Viebahn, Georg von - Welches ist der rechte Glaube?

Viebahn, Georg von - Welches ist der rechte Glaube?

Die Schicksalsfrage für jeden Menschen ist die Frage nach seinem Glauben. Oberflächlich denkende Menschen pflegen zu sagen, es käme nicht darauf an, welchen Glauben man habe; die Hauptsache sei, daß man überhaupt etwas glaube. Mit gleicher Folgerichtigkeit könnte man sagen, es komme nicht darauf an, in welchem Zuge man sitze, um ein bestimmtes Reisziel zu erreichen; die Hauptsache sei, daß man überhaupt sich in einem Zuge befinde. Der Widersinn einer solchen Auffassung muß jedermann einleuchten. Nicht jeder Glaube macht selig, sondern nur der rechte Glaube. Die Welt mit aber erfüllt mit Irrglauben, der von seinen Anhängern als der „rechte Glaube“ angepriesen wird, und darum ist es für jeden Menschen notwendig, sich selbst und seinen Glauben zu prüfen, ob dieser rechter Art ist. Der Maßstab für diese Prüfung kann nur das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift sein, das bestätigt wird durch die Erfahrung solcher, die den in Gottes Wort geforderten Glauben in ihrem Leben und Gewissen erprobt haben. Dieser untrügliche Maßstab ist an die folgende Beantwortung der Frage nach dem rechten Glauben gelegt.

1. Die Menschen sagen: ich kann nicht glauben! Stimmt das?

Zunächst ein Wort für die, welche behaupten: Ich kann nicht glauben! Das praktische Leben beweist das Gegenteil: Alle Menschen müssen glauben, und zwar so wirklich, daß sie ihrem Glauben gemäß handeln. Das gilt sogar von denen, die ihren Unglauben mit dem Bibelwort entschuldigen wollen: „Denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding“ ( 2. Thessalonicher 3,2 ). Dies Wort ist an dieser Stelle ausdrücklich von den schlechten und bösen Menschen gesagt, um zu erläutern, weshalb sie schlecht und böse sind, weil sie nämlich ihr Leben nicht Gott glaubend unterworfen haben.

Aber auch die schlechten, bösen, leichtsinnigen und von Gott gelösten Menschen müssen an Dinge glauben, die sie weder sehen, noch hören, noch riechen, noch greifen können. Ihr glaube rechnet mit diesen unsichtbaren Dingen und zwingt sie,, dem gemäß zu handeln. Das ganze irdische Leben beruht auf Glauben. Würden die Menschen in irdischen Dingen nicht glauben, das heißt, würden sie nicht überzeugt sein von Dingen, die sie noch nicht sehen, so stände das ganze Leben auf Erden still. Wir alle glauben an das Eisenbahn-Kursbuch. Wir sehen nichts von dem Eisenbahnzug, von der Lokomotive, von dem Zugpersonal, aber wir sind so überzeugt, daß der Zug 7.30 Uhr abgehen wird, daß wir demgemäß aufstehen und alles danach richten. Ebenso vertraut alle Welt der Post ohne Zögern große Werte an. Man zahlt 100 oder 1000 Mark für Herrn X. in Stuttgart ein. Man sieht und kennt weder den Schalterbeamten noch den Geldbriefträger in Stuttgart, aber man hat nicht den leisesten Zweifel, daß das Geld richtig ausgezahlt wird. Man hat eben, was die Post betrifft, ein unerschütterliches Glaubensvertrauen. Wir geben ein Telegramm auf und glauben, daß es abgesandt und ausgetragen wird. Man glaubt an den Kalender für das kommende Jahr, ohne ihn zu prüfen, und richtet sich danach; man glaubt, daß die Treppe, die man ersteigt, halten wird, daß die Brücke, über die man geht oder fährt, nicht einstürzen wird. Man glaubt an den Schiffskapitän, den man sich mit Leib und Leben für die Fahrt über den Ozean anvertraut. Jedes Handelsgeschäft, jeder Vertrag beruht auf dem Glauben, daß die Zusagen und Verabredungen erfüllt werden. Und nicht das allein. Der Mörder und der Dieb glauben an den Staatsanwalt, an den Scharfrichter, obgleich sie sie niemals gesehen haben - deshalb bemühen sie sich mit allem Scharfsinn, ihnen zu entgehen. Der Landmann bestellt den Acker, müht sich mit viel Arbeit, steckt große Werte in die Verkündigung und Aussaat, weil er glaubt, daß die Saat aufgehen und Frucht bringen wird. Alle diese irdischen Dinge veranschaulichen en Begriff des Glaubens. Ein unfehlbarer zeuge beantwortet die Frage: „Was ist Glauben“? also: „Der Glaube aber ist eine gewisse Zuversicht ( oder eine feste Überzeugung) dessen, was man hofft, eine Überzeugung ( oder ein Überführtsein) von dingen, die man nicht sieht“. ( Hebräer 11,1). Dies ist die göttliche Antwort auf die Frage; Was heißt Glauben? Kein verständiger, welterfahrener Mensch bestreitet die Richtigkeit dieses Satzes und seine Anwendung auf die irdischen Dinge.

Die wichtigsten Lebensentscheidungen treffen die Menschen, weil sie an unsichtbare Dinge glauben. Kaum eine Verlobung, oder Hochzeit käme zustande, wenn nicht die Braut an ihren Bräutigam glaubte, sowohl an seine Liebe als an seine Treue, obwohl beides völlig unsichtbare Dinge sind. Vielleicht wird die Tatsache des Glaubens in irdischen Dingen am deutlichsten erwiesen an dem Verhältnis des Kranken zu dem Arzte. Wenn der Kranke nicht an seinen Arzt glaubte, würde er seinen Anordnungen sich nicht fügen. Man denke an eine Operation - welches Maß an Glauben!

In einem Nachruf für einen unserer berühmtesten Ärzte schilderten die Zeitungen seine Verdienste und seine glänzenden Eigenschaften. Sie rühmten seine unvergleichliche persönliche Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit, mit der er so wohltuend den Kranken begegnete. Durch seine unerschütterliche Ruhe flößte er allen seinen Kranken Vertrauen ein. Da hieß es wörtlich: „Er besaß im weitesten Maße die Gabe, den Kranken über den Ernst seines Leidens hinwegzutrösten“……. „Seine Kranken glaubten an ihn“! Diese Kranken, die von ihrem Arzt über den Ernst ihres Leidens hinweggetröstet wurden und an ihn glaubten, nahmen die Hoffnung aus Genesung, die der berühmte Arzt ihnen aussprach, als Wirklichkeit - der Professor selbst aber wußte, daß viele Hoffnung trügerisch war. Sein geübter Blick sah, daß neben diesem Krankenbett der Tod stand. - Dieser ausgezeichnete und verdienstvolle Mann mußte einige Jahre vor seinem plötzlichem Sterben eine geliebte Tochter nach einer Blinddarm-Operation sterben sehen. Da gab es einen erschütternden Augenblick, in dem die sterbende Tochter ich ihren Schmerzen dem berühmten Arzt zurief: „Vater, hilf mir doch! Du hast ja so vielen geholfen, warum hilfst du mir nicht“? Der schwergeprüfte Vater mußte sein Kind hinsterben sehen, ohne ihm helfen zu können. Bei dieser seiner teuersten Kranken versagte seine Gabe, „die Kranken über den Ernst ihres Leidens hinwegzutrösten“, und der Glaube der Tochter zerbrach an dem Unvermögen des großen Arztes.

Und doch gibt es einen Arzt, der auch in solchen Stunden mächtig ist, jedes geängstete Herz still zu machen, und nicht nur still, nein, sogar getröstet - vorausgesetzt, daß das Herz an diesen Arzt glaubt, an Jesus, den Fürsprecher des Lebens, „der den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“.

Hier aber tritt sofort zutage, daß der natürliche Mensch, der an die Post, die Zeitung, das Kursbuch, den Arzt glaubt, Gott und Seinem Worte den Glauben verweigert.

Angesichts dieser Tatsache tritt der gewaltige Ernst dessen vor unser Auge, was von Jesus, dem Sohne Gottes, geschrieben steht: „Wer an der Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt (oder: sich Ihm nicht unterwirft), wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ ( Johannes 3,36). Was heißt das? Das heißt: Wer es verweigert, sich der Liebe Gottes zu unterwerfen, die im Sohne Gottes auf Erden erschien, wird das Leben nicht sehen, er wird niemals erlangen und besitzen das wahrhaftige Leben, den göttlichen Frieden, die himmlische Freude, die unzerbrechliche Hoffnung. Nein, der gerechte Zorn des heiligen Richters bleibt auf ihm zu ewigem verderben.

