Modersohn, Ernst - Jesus - der Weinstock
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Joh. 15, 5
Wann hat der Herr Jesus dieses Wort gesprochen? Er ist mit seinen Jüngern aufgestanden vom Abendbrottisch, wo er das Osterlamm mit ihnen gegessen und das Abendmahl eingesetzt hat. Nun geht er mit ihnen nach Gethsemane. Der Weg führt durch Weinberge, die im Mondschein daliegen. So ist es doch auch mit uns, denkt er. Wie der Weinstock eine Einheit bildet mit seinen Reben, so sind auch wir eine Einheit. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.„
Er hat auch andere Bilder gebraucht, um seine Verbundenheit mit den Seinen zum Ausdruck zu bringen. Er ist der Hirte, sie sind seine Herde. Er ist der König; sie sind sein Volk. Er ist der Meister, sie sind seine Schüler. Er ist der Herr, sie sind seine Knechte. Aber dieses Gleichnis vom Weinstock und den Reben drückt doch in ganz besonderer Weise die enge Verbundenheit der Jünger mit ihrem Meister aus. Es ist eine lebendige Einheit, die zwischen ihnen besteht.
Johannes hat gut zugehört und sich das tief eingeprägt, was der Herr auf diesem Gang zu ihnen gesagt hat. Nie hat er die Worte vergessen: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Drei Wahrheiten wollen wir uns einprägen. Einmal: Wir müssen Reben am Weinstock werden. Sodann: Wir müssen Reben am Weinstock bleiben. Und endlich: Wir müssen Frucht bringen.
Also zuerst: Wir müssen Reben am Weinstock werden. Das sind wir nicht von Natur und Geburt. Das werden wir nur durch Wiedergeburt. So wie ein edles Reis in einen wilden Stamm eingepfropft wird, so muß Jesus mit uns zusammengepflanzt werden, daß wir mit ihm eine Einheit bilden — durch den Glauben. Wie waren denn die Jünger, zu denen Jesus diese Worte sprach, Reben am Weinstock geworden? Sie waren gerufen mit einem heiligen Ruf. Jesus war an sie herangetreten und hatte sie gerufen: „Folget mir nach!„ Das war ein Opfer, das er von ihnen forderte. Johannes und Jakobus waren Söhne des Zebedäus, der eine größere Fischerei am See Genezareth betrieb. Sie waren die Erben, die einmal den Betrieb übernehmen und fortführen sollten. Das sollten sie aufgeben? Auf eine gesicherte Zukunft sollten sie verzichten? Das war nicht so leicht.
Petrus war verheiratet. Er hatte eine Frau daheim, vielleicht auch Kinder. Da war es nicht leicht, das Familienleben aufzugeben, um dem Wanderprediger nachzufolgen. Aber es ist nicht anders. Der Ruf Gottes fordert Opfer. Das war damals so. Das ist noch heute so. Wohl fordert der Herr von uns heute nicht ein Aufgeben des Berufes — oder doch für gewöhnlich nicht, aber ein Opfer ist es doch, das der Herr verlangt. Wenn wir nicht äußerlich ein Opfer zu bringen haben wie die Jünger, dann ist es ein innerliches Opfer. Das ist nicht leicht, und das machen uns auch die Menschen nicht leicht.
Ob Zebedäus gleich damit einverstanden war, daß seine Söhne sich vom Geschäft zurückzogen, um dem Herrn Jesus nachzufolgen? Seine Zukunftshoffnungen, die er in bezug auf sein Geschäft und seine Söhne gehegt, wurden dadurch zerstört. Und ob die Frau des Petrus und ihre Mutter, die bei ihr im Hause wohnte, sich gleich einverstanden erklärten, als Petrus seinen Entschluß kundtat, dem Meister zu folgen?
Soviel ist gewiß, daß sich Menschen immer wieder hindernd in den Weg stellen, wenn jemand den Ruf Gottes gehört hat und entschlossen ist, ihn zu befolgen. Vielleicht kommen die eigenen Eltern und suchen zu hindern. Oder es ist die Frau, die nicht mitgehen will, oder der Mann, der sich seiner Frau in den Weg stellt. Oder es sind die guten Kameraden, die den Freund festzuhalten versuchen. Oder die Freundinnen von der Schulzeit her, die die Freundin nicht verlieren wollen. Da gilt es durchzubrechen und sich nicht zurückhalten zu lassen.
Wer du auch bist, ob du aus einem gläubigen Hause stammst oder nicht, es gibt keinen Unterschied, du mußt den Ruf Gottes einmal befolgen. Ob du fromm gewesen bist oder nicht, du mußt dich entschließen, ein Jünger, eine Jüngerin zu werden, eine Rebe am Weinstock. Frage nicht nach dem Urteil der Menschen! Frage allein, was der Herr sagt, was er von dir fordert! Und wenn er dich ruft, dann mach dich auf und komm!
