Anselm von Canterbury - Homilien und Ermahnungen. Zwölfte Homilie.
Über das Evangelium nach Lukas: Jesus trug seinen Jüngern folgende Gleichnisrede vor: Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte, und dieser ward bei ihm bezichtigt, als hätte er seine Güter verschleudert. Und er rief ihn und sagte zu ihm usw. (Luk. 16,1.)
Es war, heißt es, ein reicher Mann usw. Denn unter diesem Manne wird man den Mittler zwischen Gott und den Menschen, den Menschen Christus Jesus verstehen (1. Tmth. 2,5). Und dieser ist auch reich, ist er ja der Schöpfer und Herr von Allem; der Verwalter aber hat seinen Namen von der Hut über ein Landgut erhalten, indem er den bezeichnet, dessen Pflicht es ist, mit Hüten und Regieren über die Kirche zu wachen, wie geschrieben steht: Wenn der Herr die Stadt nicht hütet, wacht der Hüter umsonst (Ps. 126,1). Der Verwalter bedeutet also einen Kirchenlenker. Aber meistens trifft es sich, dass der, der die Regierung der Kirche übernommen hat, weltlichem Vorteil atemlos nachgeht und so den geistigen Gewinn vernachlässigt, und durch sein schlechtes Leben mittels böser Beispiele die Religion in den Untergebenen untergräbt. Aber jeder so Beschaffene wird bei seinem Herrn als Verschleuderer seiner Güter bezichtigt, weil die Engel seine Werke vor Gott bringen, durch die er die Zucht an denen, die er zum Regieren bekommen hatte, durch die bösen Beispiele, die er gibt, verschleudert. Denn die Engel melden Gott alle unsere Werke und Gebete, nicht damit er selbst etwas erfahre, was er nicht wusste, denn es gibt nichts, was er nicht wüsste; sondern weil das vernünftige Geschöpf bei seinem Gehorsam gegen Gott nötig hat, zeitliche Ursachen auf die ewige Wahrheit zurückzuführen, sei es durch Bitten um das, was ihnen oder uns gegenüber geschehen soll, sei es durch Ratserholen, was es tun soll. Ein frommer Sinn, der darauf gerichtet ist, sich zu erbauen, nicht Gott zu belehren. Denn auch das bezeugt gewissermaßen das vernünftige Geschöpf, dass es nicht an und für sich das Gute ist, durch das es selig werden mag; sondern jenes Unveränderliche, durch dessen Teilnahme es auch weise wird! Auf diese Weise also ward jener Verwalter bei seinem Herrn bezichtigt, den sein Herr rief, dass er ihm Rechenschaft gäbe, weil er das Tun der Vorgesetzten nicht zuletzt selbst prüft, da er täglich die Handlungen der Untergebenen durch die Vorgesetzten richtet. Er rief ihn, weil er ihn durch die Last der Krankheit zum Tode drängte und sich ihn durch die Engel vorstellen ließ, und zu ihm sagte: Was höre ich da von dir? nämlich, dass du aus meinen Gütern nicht meinen sondern deinen Gewinn zu ziehen suchst; und Schaden bringst, wo du hättest Nutzen bringen sollen. Gib Rechenschaft von deiner Verwaltung. Denn nun, nach dem Tode, wirst du nicht ferner Verwalter sein können. Als aber der Verwalter bemerkte, dass er in so schwieriger Lage und großer Verlegenheit sei, fing er an in der Angst seines Herzens folgende Gedanken sich durch den Kopf zu ziehen: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung abnimmt? das heißt mich des Vorsteheramtes, das ich in der Kirche hatte, als einen Unwürdigen durch den Tod entsetzt. Graben kann ich nun nach diesem Leben nicht, das heißt das Land meines Herzens mit der Hacke der Sammlung und der Bußübung umschaffen, damit es durch die Aufnahme des Worts ein Saatfeld guter Werke hervorbringe. Am Betteln schäme ich mich, das heißt, ich schäme mich der Lebensspeise, die ich mir hier nicht bereitet habe, in jener Welt nachzugehen; jenem Faulen gleich, der nach Salomon wegen der Kälte nicht pflügen wollte und des halb im Sommer betteln wird, und man wird ihm nichts geben (Sprchw. 