Jacoby, Carl Johann Hermann - Der erste Brief des Apostels Johannes in Predigten ausgelegt - XIII. Die Wegweisung zu christlicher Freudigkeit.

Jacoby, Carl Johann Hermann - Der erste Brief des Apostels Johannes in Predigten ausgelegt - XIII. Die Wegweisung zu christlicher Freudigkeit.

1. Joh. 3,19-24.
Darum erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind und können unser Herz vor ihm stillen, dass, so uns unser Herz verdammt, dass Gott größer ist denn unser Herz und erkennt alle Dinge. Ihr Lieben, so uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir eine Freudigkeit zu Gott; und, was wir bitten, werden wir von ihm nehmen, denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist. Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesu Christi und lieben uns untereinander, wie er uns ein Gebot gegeben hat. Und, wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt, an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Die Worte, die wir heute aus dem Munde des Apostels vernehmen, ermuntern uns zur Freudigkeit vor Gott und in Gott. Einer solchen Ermunterung bedürfen wir, denn wie fehlt unserm christlichen Leben die Freudigkeit! Mühselig tragen jene die Lasten des irdischen Daseins von einem Tage zum andern, niedergedrückt von der Schwere eigener Sünde und Schuld ziehen diese ihre Straße. Den Verzicht auf Erdenglück verkündet dort Angesicht und Rede, Seufzen über innere Armut und Schwäche dringt hier über die Lippen. Zerstreuung in vergänglichem Genuss soll dort über äußeres Elend trösten, der Ausblick in die zukünftige Seligkeit hier die Kraft verleihen, in der Gebundenheit des Gemüts auszuharren. Den einen wie den andern mangelt die Freudigkeit. Aber sie ist es, welche die Worte des Apostels Johannes erfüllt. Es ist, als wenn wir den Jubelton des Apostels Paulus vernähmen: „Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freut euch“ (Phil. 4,4). Wieweit ist Johannes davon entfernt, mit der Gegenwart zerfallen, ihr im Geiste zu entfliehen, wie reich und beseligend erscheint sie ihm! Sie enthält alles, was er bedarf; sie nimmt ihm alles, was ihn niederbeugt. Sie birgt ihm die herrlichsten Schätze in sich, ein blauer Himmel wölbt sich über ihr, warmer und leuchtender Sonnenschein breitet sich über sie aus. Und niemand unter uns behaupte, es sei der Geist apostolischer Hoheit, der diese Freudigkeit verleihe, sie sei uns, die auf so erhabener Stufe nicht zu stehen vermögen, versagt; nein, der Apostel redet hier nicht bloß aus eigener, persönlicher Erfahrung, er spricht im Namen aller Christen. Nicht, was ihm allein oder auserwählten Werkzeugen Gottes zugänglich sei, will er bezeugen, sondern, was alle lebendige Christen erfüllen muss, verkündigen. So wollen wir uns in das Wort des Apostels versenken und aus ihm die Erkenntnis eines Rechts und einer Pflicht, die allen Christen gilt, schöpfen. Es sei uns eine Wegweisung zu christlicher Freudigkeit! Wohin leitet sie uns? Es ist der Weg der Heilsgewissheit und Gebetszuversicht, den wir geführt werden. Betreten wir ihn, so gewinnen wir eine Freudigkeit des Gemüts, die nicht von uns genommen werden kann.

1.

Die christliche Freudigkeit ruht in der Heilsgewissheit. Wenn wir uns des Worts der Weissagung getrösten können: „Es sollen wohl Berge weichen, und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer“ (Jes. 54,10); wenn wir mit Paulus bekennen: „Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christ“ (Röm. 5,1), dann zieht auch Freudigkeit in unser Herz ein und bleibt in ihm. Wo Vertrauen auf Gott, wo Friede mit Gott, da ist auch Freudigkeit in Gott. Aber, meine Lieben, das hohe und teure Gut der Heilsgewissheit ist schwer zu erreichen und schwer zu bewahren. Denn wir dürfen sie nicht mit jenem matten Glauben an die Güte und Nachsicht Gottes, mit dem dunkeln, ahnenden Gefühl verwechseln, dass über der Menschheit ein unendliches, himmlisches Wohlwollen walte. Dies Gefühl schwindet dahin, wenn uns die Nacht der Trübsal in Finsternis hüllt; dieser Glaube hält nicht stand, wenn wir in ernster Stunde unserer Sünde und der Anklage des Gewissens gegenüberstehen. Nein, die Heilsgewissheit wurzelt in der Erfahrung der vergebenden Gnade Gottes in Jesu Christo. Nur in ihm liegt unser Heil, hier allein schauen wir das gnädige Vaterangesicht unsers Gottes, hier allein vernehmen wir sein Wort: Mein Sohn, meine Tochter, deine Sünden sind dir vergeben. Selig, wer dies Wort in sich gehört hat, wer von seinem tröstenden Klang auf den Wegen seiner Pilgerschaft begleitet wird.

