das Opfer war blind und stumm. Wie konnte der Arme entfliehen? Er konnte seinen Heiland nicht sehen und nicht zu Ihm schreien. Aber das doppelte Übel schwand, als Jesus in einem Augenblick den Dämon vertrieb: „dass der blinde und Stumme beides, redete und sah.“ Wenn Satan entthront ist, so beginnen die geistlichen Fähigkeiten sofort wirken. Nichts ist unserem Herrn zu schwer. Menschen, die weder ihre Sünde sehen, noch um Barmherzigkeit rufen können, vermag seine Gnade zu retten.
Herr, sei mit uns, wenn wir predigen, und treibe Teufel aus durch Dein Wort, dann wird durch Deine Gnade auf das sittliche Unvermögen die Gesundheit folgen!
23. Und alles Volk entsetzte sich, und sprach: Ist dieser nicht Davids Sohn?
Wieder und wieder haben wir das Staunen der Leute bemerkt. Hier ward eine Frage getan, die bei vielen wie das Rauschen der Füße des nahenden Glaubens gewesen sein mag. Die berichtigte (englische) Übersetzung lässt sehr richtig das „nicht“ aus. Es war für die Übersetzer natürlich, es hinein zu legen, denn es scheint, als wenn viele den wahren Salomo in diesem großen Wunderthäter gesehen haben müssen. Aber da es nicht im Grundtext steht, müssen wir es fortlassen, und dann zeigt die Frage, wie seltsam ungläubig sie waren und wie sich doch eine Überzeugung ihnen aufzwang. „Ist Er?“ Er kann es nicht sein; Er muss es sein; aber ist Er es? „Ist dieser Davids Sohn?“ Es gab verschiedene Stimmen, doch waren alle einig in ihrer Verwunderung: alles Volk entsetzte sich.
24. Aber die Pharisäer, da sie es hörten, sprachen sie. Er treibt die Teufel nicht anders aus denn durch Beelzebub, der Teufel Obersten.
Dies war ihre frühere Erfindung. Sie war alt und abgestanden, doch aus Mangel an einer besseren oder einer bittereren Vermutung halten sie daran fest. Unser Herr war zu beschäftigt, auf die schändliche Verleumdung bei ihrem ersten Auftauchen zu antworten (Mt. 9,34), oder vielleicht ekelte sie Ihn so an, dass Er sie nicht berühren und dies abscheuliche Ding sich mit seinem eigenen Gift vergiften lassen wollte. Nun bringen sie es wieder vor und treiben es noch weiter, indem sie Beelzebub als den Namen des Fürsten der Teufel nannten, mit dem Er im Bunde sei. Lügen wachsen im Weitergehen. Die, welche Gottes Werk in der Bekehrung der Sünder bezweifeln, schreiten bald in der Verhärtung fort und schreiben die gesegnete Veränderung der Heuchelei, der Selbstsucht, der Verrücktheit oder einem anderen bösen Einfluss zu.
25. 26. Jesus vernahm aber ihre Gedanken, und sprach zu ihnen: Ein jegliches Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüste; und eine jegliche Stadt oder Haus, so es mit sich selbst uneins wird, mag’s nicht bestehen. So denn ein Satan den anderen austreibt, so muss er mit sich selbst uneins sein; wie mag es denn sein Reich bestehen?
Der Gedankenleser hält ihnen einen im höchsten Grade entscheidenden Beweis entgegen, der ihre Behauptung als eine abgeschmackte zeigt. Stellt euch Satan uneins mit Satan vor und sein Reich von Bürgerkrieg zerrissen! Nein, welche Fehler die Teufel auch haben, sie sind nicht im Streit miteinander; dieser Fehler ist für die Diener eines besseren Herrn aufbehalten. O, dass der Spaltungen in der Gemeinde nicht so viele, nicht so betrübende wären! Es würde ein sehr hoffnungsvoller Umstand sein, wenn wir von Spaltungen unter den Mächten der Finsternis hören könnten, denn alsdann würde Satans Reich fallen. Nein, ihr schlauen Pharisäer, eure verleumderische Behauptung ist eine zu offenbare Lüge, durch welche vernünftige Menschen sich nicht bestricken lassen!
