Schrenk, Elias - Andachten über den 1. Brief an die Korinther

Schrenk, Elias - Andachten über den 1. Brief an die Korinther

1. Korinther 11,24.25.

Nehmt, esst, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr es trinkt zu meinem Gedächtnis.

Durch den Genuss des heiligen Abendmahls verkündigt der gläubige Christ den Tod des Herrn; er bekennt vor Gott und seiner Gemeinde, dass er in Jesu Versöhnungstod sein Heil gefunden habe; er bekennt sich zu dem, der ihn mit seinem Blut erkauft hat, und weiht ihm sein Leben aufs Neue, als sein ewiges Eigentum. Doch ist nicht das, was ich bei dem Genuss des heiligen Abendmahles tue, die Hauptsache, sondern was der Herr tut, was er mir schenkt. Viele Christen meinen, dass das Höchste, was uns der Herr in seinem Mahl schenke, sei Versicherung der Vergebung der Sünden. Haben wir diese Anschauung, so entleeren wir das Sakrament seines höchsten Inhalts. Der Herr hat das heilige Abendmahl eingesetzt für seine Gemeine; sie ist seine Gemeine, weil sie Vergebung der Sünden hat. Damit soll keineswegs gesagt sein, dass nicht schon Unzählige im Genuss des heiligen Abendmahls Vergebung der Sünden gefunden haben und finden werden; aber der Herr schenkt mehr; wir genießen seinen Leib und sein Blut; er speist und tränkt uns zum ewigen Leben; er vereinigt uns auf das innigste mit ihm und vereinigt uns unter einander zu einem Leib, zu einer heiligen Gemeine, deren Leben er ist. Er, der Gekreuzigte, Auferstandene und verklärte Heiland teilt uns sein Auferstehungsleben mit und bereitet uns, wie schon die alte Kirche lehrte, vor auf den Tag der Auferstehung. Darum komme zu seinem Mahl mit innigem Verlangen, nicht mit gesetzlicher Angst.

Herr, ich danke Dir für allen Segen, den Du mir schon in Deinem Mahl geschenkt hast. Lehre mich immer tiefer hineinschauen in das Geheimnis Deiner Liebe. Amen.

1. Korinther 11,30.31.

Darum sind auch so viele Schwache und Kranke unter euch und ein gut Teil schlafen. Denn so wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.

Diese Worte schrieb der Apostel Paulus im Zusammenhang mit dem unwürdigen Genuss des heiligen Abendmahls und so lauten sie sehr ernst. Sie zeigen uns, dass Sünde einerseits und Schwachheit, Krankheit und Tod andererseits oft zusammen hängen. Fast nie hört man sagen: Dieser oder Jener ist schwach und krank von unwürdigem Abendmahlsgenuss, und noch weniger hört man, es sei einer in Folge von unwürdigem Abendmahlsgenuss gestorben. Dennoch ist beides oft der Fall, der Tag des Herrn wird es offenbaren. Wären die Leute mehr daheim im Wort Gottes, so würde ihnen besonders aus 5. Mose 28,15-18 klar sein, wie eng Sünde und Krankheit in tausend Fällen zusammenhängen. Vielen Kranken könnte rasch geholfen werden, wenn sie sich des Zusammenhangs ihres verkehrten Lebens und ihrer Krankheit klar bewusst würden. Leide ich körperlich wegen eines Ungehorsams gegen Gott, so kann der Arzt mich nicht heilen. Soll die Krankheit gehoben werden, so muss erst deren Ursache beseitigt werden, das heißt: ich muss Buße tun, um Vergebung bitten, und zu meinem Gott und Heiland in das Verhältnis treten, in dem er mich nach Leib und Seele segnen kann. Dieses Rezept sollte in dem Wartezimmer der Ärzte an der Wand hängen; es sollte den Kranken in den Hospitälern vorgelesen werden; dann könnte mancher Patient viel Zeit gewinnen, und viel Geld sparen, und würde in kurzer Zeit erfahren: ich bin der Herr dein Arzt. Dem Herrn eurem Gott sollt ihr dienen: und ich will alle Krankheit von dir wenden. 2. Mose 15,26, 2. Mose 23,25.

Herr, lehre mich für Leib und Seele auf Dein Wort merken. Vergib mir alle Sünden, die ich mir an meinem Leib zu Schulden kommen ließ, um Deines Blutes willen. Amen.

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