20,4). Da er aber sah, dass ihm noch einige Zeit zum Gutmachen gelassen werde, so fasste er nun einen vernünftigen Entschluss und fügte bei: Ich weiß, was ich tun werde, dass heißt, ich habe ausgedacht, was ich tun muss, dass man mich nach meiner Entfernung von der Verwaltung aufnimmt und die Auserwählten Gottes, die jetzt unter meiner Verwaltung stehen, sich herablassen, mich bei ihnen wohnen zu lassen; in ihre Häuser, das heißt in die ewigen Wohnungen, die ihnen von Gott bereitet worden sind. Mit diesem Gedanken nun begann der Entlassene und auf sein Heil Bedachte seinen Entschluss mit der Tat auszuführen, indem er die Schuldner seines Herrn zusammenrief, das heißt er führte so viele Sterbliche als er nur konnte zur Anhörung seiner Predigt herbei. Denn jeder Mensch ist ein Schuldner Gottes. Und obgleich es unzählige Schuldner gibt, so wird doch nur zweier erwähnt, weil dieses ganze Christenvolk sich in zwei Teile teilt, nämlich in Sünder und Gerechte. Denn der erste Schuldner ist jener Teil der Gläubigen, der noch Sünden und Lastern dient, weil man Sünden eigentlich Schulden zu nennen pflegt, 3. B. wenn wir beten: Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unsern Schuldigern vergeben (Mat. 6, 12). Dieser Schuldner bekennt nämlich, hundert Krüge Öl schuldig zu sein. Denn um Nachsicht zu verdienen, bekennt er dem kirchlichen Verwalter Maß und Größe seiner Fehler. Die Hundertzahl bedeutet nämlich Vollkommenheit. Die Krüge aber das Maß der Sünden. Das Öl aber das Wohlgefallen an eben diesen Fehlern, wenn sich Einer selbst in seinen Fehlern gefällt, oder Andere in ihren Sünden durch süße Schmeichelei zu ihrem Unglücke beruhigt. Von einem solchen Öle heißt es: Das Öl des Sünders aber soll mein Haupt nicht salben (Ps. 140, 5). Denn das Öl des Sünders salbt das Haupt; wenn schmeichlerische Gunst seinen Geist beruhigt. Weil also Gunst und Lob der Fehler, was hier mit dem Ausdrucke Öl bezeichnet wird, so ganz und gar verdammlich ist, deshalb bekannte jener Schuldner seine geheimste Verschuldungen und legte daher das Zeugnis ab, er sei hundert Krüge Öl schuldig, indem er dabei zu verstehen gab, gar groß sei das Maß übel angebrachter süßer Gunst, bei der er sich in seinen Bosheiten gefiel, und Andere bei ihren Fehlern beruhigte. Dem gebietet nun der Verwalter, er soll seine Handschrift nehmen, das heißt das Gepräge früherer Werke zurückhalten und hemmen und sich setzen, das heißt sich demütigen und Buße tun. Denn dass die Handschrift Form und Gepräge oder Zahl der Werke bedeute, zeigen die geprägten Figuren bildlich an, die nach der Erzählung Salomon im Tempel machen ließ. Dass aber das Sichsetzen Demut bedeute, zeigt der heilige David mit Werken und Worten, da er nach großer Demütigung hineinging, wie sich die Schrift ausdrückt, und sich vor Gott niedersetzte und sprach: Wer bin ich, Herr Gott, und was ist mein Haus, dass du mich so weit gebracht hast? (2. Kng. 7,18.) Und als der König von Ninive Buße tat, hüllte er sich in einen Sack und setzte sich auf Asche (Jon. 3,6). Dieser Schuldner erhält also den Befehl, sich zu sehen, um sich zur Buße zu demütigen. Und weil es ungewiss ist, zu welcher Stunde der Tod kommt, so wird ihm befohlen, sich geschwinde zu setzen, solange es noch Zeit dazu ist. Fünfzig zu schreiben, das heißt, mit Werken anzumerken, das heißt Buße wird ihm befohlen. Denn Alles, was wir wirken, schreiben wir gleichsam in ein Buch, damit es am Tage des Gerichts vor Christus vorgelesen wird. Daher (sagt) Daniel: Das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgeschlagen (Dan. 7,10).