27. So ich aber die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein.
Unser Herr gebrauchte hier einen Beweisgrund, der für die passte, mit denen Er es zu tun hatte. Er war an sich nicht so kräftig wie der vorige, aber als ein Beweis für sie trag er mit besonderer Kraft. Einige Jünger der Pharisäer und wahrscheinlich einige ihrer Kinder waren Exorzisten (Teufelsaustreiber), und behaupteten, mit Wahrheit oder fälschlich, dass sie Teufel austrieben. Wenn Jesus dies Wunder durch Beelzebub tat und die Pharisäer diese Entdeckung gemacht hatten, von wem konnten sie das besser gelernt haben, als von ihren Kindern? Hatten ihre Söhne Verkehr mit dem Fürsten der Finsternis? Dies brachte sie in die Klemme und hinderte sie, ihre boshafte Erfindung wiederum zu äußern, mit Rücksicht auf ihre eigenen Freunde.
28. So ich aber die Teufel durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
Unser Herr sagt dem Sinne nach: Wenn ich die Teufel durch den Geist Gottes austreibe, so hat ein neues Zeitalter begonnen: die göttliche Macht ist in einen wahrnehmbaren Kampf mit dem Bösen gekommen und ist augenscheinlich siegreich. In meiner Person hat „das Reich Gottes“ den Anfang genommen und ihr seid durch mein Weilen unter euch in eine bevorzugte Stellung versetzt. Aber wenn die Teufel nicht durch den Geist Gottes ausgetrieben werden, so ist der Thron Gottes nicht unter euch, und ihr verliert Großes. Die Überwindung des Bösen ist ein klarer Beweis, dass das Reich der Gnade gekommen ist.
Beachtet, dass unser Herr, obwohl Er Macht hatte, die ganz sein eigen war, doch den Geist Gottes ehrte, durch seine Kraft wirkte und dieses selbst sagte. Was können wir ohne diesen Geist tun? Herr Gott, Heiliger Geist, lehre uns, auf Dich zu harren!
29. Oder wie kann jemand in eines Starken Haus gehen, und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, dass er zuvor den Starken binde, und alsdann ihm sein Haus beraube?
Der Teufel ist der Starke, der Riesen-Räuber. Er hält Menschen in seinem Besitz, wie ein Krieger sein Eigentum hält. Man kann nicht seine Güter ihm nehmen, ohne ihm erst selbst gegenüber zu treten. Der bloße Gedanke, ihn zu berauben, während man mit ihm in Freundschaft lebt oder während er unbezwungen ist, ist lächerlich. Als unser Herr sein Werk begann, band Er Satan; die Gegenwart Gottes im menschlichen Fleisch tat dem Feinde der Menschen Einhalt. Nachdem Er den Feind gebunden hat, nimmt Er aus seinem Hause den Raub, der sonst auf immer in seinem Besitze geblieben wäre. Für uns gibt es keine Befreiung außer durch den Sieg unseres Herrn über unseren mächtigen Tyrannen. Ehre sei seinem Namen, Er hat den Mächtigen gebunden und Er nimmt ihm seine Beute! Dieses war unseres Herrn klare und der Billigkeit gemäße Erklärung der Sache, worüber die Pharisäer so niedrig gesprochen hatten.
30. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Unser Herr hatte keinen Vergleich mit Satan geschlossen. Satan war nicht mit Ihm, sondern wider Ihn. Er beabsichtigte, ebenso entschieden mit allen anderen zu verfahren. Die Menschen müssen entweder auf seine Seite treten oder als seine Gegner angesehen werden, denn es gibt hier keinen Mittelweg. Jesus wollte Krieg mit dem großen Feinde und mit allen, die sich auf die Seite des Bösen stellen. Die Menschen nahmen mit Notwendigkeit Partei; ihre Handlungen halfen entweder, zu Ihm zu sammeln oder von Ihm wegzutreiben. Jesus ist der eine und der einzig mögliche Mittelpunkt der Einheit der Menschen, und die Lehre, welche die Menschen nicht in Ihm vereinigt, zerstreut sie durch Selbstsucht, Stolz, Hass und tausend andere auflösende Kräfte. Unser König hat den Fehdehandschuh hingeworfen und will niemals Waffenstillstand oder Vergleich annehmen. Herr, lass mich niemals schwanken, sondern mit Dir sein und mit Dir sammeln!
31. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben.
Hier ist eine ernste Warnung für diese verleumderischen Pharisäer. Die Sünde, den Geist Gottes zu lästern und sein Werk dem Beelzebub zuzuschreiben, ist eine sehr große, und verhärtet in der Tat das Herz so, dass die Menschen, welche ihrer schuldig sind, niemals Buße tun und folglich niemals Vergebung erlangen. Unser Herr zeigte seinen Gegnern, wohin sie sich treiben ließen, denn sie standen am Rande einer Sünde, für die keine Vergebung möglich ist. Wir müssen sehr sorgsam in unserem Verhalten gegen den Heiligen Geist sein, denn um seine Ehre ist ein besonderer Schutz gezogen durch ein so feierliches Wort wie dieses.
32. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird’s nicht vergeben, weder in dieser, noch in jener Welt.
Warum sollte ein Wort wider Jesum gesprochen werden? Doch werden viele solche Worte gesprochen, und Er vergibt. Aber wenn es zu einer absichtlichen Verwechslung des Heiligen Geistes mit dem bösen Geiste kommt, so ist die Sünde übermütig und grässlich und verhärtet das Herz. In keinem Stadium der göttlichen Ökonomie war es je möglich, jemandem Vergebung zu erteilen, der eigenwillig Gott selber als im Bunde mit dem Teufel betrachtete. Dies ist geistlicher Tod, nein, Verwesung und Fäulnis der schlimmsten Art. Es ist kein Irrtum, sondern eine gottlose, absichtliche Lästerung des Heiligen Geistes, die es wagt, seine Werke der Gnade und Macht einem teuflischen Wirken zuzuschreiben. Wer dieses entsetzlichen Verbrechens schuldig ist, hat sich in einen Zustand hineingesündigt, in dem das geistliche Gefühl tot und die Buße moralisch unmöglich ist.
33. Setzt entweder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzt einen faulen Baum, so wird die Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum.
Er verhandelt noch mit den Pharisäern und sagt dem Sinne nach: „Seid konsequent. Nehmt mich und meine Werke an oder verwerft mich und meine Werke, denn nur nach meinen Werken könnt ihr mich richten. Aber räumt nicht ein, das Werk sei ein gutes, und beschuldigt mich dann eines Bündnisses mit dem Teufel bei dem Tun desselben. Wäre ich im Bündnis mit dem Teufel, so würde ich Werke tun, wie der Teufel sie tut, und nicht Werke, welche sein Reich erschüttern.“ Die Gegenrede ist sehr kräftig, weil auf Gerechtigkeit gegründet. Wir beurteilen einen Baum nach seinen Früchten und einen Menschen nach seinen Handlungen, und es gibt keine andere, der Wahrheit gemäße Art des Urteilens.
Leset diese Worte außer ihrem Zusammenhang, so lehren sie die große allgemeine Wahrheit, dass das innere und äußere Leben einander entsprechen müssen.
34. 35. Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, dieweil ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.
Unser Herr beschuldigt sie, dass sie „böse sind.“ Er wiederholt die Worte des Johannes. „Ihr Otterngezüchte!“ Sie hatten Böses gesprochen, und wie konnten sie anders, wenn ihr Herz so voller Bosheit gegen Ihn war? Sie waren bis zum Äußersten in der Böswilligkeit gegangen, indem sie Ihn des Bündnisses mit Satan beschuldigten, und das zeigte nur, welch ein Schatz des Bösen in ihrem Herzen lag. Sie brachten Böses hervor mit großer Gereiztheit und mit reichlichen Lügen, weil sie eine solche Fülle davon in sich trugen. Was in dem Brummen ist, kommt in dem Eimer herauf. Das Herz verrät sich durch den Mund. Wären sie gut gewesen, so wären ihre Werke gut gewesen; aber die Schlechtigkeit ihres Herzens war eine solche, dass sie nicht „Gutes reden“ konnten. So spielte der Herr den Krieg in ihr eigenes Gebiet hinüber und flammte ihnen seinen heiligen Unwillen ins Gesicht.