Trotz dieses gewaltigen Ernstes der Frage sagen die Menschen mit lachendem Munde: „Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube“! Und doch hat Goethe, der seinem „Faust“ diese Worte in den Mund legte, klagend rufen müssen: „Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust“! - und hoffnungslos ist er mit dem Rufe: „Mehr Licht“! in des Todes kalte Arme gesunken. Er hätte nicht ohne Gewißheit des Heils zu enden brauchen, denn auch ihm war auf seinem Weg der Herr begegnet, der spricht: „Ich bin das Licht der Welt; wer Mir nachfolgt,( Das heißt, wer sich Mir glaubend unterwirft), wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“.

2. Von dem Unterschied zwischen religiösen Glauben und dem errettenden Glauben der Bibel.

Konfuzius, Buddha und Mohammed waren große Religionsstifter, ihre Anschauungen, Lehren und Vorschriften beherrschen noch heute das Leben der Hälfte aller auf Erden wohnenden Menschen. Aber ach, sie waren unversöhnte, irrende Sünder, sie kannten die Wahrheit Gottes nicht, wie hätten sie anderen den Weg zur Wahrheit zeigen können? Sie sind alle gestorben, und kein Konfuzius, Buddhist, Mohammedaner vermag bei dem toten Meister seiner Religion Frieden mit Gott und ewiges Leben zu finden.

Auch wir alle sind von Natur schuldige, irrende Sünder, wir müssen errettet werden. Uns ist nicht mit einer Religion geholfen, nicht mit Frömmigkeit, Tugend und Almosen. Uns kann nur Jesus, der Sohn Gottes, daß geben, was uns fehlt, wonach unsere Seele dürstet: das Licht der Wahrheit, den Frieden mit Gott und das ewige Leben. Jesus ist gekommen; Er war nicht ein in Sünden geborener Mensch, sondern der Sohn Gottes, der Herr der Herrlichkeit, er Schöpfer aller Dinge. Viele haben auch Ihn einen Religionsstifter genannt - aber das ist er nicht! Er brachte den Menschen nicht eine neue Religion, sondern Er brachte das ewige Leben. Er kam in die Welt der schuldigen Sünder, „um zu suchen und zu erretten was verloren ist“ (Lukas 19,10). Er nahem auf sich den Fluch der Sünde, die Last der Schuld, Er litt unsere Strafe, Er vergoß als das heilige Opferlamm auf dem Altar des Kreuzes Sein Blut, damit jeder Glaubende in Ihm Frieden mit Gott, Gewißheit der Gnade und ewiges Leben finde. Aber Er ist nicht im Grabe geblieben, sondern Er ist auferstanden! Wir bezeugen: Christus lebt! Er ist ein gegenwärtiger Erretter, ein allmächtiger Tröster und Freund für jeden, der glaubend Seinen heiligen Namen anruft.

Welch ein Unterschied, ob ein Mensch eine Religion hat, mit welcher er trotz aller Frömmigkeit bleibt, was er war: ein schuldiger, verlorener, friedeloser Sünder - oder ob er, durch Glauben errettet, einen lebendigen Heiland hat, einen allmächtigen Hirten, Freund und Erretter, durch welchen er den ewigen Gott seinen Vater, und sich selbst Gottes geliebtes Kind nennen darf!

Eine illustrierte Zeitung brachte die Abbildung von drei Deutschen, die bei Lugano das erste Buddhistenkloster in Europa gegründet haben. Diese drei Männer haben zweifellos eine ernste religiöse Überzeugung; sie haben ihr ganzes Leben in den Dienst der Lehre Buddhas gestellt. Sie trachten nach der höchsten Entfaltung menschlicher Tugend, sie wollen sich alles Bösen enthalten und hoffen als Lohn zu erlangen: das Nirwana, das selige Nichts, das Auslöschen ihres persönlichen Daseins. Diese Männer haben zweifellos einen religiösen Glauben - aber keinen rettenden Glauben. Sie haben keinen Heiland, der ihnen ihre Schuld abnimmt, keine Zuflucht zu dem allmächtigen Gott, der Gebete erhört, keine Hoffnung ewiger Herrlichkeit. Im Gegenteil, sie sind trotz ihres sanften Wesens und ihrer würdigen, friedvollen Mienen klar bewußte Feinde Jesu und der Bibel; sie stehen durch ihre buddhistische Religion auf der Seite des Antichristentums. Auch der ernste religiöse Glaube bringt dem Menschen nicht Frieden, Gewißheit und ewiges Leben, wenn nicht Christus, der Sohn Gottes, und Sein an dem Kreuze vollbrachtes Werk der Gegenstand dieses Glaubens ist. Denn: „Es ist in keinem Anderen Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,12) - als allein der Name Jesus Christus, nur Er ist der rettende Heiland. Nikodemus und Paulus waren vor ihrer Bekehrung überaus religiöse Männer, und doch befanden sich beide trotz ihrer Frömmigkeit in einem Zustande, er sie ungläubig machte, das Reich Gottes zu sehen oder in dasselbe einzugehen. In unserer religiös so bewegten Zeit ist es grundlegend wichtig, den Unterschied zwischen Religiosität und rettendem Glauben, zwischen menschlicher Frömmigkeit und lebendigem Christusglauben klar zu fassen. Hatten jene Kanaaniter und Ammoniter nicht einen religiösen Glauben, da sie ihre leiblichen Kinder, ja ihre erstgeborenen Söhne durch die Priester in die Feuerglut werfen ließen, um sie dem Moloch zu opfern?( vergl. 3. Mose 20,1-5) Solches geschieht auch heute. In den indischen Städten veranstaltet man bei den Götzenfesten feierliche Prozessionen. Dabei werden gewaltige Götzenwagen unter Anführung der Priester durch die Straßen gefahren. Diese glänzend geschmückten fahrbaren Tempel mit ihren mächtigen breiten Rädern tragen das Götzenbild. Einst war Missionar Dr. Lüring (später theologischer Lehrer am Predigerseminar der Methodistenkirche in Frankfurt/Main) Zeuge, wie eine junge Frau, die ihr liebliches Söhnchen auf dem Arm hatte, in der dichtgedrängten Volksmenge das Herankommen des Götzenwagens erwartete. Jetzt nahte das turmartige, glänzende Gebäude. Da ergriff die Mutter, ehe man sie hindern konnte, ihr Kind, schleuderte es unter die Räder des Wagens - es wurde zermalmt! Zur Rede gestellt ob ihres Wahnsinns, sagte die junge Mutter unter Tränen, daß sie zwei Söhnchen hätte, ein krankes, blindes Kind und jenes blühende. „Aber ich habe dem Gott mein bestes, mein liebstes geopfert, um ihn zu versöhnen“! Hatte diese Heidin nicht eine Religion, die ihr Leben und Wollen beherrschte? War das nicht ein starker, gewaltiger Glaube an einen ihr unbekannten Gott und an ihre Sünde, welche Versöhnung bedurfte? Wahrlich, dies arme Menschenkind hatte religiösen Glauben - aber sie hatte nicht einen rettenden Glauben.

3. Die Errettung durch Glauben ist eine erlebte Wirklichkeit, eine deutlich erkennbare Lebenserneuerung.

Das Evangelium der Gnade bringt der verlorenen, schuldbeladenen, hilfsbedürftigen Sünderwelt diese Botschaft: Keine Sündenschuld ist zu schwer, keine Leid zu tief, keine Not zu groß, keine Schwierigkeit zu unentwirrbar - Gott hat Vergebung, Rettung, Hilfe, Trost, Ausweg für alle, die nur irgend glaubend und gnadenflehend Zuflucht nehmen zu Jesus, dem Sohne Gottes. Damit diese rettende Botschaft von allen verstanden würde, schrieb Gott in die Bibel die Geschichte vom Kerkermeister in Philippi:

„Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden; und alsbald öffneten sich alle Türen, und aller Banden wurden gelöst. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe aufwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringe, weil er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir nichts übles, denn wir sind alle hier! Er aber forderte Licht und sprang hinein; und zitternd fiel er vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, auf das ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus“ (Apostelgeschichte 16,25-31).