Die Fünfzigzahl aber bezeichnet Buße und Vergebung der Sünden; denn auch David tat mit dem fünfzigsten Psalm Buße und erhielt Sündenvergebung. Und im Gesetze ist das fünfzigste Jahr als Jubeljahr festgesetzt, an welchem Erlassung stattfand. Statt hundert schreibt er also fünfzig, da er für Verübung so vieler Fehler eine durch Werke zu Tag tretende denkwürdige Buße verrät, so dass er auch durch sie die Gnade der Vergebung erhält. Sowie aber der erste Schuldner teils den Teil der Gläubigen, der Sünden unterworfen ist, teils jeden Sünder vorstellt; so bezeichnet der zweite teils jenen Teil derselben, wie gesagt, der nach Gerechtigkeit strebt, teils jeden Gerechten. Denn auch jeder Gerechte ist ein Schuldner Gottes, weil er alles Gute, das er von ihm empfing, ihm schuldet, um es wieder ganz so oder Ähnliches wo möglich heimzugeben, oder, wenn er das nicht kann, sich demütig als Schuldner anzuerkennen, und mit Dank zu sagen: Womit soll ich dem Herrn vergelten für Alles, was er an mir getan hat? (Ps. 115,12.)
Hundert Malter Weizen nämlich, die er schuldig zu sein bezeugt, stellen die Vollkommenheit der Gerechtigkeit und der übrigen Tugenden vor, die jenem nach dem Maß der Schenkung Christi verliehen worden sind. Denn die Malter Weizen bezeichnen das Maß der Gnadengaben. Dass aber Weizen Tugenden und Geistesgaben, womit die Seele genährt wird, bedeuten, lehrt die Schrift mit den Worten: und die Täler werden Überfluss an Getreide haben (Ps. 64,14). Und wieder: Die Frucht sehnt sich nach den Wolken (Jb. 37,11). Die Täler nämlich, das heißt die Demütigen, werden mit Getreide, das heißt mit der Gnade der Tugenden - erfüllt, so dass sie dadurch geistig leben und gedeihen. Diese Tugenden nämlich sehnen sich nach den Wolken, das heißt nach den heiligen Predigern, um durch den Regen himmlischer Worte durch sie bewässert zu werden. Hundert Malter Weizen war also jener schuldig, weil er nach dem ihm von Gott verliehenen Maß Tugendvollkommenheit erlangt hatte. Ihm ward vom Verwalter befohlen, er solle in seiner Schrift, das heißt in seinen Werken, statt hundert achtzig schreiben, das heißt für Alles, was er schuldig war, sich Gott der künftigen Auferstehung wert erzeigen durch gerechtes Handeln. Denn die Schrift, die wir schreiben, ist unser Handeln, das wir auf Gottes Gedächtnis anweisen, sei es gut oder bös. Daher sagt er auch selbst von jedem Werke, das die Menschen getan haben: Siehe es steht vor mir geschrieben (Jes. 65,6). Die Achtzigzahl aber entspricht, wie auch die Achtzahl dem Geheimnisse der Auferstehung, weil sowohl die Auferstehung des Herrn am achten Tage vor sich gegangen ist, als auch die unsrige nach den sieben Tagen, aus denen der ganze Zeitverlauf besteht, das heißt am Tage des Gerichts, welches der achte sein wird, anbrechen wird. Daher führen auch einige Psalmen die Aufschrift: auf den achten. Also mit seinen Schriftzügen schreibt er achtzig auf, wer mit seinen Werken dartut, dass er jener Auferstehung und Gemeinschaft der Auserwählten würdig sei.