36. 37. Ich sage euch aber, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.
Sie mochten denken, dass sie kein großes Unrecht getan hätten, wenn sie ihre schwarzen Worte unter dem Volke ausstreuten. Sie hatten nur ihre Meinung mit mehr oder weniger Leichtfertigkeit abgegeben; im schlimmsten Falle hatten sie nur „unnütze Worte“ geredet. So nahmen sie es leicht mit dem, was sie getan, da der Herr sie völlig zermalmt hatte. Aber unser Herr treibt sie aus diesem Zufluchtsort heraus, denn Er handelt strenge mit solch groben Sündern. Von Worten soll Rechenschaft abgelegt werden am letzten, großen Tage. Worte beweisen, ob die Menschen gerecht oder verdammenswert sind. Ihre Werke sogar können nach ihren Worten gerichtet werden. Es ist etwas sehr Herz-Enthüllendes in der Sprache der Menschen und besonders in den Worten, die aus tiefer Leidenschaft entspringen. Wir mögen, wenn wir ungerechter Worte überführt sind, hinter dem Gedanken Schutz suchen, dass unser Bellen schlimmer war als unser Beißen, und dass wir dies und das nur sagten und es kaum so ernstlich genommen haben wollten, aber diese Verteidigung wird uns nichts nützen. Wir müssen achthaben auf das, was wir von den Gottesfürchtigen sagen und besonders von ihrem Herrn, denn Schmähworte werden leben und schnelle Zeugen wider uns sein am Tage des Gerichts, wo wir finden werden, dass sie alle in dem Buch Gottes verzeichnet stehen.
Gewiss, diese Beschuldigung des Herrn Jesu, dass Er im Bunde mit dem Teufel sei, wurde nicht wieder gehört, so lange Er lebte! Er hatte diese Art der Verleumdung ein für allemal zum Schweigen gebracht, so weit es die Pharisäer betrag.
Lieber Meister, hilf mir, meine Zunge zu zügeln, damit ich keiner unnützen Worte schuldig befunden werde, und lehre mich, wann ich sprechen muss, damit ich mich ebenso rein von unnützem Schweigen halte.
(Unser König wird aufgefordert, ein Zeichen zu tun. V. 38-42.)
38. 39. Da antworteten etliche unter den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollten gern ein Zeichen von Dir sehen. Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Die böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen; und es wird ihr kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen des Propheten Jonas.
Die Pharisäer ändern ihre Methode, aber sie verfolgen denselben Zweck. Wie hoffnungslos waren die Frömmler jenes Zeitalters geworden! Nichts konnte sie überzeugen. Sie offenbarten ihren Hass gegen den Herrn Jesum, indem sie kein Wunder, was Er getan, anerkannten. Welche weitere Zeichen konnten sie suchen als die, welche Er schon gegeben hatte? Schöne Forscher waren sie! Sie behandeln alle Wunder unseres Herrn, als wenn sie nie geschehen wären. Wohl mochte der Herr sie „böse und ehebrecherisch“ nennen, da sie persönlich der Wollust sich hingegeben hatten und geistlich Gott so untreu waren. Wir haben jetzt solche unter uns, die so unaufrichtig sind, alle Wirkungen evangelischer Lehre zu behandeln, als wenn sie nichts wären, und mit uns zu reden, als wenn der Predigt des Evangeliums kein Resultat gefolgt wäre. Es ist große Geduld nötig, um weislich mit solchen zu verfahren.
40. Denn gleich wie Jonas war drei Tage und drei Nächte in des Walfisches Bauch, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein.