Dieser Mann war der Meinung, die Gefangen seien entflohen und damit sei seine Beamtenehre ruiniert. Kurz entschlossen wollte er nach dem satanischen Wahlspruch handeln: Lieber tot als ehrlos! Schon war das Tor der Hölle geöffnet, um diese Beute zu verschlingen, da riß Gott diesen schuldigen Sünder vom Abgrund des Selbstmordes zurück durch den Zuruf des Apostels. In der gewaltigen Erschütterung dieser Stunde beugte der Mann seine Knie, und die Ewigkeitsfrage kam aus der Tiefe seines Herzens hervor: „Ihr Herren, was muß ich tun, auf daß ich errettet werde“? Wie göttlich einfach und klar lautet die Antwort: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus“! Der Kerkermeister glaubte, er sei ein zugrunde gerichteter Mann - jedoch das war nur der Betrug Satans. Gott hatte eine vollkommene Hilfe für ihn, ja für seine ganze Familie. Dieser Mann und die Seinigen erfaßten in jener Nacht die Wirklichkeit des gegenwärtigen, gnadenreichen Sohnes Gottes, des Gekreuzigten und Auferstanden; sie reifen Seinen großen Namen an, sie legten sich so, wie sie waren, mit aller Schuld und Not ihres Lebens in Seine allmächtigen Hände. Die Gnade Gottes antwortete augenblicklich; in derselben Nacht jubelten die Engel Gottes über die Schar erretteter Sünder. Die Welt erlebte die Lebensverwandlung einer ganzen Familie. Hier kann jedes Kind verstehen, was rettender Glaube ist.

Die Zahl der zusammengebrochenen Menschen in unserem Volke ist riesengroß. Wie viele wandeln hoffnungslos am Abgrunde der Verzweiflung! Die einen sind durch Gewissenslast moralisch fertig, die anderen sind gesundheitlich und nervös ruiniert. Dazu kommt die große Zahl derer, die mit oder ohne Verschuldung verarmt sind. Zähle hinzu die vielen, die durch Mißlingen und Enttäuschungen aller Hoffnungen beraubt wurden. Zu den Betrachteten gehören nicht nur die Bewohner der Zuchthäuser und Verbrecherkeller und der großen Nachtasyle für Obdachlose; man muß auch gedenken an die Hunderttausende jener Angehörigen des weiblichen Geschlechts, die der Schande verfallen sind; hinter ihnen stehen die Zuhälter und alle jene erbarmungslosen Menschen, die durch die armen Sklavinnen der Fleischeslust ihr schmutziges Brot essen; sie füllen ihre Geldbörse durch das Sündenelend ihrer Opfer. - Neben diesen allen wandeln die großen Scharen derer, die Brandmale im Gewissen tragen. Viele von ihnen schreiten im Gewand der Bildung, der Wohlhabenheit daher, zum Teil mit dem Schmuck vornehmen Namens und guter Erziehung. Sie wissen, daß sie mit Sünden -und Lasterketten gebunden sind, aber sie wissen keinen Weg der Befreiung. Nimm dazu die Millionen derer, die zwar durch Gottes Gnade vor den Tiefen des moralischen Falles bewahrt wurden, die aber friedelos dahingehen, weil sie mit ihren vielen Sünden des Zornes, der Selbstsucht, des Undankes, des Hochmutes nie Zuflucht zur Gnade und zu dem Blut Jesu genommen haben. Alle, alle zucken die Schultern auf die Frage: „Hast du eine Hoffnung“? Die meisten wissen kaum, was man meint. Nur vereinzelte aus diesen ganzen Menschenstrom, von Hohen und Geringen, von Reichen und Armen, von Gebildeten und Ungebildeten wissen, daß es ein wahrhaftiges Glück, eine völlige Gewißheit der Vergebung aller Schuld gibt. Den meisten hat niemand gesagt, das wirklich eine unzerbrechliche, herrliche Hoffnung, ein leuchtendes Ziel des Lebens für jedes seufzende Herz zu finden ist. Und doch hat Gottes Gnade alle dazu berufen! Komm mit der Last deiner Schuld, mit dem Bekenntnis deiner Sünde zu Jesus, dem Erretter! Bei Ihm findest du, was dein Herz bedarf: Vergebung, Frieden, ewiges Leben, die Fürsorge des allmächtigen Vaters für alle Nöte und Bedürfnisse deines Erdenlebens. Wie einfach ist der Weg: Glaube an den Herrn Jesus! Was der Herr in jener Nacht am Kerkermeister zu Philippi tat, tut Er nach Seiner königlichen Gnade auch heute an zerbrochenen Herzen.

Von den Sündenknechten zu Korinth steht ein wunderbares Wort in der Bibel: „Irret euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solches sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes“ (1.Korinther 6,9-11). Diese zuvor tiefgesunkenen Sklaven der Fleischeslust zu Korinth hatten also die Macht der befreienden Gnade erlebt. Das gleich erleben auch heute solche Menschen, die glaubend mit den Lasten ihres Gewissens und mit den Ketten ihrer Sünde zu Jesus kommen und sich mit dem Elend ihrer Sünde Ihm anvertrauen.

In abendlicher Stunde kam im Februar 1908 zu G. ein hochgebildeter reicher junger Mann mit einem Zeugen Jesu zusammen. Ws trieb ihn? Er fühlte, daß die Gewalt der Sünde, mit der er gebunden war, ihn an Leib und Seele verderben würde, ja, er fühlte deutlich den Ruin seiner Nerven, seiner Geisteskräfte. Dabei gab es in seiner Vergangenheit bis in die neueste Zeit hinein dunkle Stunden, die ihn, wenn es offenbar würde, vor den Staatsanwalt bringen mußten. Er sah klar, daß er nur einer Anzeige bedurfte, dann mußte er - der Sohn einer vornehmen Familie - vor Gericht verurteilt werden. Was half ihm da seine Klugheit, was seine Bildung, sein Reichtum, sein guter Name? Er sah sich am Rande des völligen Ruins. Gab es noch eine Hilfe für ihn? Der zeuge Jesu schlug seine Bibel auf und las ihm vor, was Gott dem schuldigen Sünder sagt: „Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hurern - ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der zweite Tod“ (Offenbarung 21,8). „Darum hat Gott sie auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinigkeit, ihre Leiber untereinander zu schänden; welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit“(Römer 1,24.25). „Wo aber die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden, auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat im Tode, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“(Römer 5,20.21). „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“(Römer 6,23). „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen zu suchen und zu erretten, was verloren ist“(Lukas 19,10). - Das Wort Gottes, der Same der Wiedergeburt, erwies an diesem Abend seine wunderbare Macht. Dieser junge Mann bekannte an jenem Abend seine Sünde, er ergriff die Gnade, er vertraute sich den Händen Jesu an. Welch heilige Stunde! - dieser tiefverschuldete, befleckte Mann wurde wiedergeboren zu neuem, ewigem Leben! Es geschah nun etwas Merkwürdiges. Diesem begnadigten Sünder fiel es aufs Gewissen, daß er vor einer Reihe von Jahren in seiner Heimatstadt einen Meineid geleistet hatte, um aus einer gerichtlichen Untersuchung unbestraft hervorzugehen. Sieben Jahre waren seitdem vergangen. Aber der Geist Gottes, der ein Geist der Wahrheit ist, trieb diesen Mann zu einem Brief an die Staatsanwaltschaft, in dem er offen seinen Meineid und seine Sünden bekannte, indem er aussprach, daß er - durch die Gnade Gottes überwunden - ein Kind des ewigen Gottes, ein Bekenner Jesu, seines Erretters, geworden sei. Er wurde vor Gericht geladen. Da bezeugte er vor dem Gericht, wer er gewesen, was er getan hatte - aber er bezeugte auch, was Jesus für ihn und an ihm getan hatte. Dieses schlichte Zeugnis war eine gewaltige Predigt von der rettenden, befreienden Macht und Liebe des Sohnes Gottes, von dem Wunder der völligen Versöhnung durch das auf dem Kreuz von Golgatha geflossene Blut. - Die Verurteilung erfolgte dem Gesetz gemäß.

Dieser Mann war während seiner langen Einzelhaft ein deutliches Zeugnis von dem unzerbrechlichen Glück und dem stillen Frieden der Kinder Gottes. Vom Gefängnisdirektor bis zum Gefangenenwerter sahen alle einen Menschen mit leuchtendem Angesicht. Seine Briefe gaben Zeugnis, daß sein Herr Tag und Nacht bei ihm war, um sein Herz zu erquicken. Alle Schuld, alle Flecken hatte das Blut Jesu weggenommen, und im Blick auf die Zukunft trug er keine Sorgenlast. Er war ein völlig neuer Mensch, eine deutliche Verwirklichung des Wortes: „Daher, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist Neues geworden“(2. Korinther 5,17).

4.Jeder Mensch ist seiner Natur nach ein schuldiger Sünder; er ist als ein Verlorener auf dem Wege zum ewigen Verderben; er muß errettet werden.

Die vorstehenden Beispiele weisen es aus, daß die rettenden Gnade mächtig ist, um dem Glauben zu antworten auch in dem hoffnungslosesten Falle. Das aber muß verstanden werden, daß alle Menschen, auch die moralisch guten und frommem, vor dem Auge Gottes als schuldige und befleckte Sünder dastehen. Sie sind ihrer Natur und ihrem Wesen nach Verlorene, die errettet werden müssen.

