Lobstein, Johann Friedrich - Die Geheimnisse des Herzens - III. Jakobs Kampf

Lobstein, Johann Friedrich - Die Geheimnisse des Herzens - III. Jakobs Kampf

1. Mose 32,24-32.
Und Jakob blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und da er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk seiner Hüfte ward über dem Ringen mit ihm verrenket. Und er sprach: „Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an.“ Aber er antwortete: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ Er sprach: „Wie heißt du?“ Er antwortete : „Jakob.“ Er sprach: „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft; du bist obgelegen.“ Und Jakob fragte ihn und sprach: „Sage doch, wie heißt du?“ Er aber sprach: „Warum fragst du, wie ich heiße?“ Und er segnete ihn daselbst. Und Jakob hieß die Stätte Pniel; „denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen.“ Und als er vor Pniel überkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte.

Der Erzvater Jakob befand sich auf dem Wege zum heimatlichen Lande. Seit zwanzig Jahren hatte er sich in Mesopotamien aufgehalten und in dieser langen Zeit das Land seiner Kindheit nicht mehr gesehen. Es waren harte Jahre, voller Arbeit und Mühe, deren Andenken aber versüßt war von der durch Alles sich hindurch ziehenden Treue seines Gottes. Als er aus Kanaan auszog, hatte er nichts als einen Stab in der Hand; und heute, angekommen an denselben Ufern des Jordans, ist er von einer zahlreichen Familie umgeben und von reichen Herden. Sein Herz ist erfüllt mit Loben und Danken; und er fühlt sich zu gering aller solcher Barmherzigkeit und Treue. Der Herr hatte zu ihm gesagt: Ich will mit dir sein und dich begleiten auf dem Wege, da du hinziehst, und dich wieder in das Land bringen, und ich will dich nicht verlassen, bis dass ich dir getan, Alles, was ich dir geredet habe. Die Verheißung des Herrn war kein leeres Wort gewesen; der Mensch kann sie vergessen, aber der Ewigtreue vergisst sie nicht. Nun hatte der Herr wieder zu Jakob gesprochen: Ziehe hin in das Land deiner Väter und zu deiner Freundschaft, ich will dir wohltun. Gestützt auf diese neue Verheißung, hatte sich Jakob auf den Weg begeben; hatte die lange und beschwerliche Reise unternommen im Auftrage seines Gottes und nicht etwa durch den bloßen Wunsch getrieben, sein Vaterland wieder zu sehen. Schon nähert er sich dem heiligen Lande; noch ein paar Tagereisen, und er ist am Ziele seiner Mühen.

Aber Angesichts des Hafens hat man sehr oft noch die größten Stürme auszuhalten. In Jakobs Gedächtnis wacht mit erneuerter Kraft und Lebendigkeit die Erinnerung auf, die seit vielen Jahren geschlafen hatte. Er erinnert sich jener List, mit welcher er seinem älteren Bruder den Segen weggenommen, und wie er dadurch nicht bloß seinen Bruder, sondern auch seinen Vater betrogen hatte. Dieses Andenken ist's nun, das ihn peinigt. Esau ist noch nicht tot; er ist ein Mann von rachsüchtigem, wildem Charakter, und bei den Morgenländern schläft die Rache nicht, sondern sie vererbt sich von Geschlecht zu Geschlecht. Jakob wird seinem Bruder Esau begegnen, welcher ihm als Feind entgegenziehen wird; denn Boten kommen und verkündigen Jakob: Dein Bruder Esau zieht dir entgegen mit vierhundert Mann. Diese Nachricht erfüllt Jakobs Seele mit Schrecken; er zittert, und mit Grund, für seine Person, seine Familie, seine Güter. Der Ausgang seiner Reise wird eine Scene des Raubes und Mordes werden, wenn Gott sich nicht über ihn erbarmt. Er schickt seinem Bruder reiche Geschenke, um dessen Zorn zu besänftigen, falls derselbe Böses im Sinne hätte; aber diese Geschenke benehmen Jakob seine Furcht nicht; er fühlt, dass er noch einen andern Schutz nötig hat, einen kräftigeren als der ist, den ihm seine Vorsicht gewährt. Er sucht im Gebet seine Zuflucht und seine Beruhigung; denn er weiß aus Erfahrung, dass in Stürmen der Herr allein ein Fels und eine Zuflucht ist. Bei Sonnenuntergang gelangt er an das Ufer eines Flusses, der ihm gleichsam seinen Weg abschneidet. Er führt seine Familie und seine Herde über das Wasser, um ihnen am jenseitigen Ufer eine Ruhestätte zu bereiten, wo sie die Nacht zubringen könnten; er aber durchschreitet wieder die Fluten, diese natürliche Schutzmauer, und kommt wieder auf dem diesseitigen Ufer an, um da zu wachen, während die Seinigen drüben schlafen, um da zu beten; denn er hatte das Bedürfnis, das Herz vor Jehovah, seinem Gott, auszuschütten.

