Krummacher, Friedrich Wilhelm - Vorwort zur Sabbathglocke.
Vielseitigem und wiederholtem Andringen zu genügen, habe ich mich endlich entschließen zu müssen geglaubt, meine Haupt- oder Vormittagspredigten in möglichst ununterbrochener Reihenfolge, und zwar sofort, nachdem sie in hiesiger Dreifaltigkeitskirche gehalten wurden, auch durch den Druck zu veröffentlichen.
Der Gesammttitel: “die Sabbathglocke,“ unter welchem diese Vorträge erscheinen, deutet an, was sie vorzugsweise wollen, wünschen, hoffen. Es ist wenig Friede in der Welt. Sie möchten ihn einläuten helfen den Herzen und Häusern, wohin sie dringen. – Walte der Fürst des Friedens, daß es ihnen gelingen möge.
Es ist freilich an christlichen Predigten auf dem Büchermarkt kein Mangel; aber eben so wenig an evangelischen ein Ueberfluß. Die hier verheißenen streben zu allermeist den Ruhm an, des letzteren Prädikates würdig erfunden zu werden. Daß eine Pfingstpredigt den Reigen eröffnet, dürfte wohl bezeichnend heißen.
Viele Vorläufer schon zogen – wir hoffen Bahn bereitend – diesen Predigten voran. Es fanden jene eine gute Statt. Sei ein Gleiches auch diesen jüngsten Ankömmlingen beschieden! Sie bringen neue Friedensgrüße den alten Freunden. Daß es ihnen verliehen werde, neue Freunde zu werben zu den alten! Sie treten in demselben Geiste auf, wie alle früheren; und, ich hoffe, nach fortgesetzter Vertiefung in Gottes Wort, nicht leichter beladen.
Gönne ihnen denn der Herr Sein gnädiges Geleite. Was sie suchen, ist ja nur Seines Namens Ehre. Lasse Er sich huldvoll herab, auch diese geringen Zeugnisse hin und wieder zum Ausbau Seines herrlichen Reiches zu verwenden, und läute Er bald selbst über der armen, wirren, kampfdurchtobten Welt die Sabbathglocke! –
Berlin, im Juli 1851.
Fr. W. Krummacher,
Doctor der Theologie u. Pastor an der Dreifaltigkeitskirche.