Körber, Emil - Das Grab Jesu.
(Ostersamstag 1872.)
Text: Matth. 27,57-66.
Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war. Der ging zu Pilato, und bat ihn um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man solle ihm ihn geben. Und Joseph nahm den Leib, und wickelte ihn in eine reine Leinwand; und legte ihn in sein eigenes neues Grab, welches er hatte lassen in einen Fels hauen; und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes, und ging davon. Es war aber allda Maria Magdalena, und die andere Martha, die setzten sich gegen das Grab. Des andern Tages, der da folgt nach dem Rüsttag, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilato, und sprachen: Herr, wir haben gedacht, dass dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich will nach dreien Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf dass nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn, und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten; und werde der letzte Betrug ärger, denn der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Hüter; geht hin, und verwahret es, wie ihr wisst. Sie gingen hin, und verwahrten das Grab mit Hütern, und versiegelten den Stein.
Gründonnerstag und Karfreitag sind vorüber, Gethsemane mit seinem tiefen Seelenleiden und Golgatha mit seiner Kreuzesmarter liegen hinter uns, und vor uns liegt das stille Grab unseres Herrn. Heute ist der große, stille Samstag, da unser König und Hohepriester den Sabbat im Grabe feiert und nach harter, schwerer Arbeit ruht. Der schauervolle Sturm der letzten Tage hat sich gelegt: das Erdbeben, das die Felsen zerriss, hat ausgetobt; die aufgeregten Volksmassen haben sich verlaufen; Spott und Hohn, Schmach und Lästerung sind verstummt; auch der Sturm des namenlosen Schmerzes, der Leib und Seele unseres Heilands durchwühlte, ist gestillt.
Nun ist Ruhe, nun ist Friede,
Eingeschlummert, todesmüde
Legen wir dich in den Fels;
Schlafe, schlafe, Hirt der Schafe,
Schlummre, Hüter Israels!
wie sanft und stille darf unser gemarterter Jesus im Grabe ruhen und rasten nach langem und bangem Streit. Ja, ruht wohl, ihr Totenbeine meines gekreuzigten Heilands, in der stillen Einsamkeit, bis mit dem Glanz der Ostersonne der Fürst des Lebens aus dem Grabe steigt; schlummere sanft, du dorngekröntes Haupt meines geliebten Meisters; ruht wohl, ihr durchgrabenen Hände und Füße, du gegeißelter und verwundeter Leib des Gotteslamms! Und milde und leise weht, ihr Lüfte, um die Felsengruft, da unser Herr und König schläft! O meine Lieben, wie unser Heiland im Grabe ruht, so lasst auch uns heute ruhen und mit unsern Seelen einkehren in die Stille. Das ist die beste Vorbereitung auf Ostern, da wir das Siegesfest der Auferstehung unseres Herrn feiern und zugleich seinen Leib und sein Blut genießen wollen. In unserem Texte heißt es von den gottseligen Frauen: sie setzten sich gegen das Grab“, und der Evangelist Lukas fügt hinzu: „den Sabbat über waren sie stille.“ So lasst auch uns stille sein, und in dieser Stunde heiliger Andacht uns im Geiste sehen an
das Grab Jesu Christi.
Das schweigende Grab unseres Heilandes hält uns eine gewaltige und herrliche Predigt; es predigt
- ernste Buße,
- süßen Frieden.
Liebe, die sich tot gekränket
Und für mein erkaltet Herz
In ein kaltes Grab gesenket,
Ach wie dank ich deinem Schmerz!
Habe Dank, dass du gestorben,
Dass ich ewig leben kann,
Und der Seelen Heil erworben;
Nimm mich ewig liebend an!
Amen.
I.