Aber oft dringt dieser Ton der himmlischen Gnade und Liebe nur in schwachen, gedämpften Schwingungen an unser Ohr; oft ist es uns, als ob er ganz verstummte. Die täglichen Schwachheitssünden, die wir begehen, die mancherlei Versuchungen, denen wir erliegen, wecken tausend anklagende Stimmen in unserm Innern, unser Herz will uns verdammen, und sein Urteilsspruch erschallt so laut, dass es uns scheinen will, als habe Gott seinen Gnadenspruch über uns zurückgenommen. Aber dennoch sollen wir nicht verzagen. Denn so uns unser Herz verdammt, so ist doch Gott größer als unser Herz und erkennt alle Dinge. Ein befremdliches, rätselvolles Wort! Gibt es ein höheres Gericht als das Gericht unsers Herzens und Gewissens, durch welches Gott über uns und in uns richtet? Und wir sollen diesem Gericht nicht trauen, wenn es uns verurteilt? Nein, das sei ferne! Fährt doch der Apostel fort: „So uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir eine Freudigkeit zu Gott.“ Es trifft beides zu, Gott verurteilt uns durch unser Herz, und Gott spricht uns durch dasselbe frei. Sind wir aus der Wahrheit, glauben wir an unseren Herrn Jesum Christum, ist es unserer Seele tiefstes Verlangen, ihm nachzufolgen und unsere Nachfolge in tatkräftiger Bruderliebe zu erweisen, dann dürfen wir uns dessen getrösten, dass wir Kinder Gottes sind, von seiner Gnade und Liebe getragen werden, dann wird auch im Innersten unsers Herzens das Zeugnis Gottes uns seiner Liebe und Barmherzigkeit gewiss machen. Freilich werden wir auch in unsrem Herzen eine andre Stimme vernehmen, die uns unsere Sünden, unsere Begehungs- und Unterlassungssünden, mit denen wir uns täglich belasten, vorhält, auf deren wohlbegründete Anklagen wir schweigen müssen. Wenn wir nun verzagen wollen, wenn der Gnadenspruch Gottes in unserm Herzen durch das Wort der Verurteilung, das wir hier vernehmen, gleichsam ausgelöscht wird, dann tritt der Apostel zu uns und spricht tröstend: Gott ist größer als unser Herz. Gott weiß, dass unser innerster, wahrer Mensch, der Christ in uns, ihn liebt und in ihm die Brüder. Gott weiß, dass wir die täglichen Schwachheitssünden, die uns beflecken, und um deren willen er uns im Gewissen und Herzen straft, tief bereuen, und dass wir uns nach nichts mehr sehnen, als ihm treu zu dienen. Er erkennt alle Dinge und so auch unsers Lebens wahre Richtung, seinen innersten Grund und sein letztes Ziel, und deshalb lässt er uns, nachdem wir uns vor seiner anklagenden und verurteilenden Stimme gebeugt haben, wieder seine Gnadenstimme hören und richtet uns wieder auf, so dass unsere Freudigkeit vor Gott nicht von uns genommen wird. Gott ist größer als unser Herz, das sei unser Trost, wenn wir im Gefühl unserer Schuld erschrecken; Gott ist größer als unser Herz, in diesem Vertrauen wollen wir unsere Augen zu ihm erheben; Gott ist größer als unser Herz, in dieser Zuversicht nehmen wir unsere Zuflucht zu ihm und beten: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich es meine. Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Ps. 139,24).

2.