Das große Zeichen der Sendung unseres Herrn ist seine Auferstehung und seine Bereitung eines Evangeliums der Errettung für die Heiden. Seine Lebensgeschichte ist durch die des Jonas gut vorgebildet. Sie warfen unseren Herrn über Bord, eben wie die Schiffleute es mit dem Manne Gottes machten. Das Opfer Jonas’ beruhigte das Meer für die Seeleute; unseres Herrn Tod machte Friede für uns. Unser Herr war eine Weile mitten in der Erde wie Jonas in der Tiefe des Meeres, aber Er erstand wiederum und seine Predigt war voll der Kraft seiner Auferstehung. Wie Jonas’ Predigt durch sein Wiederkommen aus dem Meere bezeugt ward, so wird unseres Herrn Predigt durch seine Auferstehung von den Toten bestätigt. Der Mann, der aus dem Tode und dem Begräbnis im Meere wiedergekehrt war, zog die Aufmerksamkeit von ganz Ninive auf sich, und ebenso verlangt und verdient der auferstandene Heiland den gehorsamen Glauben von allen, zu denen seine Botschaft kommt.
41. Die Leute von Ninive werden auftreten am jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht, und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt Jonas’. Und siehe, hier ist mehr denn Jonas.
Die Heiden von Ninive wurden überzeugt durch das Zeichen des Propheten, der aus dem Begräbnis im Meer zurückkam, und durch diese Überzeugung bewogen, taten sie Buße, als er predigte. Ohne Mäkeln oder Aufschub hüllte sich die ganze Stadt in Trauer und flehte Gott an, von seinem Zorn abzulassen. Jesus kam mit einem klareren Befehl zur Buße und einer glänzenderen Verheißung der Befreiung, aber Er sprach zu verhärteten Herzen. Unser Herr erinnert die Pharisäer hieran, und da sie die strengste Sekte des jüdischen Gottesdienstes waren, so verletzte es sie im Innersten, dass Heiden wahrnahmen, was Israel nicht verstand, und dass Niniviten Buße getan, während Juden verhärtet waren.
Alle Menschen werden auftreten beim jüngsten Gericht: „Die Leute von Ninive werden auftreten.“ Das Leben der Bußfertigen wird diejenigen verdammen, die nicht Buße taten. Die Niniviten werden die Juden verdammen, „denn sie taten Buße nach der Predigt Jonas’,“ und die Juden taten es nicht. Die, welche Jonas hörten und Buße taten, werden schnelle Zeugen wider die sein, welche Jesum hörten und sein Zeugnis verwarfen.
Das stehende Zeugnis für unseren Herrn ist seine Auferstehung von den Toten. Gott gebe, dass jeder von uns, der diese zweifellose Tatsache glaubt, von seiner Sendung so versichert sei, dass er Buße tut und dem Evangelium glaubt.
Die Auferstehung ist ein Beweis; in der Tat, sie ist das Zeichen, obgleich es, wie wir sehen werden, noch durch ein zweites ergänzt wird. Die zwei werden uns überzeugen oder uns verdammen.
42. Die Königin von Mittag wird auftreten am jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht, und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr denn Salomo.
Das zweite Zeichen der Sendung unseres Herrn ist seine königliche Weisheit. Wie der Ruhm Salomos die Königin von Mittag von den äußersten Teilen der Erde brachte, so erweckte die Lehre des Herrn die Aufmerksamkeit der entferntesten Inseln des Meeres. Wenn Israel seine herrliche Weisheit nicht wahrnimmt, so sollen Äthiopien und Saba davon hören und kommen und sich vor Ihm beugen. Die Königin von Saba wird aufstehen und „auftreten“ als Zeugin gegen ungläubige Juden, denn sie reiste weit, um Salomo zu hören, während diese den Sohn Gottes selber nicht hören wollten, der in ihre Mitte kam. Die Erhabenheit seiner Weisheit ist ein Zeichen für unseren Herrn, das nie wirksam bestritten werden kann. Welche andere Lehre kommt allen Bedürfnissen der Menschen entgegen? Wer sonst hat solche Gnade und Wahrheit geoffenbart? Er ist unendlich größer als Salomo, der vom sittlichen Standpunkt aus eine traurige Kleinheit zeigte. Wer anders als der Sohn Gottes hätte den Vater bekannt machen können, so wie Er es tat?
(Unser König enthüllt die Taktik des Erzfeindes. V. 43-45.)
