Beste, Wilhelm - Wegweiser zum inneren Frieden - 9. Satans Unglück.
„Streitet nicht wider den Herrn; denn es wird euch nicht gelingen.“1) Und ob euch die Bosheit gelänge, so muss gerade das Gelingen euch Quelle des Unglücks werden. „Wer Unrecht sät, wird Mühe ernten und wird durch die Rute seiner Bosheit umkommen.2) Satanas selbst möge zum Belege dieser Wahrheit dienen. Es ist ihm gelungen, das Weib zu verführen, zu essen vom Baume der Erkenntnis. Wie sehr hätte er Ursache gehabt zu wünschen, es wäre ihm nicht gelungen! Des Weibes Same, der Messias, ist sein Untertreter geworden. Wäre dem Teufel sein Verführungswerk missglückt, so hätte es Dessen auf Erden nicht bedurft, der gekommen ist, das Reich des Teufels zu zerstören. Welche unsägliche Qualen mag Satan erleiden durch die Wirksamkeit Christi auf Erden! Jeder Gnadenblick Christi in eine gläubige Seele muss dem Teufel eine Marter sein. Durch Evas gelungene Verführung hat er sich Den auf den Hals geladen, der da spricht: „Tod, ich will dir ein Gift sein; Hölle, ich will dir eine Pestilenz sein.3) Sage nicht, Satan habe doch gewonnen durch seine Verführungskunst; denn sie habe ihm ein Reich auf Erden eingebracht. Wahrlich, glücklicher ist, wer ein Reich entbehrt, als wem das gegründete ewig bestritten und nach ununterbrochener, blutiger, angstvoller Gegenwehr endlich entrissen wird. Ja, sein Reich wird ihm entrissen, er selbst aber gebändigt und ewig gefoltert werden. An das Weib, dessen Verführung ihm gelungen, knüpft sich der Ausgang seines Unterganges, der Anfang seines Endes. So möge Satans Schicksal dem Menschen das Wort erläutern: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“4) Möge es ihn lehren, wie Viel die gottwidrige Seele leiden muss und wie wahr das Sprichwort sei: „Satans Märtyrer leiden mehr, als Gottes Märtyrer.“