Scultetus, Abraham - Kurtzer / Aber Schrifftmässiger Bericht / Von den Götzen Bildern:
An die Christliche Gemein zu Prag /
Als auß Königlicher Mayestät genädigstem Befelch / die Schloßkirch von allem Götzenwerck gesäubert worden /
Gethan:
Sontags den 12. Decembris alten Calenders / deß 1619. Jahrs /
Durch Abrahamum Scultetum.
Gedruckt zu Heydelberg / Im Jahr 1620.
Eingang.
Mir zweiffelt nicht / es werde ihr vielen frembd vorkommen / die entweder jetzt sehen / oder bald hören werden / daß die Altär und Götzen in dieser Kirchen sind abgethan worden. Dann das werden vieler Menschen gedancken seyn: Man habe gleichwol durch die Götzen Gott können ehren: So seyen auch die Bilder deß gemeinen Manns Bibel gewesen: Und haben Bilder und Altar den Tempel gezieret / welcher nunmehr fast öde und wüst zu seyn scheine / nach dem er solcher zierd ist beraubt.
Nun solchen gedancken zu begegnen / wil ich den heutigen Evangelischen Text für dißmal lassen anstehen / und E.L. kürtzlich / aber deutlich und verständlich erklären / welches deß Allmächtigen Gottes Will unnd Meinung sey von solchen Götzen und Altaren. Welcher wille Gottes / wann er auß der heyligen Schrifft an das helle Tagliecht wird gebracht worden seyn / so wird sich an der säuberung dieses Tempels vom Götzenwerck niemand ärgern: Sondern alle fromme Menschen / die es sehen oder hören / werden ihnen hierüber ein geistliche frewd machen / und dafür Gott dem Allerhöchsten zuforderst / nechst Gott aber Ihrer Königl. Mayestät / hertzlich danck sagen.
Damit nun alles fruchtbarlich abgehe / wollen wir zuvorderst Gott den HERRN umb die gnad unnd beystand seines heyligen Geistes anruffen / mit dem Gebett / welches uns unser HErr und Heyland Christus selbsten hat gelehret: Unser Vatter / etc.
TEXTUS.
Also redet der starcke eyferige Gott / auß dem Fewer / zu dem Volck Israel / Exodi am XX.
Du solt dir dein Bildnuß / noch irgend ein gleichnuß machen / weder deß das oben im Himmel / noch deß das unden auff Erden / oder deß das im Wasser under der Erden ist: Bette sie nicht an / und diene ihnen nicht. Dann ich der HERR / dein GOtt / bin ein eyferiger GOtt / der da heimsucht der Vätter missethat / an den Kindern / bisz in das dritte und vierdte glied / die mich hassen: und thu Barmhertzigkeit an viel tausenden / die mich lieb haben / und meine Gebott halten.
Außlegung.
Und wann gleich Moses und Aaron da stünden / so köndten sie doch nicht genugsam außsprechen / mit was für einem fewrigen eyfer Gott der Herr die Bilder zu machen und anzubetten verbotten hat. Dann als der HErr die zehen Gebott gegeben / hat er bey keinem Gebott den Verbrechern ein solche harte straff angetrohet / und bey keinem Gebott den gehorsamen ein solche grosse belohnung verheissen / als bey dem Gebott von den Bildern. Sintemal er die jenigen / welche diß Gebott ubertretten / biß ins vierdte glied straffen / die jenigen aber / welche diesem Gebott gehorsamen / mit gnad und Barmherzigkeit reichlich und uberflüssig belohnen wil. Es hat auch Gott der Herr kein Gebott so offt widerholet / als eben das Gebott von den Bildern. Dann im zweintzigsten Capitel deß andern Buchs Mosis / als er die zehen Gebott erst gegeben / so widerholet er bald darauff kein ander Gebott / als dieses / und spricht: Ihr habt gesehen / daß ich mit euch vom Himmel geredet hab. Darumb solt ihr nichts neben mir machen. Silberne und güldene Gütter solt ihr nicht machen. Und als Moses sterben solte / druckte er dem Volck kein verbott so tieff ins Hertz / als eben das verbott von den Bildern. Dann im fünfften Buch Mosis am vierdten Capitel / redet er das Volck also an: So bewahret nun ewer Seelen wol. Dann ihr