Wo Heilsgewissheit, da ist aber auch Gebetszuversicht. Sie will der Apostel wecken, indem er uns zuruft: „Was wir bitten, werden wir von ihm nehmen.“ O, welche herrliche Verheißung! Wer ihr glaubt und im Glauben an sie wandelt, ist ein seliger Mensch. Alle Last, die ihn drückt, legt er im Gebet in Gottes Hand, Gott hilft sie ihm tragen, und die Last wird ihm leicht. Und alles Gut, das er begehrt, und dessen er bedarf, nimmt er aus Gottes Hand; der Arme wird reich, Gottes Fülle senkt sich nieder in unser Leben. Wir nehmen alles, was wir bitten. Freilich, das Gebet ist keine Zauberformel, welche den Kranken Gesundheit verleiht, die Armen mit irdischen Gütern ausstattet, alle Hoffnungen auf Erdenglück, die unsere Brust durchziehen, erfüllt. Auch der gläubige Beter bleibt oft genug lange an das Krankenbett gefesselt, und das Krankenbett wird zum Sterbelager; auch der gläubige Beter muss oft genug Jahr um Jahr mit der bitteren Not der Armut kämpfen, und vielleicht weicht ihr dunkler Schatten nie von ihm. Und dennoch bleibt das Wort des Apostels in Kraft: „Was wir bitten, werden wir von ihm nehmen.“ Hat doch der Heiland selbst es uns zugesagt: „So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei“ (Ev. Joh. 14,23.24). „Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan“ (Ev. Matth. 7, 7. 8).

Wir müssen uns nur immer fragen, was suchen wir, was sollen wir suchen? was bitten wir, was sollen wir bitten, wenn wir Jesu Jünger sein wollen? Ein Jünger begehrt nichts anderes als sein Meister. Um welche Güter hat der Herr Jesus seinen himmlischen Vater gebeten? Hat er, der von sich bezeugen musste: „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege“ (Ev. Matth. 8,20), hat er gebeten, es möge anders werden, die Pforten des irdischen Zions möchten sich ihm öffnen, die irdische Königskrone möge sein Haupt schmücken? Ach nein, sein Reich war nicht von dieser Welt. Dass des Vaters Reich durch ihn komme, dass im Glauben an ihn die Menschen aus der Irre in das Vaterhaus zurückgeführt werden, dass sie sich durch ihn mit Gott versöhnen lassen, dass sie durch Glaube und Liebe zu einer Brüderschaft im Geist verbunden werden, Bürger im Reiche, Kinder im Hause Gottes, das war der Inhalt, dies das Ziel seiner Gebete. Wohl, er hat auch um zeitliche Gaben gebeten; wenn er Kranke heilt, Tote erweckt, dann betet er vorher zu seinem himmlischen Vater. Aber er bittet nicht, dass durch seine Wunderwerke die leibliche Not von dieser Erde genommen, sondern, dass durch sie als Zeichen seiner Gotteskindschaft der Glaube an ihn geweckt und gestärkt und so das Reich seines Vaters gebaut werde. Und, da er seufzt: „Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von mir“, findet er doch Frieden in dem Wort, in dem er seinen Willen in des Vaters Willen hingibt: „Nicht, wie ich will, sondern wie du willst“ (Matth. 26,39).

So lasst auch uns beten, dass das Reich Gottes in uns und durch uns komme, gewiss, dass dies Gebet Erhörung findet. Aber auch die Bitte um irdische Güter ist uns nicht versagt. Wir können und sollen bitten: Unser täglich Brot gib uns heute. Denn unser himmlischer Vater weiß, dass wir des alles bedürfen (Ev. Matth. 6,32). Aber in andrem Tone soll unsere Bitte um ewige und unsere Bitte um zeitliche Güter laut werden. Dort soll sie siegesgewiss gen Himmel eilen, hin zu des Vaters Thron, hier soll sie sich, still und demütig fragend, des Vaters Willen unterwerfen. Still und demütig, aber nicht kleinmütig und verzagt. Denn auch die Bitte um irdische Güter, wie sie über eines Christen Lippen dringt, schließt einen Ewigkeitsgedanken in sich. Denn das ist ja auch hier unsers Herzens tiefstes und wahrstes Begehren, dass wir den Willen unsers Gottes erkennen und seinen Weg wandeln, dass wir die Kraft empfangen, dem Herrn zu gehorchen, und, wenn er es beschlossen hat, das Kreuz zu tragen, das er uns aufgelegt hat. Und die Zuversicht sollen wir haben, dass uns diese himmlische Gabe zu teil werden wird. Es wird vielleicht die schwere Last, die uns drückt, nicht von uns genommen, aber wir tragen sie nicht allein, der Herr trägt sie mit. Es bleibt uns vielleicht das zeitliche Gut versagt, das uns köstlich dünkt, aber wir lernen beten: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil“ (Ps. 73,25.26). So erleben wir mitten in der Not selige Gebetserhörungen, mitten in nächtliches Dunkel dringt ein heller Sonnenstrahl. Und wir müssen dem Zeugnis des Apostels zustimmen: „Es hat euch noch keine, denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr es könnet ertragen“ (Kor. 10, 13). Ach, und oft erquickt uns Gottes Gnade und sendet uns Tage der Freude, wandelt Leid in Lust und führt uns aus dunklen Tälern zu grünen Auen und frischen Wassern. Denn unser Gott ist die Liebe, und sein Herz ist voll Erbarmen. Und, wenn seine ewige Weisheit, vor der unsere Weisheit nur Torheit ist, es ihm gestattet, uns zeitliches Gut zu gewähren, so versagt er es uns wahrlich nicht. Wie jauchzt dann unser Herz, wenn unsere Augen eine sichtbare Erhörung unserer Gebete schauen! Mögen die Kinder der Welt von plötzlichen, unerwarteten Zufällen reden, welche unsere Verhältnisse günstig verändert haben; mögen sie nur die natürlichen Kräfte wahrnehmen, die hier walteten, wir sehen in ihnen die Liebeshand unsers himmlischen Vaters, die sich hier ein Denkmal ihrer Herrlichkeit errichtet hat. Wir sprechen dann mit Samuel: „Bis hierher hat uns der Herr geholfen“ (1. Sam. 7,12); unser Mund wird voll Frohlockens, wir rühmen des Herrn überschwängliche Güte und preisen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Der dir alle deine Sünde vergibt und heilt alle deine Gebrechen; der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit“ (Ps. 103,1-4).

