Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 11. Die Einfalt des Glaubens.

Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 11. Die Einfalt des Glaubens.

Röm. 10,8. Das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Munde, und in deinem Herzen.

Die Gerechtigkeit, welche aus dem Glauben stammt, spricht also: „Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren? Das ist nichts anderes, denn Christum herab holen. Oder wer will hinab in die Tiefe fahren? Das ist nichts anderes, denn Christum von den Toten holen. Aber was sagt sie? Das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Munde und in deinem Herzen. Das ist das Wort vom Glauben, das wir predigen.“ Mit diesen Worten beschreibt Paulus, wie einfach man zum Glauben kommt und was für eine Seligkeit in dem Glauben liegt. Nicht in der Höhe dort oben, nicht in der Tiefe da unten, nicht in weiter Ferne und mit großer Mühe muss die Einfalt des Glaubens gesucht werden, denn das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Munde und in deinem Herzen. Wenn du nur mit deinem Munde den Herrn Jesus bekennst und mit deinem Herzen glaubst, wirst du selig.

Ach, dass man doch solche Worte Gottes beachten möchte! Ach, dass man doch erkennen möchte, dass es Wahrheit ist, was Gott sagt: „Hört Mir zu, ihr stolzen Herzen, die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit. Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht ferne.“ Wir sind von Natur fern von Gott und haben doch gar keinen langen Weg zurück zu legen, um Gott zu suchen. Wir sind überhaupt dazu machtlos und blind. Gott aber bringt aus grundlosem Erbarmen Sein Heil zu uns und zwar ganz nahe. Nicht in der Höhe, auch nicht in der Tiefe, nein in unserem eigensten Innern offenbart Er Sein Heil. Er legt es in deinen Mund und senkt es in dein Herz. In der Predigt von dem Worte des Glaubens wohnt ja Christus und kommt ja Christus zu uns. Und doch wollen immer noch so viele in der Ferne suchen, als ob nicht alles, was uns not tut, ganz nahe wäre. Wie seufzen sie bei dem Gedanken an die Hoheit und Heiligkeit Gottes, bei dem Gedanken an die Unmöglichkeit, so hoch empor zu klimmen und sich einen Heiland von da herabzuholen! Wie missmutig sprechen sie oft von dem Herrn Jesus, als wäre Er nur ein Toter, welcher für ihre Sünden gestorben, als wäre Er nicht der Lebendige, welcher sie selig machen will! Sie leben in der Gerechtigkeit des Gesetzes, welches vorschreibt, dass der Mensch etwas tun muss, um leben zu können. Die Botschaft des Evangeliums aber lautet: „Nehmet das Wort, welches in euch gepflanzt wird, mit Sanftmut auf! Es kann eure Seele selig machen.“ Machtlos und elend, wie der Mensch nun einmal ist, braucht er nur stille zu sein und zu empfangen; Gott bringt ihm alles, was er haben muss, ganz in die Nähe. Das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Munde und in deinem Herzen. Du klagst, dass es noch nicht in deinem Herzen sei. Du fürchtest dich, es überhaupt in deinen Mund zu nehmen. O liebe Seele, dann achte einmal darauf, wie gnädig Gott ist! Er will das Bekenntnis deines Mundes für dich zum Weg und Mittel machen, durch welche du zum Glauben des Herzens kommst. Wie oft lehren wir unsere kleinen Kinder in zeitlichen Dingen Worte aussprechen, welche sie durchaus noch nicht verstehen! Wie oft tun wir dies in der bestimmten Erwartung, dass die Gedanken und Gesinnungen, welche durch diese Worte ausgedrückt werden, sich allmählich doch in ihren Herzen festsetzen werden. Wie oft sehen wir mit unseren Augen, wie eitle und sündige Worte, welche unüberlegt ausgesprochen werden, sofort in dem Herzen dessen, der sie ausspricht, Wurzel schlagen und Frucht bringen! Und welche Erfahrung machen wir bei uns selbst? Spricht nicht unsere Seele die Worte: „Dein Wille geschehe“, mit denen das Herz noch nicht vollkommen einverstanden ist, wieder und immer wieder aus, um durch das Aussprechen derselben das unwillige und widerstrebende Gemüt zur Unterwerfung zu bringen? Lasst uns im Blick auf die Seligkeit, welche aus dem Glauben stammt, nicht anders handeln! Nimm nur, lieber Mensch, das Wort demütig und ernstlich in deinen Mund! So oft dir der Herr dein Gott Worte Seiner Gnade zuruft, sprich sie Ihm nach! Gib dem Unglauben deines Herzens auf keinen Fall nach! Bekämpfe und besiege diesen Unglauben vielmehr, indem du dich mit dem Munde dem Herrn verbindest! Dann wird die Zustimmung des Herzens nicht ausbleiben. Ja, tue dies heute, indem du anhaltend an das Wort denkst und es dir immer wieder vorsagst: „das Wort ist dir nahe“. Bekenne es mit dem Munde, von dem Gebetswunsche beseelt, dass es bei dir zum Herzensglauben komme, dass Jesus es ist, den du wählt und dem du dienst! Gottes Geist wird in diesem Worte und mit diesem Worte wirken und du wirst schließlich auch von Herzen glauben. Das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Mund und so auch in deinem Herzen.

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autoren/m/murray/murray-wgdn/murray-warum_glaubst_du_nicht_-_11.txt · Zuletzt geändert: von aj
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