Es geht mit den Menschen wie mit den Lumpen, die in die Papierfabrik gefahren werden; unter diesen gibt es etliche, die leidlich sauber aussehen, aber alle sind in ihrem bisherigen Zustande zu nicht zu gebrauchen. Alle bedürfen, ehe sie in schneeweißes Papier verwandelt werden können, einer völligen Reinigung und Verwandlung. Letztere kommt in der Fabrik unter Anwendung von Chlor und Säuren zustande, sowohl bei den hellfarbigen wie bei den grauen, roten und schwarzen.

Dem natürlichen Menschen, der auf seine Ehre etwas hält, widerstrebt es, sich unter die völlig Verlorenen und Verworfenen zu rechnen. Viele Menschen denken, so schlecht wäre sie nicht. Sie sehen andere, deren Leben noch schwärzer gefärbt ist, da halten sie sich selbst für gut. Sie erkennen nicht, was der natürliche Mensch vor Gott ist - alle seine Tugend und Gerechtigkeit ist nur ein Kleid aus zerrissenen, beschmutzen Lumpen. Die Gnadenhand Gottes streckt sich nach den Aufrichtigen aus, die sich überführen lassen von ihrer Schuld und von ihrem verlorenen Zustand. An diesen feiert die Gnade ihre Triumphe. Die Versöhnung ist für Schuldige, die Gnade für Verlorene! Der Kerkermeister von Philippi war in seinen eigenen Augen ein solcher - die Gnade rettete ihn. Bist du auch schuldig und verloren? Dann bist du auch ein passender Gegenstand für die Gnade Gottes. Diese reinigt völlig durch das Blut Jesu.

Von alters her haben die Menschen darüber gestritten, ob das Menschenherz im Grunde gut oder böse sei. Hier einige Zeugnisse von den Weisen Griechenlands und Roms. Sophokles ( lebte zu Athen von 496-406 v. Chr.) sagt: „Allen Menschen ist gemein das Sündigen“. Aristoteles (lebte zu Athen von 384-322 v. Chr.) sagt: „was ist der Mensch? Ein Bild des Unvermögens, ein Ball der Veränderlichkeit , die Wiege des Neides und des Elends“. Plutarch (lebte zu Chäronea von 46-125 n.Chr.) sagt: „Die Leidenschaften sind dem Menschen angeboren, nicht von außen har an ihn gebracht“. Krates (lebte in Griechenland um das Jahr 328 v. Chr.) sagt: „Wie im Granatapfel immer ein fauler Kern ist, so ist in jedem Menschen wenigstens eine sündliche Neigung ; keiner ist ohne Sünde“. Seneca (lebte zu Rom, von 4 v. Chr. Bis 65 n. Chr.) sagt: „Wir sind alle böse. Was der eine am andern tadelt, wird jeder in seinem Busen wiederfinden“.

Diese Männer hatten, wiewohl Heiden, durch ihr Gewissen eine tiefe Überzeugung von der im Menschenherzen wohnenden Sünde (lies Römer 2,14.15). Und was urteilt Gott über das Menschenherz? „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen“? ( Jeremia 17,9.). „Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an“( vgl. 1.Mose 6,5 und 8,21). Wer ein wenig in sein eigenes herz und in das Herz der Menschen um ihn her hineingeschaut hat, der weiß, daß das Menschenherz böse ist. Man braucht die Kinder das Böse nicht zu lehren, aus sich selbst, ohne Lehrmeister können sie lügen, ungehorsam sein, spotten, einander ärgern, zanken, zornig sein, sich verstellen, die Pflicht versäumen, ja stehlen, betrügen und unreine Lüste treiben. Es ist nur Gnade, wenn ein Mensch vor den Tiefen des Sündenverderbens bewahrt bleibt.

Von einem gläubigen Arzt, der im 18. Jahrhundert zu Lenden in Holland wohnte - er hieß Hermann Boerhaave–, ist berichtet, daß er bitterlich zu weinen begann, als er einen Verbrecher zum Richtplatz führen sah. Man suchte ihn zu beruhigen, weil doch jener Mann die Todesstrafe reichlich verdient habe. Aber Boerhaave erwiderte: „Ich weine nicht über jenen, sondern über mich; denn ich muß daran denken, daß alle diese bösen Triebe, die den Unglücklichen auf die Bahn des Lasters geführt haben, auch in meiner Brust lagen. Wenn ich nicht zum Verbrecher geworden bin, so war das nur Gottes unverdiente Gnade an mir“.

Es ist ein verhängnisvoller Irrtum, wenn gesagt wird, der Mensch sei im Grunde gut, man müsse ihn nur durch weise Erziehung anleiten, dann werde er gut. Sicherlich ist weise Erziehung nötig, von Gott geboten, ein Weg der Segnung. Wohl dem Volk, in dem Zucht und Ordnung in den Familien, in den Werkstätten, im Heere dem Bösen den Weg sperren, das Gott Wohlgefällige fördern! Es ist dringend nötig, der Jugend das Gute vor Augen zu stellen, das Böse zu strafen - wo das nicht geschieht, zieht der Fluch ein. Aber keine Erziehung kann einen Menschen von der Macht der Sünde befreien, auch die beste nicht; das kann nur die Gnade Gottes durch den Glauben an Christus bewirken.

Der Mensch in seinem natürlichen Zustand ist ein verlorener, schuldiger Sünder. Aber nicht das allein, er ist geboren unter dem beherrschenden Einfluß der bindenden Macht Satans. Dieses großen Feindes Gottes sind sich die meisten Menschen durchaus nicht bewußt, im Gegenteil, sie glauben frei zu sein, während sie einen gebundenen Willen haben. Es gilt von allen Menschen, daß das Evangelium ihnen gesandt ist, „damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen“ (Apostelgeschichte 26,18).

Jeder Aufrichtige, der den Willen Gottes tun möchte, wird davon überzeugt, daß in ihm eine Macht ist, die ihn hindert, das Gute zu tun, und daß um ihn her die Menschen von einem Weltherrscher gezwungen werden, das Böse zu tun, Gott zu widerstreben und zu widersprechen. Dies gilt von allen Menschen, auch von den frommen, tugendhaften, edlen. Es ist ein wesentlicher Teil der Wahrheit des Evangeliums, daß auch die moralisch Bewahrten und die Tugendhaften einer Errettung bedürfen. Du bist auch dann ein Schuldiger, wenn du zu den sittlich Reinen gehörst. Deine zahllosen Gleichgültigkeiten gegen Gott, dein Undank gegen die Liebe, mit der Jesus sich suchte, verklagen dich!

Wie lautet das erste und größte Gebot? „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande. Dies ist das große und erste Gebot“(Matthäus 22,37.38). Habe ich dieses Gebot gehalten? Ich weiß, daß es nicht so war! Wenn ich nun das größte Gebot lebenslang täglich übertreten habe, bin ich da nicht der größte Sünder? Wahrlich, ich bin es; mein Undank gegen Gott und Menschen reicht bis an den Himmel! Ist dies nicht auch in deinem Leben Wahrheit? Dennoch trug dich Gottes Gnade bis zu dieser Stunde. Das göttliche Urteil über das Menschengeschlecht lautet: „da ist nicht ein Gerechter, auch nicht einer, da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der Gott suche; alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist nicht, der Gutes tue, da ist auch nicht einer“(Römer 3,10-12). Siehe Jesus, den Sohn Gottes, der deine Schuld - deine unermeßliche große Schuld - auf Sein schuldloses Haupt nahm! Siehe deinen Bürgen, der für dich in das Gericht Gottes getreten ist und das gerechte Urteil empfing, die ganze Strafe trug, die du verdient hattest! Sieh Ihn an, wie Er leidend und sterbend an dem Kreuz ringt - laß den Strahl dieser Gottesliebe dein Herz und Gewissen treffen und laß dich überführen, daß dir nichts übrigbleibt, als zu Jesu Füßen zu sinken als ein Schuldiger, der Gnade erfleht!

So stehen wir vor ganz klaren Tatsachen:

  1. Der natürliche Mensch ist nicht gut und frei, sondern sein Herz ist zum Bösen geneigt, unter die Sklaverei der Sünde gebunden; er ist seiner Natur nach verloren, er ist auf dem Wege zum ewigen Verderben, er muß errettet werden. Von dem natürlichen Menschen sagt die Schrift: „Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft“(Römer 7,14).
  2. Satan, der große Feind Gottes, der Fürst der Welt, hält die Menschen durch tausend Fäden und Ketten in seiner Gewalt fest, betrügt sie, blendet ihre Augen, damit sie nicht zu Jesus, dem großen Erretter, fliehen sollen. „Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen, in denen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus“ (2.Korinther 4,3.4).
  3. Der Sohn Gottes ist allen Menschen nahe, ein gegenwärtiger Retter, um jeden Aufrichtigen aus der Gewalt Satans, aus dem Fluche und aus der Kette der Sünde zu erretten, wer nur irgend sich glaubend Ihm anvertrauen will. „Suchet Jehova, während Er sich finden läßt; rufet Ihn an, während Er nahe ist! Der Gesetzlose verlassen seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu Jehova, so wird Er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn Er ist reich an Vergebung“ (Jesaja 5,6.7). „Jeder, der irgend den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden“(Römer 10,13).