Das ist es also, womit der Verwalter sowohl sich als die Bewohner seines Landguts, das heißt die Kinder der Kirche, die er lenkte, zu bessern und zu verbessern bestrebt war, und dafür auch Lob vom Herrn verdiente. Und auch wir wollen den loben, der nach Gottes Urteil gelobt wird; und wir wollen es nicht wagen, ihn in irgend etwas zu tadeln, bevor er sich gebessert hat, so dass wir meinten, er habe mit dem, was er den Schuldnern gegenüber getan, einen Betrug am Herrn verübt; sondern dass wir vielmehr glauben, er habe dabei seines Herrn Vorteil mit klugem Plane verfolgt und seinen Willen erfüllt. Er heißt nur noch insofern der uns gerechte Haushalter, weil er zuerst seine Verwaltung ungerecht führte, gleichwie auch Matthäus, weil er Zöllner gewesen war, auch im Apostelverzeichnisse Zöllner heißt. Aber bei alldem verdient die Barmherzigkeit unseres so milden Richters den höchsten Preis, der, obgleich er ihn zuvor gerufen hatte und ihn mit gerechtem Gerichte hätte verdammen können, es vorzog, ihm längeres Leben zu schenken und den Tod von ihm abzuhalten, um ihn hernach gebessert unter seine Freunde zählen zu können. Denn er hielt sein Wort: Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern vielmehr, dass er sich bekehre und lebe (Ezchl. 18,33). Zu seinem Worte, der ungerechte Haushalter habe klug gehandelt, fügt er noch den Ausspruch, mit dem er andeutet, Viele machen es ebenso.
Denn, sagt er, die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichts in ihrem Geschlechte. Kinder der Welt heißen nämlich die, die ein weltliches Leben führen. Aber es gibt einige Gerechte, die, ob sie gleich gerecht leben und sich des Unerlaubten enthalten, doch nie viel Gutes wirken. Und es gibt Andere, die zuvor weltlich und verbrecherisch gelebt haben, aber nachmals in sich gingen, indem sie einsahen, wie sie Unerlaubtes begangen haben, und daher voll ihres eigenen Schmerzes zur Liebe Gottes entbrennen und sich in großen Tugenden üben, auch die ganze Schwere eines heiligen Kampfes begehren, allen Lockungen der Welt den Abschied geben. Sie brennen vor Sehnsucht, eilen atemlos dem himmlischen Vaterlande zu. Und weil sie sehen, dass sie von Gott abgeirrt, so ersetzen sie den früheren Schaden mit nachfolgendem Gewinne. Diese sind also in ihrem Geschlechte, das heißt in ihrer Zeit, in der sie das gegenwärtige Leben durchlaufen, klüger als jene Kinder des Lichts, die sich nie vom mütterlichen Lichte entfernen, dennoch aber die Werke des Lichts etwas nachlässig betreiben, und nicht ängstlich nach dem Vaterlande des ewigen Lichts eilen.