Unser Herr unterließ nicht, auf sein Gleichnis (V. 29) noch einmal zurückzukommen, und zu erklären, dass selbst, wenn der Fall vorkäme, dass der böse Geist aus freiem Willen einen Menschen verließe, der Mensch darum doch nicht in einem hoffnungsvolleren Zustande sei, denn der Feind würde binnen kurzem zurückkommen. Damit legte Er die letzte Hand an die Vorstellung, dass Er mit satanischem Beistand wirke.
43. Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht.
Mit Recht wird der Teufel hier „der unsaubere Geist“ genannt; er liebt den Schmutz und macht das Herz des Menschen, in dem er wohnt, schmutzig. In dem hier beschriebenen Vorfall hat der Teufel „einen Menschen“ besessen und ist „ausgefahren“ um seiner eigenen Zwecke willen. Er hat den Menschen aus freien Stücken verlassen, ohne irgend einen Kampf. Dies ist ein Fall, der oft vorkommt. Der Teufel verlässt den wahnwitzig Lasterhaften, so dass er anständig und ordentlich wird. Der listige Geist nimmt den Schlüssel des Hauses mit sich, denn er beabsichtigt, wiederzukommen. Er hat das Bewohnen aufgegeben, aber nicht das Eigentumsrecht. Er ist herausgegangen, damit er nicht herausgeworfen werde. Wer kann die Schlauheit der alten Schlange verstehen?
Der böse Geist ist indes unruhig, wenn er nicht eine menschliche Seele beherrscht. Er wandert umher, sucht Ruhe und findet sie nicht. Er findet nichts, was ihn erfreut auf dieser Erde oder im Himmel oder in der Hölle, denn diese sind alles „dürre Stätten“ für ihn. Innerhalb des sündigen Herzens war er zu Hause und fand etwas Zufriedenheit, aber draußen in der Natur findet er eine Wüste für seine unreinen Wünsche.
„Denn freundlich ist die Erde
Und nur der Mensch ist schlecht.“
Und deshalb ist nur der Mensch eine passende Wohnung für den schlechten Geist.
44. Da spricht er denn: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er’s müßig, gekehrt und geschmückt.
Der arge Feind nennt den Menschen: „mein Haus.“ Seine Dreistigkeit ist erstaunlich. Er hat das Haus weder gebaut noch gekauft und hat kein Recht daran. Er spricht von seinem Verlassen des Menschen, als einem bloßen Hinausgehen, „daraus ich gegangen bin.“ Er sagt, als wäre es eine leichte Sache, „ich will wieder umkehren.“ Augenscheinlich hält er dafür, dass ihm die Natur des Menschen als Eigentum gehört und er darum nach seinem Gefallen gehen und kommen kann. Wenn Satan einen Menschen aus freiem Willen verlässt, so kommt er sicherlich zurück, wenn es ihm gerade passt. Nur die göttliche Kraft, welche ihn heraustreibt, kann seine Nichtwiederkehr sichern. Besserungen, die nicht das Werk überwindender Gnade sind, sind gewöhnlich zeitweilig und führen oft zu einem noch schlimmeren Zustande in späteren Jahren.
Der unsaubere Geist führt seinen Entschluss aus: er kehrt zurück, „und wenn er kommt, so findet er es leer:“ niemand anders hat Besitz genommen, und daher hindert niemand seinen Eintritt in sein Haus. Es ist wahr, es ist gekehrt, gewisse gröbere Sünden sind ausgefegt, und es ist geschmückt mit einigen hübschen Tugenden, aber der Heilige Geist ist nicht da und keine göttliche Veränderung ist bewirkt, und darum ist der unsaubere Geist da ebenso zu Hause wie je vorher. Das Gleichnis bedarf keiner weiteren Erklärung, denn die zeitweilige Besserung ist gut geschildert. Der Teufel hat nichts dagegen, dass sein Haus gekehrt und geschmückt ist, denn ein moralischer Mensch mag ebensowohl sein Sklave sein wie ein Mann von liederlichen Sitten. So lange das Herz nicht von seinem großen Gegner eingenommen ist und er den Menschen für seine eigenen Zwecke gebrauchen kann, lässt der Feind der Seelen ihn bessern, so viel er will.