Ist er nicht schon vor dich hingetreten mit seinem heiligen Ruf? Hat er das nicht schon in deiner Kindheit getan? Oder er tat es in der Zeit deiner Konfirmation, wo du aus der ganzen Vorbereitung auf dieselbe und vor allem am Tage der Einsegnung selber den Herrn sagen hörtest: „Gib mir, mein Sohn, meine Tochter, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege Wohlgefallen!“
Oder es war eine Krankheit, die dich befiehl, in der ernste Gedanken durch deine Seele gingen. Hast du da nicht wieder den Ruf des Herrn gehört? Oder du standest an einem Sarg oder an einem Grabe. Du hattest einen schmerzlichen Verlust erlitten. Hat sich da der Herr nicht dir angeboten und gesagt: Ich will dich trösten wie einen seine Mutter tröstet? Oder es war ein Predigt, der du zuhörtest, bei der du plötzlich den Eindruck hattest: Das gilt mir! Der Herr will etwas von mir! Er will mich selber haben! Sicherlich hat der Herr dich auch schon gerufen. Denn es steht geschrieben: „Solches tut der Herr zweimal oder dreimal an einem jeglichen, daß er seine Seele herumhole vom Verderben.„ Nun kommt es nur darauf an, daß du gehorsam bist. Und wenn du es bisher noch nicht warst, dann sei es heute! Dann gib heute dein Herz und dein Leben dem Herrn. Laß es dir gesagt sein: Wir müssen Reben am Weinstock werden.
Aber dann heißt es: Wir müssen Reben am Weinstock bleiben. Das ist keine Selbstverständlichkeit, daß Menschen, die einmal in die Nachfolge Jesu eintraten, auch seine Jünger bleiben. Judas ist weggegangen vom Herrn. In diesem Augenblick, da Jesus mit seinen Jüngern spricht, steht Judas vor den Hohenpriestern und feilscht mit ihnen um den Preis, für den er Jesus ihnen verraten will. Zu heimlicher Nachtsitzung sind die Ratsherren zusammengerufen worden. Das Thema der Tagesordnung ist: Wie bekommen wir den Nazarener in unsere Gewalt, ohne daß es einen Aufruhr gibt im Volke? Da klopft es mit einem Male an der Tür des Sitzungssaales. „Seh mal einer, wer da klopft!“ gebietet der Hohepriester. Jemand geht und öffnet. Judas tritt herein. Der Hohepriester verfärbt sich. Hat der Mensch, der ja auch ein Jünger des Nazareners ist, gelauscht? Hat er gehört, was er eben gesagt hat? „Mensch, was willst du?„ herrscht er ihn an. „Ich bin gekommen, um zu fragen, was ihr mir gebt, wenn ich euch den Aufenthaltsort Jesu von Nazareth anzeige.“ „Ah, sei willkommen, Freund! Das ist recht, daß du dich von dem Volksverführer losmachen willst!„ Und nun beginnt ein elender Handel um den Preis des Verrats. Sie bieten — er fordert. Sie lehnen ab — er beharrt. Endlich werden sie einig um den Preis, den man sonst für einen Sklaven zahlte: dreißig Silberlinge. Mehr ist ihnen der Heiland nicht wert! Das geschah zur selben Stunde, da Jesus mit den Jüngern durch die Weinberge schritt. Judas war weggegangen. Er war keine Rebe am Weinstock, er war kein Jünger geblieben.
Wie war es mit Demas, dem Gefährten und Mitarbeiter des Apostels Paulus? Eines Tages gab er dem Apostel seinen Entschluß kund, nach Thessalonich zu reisen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Es bestehe eine Gefahr für seinen Besitz dort. Paulus riet ihm ab, aber er ließ sich nicht raten. Und dann kam der Tag, wo Paulus trauernd schreiben mußte: „Demas hat die Welt wieder liebgewonnen und ist nicht mehr bei mir.“
Soll ich noch an Ananias und Saphira erinnern, die Glieder der ersten gläubigen Gemeinde in Jerusalem waren und so traurig im Gerichte Gottes umkamen? O es ist eine ernste Sache: sind wir Reben am Weinstock geworden, dann müssen wir auch Reben bleiben! Jesus sagt: Wer in mir bleibt!