habt kein gleichnuß gesehen deß tages / da der Herr mit euch redete auß dem Fewer auff dem Berg Horeb: Auff daß ihr euch nicht verderbet / und macht euch irgend ein Bilde / das gleich sey einem Mann / oder Weib / oder Vieh auff Erden / oder Vogel under dem Himmel / oder Gewürm auff dem Land / oder Fisch im Wasser under der Erden. Und abermal in gemeltem Cap. So hütet euch nun / daß ir deß Bunds deß Herrn ewres Gottes nicht vergesset / den er mit euch gemacht hat / und nicht Bilder machet einiger Gleichnis / wie der HErr dein Gott gebotten hat. Dann der HERR dein Gott ist ein verzehrend Fewer / und ein eyfriger Gott. Darumm haben die jenige viel ubel gethan / welche im Bapsthumb diesen ersten Willen Gottes dem gemeinen Volck verhalten / unnd das Gebot von den Bildern auß den Zehen Gebotten außgemustert haben. Daher eine solche Blindheit entstanden / daß noch heutiges tags viel / auch wol under den Evangelischen / in dem Wahn stecken / Es sey doch ein fein ding umb die Götzen / Man könne GOtt dardurch ehren / sich dabey viel guter Historien erinnern / unnd zugleich die Kirchen damit schmücken und ziehren.
Wie viel einer andern Meynung aber Gott der Herr sey / das ist auß abgelesenem Text zuvernemen / als welcher klar zeuget:
- Gott Wolle / Solle / und Könne / nicht abgebildet werden:
- Gott wolle nicht durch irgend eine Gleichnis oder Bildnis angeruffen und verehrt seyn:
- Darauff fürs dritte leichtlich wirdt zu schliessen seyn / Was einer Christlichen Obrigkeit zu thun gebühre / wann sie in den Kirchen / welche sie zu ihrem Gottesdienst gebrauchen wil / Götzenbilder findet: nemblich / daß sie dieselbigen soll abreissen und beyseit schaffen lassen.
Daß diß deß Allmächtigen Gottes Meynung sey / das wollen wir auß seinem Wort darthun und beweisen.
Vom Ersten.
So werden nun anfangs alle Bildtnisse Gottes / in Heiliger Schrifft verworffen und verdampt. Dann
Gott wil nicht /
Gott kan nicht /
Gott soll nicht abgebildet werden.
Gott WILL nicht abgebildet seyn. Darumb sagt er klar: Du solt dir kein Bildnus machen. Item: Macht euch nicht irgent ein Bilde / das gleich sehe einem Manne: Deuteronom. am 4. Item: Hüttet euch / daß ihr nicht Bilder macheet einiger gleichnis.
Gott KANN nicht abgebildet werden. Denn ihr habt kein gleichnus gesehen deß tages / da der Herr mit euch redet auß dem Fewer auff dem berge Horeb: spricht Moses zum Volck / Deutero. 4. Wem wolt ihr ihn den nachbilden? fragt der Prophet Isaias am 40. Capitel.
Ja / sagen etliche / Gott kan ja nicht nach seinem Wesen abgebildet werden: Man kan ihn aber abbilden nach der gestalt / in welcher er etlichen glaubigen im alten Testament ist erschienen. Antwort. GOTT mag erscheinen in welcher gestalt er wil: Uns aber gebühret zufolgen seinem befelch: Du solt dir kein Bildnus machen. Item: Macht euch nicht Bilder einiger gleichnis. Zu dem / so seynd auch die gestalte / in welchen Gott der HERR etwa den Heiligen erschienen / keines wegs Gottes Bildnisse gewesen. Sintemals GOTT solche Gestalten nur eine zeitlang an sich genommen / unnd bald wider abgelegt. So hat er sich auch bald in dieser / baldt in einer andern Gestalt offenbaret / daß man im zweiffel stehen müste / welche Gestalt das rechte gleichnis Gottes sey. Derowegen der Prophet Isaias / unangesehen er den Herrn hat sehen sitzen auff einem hohen unnd erhabenen Stul / dessen kleides Saum den Tempel erfüllet hat / dennoch alle die strafft / welche Gott wollen abbilden / unnd frgt sie / Wem sie ihn doch wollen nachbilden? Welches er nicht hette thun können / wann er in der meinung gewesen were / daß man GOtt nach der Gestalt / in welcher er sich etwa offenbaret / nachmahlen könne.