5.Satan, der große Feind Gottes und des Menschen

Die vorstehenden Tatsachen müssen klar erkannt und anerkannt werden; sie bilden den Boden, auf dem der große Kampf zwischen Licht und Finsternis sich abspielt.

Viele herzbewegende Bücher könnte man schreiben, um darzustellen, wie Satan durch den Betrug der Fleischeslust liebliche, gesegnete Menschenleben in das Verderben führt, in die Schande, in Verzweiflung, in unheilbare leibliche Krankheit, in das Irrenhaus, in frühes Sterben. Aber dieser große Feind hat noch viel andere Mittel und Wege, um die Menschen zu überlisten. Eines seiner vielen Trugmittel ist der Alkohol, durch den er die Menschen auf Wege der Sünde bringt, die sie sonst nimmer betreten hätten; ein anderes der satanistischen Trugmittel ist das Geld, das Satan dem Menschen von ferne zeigt und ihm zuruft: wenn du das hättest - da wärest du glücklich. Die Menschen haben keinen Begriff davon, wie satanisch Satan ist, wie es seine Lust ist, diejenigen unglücklich zu machen, die ihm willig dienen. Man kann dies ebenso wohl an dem Geizhals sehen, der im aufgespeicherten Geld seinen Götzen hat, als an dem Diebe und Betrüger, der, von der Geldbegierde umstrickt, seine Hand nach fremden Gut ausstreckt.

Das vom großen Meister des Betruges erstrebte Ziel ist immer dasselbe: die Menschen sollen bis in die letzte Minute ihres Lebens über die Wirklichkeit der Ewigkeit getäuscht werden. Auch du stehst in Gefahr, von diesem Feinde betrogen zu werden. Er redet dir vor: Ewigkeit? Seligkeit? Was ist das? Das ist frommer Schwindel. Sünde? Schuld? Vergebung? Friede? Das sind wertlose Träume. Christus, der Bekreuzigte? Er soll ein Retter der verlorenen Sünder sein? Was kann dir Der helfen? Die Bibel, das Wort Gottes? Nichts als veraltetes Gerümpel; wer wird nach solchen Dingen fragen! Dazu hat man keine Zeit. Arbeite und genieße das Leben! - So werden Millionen von Menschen betrogen.

Vor einigen Jahren erschoß sich der sechsundzwanzigjährige blühende Sohn einer der ersten Familien. Was war geschehen? Er hatte ein ehebrecherisches Verhältnis zu einer Frau. Diese ließ sich um seinetwillen von ihrem Mann scheiden. Als dies geschehen war, forderte sie von dem Ehebrecher, daß er sie heirate. Er jedoch wollte dies nicht. Was tun? Das Weib hängte sich an ihn, er sah: ich kann ihr nicht entfliehen. Da nahm er die Zuflucht zum Revolver. - Es ist nützlich, solchen Fall näher zu betrachten, um die trügerische List Satans zu erkennen. Zuerst zeigt er die lockende Luft der Sünde; die betrogenen Menschen betreten die Bahn des Ehebruchs. Ein redlicher Mann, der von seiner Frau nichts Arges denkt, wird getäuscht, die Kinder verlieren die Treue und Liebe ihrer Mutter; das Glück und die Ehre eines Hauses wird zerstört. Welche Last häuft sich auf die Gewissen der Schuldigen! Zusagen der Liebe werden in der Luft der Sünde ausgetauscht, der Ehescheidungsprozess ist die Folge.

Vergebens ruft der betrogene Mann das treulose Weib auf den Weg des Segens zurück. „Ich will dir alles verzeihen“! Umsonst - die Ehescheidung wird durchgesetzt und gelingt. Nun erwartet die treulose Frau von dem Ehebrecher Treue, sie hofft bei ihm ein besseres Glück zu finden. - Der junge Mann aber erkennt, was vor ihm liegt: ohne den Segen der Eltern soll er lebenslang die Mahnung an seine Sünden neben sich haben. Er ruft: „Ich kann nicht“! - „Aber du hast dein Wort gegeben! Du hast mich unglücklich gemacht, ich habe dir alles geopfert“! Das Gewissen des Gewissenlosen beginnt zu schreien; sein Auge sieht keinen Ausweg. Satan flüstert: „Mach deinem Leben ein Ende“! Immer dunkler werden die Wolken; er nimmt die Todeswaffe und vollbringt's. Satan lacht Hohn. Welches Meisterstück gelang ihm da! Die Welt nennt das ein Lustspiel, das als Trauerspiel endete.

Ist es nicht dieselbe Geschichte der Sünde, die einst im Paradies geschah? Dort heißt es von Eva: „Und das Weib sah, daß der Baum gut zur Speise, und daß er eine Lust für die Augen, und daß der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß“(1.Mose 3,6). Sie aßen in dieser verlockenden Frucht den Tod, das Leid, das Verderben. Deshalb sagt der Herr vom Satan: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu töten und zu verderben“ (Johannes 10,10).

Die Menschen fahren dahin auf der breiten Bahn, die ins Verderben führt. Es geht mit dem Menschenleben wie mit der Bewegung der Erde und der Himmelskörper. Es scheint alles stillzustehen, man merkt nichts von der rasenden Schnelligkeit, mit dem sie durch das Weltall dahinrollen. Aber sie stehen nicht still. „Es ist, als flögen wir davon“ - wohin? Der Ewigkeit entgegen! Es handelt sich um die letzte Entscheidung über das, was du ewig sein wirst und wo du ewig sein wirst. Laß dich nicht betrügen! Die Stunde eilt herbei, in welcher der Vorhang zerreißt und in welcher du vor Gott und Menschen dastehen wirst als das, was du wirklich bist, mit der ganzen Last und Schmach deiner Sünde. Dann, jenseits dieser Zeit und jenseits dieses Erdenlebens, kann dir niemand helfen. Heute aber klopft Der an dein Herz und an dein Gewissen, der dich unaussprechlich liebt und der allein dich retten kann und will - Jesus, der Sohn Gottes. Beladen mit deiner Schuld und mit deinem Fluch deiner Sünde war Er an dem Kreuze von Golgatha. Er ist dir nahe; tue Ihm dein Herz auf und erkenne Ihn - bei Ihm wirst du nie betrogen.

6. Der rettende Glaube ruht auf dem, was Jesus getan hat an dem Kreuze und was Gott gesagt hat in Seinem Worte.

Es ist überaus wichtig, zu verstehen, daß der christliche Glaube, diese Siegesmacht, die bis auf diesen Tag Menschenleben, ja ganze Häuser und Familien umgestaltet, auf Tatsachen beruht. Solange die Menschen den Christusglauben als eine religiöse Lehre betrachten, die der einzelne je nach seiner Meinung und inneren Verfassung annehmen oder ablehnen mag, befindet man sich nicht nur in einem geistlichen, sondern zugleich in einem geschichtlichen Irrtum. Die Menschen erkennen willig die großen Taten der Menschen an; aber sobald es sich um die großen Taten Gottes handelt, halten sie sich berechtigt, diese aus der Geschichte der Menschheit auszustreichen und in das Gebiet der Sage, der Phantasie, der Dichtung zu versetzten - obwohl die Wirkungen der großen Gottestaten vor den Augen aller Menschen sind.

Kein vernünftiger Mensch bezweifelt die geschichtliche Wirklichkeit Alexanders des Großen, seine Siege am Granitus, bei Issos und Gaugamela, seinen siegreichen Einzug in Babylon, sein großes Weltreich, seinen Zug nach Indien, obwohl das alles schnell in Staub und Asche sank. Aber daß der Sohn Gottes auf Erden erschien, daß Er sich belud mit der Sünde der Welt, daß Er an dem Kreuze das gerechte Gericht Gottes erduldete, daß Er für schuldige Sünder das Tor zum Vaterherzen Gottes öffnete, daß Er siegreich aus dem Grabe auferstand, daß die Jünger und Zeugen Jesu durch den Heiligen Geist göttliches, ewiges Leben empfingen und noch heute empfangen, daß der auferstandene Sohn Gottes bei den Seinigen lebendig gegenwärtig ist, daß Er sie zu allen Zeiten zu siegreichen Zeugen gemacht hat und machen will - müssen diese Tatsachen nicht anerkannt werden? Der christliche Glaube ruht auf dem, was Gott getan hat.