Das Grab unseres Heilands predigt ernste Buße. Ach wie gern möchte ich am Grabe unseres teuren Mittlers und Versöhners nur reden von Liebe und Friede, von süßem Trost und himmlischer Erquickung; das wäre so recht meines Herzens Lust und Wonne. Wie gerne möchte ich nur preisen und rühmen die unaussprechliche Liebe unseres Gottes und Heilandes Jesu Christi, der uns bis in den Tod geliebt hat. Diese Liebe ist ja so groß, so anbetungswürdig groß, dass alle Ewigkeiten nicht ausreichen, sie genugsam zu verstehen, anzubeten und zu besingen. Aber, Geliebte, wir müssen am Grabe des Herrn auch reden von der Sünde, von dem ernsten Gericht Gottes über die Sünde und von der uns so nötigen Buße und Bekehrung. Aus der Felsengruft, da unser Heiland im Tode ruht, weht eine scharfe Gerichtsluft wider alle Sünde und Bosheit, wider allen Unglauben und Leichtsinn der Welt. O lieber Mensch, komme mit mir, wir wollen zum Grabe des Herrn pilgern, und stille stehen und schauen, was deine und meine und aller Welt Sünde angerichtet hat. Siehe, da liegt der Fürst des Lebens in den Tod gesunken, ausgestreckt im Grabe! Nun hat das treue Heilandsherz voll Liebe und Erbarmen, voll Huld und Gnade, ausgeschlagen. Das Auge, so mild, so schön und klar im Leben, ist im Tode entschlafen; der Mund, der so holdselig predigte und Worte voll Geist und Leben sprach, ist geschlossen; die Füße, die sich müde und matt gelaufen haben im Dienste für die arme gefallene Menschheit, ruhen im Grabe; die Hände, die allen Müden und Kranken Kraft und Leben, Heil und Gesundheit gespendet haben, sind im Tode erstarrt. Warum das? woher kommt das, dass der Fürst des Lebens eine Beute des Grabes geworden ist? Siehe, das hat deine und meine Sünde getan! siehe, das ist des heiligen Gottes Gericht über aller Welt Sünde und Bosheit! Siehe, wie genau und scharf es Gott mit der Sünde nimmt, mit der wir oft spielen und scherzen! Sollte die Sünde der Welt getilgt und die Menschheit erlöst und versöhnt werden, so war es nicht genug, dass Gottes eingeborener und geliebter Sohn Mensch wurde; nicht genug, dass er ein Kind wurde; nicht genug, dass er Knechtsgestalt annahm; nicht genug, dass er ein Leben voll Mühe und Arbeit, voll Entsagung und Verleugnung, voll Niedrigkeit und Armut, Verachtung und Verfolgung sich gefallen ließ. Nein, Gottes eingeborener und geliebter Sohn, uns zu gut und für uns Mensch geworden, musste leiden und sterben; um die Sünde der Welt weg zu nehmen und eine ewig-gültige Erlösung und Versöhnung zu Stande zu bringen, musste das Lamm Gottes den sauren Leidens- und Todesgang über Gethsemane und Golgatha machen und endlich ins Grab gelegt werden, damit er durch sein eigenes Eingehen in Tod und Grab auf ewig Sünde, Tod und Grab überwinde. O seht da, was unsere Sünde angerichtet hat! Seht da den Ernst Gottes und sein Gericht über die Sünde! Heilig, heilig, heilig ist unser Gott. Zion muss durchs Recht erlöst werden und Jerusalem durch Gerechtigkeit.
Was wollen wir hierzu sagen? Das wollen wir sagen, und Gott gebe, dass wir es von Herzensgrund sagen: Wir wollen uns beugen und demütigen, wir wollen unsere Sünde erkennen und bekennen, wir wollen in uns gehen und an unsere Brust schlagen und sprechen: Gott sei mir Sünder gnädig! Wir wollen heute, an dem stillen, großen Sabbat, recht stille werden und am Grabe Jesu weinen und Leid tragen über unsere Sünden; und das wollen wir nicht nur jetzt in dieser stillen Stunde heiliger Andacht zu einander sagen, sondern ein Jedes gehe daheim ins stille Kämmerlein und falle auf seine Knie und lasse sein Leben an sich vorüberziehen und überdenke seine eigene Sünde; und dann lasst uns ansehen im Glauben das Kreuz und das Grab des Herrn, der unsere Versöhnung. ist. Aber nicht nur weinen und klagen wollen wir über unsere Sünde am Kreuz und Grab des Herrn, nicht nur Vergebung und Versöhnung suchen. Ach nein, wir wollen alle unsere Sünden in Jesu Grab legen und einen Stein vor des Grabes Türe wälzen, also dass sie nimmer auferstehen. Es soll begraben sein und bleiben im Grabe Jesu mein Hochmut, mein Geiz, mein Neid, meine Eigenliebe, meine Fleischeslust und Augenlust und Hoffart des Lebens, und sollen nimmermehr aus dem Grabe auferstehen. Dafür wollen wir wandeln mit unserem Herrn Jesus in einem neuen Leben der Liebe, der Freude, des Friedens, der Sanftmut, Demut und Keuschheit, schon jetzt hienieden, bis wir ihn einst schauen von Angesicht zu Angesicht und erwachen nach seinem Bilde in vollendeter Reinheit und vollkommener Heiligkeit.
