MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 22. Tag. Eine Kette von köstlichen Gedanken.
„Fürchte dich nicht, denn Ich habe dich erlöst, Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist Mein. Denn so du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen ersäufen, und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden. Denn Ich bin der Herr dein Gott, der Heilige in Israel, dein Heiland.“ Jes. 43,1-3.
Gottes Herz fließt über in diesen Versen. Wohl mögen wir bei dieser Fülle von Seinen Gedanken mit dem Psalmisten ausrufen: „wie sind ihrer so eine große Menge!“ Jeder derselben ist ein Buch für sich. - „Fürchte dich nicht!“ so beginnt Er. Diese zärtlichen Gedanken und Versicherungen erinnern uns an einen Erguss der Mutterliebe, wenn ein Kind erschrocken oder in Gefahr ist, und die liebende Mutter ihm tröstend und beruhigend zuredet, um seine Angst zu stillen.
„Ich habe dich erlöst“ scheint der Grundgedanke alles Trostes in dieser Kette von herrlichen und großen Verheißungen. Nur allein um dieser erlösenden Liebe willen kommen alle Segnungen über uns. Und wie Christus das A, so ist Er auch das O alles Trostes - deshalb endigt auch die Aufzählung aller dieser kostbaren Gnaden mit der Versicherung: „Ich bin dein Heiland.“ Die Kette dieser köstlichen Gottesgedanken wird von zwei Pfeilern getragen: „Erlöser“ und „Heiland“ - und jedes dazwischen liegende Glied derselben ist an Ihn geknüpft, der der Anfänger und Vollender unsres Glaubens ist. Gott sagt uns in den verschiedenen hier angewandten Bildern im Voraus, dass die Trübsale Seiner Kinder mannigfaltig, und von verschiedener Art sind: Wasser, Ströme, Feuer, Flammen aber wir werden sie alle überwinden, in der gewissen Zuversicht, dass sie alle in der Hand Dessen sind, der für uns gestorben ist.
Ferner wird uns hier versichert, dass Gott nicht allein uns alle Leiden zuschickt, sondern dass Er selbst in denselben bei uns ist; wenn wir durchs Wasser und ins Feuer gehen müssen, dann wird Er bei uns sein. Er weiß zu jeder Stunde, wie es uns ergeht und hat sowohl die Macht als den Willen, uns beizustehen. Menschen wissen nicht immer unsre Not, und können selten helfen, sie sehen von fern den Blitzstrahl hernieder fahren, oder das Schiff auf der rollenden See treiben, ohne Hilfe Leisten zu können. Aber „Du kennst meine Gedanken von ferne“ und „der Herr ist mein Fels, meine Burg, mein Erretter,“ „Er schickte uns von der Höhe und holte mich, und zog mich aus großen Wassern.“ „Er deckt mich in Seiner Hütte zur bösen Zeit, und erhöht mich auf einen Felsen“ „der Herr ist Sonne und Schild.“
Und noch mehr Er hat unsrer Trübsal Grenzen gesteckt. Die Wasser und Ströme sollen reinigen, aber nicht ersäufen, die Feuer und Flammen sollen läutern, aber nicht brennen und anzünden. Er hält diejenigen, von denen Er sagt: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist Mein,“ zu wert, als dass Er zulassen könnte, dass die Anfechtung größer würde, als es durchaus notwendig für sie ist. Seine Gedanken sind in unseren Leidenszeiten am innigsten auf uns gerichtet, Seine freundliche, allmächtige Nähe mildert die Hitze der Flamme, Seine ewigen Arme tragen uns durch die tiefsten und dunkelsten Wasserströme - sie brausen gräulich und erheben ihre Wellen, aber der Herr ist noch größer in der Höhe.
Guter Seelenhirt!
Meine Seele wird
Über Deiner Hirtentreue,
Die so groß ist, heut aufs neue
Seliglich erquickt,
Da sie Dich erblickt!
Eigen und allein
Ist die Herde Dein,
Und Du kennest Deinen Samen,
Aller Deiner Schäflein Namen
Sind in Deiner Hand,
Und Dir wohlbekannt.