Die erste Tat Gottes: „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, daß Gott Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf daß wir durch Ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß Er uns geliebt und Seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden….. Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt“ (1. Johannes 4,9-10 und 14).

Welch eine Botschaft, daß der Herr der Herrlichkeit, der Schöpfer aller Dinge, Mensch ward, daß Er auf Erden geboren wurde, als Sohn der Jungfrau Maria, daß Er als Kind in der Krippe zu Bethlehem lag! Fasse diese Wirklichkeit: Der, welcher der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters und der Abdruck Seines Wesens ist, der alle Dinge trägt durch das Wort Seiner Macht, verließ die Herrlichkeit des Vaters, wurde uns gleich, ein Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden. Er durchschritt dies arme Leben, weil Er uns erretten wollte.

Welch ein Ereignis! Gottes Sohn ist persönlich auf Erden erschienen, weil Er es nicht ertragen konnte, daß wir für ewig verloren gingen. Er kam aus Liebe zu uns, Seinen Feinden, zu den schuldigen, befleckten Sündern. Welch eine Tat! O stelle dich auf den Boden der Wirklichkeit: Jesus kam, weil Er dich suchte und liebte. Bist du davon überzeugt? Erkennst du diese Tat Gottes an?

Die zweite Tat Gottes: Jesus, der Herr der Herrlichkeit, starb an dem Kreuz im Gericht Gottes als Bürge für die schuldigen Sünder. „Denn Den, der Sünde nicht kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm“ (2.Korinther 5,21). Man kann fünfzigmal Karfreitag gefeiert haben, man kann hundertmal zum Abendmahl gegangen sein, ohne die Wirklichkeit dieser größten Gottestat mit Herzensglauben erfaßt zu haben.

Stell dich in Gedanken unter das Kreuz von Golgatha. Der blasse, dorngekrönte Mann, der dort zwischen zwei Verbrechern als ein Verworfener, Schuldiger, Verfluchter an dem Kreuze hängt, ist der eingeborene Sohn Gottes, der Fürst des Lebens, der Schöpfer aller Dinge. Auf Seinem Haupte liegt die ganze Last dessen, was in deinem Wesen, deinen Gedanken und Begierden, deinen Worten, deinem Tun und Lassen Sünde war. Er trägt deine Schuld. Er nimmt deinen Platz ein vor dem heiligen Richter. Als dein Bürge empfängt Er die ganze gerechte Strafe, die du verdient hast. In den dunklen Stunden des göttlichen Gerichtes wird Er von Gott verlassen, weil deine Sünde zwischen Ihm und dem heiligen Gott steht. Als das urteil vollzogen war, rief Er: „Es ist vollbracht“! „Fürwahr, Er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat Er auf sich geladen……. Um unserer Übertretungen willen war Er verwundet und um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm, und durch Seine Striemen ist uns Heilung geworden“(Jesaja 53,4.5).

Ist dies wirklich für dich geschehen? Erkennst du diese Tat Gottes an? Stellst du dich unter ihre Wirkungen? Bist du überzeugt, daß den Sohn Gottes die Liebe zu dir an das Kreuz trieb und daß Gott, weil Er dich, den Schuldigen, liebte, Seinen eingeborenen Sohn an deiner Statt leiden und sterben sah im gerechten Gericht über deine Schuld? Ist wirklich das Blut des Sohnes Gottes für deine Schuld auf dem Kreuz geflossen?

Wer von dieser Tatsache überzeugt ist und sich mit dem Bekenntnis seiner Sündenschuld und seines verlorenen Zustandes vor Gott beugt, den verwandelt das Opfer von Golgatha aus einem Schuldigen in einen Gerechten, aus einem Verlorenen in einen Erben des ewigen Lebens. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, das Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3,16).

Es ist klar, daß viele diese geschehene Wirklichkeit, diese mit dem Blute des Sohnes Gottes besiegelte Tatsache, für jeden Glaubenden das größte Ereignis in Zeit und Ewigkeit ist, viel wichtiger, heiliger, folgenschwerer als irgendeine Tat im Völkerleben, in der Familie oder im eigenen Leben. Wenn es Wahrheit ist, daß der Sohn Gottes für mich aus dem Himmel kam, für mich an dem Kreuze litt und starb, weil Seine Liebe mich um jeden Preis erretten wollte, dann hat Er als die höchste Person Anspruch darauf, von mir über alles geliebt und geehrt zu werden. Dann muß Ihm mein ganzes Herz und Leben gehören als ein Opfer des Dankes und als ein Zeugnis davon, was Er für mich getan hat. In Wahrheit: der Sohn Gottes wollte diese meine Zuneigung mit Seinem Blut erkaufen, denn also steht geschrieben: „Er ist für alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben ist, und ist auferweckt worden“.

Die dritte Tat Gottes: Gott hat Seinen vielgeliebten Sohn aus den Toten auferweckt. Er starb nicht, als ein vom Tod überwundener, sondern Er gab freiwillig Sein kostbares Leben in den Tod zur Versöhnung für die Schuldigen, die Gottes Gnade erretten wolle. Daher konnte der Tod Ihn nicht halten. Er war ja als der Sieger über Satan, Sünde, Tod und Welt gestorben und in den Hades (in das Totenreich) eingedrungen, um die Pforten des Todes zu öffnen. Das bezeugte Gott vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt: Er erweckte Den aus den Toten. Der am Kreuz von Golgatha durch Sein vollgültiges Versöhnungsopfer den Vater verherrlicht und den Willen Gottes vollkommen erfüllt hatte.

Gottes Engel bezeugte am offenen Grabe Jesu: „Er ist nicht hier, Er ist auferstanden“! (Lukas 24,5.6) Bitte, sage mir, sage dir selbst: Bist du überzeugt, daß Christus aus dem Grab auferstanden ist, so wie die Schrift es bezeugt? Ist es eine Tatsache, daß Er durch vierzig Tage mit Seinen Jüngern verkehrte nach er Auferstehung? Es steht geschrieben: „Welchen(nämlich Seinen Jüngern) Er sich auch nach Seinen Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt hat, indem Er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen“(Apostelgeschichte 1,3). Daß Er vor den Augen Seiner Jünger gen Himmel fuhr und zur Herrlichkeit des Vaters erhöht wurde, bezeugt die Schrift: „Als Er dies gesagt hatte, wurde Er emporgehoben, indem sie dies sahen, und eine Wolke nahm Ihn auf von ihren Augen hinweg“(Apostelgeschichte 1,9). Bist du gewiß, daß der auferstandene Christus als eine gegenwärtige, heilige, göttliche Person bei dir ist, ein hörender und rettender Heiland, ein lebendiger Freund, zu dem du reden kannst, der dich hört, der dich liebt, der dir hilft?

Zahllose Menschen, die sich Christen nennen, glauben diese Grundwahrheit des Christentums, die Auferstehung des Sohnes Gottes, tatsächlich nicht. Diese herrliche und kostbare Tatsache ist nicht nur bezeugt und verbrieft (lies 1, Korinther 15,1-8), sondern viele haben die Wahrheit dieses Zeugnisses mit dem Tode besiegelt. Tausende, ja Hunderttausende von treuen, aufrichtigen Menschen haben den auferstanden Heiland als ihren Retter und Freund kennen gelernt. Er erhörte in der erstaunlichsten Weise ihre Gebete. Sie haben die Treue Seiner Worte und Verheißungen erlebt. Viele haben Ihr Leben hingegeben, weil sie diesen tiefen ihren geliebten und wunderbaren Herrn nicht verleugnen konnten.

Gab es nur in vergangene Zeiten solche Zeugen Jesu? Nein, auch heute leben inmitten unseres deutschen Volkes sicherlich mehr als zweihunderttausend Menschen, die diesen auferstandenen Christus persönlich kennen als ihren Retter und Freund. Sie reden täglich mit Ihm, sie erfragen in allen Angelegenheiten Seinen Rat; Er antwortet ihnen und leitet sie. Es sind nicht überspannte Schwärmer, es sind nüchterne, fleißige, wahrhaftige Menschen. Ist das Blut der Apostel und der Märtyrer nicht ein besseres Zeugnis als die Redeweisheit eines Professors und die Druckerschwärze einer Zeitung? Was ist die bessere Bürgschaft für die Wahrheit: das triumphierende friedevolle Sterben derer, die den auferstandenen, gegenwärtigen Christus bezeugen, oder die leeren Behauptungen der Gottesleugner und Spötter in ihren gesunden Tagen? Glaube dem Worte Gottes! Der, der aus Liebe zu dir aus den Himmeln kam und am Kreuz starb, ist dir nahe. Öffne Ihm dein Herz, bekenne Ihm deine Sünden, bringe Ihm deine Sorgen! Er wird allen Schaden deines Lebens heilen. Auch du sollst finden, was die Scharen der Erlösten aus dem kommenden Gericht, ein neues ewiges Leben. Rufe den Namen Jesu an, rufe Ihn mit Ernst an! Wenn du es tust in Ehrfurcht und Glauben, wird Er dir antworten. Du wirst eine unerschütterliche Gewißheit von der Auferstehung Jesu empfangen.