Ferners / so SOLL auch Gott nicht abgemahlet werden. Dann solch Malwerck ist dem Menschen schädlich / unnd GOTT dem Herren verkleinerlich. Schädlich ist es dem Menschen: Dann er sich baldr dardurch verderben / und Gott den Herrn erzörnen kan: wie geschrieben stehet Deuteronom. am 4. Capitel. Verkleinerlich ist es Gott dem Herrn / als welches Mayestät unnd Herrligkeit keines wegs in einem sichtbaren bildnis kan abcontrafeyet werden. Daher der Apostel Paulus schreibt zun Römern am 1. Capitel: Die Heyden seynd darüber zu Narren worden / daß sie die Herrligkeit deß unvergänglichen Gottes verwandelt haben in ein Bilde / gleich dem vergänglichen Menschen / und der Vögel / unnd der vierfüssitgen / und der kriechenden Thiere.
Diese unsere Lehre von den verbottenen bildnussen Gottes / ist so klar und hell / daß sie auch von vornehmen Bäpstischen Theologen ist für recht und dem Willen Gottes gemäß erkandt worden. Dann einer / genandt Gabriel Vasquetz. bekendts rund / lib 2. de adoratione, disputatione 4. cap.2.) daß im andern Gebott alle abbildung Gottes verbotten sey. Und die vornembsten Sorbonische Doctoren zu Pariß / Claudius Espencaeus, Salignacus, Picherellus, wie auch Bischoff Monlucius mit inen / haben vorlengst bezeuget: Sie wünschten darumb (Hist. Ecclesiarum reform. Gal 14.) daß alle bildnusse der Heiligen Dreyfaltigkeit / auß den Tempeln und Häusern weggethan würden / dieweil dieselbige durch die H. Schrifft / durch Synodos, und durch viel fromme / gelehrte und berümbte Männer / verbotten weren.
Alhie aber wirdt gefragt: Weil der Sohn Gottes Mensch worden / ob man ihn dann nicht nach der Menschheit abmahlen möge? Antwort: Christus ist nicht darumb in die Welt kommen / daß man ihn abmahle / sondern daß man an ihn glaube / und sich zu ihm bekehre. Drumb haben wir solches abmahlens keinen befelch / haben auch kein Exepel in dem gantzen newen Testament. Wie er dann auch nicht kann heutiges tages abgemahlet werden nach seiner Menschheit / weil kein Mensch auff Erden lebet / der ihn gesehen hette. Daher ihm einer einen gelblichten / der ander einen fahlen / der dritte einen schwartzen / der vierte einen braunen bart / anstreicht. Unnd muß man also das für Christi Bildnus halten / was der Mahler nach seinem eignen gutdüncken das beste zu seyn erachtet hat. Wil geschweigen / weil Christus warer Gott und Mensch ist in einer Person / daß diejenige / die sich mit seinen bildnussen schleppen / nur einen halben Christum an demselbigen haben.