Aber anstatt der Ruhe, die er sucht und die er so nötig hat, findet er daselbst einen Mann, der ihm in den Weg tritt, einen Gegner, mit dem er einen Kampf zu bestehen hat, welcher anhält, bis die Morgenröte des folgenden Tages anbricht. Dieser merkwürdige, geheimnisvolle Kampf wiederholt sich immer noch in dem Lebenslaufe eines Christen, und es ist daher sehr gut und nützlich, dass wir uns zu verdeutlichen suchen, welcher Natur dieser Kampf, und welches sein Ausgang war.

Und Jakob blieb allein, sagt unser Text. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.

Wer ist dieser Unbekannte, dieser Gegner? Jakob erkannte ihn nicht sobald; aber so viel sah er von Anfang, dass er es nicht mit einem gewöhnlichen Feinde zu tun hatte.

Ist es uns noch nie so gegangen? Hat sich auf unserm Lebenswege noch niemals ein solcher Unbekannter unvermutet eingestellt, mit dem wir zu kämpfen hatten? Wir wollten vorwärts und etwas hielt uns zurück; wir entwarfen Pläne, fingen an, sie auszuführen, und aus dem geheimnisvollen Dunkel streckte sich eine Hand quer über unsern Weg. Wir müssen sehr verblendet oder vielmehr sehr unerfahren sein, wenn wir nicht wissen, wie sehr oft in unserm Leben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, das heißt, ohne einen Stärkeren, gegen den wir nicht angehen konnten. Jakob sieht das Angesicht seines Feindes nicht; wohl wünschte er, es möchte das Angesicht seines Gottes sein. Und wir, wenn wir sein Angesicht suchen, finden wir's immer gleich? Du bist allein, mein lieber Christ, in der Einsamkeit, in der Stille, und meinst, es müsste dir nun leicht werden, zu beten. Aber anstatt den Herrn zu finden, begegnest du einem Feinde; bloß einem? Ach, sehr oft tausenden, gegen die du kämpfen musst, die dein Gebet verhindern. Die Sorgen dieser Welt, der Kummer für das Durchkommen, die Müdigkeit des Leibes, die Niedergeschlagenheit des Gemütes - alles Feinde, die sich dir in den Weg stellen, dein Gebetsverhindern, dein Gemüt erfüllen; dann bete, wenn du kannst. In allem diesem kann der Herr verborgen sein, aber hier sucht man ihn nicht.