Dir kann ein gestorbener Christus nichts helfen - nur ein auferstandener, lebendiger, erhöhter Heiland kann dich tragen mit allmächtigen Händen. Du sollst Ihn erleben! Dann wirst du selbst durch die Gnade Gottes schon hier auf Erden in einem neuen Leben des Friedens und der Hoffnung wandeln. Aber nicht das allein - du selbst wirst in der Auferstehung einen neuen Leib empfangen, gleichgestaltet Seinem verherrlichten Leibe. Du wirst mit Ihm ewig leben in einer jetzt noch unsichtbaren Welt, im Reich des Lichtes und des Friedens. Dann wird es Wirklichkeit sein, was geschrieben steht: „Und Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“(Offenbarung 21,4).

Dies ist nicht ein Traum, es sind nicht fromme Worte - dies ist Wirklichkeit und Gewißheit. Jeder wahre Christ weiß das. Es ist ihm eine unbedingte, unerschütterliche, von Gott verbürgte Gewißheit. Im Wort Seines auferstandenen Herrn ist es ihm zugesagt: „Gott aber hat sowohl den Herrn auferweckt, als Er auch uns auferwecken wird durch Seine Macht“(1.Korinther 6,14).

Die Apostel nannten sich Zeugen der Auferstehung (Apostelgeschichte 1,22). Jeder wahre Christ ist ein Zeuge der Auferstehung. Dies ist in unseren Tagen von besonderer Bedeutung, weil die Leugnung der großen Taten Gottes sich breit macht. Folgenden Brief des Studenten der Theologie G.Z. fand ich veröffentlich: „Eines Tages sprach unser Professor über das Thema:> „Gibt es eine Auferstehung?< Diese für mich und uns alle ewig bedeutungsvolle Frage wurde im Laufe der Vorlesung entschieden verneint. Traurig lächelnd schloß Professor K. mit den Worten: „Es tut mir leid, meine Herren, daß ich Ihnen heute das letzte Fünkchen frommen Kinderglaubens und gläubiger Katechismuslehre raubte, ja unbarmherzig rauben mußte. Aber es hieße , die finstere, ungläubige Mystik des dunklen Mittelalters wiederbringen in unser von den Fackelträgern moderner theologischer Wissenschaft erleuchtetes Zeitalter, wenn ich Ihnen sagen würde. Es gibt eine Auferstehung aus dem Tode. Und das werde ich nicht tun. Trösten Sie sich also; es war ein holder Wahn. Wachen Sie auf; seine Sie ganze, ganze Männer; und denken Sie: es war ein schöner, lieblicher Traum! Und dann zerreißen sie dieses Traumbild, denn diese Fata Morgana war nichts als Täuschung, Täuschung durch viele Jahrhunderte hindurch. Also, meine Herren, die Wissenschaft ruft uns zu: es gibt keine Auferstehung der Toten! -

In meiner Wohnung angelangt, warf ich mich in der Angst meiner Seele vor dem Sofa auf die Knie nieder, denn das Beten hatte ich, ungeachtet des zersetzenden Einflusses zweier gottloser Professoren, noch vom Elternhause her beibehalten. Ich bat Gott inbrünstig um Licht für mein gebeugtes Herz, über das sich dichte Dunkelheit lagerte.

Als ich am Tage darauf meinen Landsmann, den gläubigen Mediziner W., in seinem Zimmer besuchte und ihm meinen Herzensaufstand offenbarte, fragte dieser ganz plötzlich:“ Weißt du schon, daß die junge hübsche Gattin deines Professors vergangene Nacht nach einer scheinbar glücklichen Operation gestorben ist? Warte einmal, fuhr er fort, wie die Fortsetzung seiner dogmatischen Vorlesung ausfällt; man kann da wirklich neugierig sein!

Und die Fortsetzung kam. Vierzehn Tage später hielt Professor K. nach kurzer Unterbrechung, die durch den Tod seiner Gattin verursacht war, wieder seine Vorlesungen. Zu seiner ersten dogmatischen Vorlesung wählte er merkwürdigerweise das alte, schon besprochene Thema noch einmal: „Gibt es eine Auferstehung der Toten?“ Grabesstille herrschte in dem dichtbesetzten Saale, als Professor K., sichtlich bewegt, mit gedämpfter Stimme begann. „Meine Herren! Noch einmal muß ich über dieses ernste Thema reden. Es gibt in der Tat eine Auferstehung der Toten! Der große und starke Gott, der Allmächtige, der im Himmel wohnt, aber auch bei denen, die zerbrochenen und zerschlagenen Herzens sind, hat es mir, dem armen Sünder, heute vor zwei Wochen - in der Nacht, nach meiner letzten dogmatischen Vorlesung - an dem Sterbebett meiner mir durch einen jähen Tod entrissenen geliebten Gattin in solch erschütternder Weise greifbar gezeigt: es gibt nicht nur einen ewigen Gott, es gibt auch eine Auferstehung. - Vergeben Sie mir, wie Gott mir vergeben wolle, daß ich je das Gegenteil gesagt. Ich nehme heute alles zurück. Was sollte ich armer Mann nun tun, wo Trost finden und Halt, wenn es keine Auferstehung unserer Lieben gäbe“?

Weiter kam er nicht. Mit einem Aufschrei des Schmerzes brach der starke, kaum vierzigjährige Mann vor unser aller Augen am Katheder zusammen. Einige Studenten, die vorn saßen, sprangen herzu und führten ihren Lehrer nach seiner nahegelegenen einsamen Wohnung; keine geliebte Gattin kam dem Kranken dort entgegen, die Freunde mußten ihren Lehrer selber betten. Stillschweigend, mit feuchten Augen verließen sie ihn dann.

Was mußte dieser starke Mann in diesen letzten zwei Wochen durchgekämpft haben! Aber er hatte nicht umsonst gekämpft. Gott hatte ihm den Sieg gegeben, und mehrere seiner Hörer fanden bald hernach Glauben und Frieden in Jesus“.

7. Durch das Wort Gottes wird der Sünder von der rettenden Liebe Gottes überführt; er glaubt und empfängt ewiges Leben.

Sobald ein Mensch das Wort Gottes annimmt, trinkt er „Wasser des ewigen Lebens“. Der Herr nennt Sein Wort so. Er sagt: “ Jeden, der von diesem Wasser trinkt( nämlich von irdischer Weisheit, von irdischem Genuß, von irdischer Luft), wird wiederum dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, daß der Sohn ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das ins ewige Leben quillt„(Johannes 4,13.14). Die Schrift nennt das Wort Gottes oftmals „das Wasser“ (vergl. Psalm 1,2.3; Jesaja 55,1; Jeremia 17,8.13; Johannes 4,10; Epheser 5,26; Offenbarung 22,17). Dies Wasser ( nämlich das Wort Gottes) und das Blut des Sohnes Gottes, geflossen an dem Kreuz von Golgatha, sind die beiden großen Zeugen von dem, was Gott getan hat, um Sünder zu erretten. Sobald der Sünder diese großen göttlichen Zeugnisse annimmt und sich in Demut davor beugt, empfängt er in seinem Herzen durch den Heiligen Geist das unwiderlegliche Zeugnis von der Wahrheit seiner Errettung und von der Gnade Gottes. So empfängt er ewiges Leben. Denn also steht geschrieben: „Drei sind, die da zeugen, der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen - das Zeugnis Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, welches Er gezeugt hat über Seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, hat Ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht geglaubt hat an das Zeugnis, das Gott gezeugt hat über Seinen Sohn. Und dies ist das Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in Seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, auf daß ihr wisset, daß ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes“(1.Johannes 5,7-13).

8. Der rettende Glauben beruht nicht auf frommen Gefühlen; er hat seinen Ausgangspunkt in der Hingabe des Willens an den gegenwärtigen Herrn Jesus.

