Decret des Nürnberger Rathes zur Ausweisung von Denck.
Item, nachdem Magister Johann Denck, Schulmeister zu Sant Sebald etlich unchristlich Irrthumb, unseren heiligen Glauben belangend eingeführt, dieselben ausgeprait und understanden zu verfechten, sich auch derhalben vor den gaistlichen und hochgelarten in Beisein der verordneten ains erbern rats ganz ungeschickt und verechtlich gehalten. Von denselben mit der Schrift kein unterricht aufnehmen wollen, sondern seinen aigen willigen Kopf mer vertraut, wie er dann sein antwort in schriften auf die fürgehalten Artikel nicht genugsam, sondern also verzwickt und verschlagen geben, darauß zu versten, das ainig vernerer underricht der schrift bey Ime kein Frucht schaffen wurd welches bey ien erbern rat für ärgerlich und verführerisch und unchristlich gegen den nechsten angesehen, sein person bey dieser Stat und christlichen Versammlung zu gedulten. Und ist darumb yz gemelter und anderer beweglicher ursachen halben gedachten Johann Dencken diese Stat zehen Meil wegs hindan ewiglich verboten. Und das er noch vor nachts sich auß dieser Stat und fürder die berümt Anzahl meil wegs hindan fügen, und dann sein Leben lang sich neher umb diese Stat nicht betreten lassen soll. Sunst werd ihme nachgetracht und er an seinem Leib gestraft. Welches er also ohne sonder widerred, wiewohl mit großem Erschrecken angenommen und zu halten ein getreuen aid geschworen. Von Herrn Niclasen Haller und Lazarusen Holzschuher.