Der Kampf Jakobs ist ferner ein Bild unsers Kampfes mit den Verheißungen Gottes. Es braucht oft sehr viel Anstrengung, wenn wir diese Verheißungen als wirklich und wahrhaft glauben wollen, wenn wir ihre Kraft und Wirkung erfahren und Angesichts unseres Elendes das Vertrauen nicht wegwerfen wollen. Sehr oft stellt sich das Wort Gottes feindlich auf unsern Weg; wir erschrecken, wenn wir daran denken, was es von uns fordert; es schlägt uns mit doppelten Streichen, anstatt unser Herz mit Liebe und Vertrauen zu erfüllen. Jakob kämpfte mit seinem Gegner, bis die Morgenröte anbrach. So lange die Nächte des Kampfes auch dauern, so dunkel Alles um uns her ist, ach! wir können kein Licht hervorbringen. Wir müssen warten, bis es anfängt, zu scheinen und unsere dunklen Pfade zu erleuchten. Jakobs Gegner ist erstaunt, so viel Widerstand zu finden, und Jakob seinerseits wird immer mehr davon überzeugt, wie der Unbekannte, der mit ihm ringt, nicht seinen Tod will; und obgleich er wohl fühlt, dass er es mit einem Widerpart zu tun hat, der mehr ist als ein Mensch, mehr als ein Engel, so lässt er doch nicht nach in seinem heftigen Kampf. Das lehrt uns, dass in dem Maße, wie wir kämpfen, wir auch an Kraft und Ausdauer gewinnen. Wie oft werden wir mitten in unserm Elend durch einen göttlichen Lichtstrahl gestärkt, in welchem schon das Vorgefühl des Friedens und die leuchtende Hoffnung liegt, dass wir am Ende das Feld behaupten werden.

Aber der Unbekannte versetzt seinem Gegner einen neuen Schlag, der diesen erschüttert. Dieser Schlag ist so heftig, dass Jakobs Hüfte verrenkt, alle seine natürlichen Kräfte gebrochen werden. Aber weit entfernt, sich zu ergeben als Überwundener, wirft er sich an den Hals seines Feindes; er ist fest entschlossen, ihn nicht loszulassen, so dass jener ihm sagen muss: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Jakob aber antwortet: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Es ist also Wahrheit, was Paulus sagt: Wenn ich schwach bin, so bin ich stark; wenn unsere eigene Kraft gebrochen ist, dann findet sich in uns kein Widerstand mehr gegen die Macht der Gnade Gottes. Wenn uns nichts mehr übrig bleibt von uns selbst, so ergeben wir uns auf Gnade und Ungnade dem Herrn, der uns zu stark geworden ist. Alsdann sind wir weniger als je geneigt, den loszulassen, welcher der Ewigtreue und Ewigliebende ist; denn er ist unsere einzige Hülfe, und das sind die Augenblicke, wo wir ihn an seine Verheißungen erinnern, auf welche er uns hoffen lässt. Wenn wir nur noch an einem Faden hängen, dann halten wir uns an seiner Liebe. Mein treuer Herr, schreien wir zu ihm, willst du mich denn in dem Abgrund versinken lassen? ich bin nicht mehr ein Mensch, sondern ein Wurm; was würde deine Ehre dadurch gewinnen, wenn du ihn zerträtest? Solltest du mich für immer verworfen haben, mir dein Wohlgefallen nicht mehr zuneigen wollen? Ist der Brunnen deiner Güte denn erschöpft? Hat es ein Ende mit deinen Verheißungen? Hat der Herr, der starke Gott, vergessen, gnädig zu sein? Ist deine Barmherzigkeit verschwunden vor den Flammen deines Zornes? Noch niemals hat eine Seele, die auf diese Weise mit dem Herrn gerungen hat, ihn vergebens angerufen. Derjenige, der mit Jakob zu seinem Gott sagen kann: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn, ist einer von den Gewaltigen, die das Himmelreich an sich reißen. Der Herr ist entwaffnet und die Morgenröte bricht an. Wenn ein verlassenes Menschenkind um Erbarmung fleht und sich in die Arme des Vaters der Barmherzigkeit wirft, in die Arme des Gottes alles Trostes: so wird dieser Gott entwaffnet und die Morgenröte bricht an. Nicht der Herr hat überwunden, nicht der Herr ist der Mächtigere, der Sünder ist's; nicht Jakob, sondern der Allmächtige spricht jetzt: Lass mich gehen, du hast mich überwunden und bist mir zu stark geworden.