Fromme Gefühle sind etwas anderes als errettender Glaube. Wie viele Menschen können unter dem Eindruck eines ergreifenden Liedes Tränen vergießen - aber ihr Leben bleibt unverändert! Gott will das Gewissen und das Herz ( den Willen) erreichen. Die Tatsache, daß der verlorene Sünder mit Schuld beladen ist, und die Tatsache, daß der Sohn Gottes kam, um mit Seinem Leiden und Sterben Sünder zu erretten, muß als eine Wirklichkeit ergriffen werden. Dahin zielt das Wort Gottes - beuge dein Herz vor dem Worte! Dem Sünder kann nur durch Herzensumkehr geholfen werden. Die Wahrheit Gottes hält ihren Einzug nicht durch das Tor der Gefühle, sondern durch das Tor des Gewissens. Bei der Predigt des Evangeliums ist es unwesentlich, ob viele Menschen zu Tränen gerührt werden - es ist aber von grundlegender Bedeutung, daß viele Gewissen aufgeweckt werden, um das Gebirge ihrer Sünde und ihren verlorenen Zustand zu erkennen. Jedoch auch dann, wenn das Gewissen des Sünders aufgewacht ist und der Mensch im Bewußtsein seiner Schuld anfängt, um Gnade zu rufen, auch dann gilt es, nicht auf Gefühle zu sehen. Warte nicht auf ein Gefühl der Begnadigung, sondern ergreife die Gnade durch Glauben! Gott macht die Begnadigung, den Herzensfrieden, nicht vom Gefühl, sondern vom Glauben abhängig.

Ein Gläubiger erzählte: Ich war im Sommer 1870 noch nicht völlig hergestellt von einem schweren gastritischen Fieber, da wurde ich in der Mobilmachung als Reservist eingezogen. Zu der Schwachheit meines Leibes kam der tiefe Unfriede meines Herzens. Wir lagen in Mainz. Wie viel habe ich dort zum Herrn um Gnade gerufen bei Tag und Nacht, selbst unter dem Helm in Reih und Glied! Damals las ich in einer Schrift, wie ein Prediger zu einem friedesuchenden Menschen gesagt hatte: “ Sie wollen die Gewißheit des Heils nicht durch Glauben an das Wort Gottes, sondern erwarten wohl eher einen Engel oder einen Traum oder eine Stimme vom Himmel. Sie wollen etwas fühlen, sehen oder hören und dann gewiß werden. Aber hierfür haben Sie keine Verheißung. Gottes Wort sagt von Christus :„Auf das jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe“ Also fordert Gott von dem Sünder, an Seinen Sohn zu glauben, und einem solchen gibt Er ewiges Leben. Dies sagt Sein untrügliches Wort„.

Dies führt mich dazu, mit aller Aufmerksamkeit in Gottes Wort zu lesen. Wie oft ging ich mit meinem Neuen Testament des Morgens in aller frühe hinaus auf die Festungswälle, um noch vor dem ersten Antreten zum Dienst ruhig einen Abschnitt in der Heiligen Schrift zu lesen. Ich fand so eines Tages den Spruch in Römer 8: „Sein Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind“. Alsbald dachte ich, wenn Gottes Geist dem menschlichen Geist Zeugnis gibt von der Gotteskindschaft, dann muß die Seele doch Frieden und unumstößliche Gewißheit haben von ihrer Rettung. Ach, daß ich sie gehabt hätte! Ich fiel vor Gott auf mein Angesicht und rang um Vergebung und Annahme, um Frieden und Gewißheit des Heils. Es war mir, als müßte mich ewige Verzweiflung ergreifen, wenn ich nicht heute noch zur Gewißheit käme; ich dachte; Jetzt oder nie! Und Gott, der reich ist an Barmherzigkeit und Liebe, der weit mehr bereit ist, uns das ewige Heil und Leben zu schenken, als wir je verlangend sein können, es zu besitzen, lenkte meinen Blick auf das Kreuz. Dort sah ich im Glauben den Sohn Gottes im Tod und Gericht, um die Strafe für meine Sünde zu tragen. Da fiel die Bürde von meinem gebeugten, schweren Herzen, und ich fand Frieden! Welch eine Gabe Gottes und welch ein Glück!

Es ist für alle, die die Gewißheit ihrer ewigen Errettung als eine unerschütterliche Hoffnung ergreifen wollen, entscheidend, daß ihre Hoffnung auf das Wort Gottes und nicht auf ihre Gefühle begründet sein muß.

Ein wahrer Christ, der die Errettung erlebte, kennt Gott als seinen Vater und Jesus als seinen Herrn und Hirten. Das neue, göttliche Leben, das er empfing, prägt sich in denselben Erweisungen aus, die auch in jeder irdischen Familie der Kindschaft sind: Vertrauen und Gehorsam.

Man kann die Frage: Was heißt Glauben? So beantworten: Glauben heißt Gott völlig vertrauen und völlig gehorchen. Damit tritt der Glaube sowohl aus dem Gebiet der Theorie, des Wissens, der Gelehrsamkeit heraus, als aus dem Gebiet der Gefühle und Empfindungen. Es handelt sich um die Willensübergabe des Glaubenden an den persönlich gegenwärtigen Herrn, an Jesus, in dem allein der Vater erblickt wird. Man versteht dies am leichtesten in dem Gleichnis einer Verlobung. Ein Mann, den die Jungfrau noch wenig kennt, von dem sie aber weiß, wer er ist, steht vor ihr. Er fragt, ob sie ihn lieben, ihm helfen, ihm gehören, für ihn leben, mit ihm eins sein wolle für immer. Ihr Jawort bindet sie mit allem, was sie ist und hat, mit ihrer ganzen Zukunft an den Mann, dem sie sich anvertraut. Er verbürgt sich mit seiner Person, daß er sie über alles lieben will. Er sagt zu, sie zu führen, für sie zu sorgen, sie zu tragen, zu schützen. So kommt ein wunderbares, unlösliches Lebensverhältnis zustande; die Braut hat dem Bräutigam ihr Herz, ihren Willen übergeben; sie hat eingewilligt, daß hinfort ein anderer, höherer Wille über ihrem eigenen stehe. Die erlebte Errettung führt den Gläubigen in die Lebensgemeinschaft mit dem Herrn. Es ist ein solches Lebensverhältnis, wie es in der Ehe vorbildlich dargestellt ist, das heißt die völlige Einheit zwischen zwei Personen, von denen jede für die andere sich ungeteilt zu eigen gibt mit allem, was jeder von beiden ist, hat und vermag. Es ist eine Gemeinschaft gegenseitiger Liebe, gegenseitigen Vertrauens, gegenseitigen Dienstes. Jeder steht für den andern ein, gegen wen und in welcher Angelegenheit es sein mag. Keiner hat vor dem andern Geheimnisse oder zurückgehaltene Besitztümer. Nein, es ist das tiefe Bedürfnis des Herzens, dem andern alles zu sein, alles zu geben. Jeder ist an den andern völlig und für immer unlöslich gebunden. Jeder ist für den andern der kostbare Besitz.

Dies unaussprechliche, tiefe Lebensverhältnis zwischen dem Herrn und dem erlösten Kind Gottes wird von uns Menschen immer nur mangelhaft, aber vom Herr vollkommen verwirklicht. Bei ihm lernen wir erst, was Liebe, Hingabe, Treue, völlige Darbringung ist. Ihm dies zuzutrauen, daß Er uns so unaussprechlich liebt, daß Er sich uns so völlig gegeben hat, ist der Anfang dieses Lebens, reich an Frieden, Freude und Kraft.

Es ist klar, daß ein solches Lebensverhältnis zwischen dem rettenden Heiland und dem errettenden, begnadigten Sündern einen ebenso bestimmten Ausgangspunkt haben muß, wie der Brautstand die Verlobung als erlebte Tatsache voraussetzt. Dieser Ausgangspunkt des Gnadenstandes, der Gotteskindschaft, ist die Bekehrung, die Wiedergeburt.

Der rettende Glaube, das ewige Leben, die Gotteskindschaft, die Gnadengewißheit - daß alles ist ein Werk Gottes, gewirkt durch das lebenzeugende Wort und den lebenwirkenden Heiligen Geist. Gott will dies Werk der Gnade an jedem schuldigen Sünder tun. Er ruft alle zur Errettung. Jeder Sünder trägt dafür Verantwortung, ob er sich dem Gnadenwirken Gottes öffnet oder ob er sich ihm verschließt. Von allen Menschen sagt der Herr: „Wer aus der Wahrheit ist, hört Meine Stimme“!(Johannes 18,37.) Bist du aus der Wahrheit? Das heißt: Bist du vor Gott und vor deinem eigenen Gewissen so aufrichtig, daß du mit dem Unfrieden deines Herzens, mit den Lasten deiner Vergangenheit zu dem rettenden Heiland kommen willst, der dich so unaussprechlich liebt?

Du weißt nun den Weg, schiebe nicht auf, ihn zu gehen!

Quelle: Viebahn, Georg von - Diverse Schriften

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