Das Grab unseres Heilandes predigt uns ernste Buße, aber es verkündet auch
II.
süßen Frieden; aus der stillen Felsengruft unseres Herrn weht milder Friede für alle stillen und gläubigen Seelen. Das sehen wir gar schön in unserem Texte an den frommen Frauen. „Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die setzten sich gegen das Grab und“ - so fügen Markus und Lukas hinzu „beschauten, wo und wie sein Leib gelegt war.“ Offenbar war es diesen lieben gläubigen Seelen nach der fürchterlichen Aufregung und dem durchbohrenden Schmerz der letzten Leidenstage ihres geliebten Meisters an der friedlichen Grabesstätte Jesu wohl ums Herz. Freilich war der Freund ihrer Seele gestorben und ruhte im Grabe; aber er war doch den Mörderhänden der Juden und Heiden entrissen; das grausame Spiel, das mit dem Heiligen Israels bis in den Tod getrieben wurde, hatte doch ein Ende genommen; nun durften sie ihren Jesus wieder haben, sie durften durch Joseph von Arimathia ihn vom Kreuze nehmen, einwickeln, salben, ins Grab legen und ihm die letzte Liebe erweisen. Schon das gab ihrem Herzen Ruhe und geheiligte Stille; ein leises Friedenswehen durchzog ihre Seele am Grabe des geliebten Meisters. Und wir, meine Freunde, wie ganz anders noch als diese Frauen können wir im Glauben an das Grab Jesu Christi uns setzen und schauen, wo und wie sein Leib gelegt ist? Wie ganz anders noch können unsere Seelen bei sehnlichem Verlangen und kindlichem Glauben mit Strömen des süßesten Friedens getränkt werden! O so kommt doch Alle, ihr teuren Seelen, ihr stillen und gläubigen Herzen! kommt, ihr Mühseligen und Beladenen, zum Grabmal unseres Herrn und schöpft daraus die erquickenden Wasser des himmlischen Friedens und göttlichen Trostes. Denn die Ruhe des Lebensfürsten im Grabe predigt laut und deutlich: Es ist vollbracht; das ganze Erlösungswerk ist vollendet, alle Schulden sind bezahlt und getilgt, eine vollkommene Erlösung ist erfunden. Es ist gar nichts mehr im Rückstande. Wenn noch etwas an dem Erlösungswerk zu tun und zu arbeiten wäre, unser Erlöser und Versöhner würde nicht im Grabe ruhen, und Sabbat feiern.
Sein Kampf ist nun geendet,
Errungen ist die Kron,
Und Alles hat vollendet
Der eingeborne Sohn.
So darfst du also ruhig und getrost sein, liebe Seele, wenn du im Glauben an das Grab deines Heilandes dich setzt; nichts darf dich mehr anfechten und beunruhigen! Siehe, wie still dein Jesus im Tode schläft. O lass seinen süßen Gottes-Frieden in dein Herz sich ergießen! Du darfst ruhig sein im Blick auf dein ganzes vergangenes Leben. Alle deine Übertretungen und Schulden sind gebüßt und gesühnt durch das am Kreuz gestorbene und im Grabe ruhende Gotteslamm; alle deine Sünden, in Gedanken, Worten und Werken, die großen und die kleinen, die leichten und die schweren, sind getilgt und gut gemacht durch unsern einzigen Mittler und Versöhner; sie sind im Grabe unseres Heilands verscharrt, daraus sollen sie nimmer hervorkommen, es soll ihrer nimmermehr gedacht werden. Ja, wenn deine Sünde gleich blutrot wäre, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie gleich wie Scharlach wäre, soll sie doch wie Wolle werden: Ich, ich tilge deine Sünden um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht, spricht der Herr, dein Erbarmer! Der Zorn Gottes ist gestillt in dem Blute Jesu Christi; das Gesetz ist erfüllt von dem, der gekommen ist, alle Gerechtigkeit zu erfüllen durch Gehorsam bis in den Tod. Der Fluch Gottes über die Sünde ist verwandelt in lauter Segen. O am Grabe Jesu muss alle Anflage des Gewissens schweigen und verstummen. Ja, wir dürfen im Glauben an unsern gekreuzigten und gestorbenen Freund und Heiland still und getrost sein im Blick auf unser vergangenes Leben.
Aber auch im Blick auf die Tage, die wir noch hienieden zu leben haben, dürfen wir nicht minder ruhig und friedevoll sein, wenn wir das Kreuz und Grab Jesu nie aus dem Herzen lassen, wenn unsere Seelen an Ihm hangen und trachten Ihm zu gefallen. Die Sünde darf nicht herrschen in unserem sterblichen Leibe, sie ist mit Christo begraben. Und ob Jemand sündigt in Schwachheit, aus Übereilung und Unwissenheit, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesum Christum, der gerecht ist, derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein für die unsern, sondern für die Sünden der ganzen Welt. Und endlich dürfen wir still und getrost sein im Blick auf unsern Tod, auf unser eigenes Grab. O meine Lieben, es schlägt einmal die Stunde, früh oder spät, da wird diese irdische, zerbrechliche Hütte abgebrochen, da wird dieser Leib dem Tod anheimfallen und ins Grab gelegt werden. Dem natürlichen Menschen graut es vor dieser Stunde; aber wer in den Wunden des Lammes Frieden gefunden hat, darf still und getrost sein. Nun ist bei Jesu Schafen das Sterben ein Entschlafen. Die Grabesruhe Jesu hat unsere Ruhe im Grabe geweiht, geheiligt. und gesegnet; nun ist unser Grab keine finstere, dunkle Grube mehr, sondern ein helles, lichtes Schlafgemach, darin unser Leib im Frieden ruht, bis die Posaune erschallt und die Stimme des Sohnes Gottes durch alle Gräber dringt.