In dem Garten des Erholungsheims in Blankenburg sah ich einmal einen Taxusstrauch, der unten grün war, aber die ganze Krone war braun und tot. Achtlos wollte ich vorbeigehen in dem Gedanken: Der wird eine Krankheit haben! Aber eine Dame, die mehr von Gartenbau und von der Gärtnerei verstand, sagte: Was ist denn das? Was hat der denn? Und dann bückte sie sich zu dem Busch hinunter. „Ach, da haben wir's„, sagte sie. Als der Strauch seinerzeit vom Gärtner gekommen war, hatte er an einem Draht ein hölzernes Täfelchen am Stamm hängen, auf dem sein Name zu lesen stand. Der Strauch war gewachsen und stärker geworden. Allmählich füllte der Stamm den Draht ganz aus. Und dann wurde der Draht eine einschneidende Fessel. Man sah, wie der Strauch sich gegen den Tod gewehrt hatte, die Rinde war ganz über den Draht hinübergewachsen. Aber endlich hatte der Draht den Stamm erdrosselt. Er mußte sterben. Alles, was über dem Draht sich befand, mußte sterben. Er hätte gerettet werden können, wenn man rechtzeitig den Draht beseitigt hätte. Dieser erdrosselte Taxusstrauch hat mir viel zu denken gegeben. Wie oft gibt es solche Drähte, die die Rebe am Weinstock so abschnüren, daß ihnen das Leben ausgeht! Es gibt Kinder Gottes, die in heiliger Stunde überzeugt waren, daß sie dies und das drangeben und opfern mußten. Sie waren gehorsam und brachten die Sache auf den Altar des Herrn. Aber dann kamen neue Eindrücke, die die alten verwischten. Man fragte sich, warum man sich denn so ein Opfer auferlegen sollte, und man schlich sich zu dem Altar zurück und holte sich heimlich die ausgelieferte Sünde wieder. Was können wir denn tun, um bewahrt zu bleiben, um Reben zu bleiben am Weinstock Jesus? Wir müssen treulich Umgang mit dem Herrn pflegen. „Wer in mir bleibt und ich in ihm“, sagt der Herr. Und er erklärt das in den folgenden Worten: „So ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben.„ Seine Worte müssen in uns bleiben. Das heißt: Wir müssen seine Worte in uns aufnehmen, wir müssen sie essen, wie man Brot ißt. Und wir müssen das Gebet pflegen. Im Worte redet er mit uns — und im Gebet reden wir mit ihm. Diese Gemeinschaft mit ihm bewahrt uns vor einem Rückfälligwerden. Und dem Wort gilt es dann gehorsam zu sein, daß wir den erkannten Willen Gottes auch tun.
Diese Lebensgemeinschaft mit Christus bewahrt uns. Es gilt Treue den Gnadenmitteln gegenüber, die Apg. 2, 42 genannt werden. „Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.“ Sind wir in diesen vier Stücken treu, dann gibt's keinen Rückschritt, dann schreiten wir vorwärts. Dann bleiben wir Reben am Weinstock. Aber vernachlässigen wir nur eins dieser vier Stücke, dann geht es auch in bezug auf die anderen abwärts, bis wir schließlich nichts mehr haben. Gott wolle uns in Gnaden davor bewahren.
Und nun das dritte: Wir müssen Frucht bringen. Jesus sagt: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.„ Das ist ja doch der Zweck der Reben: sie sollen Frucht bringen. Man will nicht schöne Blätter haben, man will Trauben haben. Das ist so ausschließlich der Zweck der Reben, Frucht zu bringen, daß der Herr sagt: „Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen.“ Wie ernst ist doch das Wort! Unbarmherzig wird das Winzermesser unfruchtbare Reben abschneiden und beseitigen. Darum, du Rebe am Weinstock, höre, Bruder, Schwester, höre! Du mußt Frucht bringen, sonst wirst du weggenommen und abgeschnitten. Es ist nicht genug damit, daß wir Reben werden und Reben bleiben, wir müssen auch Frucht bringen!
Was für eine Frucht meint der Herr? Zuerst wohl die Frucht in unserem eigenen, persönlichen Leben, die Frucht eines geheiligten Wandels. Paulus schreibt davon: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Keuschheit.„ Diese Frucht erwartet er am Weinstock unsres Lebens. Und in dem Maße, wie diese Frucht erwächst, wird dann auch die andre Frucht erwachsen, die in Errettung von Seelen besteht. Er hat uns erwählt, daß wir hingehen und Frucht bringen, und zwar eine Frucht, die da bleibe.
Nun meldet sich der Widerspruch. „Ja, ich bin doch nicht dazu da, um Frucht zu bringen! Dafür haben wir doch unsern Pfarrer und unsern Prediger. Die haben das gelernt. Die werden dafür bezahlt. Von mir kann man das doch nicht verlangen!“ Gewiß, dafür haben wir Pfarrer und Prediger. Die haben den Beruf in allererster Linie, Seelsorger zu sein. Aber diese allein sind doch nicht dafür da, sondern — jede Rebe am Weinstock soll Frucht bringen. Bist du eine Rebe am Weinstock? Dann ist es auch deine Lebensaufgabe, Frucht zu bringen. Du kannst und darfst dich dieser Aufgabe nicht entziehen, wenn du nicht weggenommen werden willst.