45. So geht er hin, und nimmt zu sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie allda; und wird mit demselben Menschen hernach ärger, denn es vorhin war. Also wird’s auch diesem argen Geschlecht gehen.
Er macht einen zweiten Spaziergang; ihm gefällt seine elegante Wohnung so, dass er zu anderen Geistern geht und sie zu seinem geschmückten Hause einladet. Die Bösen gehen mit, und der Einwohner des Hauses sind jetzt acht, statt dass früher nur einer da war. „Wenn sie hinein kommen, wohnen sie allda:“ sie nehmen es in vollen Besitz und zur dauernden Wohnstätte. Ihr Bleiben ist gesichert und keine Wahrscheinlichkeit ihres künftigen Ausziehens da. Nun ist es mit dem Menschen ärger, denn es vorhin war, denn die unsauberen Geister sind zahlreicher und ärger. Der sündige Mensch wird stolzer und ungläubiger oder er wird lasterhafter und lästernder als am Anfang. Obwohl es eine hoffnungsvolle Besserung zu sein schien, so war sie doch wirklich von Anfang an hoffnungslos, weil Jesus nicht da war und der Heilige Geist die Hand nicht darin hatte. Schlau unterwirft sich der böse Geist einem scheinbaren Aufgeben der Macht, damit er seine Herrschaft um so sicherer befestigen kann. Ohne Zweifel sind Rückfälle bei der Sünde eben wie Rückfälle bei Krankheiten noch gefährlicher als das ursprüngliche Übel.
In Christi Tagen war dieses bei den Pharisäern und anderen der Fall. Der Geist, welcher die Juden zur Abgötterei leitete, war fort, aber der wahre Gott ward nicht geistlich geliebt, nicht einmal gekannt, und so hatte die teuflische Macht sie immer noch im Besitz. In der Zukunft sollte selbst in diesem argen Geschlecht der böse Geist, der das Judentum verderbt hatte, sich in dem Hass gegen Christum und der fanatischen Verachtung andrer Völker in einer noch scheußlicheren Gestalt zeigen, wie er es von den Tagen unseres Herrn bis zur Zerstörung Jerusalems tat, wo das Volk fast wahnsinnig geworden schien unter einem teuflischen Einfluss, der sie „voll Bosheit und Neid und einander hassend“ machte. Wir mögen fürchten, dass unser gegenwärtiges Zeitalter der „Bildung“ und des Fortschrittes vorwärts gehen wird, bis es ein ähnliches Ziel erreicht. Es schreitet fort zum Unglauben und rückt vor zur Abgeschmacktheit, während zur selben Zeit die Weltlichkeit wuchert und die Heiligkeit verlacht wird.
(Unser König und seine irdischen Verwandten. 46-50.)
46. Da Er noch also zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit Ihm reden.
Die Glieder seiner Familie waren gekommen, Ihn mit sich zu nehmen, weil sie meinten, Er sei von Sinnen. Ohne Zweifel hatten die Pharisäer sein Wirken den Verwandten so dargestellt, dass diese dachten, es sei besser, Ihn zurück zu halten, damit Er nicht durch sein eifriges Predigen Verderben über sich bringe. Freunde können das größte Hindernis für einen guten Menschen sein. Sie drängten sich in seinen heiligen Dienst hinein, „da Er noch also zu dem Volke redete.“ Ein Zeichen der Verwunderung ist vor diesen Bericht gesetzt: „siehe.“ Wie dürfen sie in dieser Weise handeln? Auf Bitten seiner Mutter und seiner Brüder wird Er hinweg gerufen von dem dringenden Geschäft, das Volk zu lehren, das sein sehr nötiges Lebenswerk war, aber der Ruf hatte keine Macht über Ihn. Was brachte Maria dazu, dass sie sich bei dieser Handlungsweise beteiligte? Manche ängstliche Mutter ist bereit gewesen, ihren, dem Herrn geweihten Sohn zurück zu halten, wenn sein Mut der Gefahr Trotz geboten. Unser Herr verstattete seiner Liebe zur Mutter nicht, Ihn von seinem Beruf abwendig zu machen.