Was belanget die Bilder der Aposteln / Mariae / Elisabeth / unnd anderer Heiligen: Wann man wüste / wie sie eigentlich weren gestallt gewesen / möchte man wol ihre Bilder im Hauß haben. In den orten aber / da man den offentlichen Gottes dienst verrichtet / sollen sie keines wegs auffgestellet werden / weder zur anbettung / noch zur zierde. Nicht zu anbettung. Dann es stehet geschrieben: Du solt Gott den Herrn anbetten / und ihm allein dienen. Nicht zur zierde. Dann es stehet geschrieben: Meidet allen bösen schein. 1. Thess. 5. Nun haben die in heyligen orten auff gestellte Bildnussen den schein der anbettung: sintemal viel meynen / sie seyen zu dem ende dahin gesetzt Und wann sie gleich den schein nicht hetten: so ist doch die gefahr dabey / daß sie von den Abergläubigen möchten angebettet werden: wie wir es dann biß anhero gesehen / daß es an diesem ort nur zu viel geschehen. Solcher gefahr sollen wir / so viel möglich / vorkommen. Dann es stehet geschrieben: Du solt für den Blinden kein anstoß setzen: Dann du solt dich für deinem Gott förchten: im dritten Buch Mosis im 19. cap. Item: Du solt Gott deinen Herrn nicht versuchen: Matth. 4. Darumb gilt die Folgerung gar nicht: Ich mag der Apostel Bilder im Hause haben: Darumb kan man sie auch wol in der Kirchen dulden. Dann im Hause ist nicht der schein der anbettung / auch nicht die gefahr / daß sie möchten von andern aberglaubischen Menschen angebetet werden. Und so viel vom Ersten.
Vom Andern.
Hie finden sich aber Leute / welche fürgeben / Man solle freylich nit die Bilder anbetten unnd verehren / Sie thun es auch selbsten nicht: Man könne aber Gott den Herren / durch die bilder / anruffen unnd verehren: Inmassen an dem Balcken under dem grossen Crucifix allhie / diese Vers geschrieben stunden:
Effigiem Chrsiti, cum transis, semper honora:
Non tamen effigiem, sed quem designat, adora.
Da ist:
Wann du für Christi Bildnis stehst /
Oder für ihm füruber gehst /
Du dessen nit vergessen must /
Daß du ihm alzeit ehr anthust;
Doch nicht anbette eben das Bild /
Sondern den Herrn auff den es zielt.
Hieruaff ist diß unser Antwort: Daß es wol zu wündschen were / daß die Götzenbilder nicht angebettet unnd verehret würden. Die That aber bezeugt vielem anders: weil man sihet / wie man sich für den Altar / bildern und Crucifixen neiget unnd beuget / wie man die Hüte für ihnen abzeucht / wie man ihnen Kertzen und Lampen anzündet. Und sollte mancher sehen / daß ein Crucifix zerhawen oder verbrent würde / so würde sein Hertz drüber weinen. Das heist ja die Götzenbilder rechtschaffen ehren. Aber laß seyn: Man bete die Götzenbilder nicht an: Man verehre sie auch nicht an sich selbsten. So wil doch Gott auch das nicht haben / daß man ihn durch die Götzenbilder anbeten unnd verehren soll. Dann einmal so sagt er rund herauß: Man solle sie nit anbetten / noch ihnen dienen. Mit welchen Worten alle ehrerbietung / so den Götzenbildern auff irgend eine weise geschehen mag / verbieten thut. So kömpt auch niemandt zum Vatter / ohn durch den Sohn: stehet geschrieben Johannus am 14. Nicht aber durch Bildnisse oder stumme Götzen. Zu dem / so läst sich die Abgötterey damit nicht entschuldigen / daß man wollte fürgeben / Durch das Bild bete man den Heyland an. Sintemal auch die Israeliten nicht wolten darfür angesehen seyn / daß sie das güldene Kalb anbetteten / sonden GOTT den HERRN durch das Kalb. Wie sie dann sagen: Nicht / deß Kalbes / sondern / Deß Herren Fest wird Morgen seyn: im andern Buch Mosis im 32. Nichts desto weniger sagt Gott zu Mose / Sie haben das güldene Kalb angebetet / und ihm geopffert / unnd will das Volck in seinem Zorn auffressen. Ja so weit fehlets / daß Gott durch die Bilder wolle geehret seyn / daß er ihm ach nicht FUR DEN BILDERN wil gedienet haben. Dann so lauten seine eygne Wort im dritten Buch Mosis im 26. Dap. Ihr solt euch kein Götzen machen noch Bilde / und solt euch keine Seulen auffrichten / noch keinen Malstein setzen in ewrem Lande / daß ihr dafür anbettet. So soll man nun für den Götzen nicht betten / nicht tauffen / nicht Abendmal halten. Dann man ziehe gleich den Hut für die Augen oder nicht / man sehe die Götzen oder sehe sie nicht / so wird doch dem Willen Gottes zu wider gehandelt / wann man für den Götzen bettet.