„Aber ich habe doch nicht studiert! Ich kann doch nicht reden!„ Wo hat denn Petrus und Johannes studiert? Unter allen Aposteln war nur ein Studierter, der Apostel Paulus, alle anderen waren „ungebildete Laien“, wie man im Hohen Rat von ihnen sagte. Aber sie haben doch dem Herrn Frucht gebracht.
Und zwar nicht nur der Apostel Petrus, der am Pfingstfeste 3000 Seelen mit seinem Wort überwand, daß sie Buße taten und zum Glauben kamen, wie auch die Römer im Hause des Kornelius, sondern auch sein schlichter Bruder Andreas hat Frucht gebracht. Wir haben kein Evangelium und keine Briefe von ihm, wie von anderen Aposteln. Aber jedesmal, wenn von ihm die Rede ist, wird uns berichtet, daß er Menschen zum Herrn führte. Zuerst war es sein Bruder Simon, dem der Herr den Namen Petrus gab, dann war es der kleine Knabe, der die fünf Brote und zwei Fische dem Heiland gab, und endlich waren es die Griechen, die aufs Fest gekommen waren mit dem Verlangen: Wir wollten Jesum gerne sehen! So sind keine besonderen Gaben erforderlich, um Frucht zu bringen. Ungebildete können ebensogut Frucht bringen wie Gebildete, ja oft noch besser. „Aber wir Frauen haben doch diese Aufgabe nicht!„ Wenn ihr Reben am Weinstock seid, habt ihr diese Aufgabe auch. Haben nicht auch Frauen dem Herrn gedient und von ihm den Leuten erzählt? In Lukas 8 wird uns berichtet: „Und es begab sich darnach, daß er reiste durch die Städte und Märkte und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf mit ihm, dazu etliche Weiber, die er gesund gemacht hatte von den bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, die da Magdalena heißt, von welcher waren sieben Teufel ausgefahren, und Johanna, das Weib Chusas, des Pflegers des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihm Handreichung taten von ihrer Habe.“ Da steht klar und deutlich zu lesen, daß zuerst der Herr Jesus das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte, darnach auch seine Jünger und ebenso auch die Frauen, die ihm folgten. Wie werden sie das getan haben? Sie haben erzählt, was sie erlebt haben. Die eine war von einer Krankheit geheilt worden, die andre war von schwerer Besessenheit befreit — das verkündigten sie den Leuten, um zu bezeugen, wer Jesus war und was er ihnen getan hatte.
Und waren es nicht Frauen, die er zu seinen Osterbotinnen bestellt hat? So kann keine Frau sagen: Mich geht das nichts an! Nein, es_ geht dich auch an. Wenn du Kinder hast, liebe Frau, dann ist es deine erste Aufgabe, Frucht für den Herrn zu bringen, indem du deine Kinder ihm zuführst. Und dann nimm dich deiner Verwandten und Bekannten an. Ja, es gilt auch den Frauen: Wir müssen Frucht bringen, daß wir nicht weggenommen und abgeschnitten werden! Wir müssen das so sehr als unsere Haupt- und Lebensaufgabe erkennen, daß wir alles drangeben, was diesen Zweck unsres Lebens nicht fördert. Ich habe gefunden: Was nicht fördert, hindert! Drum weg damit!
Wie wird dadurch ein Leben köstlich, wenn man es ihm weihen und Frucht für ihn bringen darf! Wir müssen ja nicht nur Frucht bringen, wir dürfen auch Frucht bringen. Und das gibt unserm Leben Ewigkeitswert und die höchste und uneigennützigste Freude, die es geben kann. „O Gott, wie muß das Glück erfreun, der Retter einer Seele sein!„ Kennst du dieses Glück noch nicht, dann trachte darnach, daß du es auch erlangst, daß du Menschen ein Führer zu Jesus wirst, daß du Frucht für Gott bringst.
Was gehört dazu? Ich kann es mit einem Wort sagen: Hingabe. Denn der Herr spricht: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Schmieg dich an den himmlischen Weinstock an, laß dich von seinem Lebenssaft durchdringen — und er wirkt diese Frucht in dir und durch dich. Denn die Rebe ist es ja gar nicht, die Frucht bringt, sondern der Weinstock. Schneidet man sie ab, dann ist sie zum Verdorren verurteilt. Bleibt sie aber am Weinstock, dann kann sie Frucht bringen. Sorge für die rechte Verbindung mit dem Weinstock, und er bringt Frucht durch dich arme, schwanke Rebe. Denn ohne ihn kannst du nichts tun. Aber in ihm und durch ihn vermagst du es. was du sollst: Frucht zu bringen für Gott.
Laßt es uns beachten: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.„