Nach seinem Ausspruche aber fügt der Herr eine Ermahnung bei, um die, die früher schlimm gehandelt, durch das Beispiel des Verwalters zum Guten und zum Bestreben, milde zu verfahren, zu bekehren. Als wollte er sagen: Es hat jener Verwalter, der zuvor seine Verwaltung übel geführt hatte, nachmals mit den Gütern eben dieser seiner Verwaltung gegen seine Untergebenen in geistigen Wohltaten sich milde erwiesen, wofür er sich das Verdienst erwarb, auch in die Wohnungen himmlischer Seligkeit mit den Erwählten einzugehen und auch ich sage und rate euch, die ihr den ungerechten Mammon, das heißt Reichtum habt, das heißt den ihr ungerecht erworben und bisher ungerecht verwendet und im Besitze hattet, nun durch gute Verteilung an die Heiligen, die Mangel leiden, dass ihr diese euch zu Freunden macht, damit, wenn es mit euch zu Ende geht, das heißt wenn ihr sterbet, sie euch gerne bei sich aufnehmen in die ewigen Hütten, das heißt in die bleibenden Wohnungen, damit ihr euch ewig dort mit ihnen freut, denn wer einen Gerechten im Namen eines Gerechten aufnimmt, wird den Lohn eines Gerechten bekommen. Einige verstehen aber diesen Ausdruck falsch und reißen daher fremdes Gut an sich, teilen davon etwas den Armen mit und meinen zu erfüllen, was geboten ist. Denn sie sagen: Fremdes Gut an sich reißen heißt ungerechter Reichtum. Etwas davon ausspenden, namentlich auf bedürftige Heilige, heißt sich Freunde mit dem ungerechten Mammon machen. Dieses Verständnis bedarf der Verbesserung. Nicht mit Raub und Wucher, oder Betrügereien dürfen wir erwerben, um das mit Almosen zu spenden; sondern wenn wir etwa vor unserer Bekehrung auf solche Weise Reichtümer erworben haben, so sollen wir nun nach unserer Bekehrung keinen Raub und Betrug mehr begehen; sondern vielmehr vom Reichtume reichlich mitteilen. Denn Zachäus wird belobt, dass er es so gemacht hat, der ein Oberster der Zöllner und sehr reich war; nachdem er aber Christum in sein Haus aufgenommen hatte, gab er sie zur Hälfte den Armen, und wen er betrogen hatte, dem ersetzte er es vierfach aus der anderen Hälfte. Wie nun der Verwalter ungerecht heißt, auch nach seiner Besserung, weil er die Verwaltung früher ungerecht geführt hatte; so heißt auch der Reichtum, den Einer vor seiner Bekehrung ungerecht erworben oder in Besitz bekommen oder verwendet hat, auch nach seiner Bekehrung ein ungerechter Reichtum.
Gleichwie aber der Verwalter sich mit eben dieser Verwaltung nach seiner Besserung Freunde erwarb, so soll Jeder mit seinem Vermögen sich Freunde zu machen suchen, auch wenn er sie vorher erlaubter oder unerlaubter Weise erworben hatte; so jedoch, dass er nichts mehr mit Ungerechtigkeit erwirbt.
Dieser ganze Abschnitt nun belehrt über Gutmachung und Besserung und ermahnt Jeden, der schlecht lebte und mit Gütern schlecht umging, die er zur Verwendung übernommen. hatte, sein Betragen zu ändern und das frühere Böse mit nachfolgendem Guten zu überwinden und zu tilgen. Man kann jedoch jeden Reichtum der Welt ungerechten Reichtum nennen, weil Manche, während er von Gott für Jedermann geschaffen worden ist, ihn, wenn auch mit rechter Mühe, doch mit unrechter Begierde sammeln; und während sie Niemand davon mitteilen, sie ihn gewissermaßen den Dürftigen wegnehmen, indem sie ihn nicht zu ihrer Nutznießung verwenden lassen. Es ist also doch ungerechter Reichtum, wenn er auch, wie gesagt, mit rechter Arbeit erworben oder als Erbe von frommen Eltern auf sie übergegangen ist, weil es ungerecht ist, das heißt mit der Vorschrift der Billigkeit nicht zusammenstimmt, dass der Eine übermäßig reich, der Andere aber dürftig ist. Von welchem Reichtum immer man also Almosen gibt, ist es vom ungerechten Reichtum. Sammeln wir also nun nicht mehr ungerechter, sondern gerechter Weise Reichtum, um mit ihm gerechte Almosen zu verrichten, und uns so arme Heilige zu Freunden zu machen, damit sie sich würdigen uns in die ewigen Hütten aufzunehmen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn, welcher mit dem Vater und heiligen Geist als Gott lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.