Soll man nun den HERRN Christum durch die Götzen nicht anbetten / so soll man viel weniger die verstorbene Heiligen / als Mariam / Petrum / Wenceßlaum / Rochum / Sebastianum / und andere / durch und für ihren Bildern anbetten und verehren. Dann die heylige Menschen sind ohne das nicht anzubetten: Weder für sich selbst: Dann es stehet geschrieben: Du solt anbetten Gott deinen HERRN / und ihm allein dienen / Matth. 4. Noch als Mitler und Vorbitter: Dann es stehet geschrieben: Es ist ein Gott und ein Mitler zwischen Gott und den Menschen / nemblich / der Mensch Christus Jesus 1. an Timoth. am 2. Drumb ob jemand sündiget / so haben wir einen Fürsprecher bey dem Vatter / Jesum Christ / der gerecht ist. 1. Johan. 2. Derselbige vertritt uns / Rom. 8. Sintemal Er in den Himmel selbst ist eingegangen / zu erscheinen für dem Angesicht Gottes für uns. Hebr. 9. Darumb mögen die jenige wol zusehen / wie sie es gegen Gott verantworten wollen / welche die Götzenbilder so lieb haben / daß sie sie mit Knyebeugen / mit Hut abziehen / und andern Ceremonien verehren. Dann sie gehören in die zahl deren / von welchen der Prophet Esaias im andern Capitel schreibet: Ihr Land ist voll Götzen / und anbetten ihrer Hände werck / welches ihre Finger gemacht haben. Da bucket sich der Pöfel / da demütigen sich die Junckern: Das wirstu ihnen nicht vergeben.
Vom Dritten.
Hierauß ist nun leichtlich zu schliessen / was einer Christlichen Obrigkeit zu thun sey / wann sie zu der ubung ihres Gottesdienstes einen Tempel oder Kirch einnimbt / welche mit Götzenbildern erfüllet ist? Gott der HERR selbst gibt den Außschlag. Exodi 34. v. 13. Ihre Altär soltu umbstürtzen / und ihre Götzen zerbrechen / unnd ihre Haeine außrotten. Deuteronomii 7. v. 5. Also solt ihr mit ihnen thun: Ihre Altär solt ihr zerreissen / ihre Suelen zerbrechen / ihre Haeine abhawen / und ihre Götzen mit Fewer verbrennen. Deuteronomii 12. v. 3. Reisset umb ihre Altär / und zerbrecht ihre Seulen / unn verbrennet mit Fewer ihre Haeine / und die Götzen ihrer Götter thut ab / und vertilget ihren Namen auß demselbigen ort. 1. Samuel 7. v. 3. Samuel sprach zum gantzen Hauß Israel: So ihr euch mit gantzem Hertzen bekehret zu dem Herrn / so thut von euch die frembden Götter / und Astharoth / und richtet ewer Hertz zu dem Herrn / und dienet ihm allein: So wird er euch erretten auß der Philister Hand. Hoseae 2. v. 2. Sprecht das urtheil uber ewer Mutter / Sie sey nicht mein Weib / unnd ich wil sie nicht haben: Heist sie ihr Hurerey von ihrem Angesicht weg thun / und ihr Ehebrecherey von ihren Brüsten. 1. Joh. 5. v. 21. Kindlein / hütet euch für den Abgöttern. 2. Corinth. 6. v. 14. 15. Ziehet nicht am frembden Joch mit den Ungläubigen. Dann was hat die Gerechtigkeit für genieß mit der ungerechtigkeit? Was hat das Liecht für gemeinschafft mit der Finsternuß? Wie stimmet Christus mit Belial? Oder was für ein theil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes für ein gleiche mit den Götzen?