Amen! deines Grabes Friede
Wird auch unser Grab durchwehn,
Wenn wir, von der Wallfahrt müde,
Ruhn, um froher aufzustehn,
Amen! Fürst der Auferstehung,
Der des Grabes Siegel brach.
Zeuch durch Tod und Grab uns nach
Zu der Heiligen Erhöhung,
Wo dem Lamm, das uns versöhnt,
Aller Himmel Loblied tönt!
Aus der stillen Felsengruft unseres Herrn weht milder Friede im Leben und Sterben für alle stillen, gläubigen Herzen. O dass wir doch auch in die Zahl dieser wahrhaft frommen und gläubigen Seelen gehören möchten, damit am Grabe Jesu sanfter Friede unser Herz durchziehe. Lasst uns doch recht stille werden in diesen hohen, heiligen Tagen; lasst allen Weltlärm, alles Getümmel und Geräusch dieser Zeit schweigen und verstummen; geht in die Einsamkeit und zieht euch aus aller Zerstreuung in die Stille des Gemütes zurück. Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion! Meine Seele, sei stille zu Gott! Ja, wir wollen es machen, wie die frommen Frauen in unserem Text: die setzten sich gegen das Grab und beschauten, wo und wie sein Leib gelegt war; und den Sabbat über waren sie stille nach dem Gesetz. So lasst auch uns heute, an dem großen Sabbat und Ostersamstag, recht stille sein. Wir wollen noch einmal das ganze bittere Leiden und Sterben unseres Heilands an unserer Seele vorüberziehen lassen. Wir wollen im Geiste noch einmal nach Gethsemane gehen und schauen das tiefe Seelenleiden des Herrn, seinen Todeskampf, seinen Schweiß wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. Wir wollen uns noch einmal unter das Kreuz auf Golgatha stellen und schauen die Kreuzesmarter Jesu Christi, die unsäglichen Schmerzen, die ihm durch Leib und Seele gehen. Wir wollen uns sehen ans Grab unsers geliebten Königs und Hohepriesters und nicht satt werden, zu schauen die Friedensstätte, da unser einziger Freund und Mittler im Tode ruht. So wird milder Friede aus der Felsengruft unseres Herrn wehen und sanft und linde durch unsere Seelen ziehen.
Aber noch ein anderes Wehen spüren wir am Grabe Jesu, ein leises Frühlingswehen der Auferstehung, das uns ein frohes und freudiges Ostern ahnen lässt. Wohl scheinen die Jünger die Verheißung ihres Meisters vergessen zu haben; wohl haben die Hohenpriester und Pharisäer eine Wache von Pilatus sich erbeten und geharnischte Krieger ums Grab gestellt, und den Stein vor des Grabes Tür versiegelt. Aber nur getrost! Schon David singt auf der Harfe: Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung schaue; und Jesus hat gesprochen: Nach dreien Tagen will ich auferstehen. O so Lasst uns heute recht stille sein im Glauben, über unsere Sünden Leid tragen und weinen; morgen dürfen wir das selige Wort aus dem Munde des Engels vernehmen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Kommt her, und seht die Stätte, da der Herr gelegen hat. Ja morgen dürfen wir uns freuen und fröhlich sein, jubilieren und Osterpsalmen singen. Dazu bereite unsere Herzen der Herr in Gnaden! Er selbst, der gestorbene und auferstandene Jesus, schenke uns eine heilige Sabbatstille und frohe Osterfreude!
Zur Grabesruh
Entschliefest du,
Der du für uns gestorben
Und am Kreuz uns schmerzensvoll
Ewges Heil erworben.
Doch freu ich mich:
Dein Gott lässt dich
Nicht die Verwesung sehen;
Bald wirst du aus eigner Kraft
Aus dem Grabe gehen.
Ja, du wirst,
Mein Lebensfürst,
Mich auch wie dich erwecken;
Sollte denn mein gläubig Herz
Vor der Gruft erschrecken?
Hier werd ich einst,
Bis du erscheinst,
In sanftem Frieden liegen;
Denn durch deinen Tod kann ich
Tod und Grab besiegen.
So sink ins Grab,
Mein Leib, hinab,
Ich will mich drum nicht kränken,
Sondern, Jesu, mir zum Trost,
An dein Grab gedenken.
Amen.