Jakob will gesegnet sein. Welches ist der Segen, der ihm in den Schoß fallen wird? Der Unbekannte fragt ihn: wie heißt du? Er antwortet: Jakob. Und jener spricht zu ihm: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und bist obgelegen.

Diese Namensänderung entspricht den Beziehungen und der neuen Lage, in welche Jakob nun eingetreten ist. Jakob ist sein ursprünglicher Name, den er als Erzvater trug; Israel ist der neue Name, den Gott allein ihm geben konnte. Jakob bedeutet Untertreter; Israel aber Gotteskämpfer. Der ursprüngliche Name Jakob enthält ein Sündenbekenntnis; hatte er nicht seinen Bruder Esau betrogen und untertreten? hatte er ihm nicht auf dem Wege der Hinterlist das Recht der Erstgeburt und den Segen gestohlen? Aber Jakob hat mit Gott gekämpft; er wollte lieber in die Hände des Herrn fallen, als in die Hände der Menschen. Besiegt ist er Sieger geblieben, indem er Gott bei seinen Verheißungen festhielt. Und diese Glaubenstat hat ihm einen neuen Namen erworben; Jakob heißt von nun an Israel, der Sünder ein Gotteskämpfer. Stärker wird er nun sein als sein Bruder Esau; mit Gott hat er gekämpft, Gott hat er überwunden; die Menschen werden ihm nicht mehr widerstehen können.

Wohl dem, welchem der Herr den Namen hinwegnimmt, den ihm die Sünde gegeben, und denselben durch jenes heilige Zeugnis ersetzt, dass er nicht mehr sein Feind ist, sondern sein Freund. Wohl dem, dessen ursprünglicher Zustand umgewandelt wurde in denjenigen eines Auserwählten, Heiligen und Geliebten. Wenn ihm sein Leben seine Sünde ins Gedächtnis ruft, so ist es nicht mehr der alte Mensch, den Gott ansieht, sondern der neue; alle seine Sünden sind in der Tiefe des Meeres versenkt worden. Das war der Segen, den Jakob von seinem Kampfe davontrug. Aber nur der Herr allein kann uns einen neuen Namen geben und eine neue Ordnung der Dinge in uns zu Stande bringen. Diese geheimnisvolle Umänderung ist das große Werk des heiligen Geistes. Stelle dich unter das Kreuz Jesu, dort kommt dieses Wunder der Gnade zu Stande; dort fiel der ganze Fluch der Sünde auf den Heiligen und Gerechten, und seit jenem Augenblick gibt es keine Verdammnis mehr für die, so in Christo Jesu sind, die nicht mehr nach dem Fleische leben, sondern nach dem Geiste.

Auch Jakob hatte eine Frage an den geheimnisvollen Unbekannten: Sage doch, wie heißt du? Und er antwortet ihm: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

Jakob ahnte wohl, dass er es mit dem Herrn zu tun hatte, aber diese Ahnung genügte ihm nicht; er wollte genauere Bekanntschaft machen mit demjenigen, mit welchem er gerungen hatte. Hat nicht ein Kind Gottes dasselbe Bedürfnis? Die Bekanntschaft mit dem Herrn ist etwas Köstliches und Herrliches; aber je mehr das Herz angefasst wird von seiner Gnade, je mehr es geschmeckt hat, wie freundlich der Herr ist, desto tiefer möchte es auch eindringen in das Heiligtum und bis vor den Altar dieses seines Gottes treten, der seine Freude und seine Wonne ist. Die Gemeinschaft mit dem Herrn und seine Erkenntnis allein ist schon das ewige Leben; aber wenn Jakob es vergaß, vergessen wir es nicht, dass, so lange wir in diesem Leibe wohnen, wir nur unvollkommen erkennen, nur wie in einem dunkeln Spiegel; dass wir noch im Glauben wandeln und nicht im Schauen. Warum fragst du nach meinem Namen? antwortet der Herr dem Jakob; dieser Name würde dich vernichten, wenn ich die Herrlichkeit meines Antlitzes dir zeigen wollte. Bete an im Staube! Hienieden siehst du nur die Spuren meiner Wege; aber kämpfe als ein Streiter deines Gottes, und das Licht wird auf deinem Wege scheinen und deinen Pfad erhellen, bis dass der Tag in seinem vollen Glanze dasteht. Und Jakob hieß die Stätte Pniel, denn, sagte er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen. Und als er vor Pniel vorüber kam, ging ihm die Sonne auf, und er hinkte an seiner Hüfte.