Er verheißt auch denen alle wolfahrt / welche diesem seinem Befelch nachkommen. Wie geschrieben stehet im verlesenen Text: Ich thue Barmhertzigkeit an viel tausenden / die mich lieben / und meine Gebott halten. Und in der andern an die Corinther am 6. Ihr seyt der Tempel deß lebendigen Gottes / wie dann Gott spricht: Ich wil in ihnen wohnen / unnd in ihnen wandeln / und will ihr Gott seyn / unnd sie sollen mein Volck seyn. Darumb gehet auß von ihnen / und sondert euch ab / spricht der HErr / und rühret kein unreines an: So wil ich euch annehmen / und ewer Vatter seyn / unnd ihr sollet meine Söhn und Töchter seyn / spricht der Allmächtige Gott. Die ursachen / warumb Gott der HERR den Götzenbildern so starck zur wider ist / hat er auch nicht verschwiegen. Dann einmal so sagt er: Sie seyn EIN GREWEL für ihm / Deut. 27. v. 15. So nennet er sich auch selbsten im verlesenen Text einen EYFERIGEN GOTT. Wie nun ein ehrlicher Ehemann nicht leyden kan / daß sein Weib in seinem beyseyn mit einem andern buhlet: also wil der eyfrige Gott es nicht haben / daß sein Weib / die Christliche Kirch in seinem Angesicht mit den Götzenbildern buhle / dieselbigen liebe / hertze und küsse. Und anderswo sagt der HERR / die Götzen seyn zu nichts nütze / als daß sie nur die Leut verführen / unnd verderben. Deuter. 4. v. 16. 25. und Deuter. 7. v. 5. Ob nun wol die Befelch Gottes sehr starck seyn / ob wol auch die ursachen / welche ihn zu solcher befelchen bewogen / sehr mächtig sind: So finden sich doch nichts desto weniger hin und wider Leute / welche sich unterstehen wider den Allmächtigen Gott zu disputiren: unnd wann Gott sagt: Man solle die Götzenbilder und Altär abreissen / so sagen sie / Man solle die Götzenbilder und Altär stehen lassen. Was für bawfällige Gründe sie aber dem klaren Wort Gottes entgegen setzen / das muß allhie nothwendig angezeigt / und auff solche gründe / umb der Einfältigen willen / kürtzlich geantwortet werden.
Ihr erster vermeinter grund ist dieser:
Gott redet in den zehen Gebotten von den Götzenbildern der Heyden und ungläubigen Völcker: Darumb gehet das Gebott von den Bildern / die Götzenbilder der Christen im newen Testament nicht an.
Antwort:
Daß Gott allein von der Heyden Götzen im alten Testament rede / ist falsch. Dann die zehen Gebott sind der ewige unwandelbare Wille Gottes unnd erstrecken sich auff alle und jede Menschen in der gantzen Welt / wie auch auff alle und jede zeiten / beydes deß alten und deß newen Testaments. Wie nun ein Dieb und Ehebrecher im newen Testament eben so wol wider die zehen Gebott sündiget / als ein Dieb unnd Ehebrecher im alten Testament: also wer die Götzenbilder ehret im newen Testament / der sündiget eben so wol wider die zehen Gebott / als der die Götzen im alten Testament geehret hat.
Der ander vermeinte Grund.
Gott hat doch selbst im Tempel Salomonis allerley Bilder gehabt.
Antwort:
Es ist wahr: Aber keien Bilder der verstorbenen heiligen / als Abrahams / Isaacs unnd Jacobs / keine Historische gedächtnuß Bilder / von welchen allhie geredt wird.
Der dritte vermeinte Grund.
Es kan sich gleichwol ein gemeiner Leye bey den Bildern viel gutes dings erinnern: insonderheit bey dem Crucifix / deß Leydens unnd Sterbens unser HErrn Christi.
