Scriver, Christian - Gottholds zufällige Andachten. - 67. Der Streichstein.

Scriver, Christian - Gottholds zufällige Andachten. - 67. Der Streichstein.

Gotthold sah einen reichen und kargen Mann an seinem Tische sitzen, welchen er mit vielen Goldmünzen überschüttet hatte, davon er die, daran er einige Verfälschung befürchtete, an dem Prüfstein strich, wie ihm denn auch die Schnellwage, ob sie vollwichtig zu erfahren, nicht weit von der Hand lag. Da, sprach er bei sich selbst, gebraucht ein Stein den andern. Was ist ein solcher Mensch, der auf nichts, als Gold und Silber sich versteht, besser, als ein solcher Streichstein, zuvörderst da sein Herz gegen die Armuth weniger, als ein Stein bewegt wird? Und ich lese wol, daß die Stadt Gottes von Edelsteinen und Perlen, aber nicht, daß sie von solchen Streichsteinen gebaut ist. Offenb. 21, 18. Ich wollte aber von Herzen wünschen, daß auch die Kinder des Lichts so klug wären, als die Kinder dieser Welt in ihrem Geschlechte, daß Gottes Wort und Wille der Prüfstein wäre aller unserer Reden, Werke und Gedanken, und wir alles prüfen und das Gute behalten möchten. 1. Thess. 5, 21. Unsere Wage sollte sein das Gewissen mit dem Gewicht des göttlichen Worts belegt, und nach derselben sollten wir alles einnehmen und ausgeben. Verleihe mir, mein Gott! die Gnade, daß ich vorsichtiglich wandeln, und von mir selbst und andern mit falschem Wahn und Schein nicht betrogen werden möge.

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