Aber freilich, diese Gebetszuversicht ist an große, ernste Bedingungen gebunden. Sie erfüllt uns nur, wenn wir Jesu Jünger geworden sind, wenn wir, im Glauben mit ihm verbunden, seine Gebote halten, wenn die Seele unsers Lebens die Liebe geworden ist. Dann bleiben wir in ihm, dann bleibt er in uns, dann erfahren wir es, dass der heilige Geist, der von Jesu Christo ausgeht, in uns wirkt und waltet. Wir müssen Jesu nachfolgen und in seiner Nachfolge ihm gleichförmig werden, in wie getrübtem Lichte auch sich sein Bild in uns spiegelt, damit unser Gebet der Erhörung gewiss werden könne. Nur, wenn unser Wille auf dieselben Güter gerichtet ist, denen der Wille des Heilandes zugewandt war, nur wenn wir, durch den Sohn Gottes Kinder Gottes geworden, durch seinen Geist geleitet, den Willen Gottes erkennen, gewinnt unser Gebet heilige Gestalt, quillt aus heiligem Sinn, betritt heiligen Weg. Denn auch über der Pforte des Gebets steht die Inschrift: „Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, da du auf stehst, ist ein heiliges Land“ (2. Mos. 3,5).

Gebetszuversicht und Heilsgewissheit schmücken den Wandel des Christen und weihen ihn zu einem seligen Leben. Gebetszuversicht und Heilsgewissheit sind aber auch unlösbar miteinander verbunden. Wir können nur rufen: Abba, lieber Vater, wenn wir in Christus Kinder Gottes geworden sind; wenn der Geist der Kindschaft uns erfüllt, sprechen wir, von seliger Notwendigkeit getrieben, alles, was unser Herz bewegt, vor unserm Gott aus und legen es an sein treues Vaterherz. In der Heilsgewissheit wurzelt die Gebetszuversicht. Aber in der Gebetszuversicht, die in unseren Bitten sich offenbart, wächst auch die Heilsgewissheit. Jede Gebetserhörung, die wir erfahren, stärkt unsere Heilsgewissheit, bezeugt es uns, dass wir Gottes Kinder sind. Wo aber Heilsgewissheit und Gebetszuversicht, da ist auch eine Freudigkeit zu Gott, die auf unerschütterlichem Grunde ruht, die zwar im Wechsel der Geschicke, unter Lust und Leid, bald hell aufflammen, bald, von der Asche der Trübsal gleichsam verdeckt, nur mühsam fortglimmen, die aber nie erlöschen wird. So wollen wir den Geist der Freudigkeit in uns pflegen und lebendig erhalten, er ist ein heiliges Feuer, das wir hüten müssen.

Wir sind Kinder Gottes. Das Dunkel der Vergangenheit ist erhellt, unsere Schuld ist uns vergeben; licht ist die Gegenwart, der Herr steht uns zur Seite, er gibt uns, wessen wir bedürfen, er nimmt uns, was wir nicht tragen können; aus der Ferne aber leuchtet uns entgegen die zukünftige Herrlichkeit. So dürfen wir uns einander zurufen: „Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freut euch“ (Phil. 4,4). Amen.

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autoren/j/jacobi/1_johannesbrief/jacoby-1_johannesbrief-13.txt · Zuletzt geändert: von aj
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