Pniel bedeutet das Angesicht Gottes, die Offenbarung Jehovahs. Auch wir können alle die Stätten mit jenem Worte bezeichnen, wo der Herr uns seine Gegenwart fühlen ließ, jene Stätten, die Zeugen gewesen sind unserer Tränen, unseres Ringens; jene Lagen, in denen er uns, anstatt uns mit seinen Pfeilen zu durchbohren, sein Antlitz scheinen und unsere Seele genesen ließ. Welch' schöner Name, Pniel! Angesicht Gottes! Licht! Leben! wovon der Sünder nicht verzehrt, sondern heiligt, an seiner Seele gesund, erneut und erfrischt wird! Erinnerst du dich, mein Lieber, an eine solche Begegnung aus deinem Leben, wo du Gott von Angesicht gesehen, wo nach einer Nacht des Kampfes die Morgenröte über dir aufging? Jakob hatte nun keine Furcht mehr vor Esau; aber diese Erlösung lässt ein anderes Andenken zurück, ein körperliches Unvermögen, einen Pfahl im Fleische; er hinkte an seiner Hüfte, wie er den Fluss durchschritt, um seinen Weg fortzusetzen.

Die Christen, die am schnellsten vorwärts kommen, sind diejenigen, die der Herr nötigt, sich vorwärts zu bewegen mit irgend einem Pfahl im Fleisch, das heißt, mit irgend einem Leiden, irgend einem Elend, das ihnen bis ins Grab nachgeht, und sie daran erinnert, was sie sind. Auch wir müssen uns, wie Jakob, an die Verheißungen Gottes halten, müssen leben von seiner freien Gnade und von seinem Erbarmen. Auch wir haben, wie er, zu kämpfen, dass diese Verheißungen Wahrheit für uns werden, damit wir in der Gnade befestigt werden, und dass die Barmherzigkeit, die uns wiederfahren ist, uns den Wert des neuen Namens, den wir in Christo erhalten haben, kennen lehre. Aber nebst diesen Beweisen seiner Liebe lässt uns Gott diesen Leib des Todes, sein Kreuz und seine Leiden. Er will nicht, dass die Waffen unserer Ritterschaft fleischlich seien; sondern er will, dass wir beständig zu jener Waffenrüstung unsere Zuflucht nehmen, die er dem Glauben darbietet. Es könnte scheinen, als ob das Herz in diesen beständig erneuerten Kämpfen matt werden. sollte; aber nein, an der nämlichen Stätte, wo Jakob kämpft, wird er auch gesegnet von seinem Gott. Die Stätte unseres Kampfes ist die Stätte unseres Segens. Nenne, mein lieber Mitpilger, diese Stätten Pniel, denn das Antlitz deines Gottes hat dir da geleuchtet. Dieses Antlitz ist das Geheimnis deiner Kraft; dieses Antlitz wird einst deine ewige Wonne sein. Die Jünger des Heilandes wurden froh, wie sie seine durchbohrten Hände sahen; sie trockneten ihre Tränen; sie vergaßen ihren Kummer; ihre Zweifel verschwanden; die herrlichen und großen Verheißungen wurden ihnen verständlich und zur felsenfesten Gewissheit. Sie stützten sich auf dieselben und wurden von diesem Tage an fest, unerschütterlich, reich an Früchten des Glaubens und Helden, die das Feld behaupteten.

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