Antwort:
Es stehet nicht bey dem Menchen / daß er ihm selbst ein offentlich gedächtnuß der Wolthaten Gottes stiffte / sondern bey Gott dem Herrn alleine: Wie geschrieben stehet im III. Psalm: Er hat ein gedächtnuß gestifftet seiner Wunder / der gnädige und barmhertzige Gott. Und eben darumb hat Gott der HERR die Predigt deß Evangelions angeordnet / auff daß durch dieselbige die Woltahten deß HErrn Christi den Menschen gleichsamb für die Augen gemahlet würden. Inmassen der Apostel Paulus von sich bezeuget: Er habe den Galatern Chrsitum Jesum für die Augen gemahlet / nicht durch ein Crucifix / sondern / wie er selbst bekennet / durch die Predigt vom Glauben / Galat. 3. vers. 1. und 6. Eben darumb hat der HERR Jesus das heilige Abendmal eingesetzt / daß wir es sollen halten zu seiner gedächtnuß. Dann das Brot das wir brechen / ist das nicht ein herrlich gedächtnuß / daß Christus Jesus unzehlich viel Marter / unnd endlich den Todt selbsten für uns gelitten hat / da Leib und Seel am stamm deß Creutzes von einander gerissen worden? Der Kelch der Dancksagung / ist er nicht ein herrlich gedächtnuß / daß das Blut Christi miltiglich auß seinem Leibe geflossen / unnd für unsere sünde vergossen sey worden? Das gedächtnus hat der HERR Christus gestiftet. Das götzen gedächtnus hat der Widerchrist / der Bapst / gestiftet. Vor welchem / man in der Kirchen Gottes von keinem Götzengedächtnus gewust hat. Das hat man aber wol gewust / daß die Götzen trügerey seyn / Jerem. 10. ver. 14. und daß sie lügen lehren / Hab. 3. v. 18.
Der viert vermeinte Grund.
Wegen des mißbrauchs eines dinges muß man drumb das ding selbst nit verwerffen: Wie man guten wein nicht verwirfft / weil sich etliche desselben zum voll sauffen mißbrauchen. Also mag man auch wol die Bilder in den Evangelischen Kirchen behalten / wenn man sie nur nit anbettet.
Antwort.
Diese Regel / Ein ding ist darumb nit bald zu verwerffen / weil es mißbraucht wirt / hat keine stat noch platz in den dingen / welche nit nötig / und doch gefährlich sind. Nu bekennen alle Evangelischen / daß die Götzen nit nötig sind. Daß sie aber gefährlich sind / das haben wir mit unsern augen in diser Kirche gesehen. Darumb kan man die Götzen mit obgemelter Regel gantz und gar nicht verthädigen.
Der fünfte vermeinte Grund.
Du stehest doch selbst auf dem Predigtstul / von welchem vil abgöttisches dinges ist gepredigt worden. Du heltst das Abendmal in der Kirche / in welche die Bäpstler die Meß gehalten haben. Warumb bricht man nicht Predigtstul und Kirch zugleich mit einander ab?
Antwort.
Wir lehren nicht / daß man alles das jenige zerbrechen solle / was die Menschen zur abgötterey mißbrauchen können. Dann auff diese weise / würden Himmel und erden / und alle erschaffene ding / müssen zerstöret werden.
Sondern daas lehren wir / daß man die dinge / deren man wol entrathen kan / unn welche gefährlich seyn / und gar leicht einem oder dem andern zur abgötterey anlaß geben können / beseit raume / vermöge des klaren worts Gottes: Macht dich nit frembder sünden theilhafftig / 1. Tim. 5. v. 22. Item Du solt Gott deinen HErrn nit versuchen Nach diser Regel haben die frommen Priester zur zeti des thewren Heldens Jude Maccabei / da das Heiligthum durch den gottlosen Antiochum jämmerlich verwüstet war worden / reformiret. Sie rissen den Tempel nit ab / in welchem schändliche abgötterey war getriben worden / Sondern sie reinigen das Heiligthumb / unn trugen den Grewel / unn die unreinen steine / weg an unheilige orte: wie die Schrifft klar zeuget 1. Macc. 4. v. 34. Nach dieser Regul reformirte der HERR Christus zu Jerusalem. Er riß weder den Tempel noch die Predigtstüle der Phariseer ab / von welchen sie lauter Menschentand lehreten: Er stieß aber der Wechßler tische unnd der Taubenkrämer stüle umb/ durch welche sein Betthauß eine Mördergrube gemacht wurde. Wie abermal klar geschrieben stehet / Matth. 21. v. 12. 13.