47. Da sprach einer zu Ihm. Siehe, Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen, und wollen mit Dir reden.
Ein allzu geschäftiger Mann richtete die Botschaft der Familie aus: „Da sprach einer zu Ihm: Siehe, Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen.“ Es ist hart, wenn Unterbrechungen von unserem eigenen Fleisch und Blut kommen, denn Fremde werden sicherlich ihre Partei nehmen. Unwissenderweise oder absichtlich diente der Berichtende den Zwecken der Familie, indem er es so darstellte, als wollten sie mit Ihm reden, obwohl sie in Wahrheit Ihn mit sich nehmen wollten. Er, der einem Jünger nicht gestatten wollte, seine Pflicht zu vernachlässigen, mit dem Grunde, seinen Vater zu begraben, wie wird Er handeln, nun seine Mutter kommt, Ihn zu hindern? Er wird das Rechte tun. Wir können immer die Regel für unser Verhalten finden, wenn wir fragen: „Was würde Jesus tun?“
48. 49. Er antwortete aber und sprach zu dem, der es Ihm ansagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und reckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder.
Er verwirft nicht die zarten Bande seiner menschlichen Natur, aber Er zeigt sie in ihrer wahren Stellung, den geistlichen Banden, die Ihn mit der geistlichen Familie verknüpften, untergeordnet. Die, welche mit Ihm durch die Bande der Jüngerschaft verbunden waren, hatten darin die wahrste Vereinigung mit Ihm. Er deutete auf „seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder!“ Alle Gläubige sind von königlicher Familie, Prinzen von Geblüt, Brüder Christi. Seht, wie Er die Verwandtschaft anerkennt und sie alle es wissen lässt. „Er schämt sich nicht, sie Brüder zu heißen.“ Bei dieser Gelegenheit war seine Art der Anerkennung besonders schlagend, denn Er stellte sie sogar seiner irdischen Mutter und seinen Brüdern voran.
Herr, lass uns wissen und fühlen, wie nahe wir Dir sind. Hilf uns auch, für Dich zu sorgen, wie eine Mutter für ihren Sohn, und Dich zu lieben, wie ein Mann seinen Bruder lieben sollte!
50. Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, derselbige ist mein Bruder, Schwester und Mutter.
Er verweilt bei dieser Wahrheit. Jeder, der des Vaters Willen tat, erweist sich dadurch als wahrer Jünger, und ist Jesu so nahe wie ein Bruder, so lieb wie eine Schwester, und er sorgt für ihn wie für eine Mutter. Unsrer Stellung und Fähigkeit gemäß lasst uns gegen unseren Herrn handeln wie ein Bruder in der Hilfe, wie eine Schwester in der Teilnahme und wie eine Mutter in zärtlicher Liebe, denn alle diese Verhältnisse wirken nach beiden Seiten und schließen ebensowohl Geben wie Empfangen ein. Welch gesegnetes „wer“ ist dies! Nicht bloß für Prediger oder für Personen, die zu besonderem Dienst bestimmt sind, sondern alle, die des Vaters Willen tun, sind einbegriffen in den Familienkreis des Herrn Christi.
Unser Herr Jesus hatte kurze Zeit vorher die Bande zerschnitten, die Ihn an die Beobachtung der Formen knüpften, indem Er die Schriftgelehrten und Pharisäer daniederschlug, und jetzt geht das Messer tiefer, und alles, was vom Fleisch ist, auch in seiner besten Gestalt, wird geschieden von dem, was vom Geist ist. Hinfort ist es klar, dass Er niemandem mehr nach dem Fleisch kennt. Und auch wir können nicht hoffen, Ihn zu kennen durch eine Mitgliedschaft, die durch Geburtsrecht kommt oder durch irgend etwas andres, das durch Blut oder Geburt oder von dem Willen des Fleisches kommt. Das innere Leben, das Gott verwandt ist und sich in Heiligkeit zeigt, ist dasjenige, was uns mit dem Herrn vereint. O, dass wir seinen Einfluss immer mehr fühlten!