Der sechste vermeinte Grund ist dieser.
Wenn man denn alles sol wegthun / das etwan angebettet ist worden / oder ins künfftig angebettet möchte werden: so muß man auch Sonn / Mond / unnd Sternen abschaffen / als welche vorzeiten sind angebettet worden / und noch heute zu tag von etlichen Indianern angebettet werden.
Antwort.
Es folget gar nicht. Dann Sonn / Mond und Sterne / sindt begriffn in der Zahl der Creaturen Gottes / von welchen geschrieben stehet in der ersten am Timoth. am 4. vers. 4. Alle Creatur Gottes ist gut / unnd nichts verwerfflich. Die Götzenbilder aber sind nicht Gottes / sondern der Menschen geschöpff und werck: Von welchen geschrieben stehet: Ihre Altar solt ihr zerreisen / und ihre Götzen mit fewer verbrennen. Deuter. 7. v. 5. Exod. 34. v. 13.
Der siebende vermeinte Grund.
Die Götzenbilder zieren gleichwol den Tempel / und es scheinet alles wüste und öde zu seyn / nach dem man der Götzen mangeln thut.
Antwort.
Die Götzen sind nicht eine zierde / sondern ein schandfleck / in der Christen Tempeln und Kirchen. Sie sind auch ein ergerniß den Türcken / Juden und Heyden. Unnd so viel Götzen noch in unsern Kirchen seyn / so viel zeugen stehen wider uns / daß wir den gebotten Gottes nicht gehorsamen / unnd dem Exempel der frommen Könige im alten Testament nicht nachfolgen: welche / also bald sie in die Regierung getretten / die Götzen abgethan. Da dann denckwirdig / daß der fromme König Hiskias / auch die Ehrne schlange / welche doch anfangs nicht zu dem ende war auffgerichtet / daß man sie anbetten solte / hat lassen abbrechen / dieweil er vermerckt / daß man sich derselbigen zur abgötterey hat wollen mißbrauchen. Wenn man aber je von der Kirchen zierde unnd schmuck reden will / so ist das einer Kirchen gröste zierde: wann Prediger auff der Cantzel stehen / die da ihren Zuhörern den weg deß Lebens auß der Propheten unnd Apostel Schrifften zeigen / die H. Sacrament nach der einsetzung deß Herrn Christi außspenden / und die Christenmenschen zum Gehorsam deß Evangelions ernstlich anhalten: unnd wann die Zuhörer Gottes Wort willig und gern anhören / demselben folgen / unnd den namen Gottes mit bußfertigem Hertzen anruffen. Dieser Schmuck wird gerühmet in dem Tempel und Synagogen / zu Jerusalem. Gott ist in iren pallästen bekant / spricht David im 48. Psal. Und im 76. Psal. Gott ist in Juda bekandt und in Israel ist sein name herrlich. Abermal im 147. Psalm. Er zeiget Jacob sein wort / Israel seine sitten und rechte.
Der achte vermeinte Grund.
Wolt ihr dann kluger seyn als die alten: Vor viel hundert jaren haben unsere vorfahren die götzen an disem ort lieb und wert gehabt.
Antwort.
Ob wir diß als kläüger wollen seyn als die alten / darauff lasse ich antworten den König David im 119. Psalm. do er sagt: Ich bin kluger den die alten: Den ich late deinen befehl. Will man aber nach der götzenbilder alter im Christenthumb fragen: So wird sichs befinden / daß vor zwälff hundert / vor dreyzehenhundert / vor vierzehen hundert / vor fünffzehenhundert / vor sechzehenhundert jahren / kein bild Gottes des Vatters / kein bild des Sohns / kein Bild des heiligen Geistes / kein bild irgend eines verstorbenen Heiligen / inn der Christen betthäusern sey gefunden worden. Ja als vil der götzenbilder / als viel der altare / als viel der Kelche / Meßgewänder / Tauffsteine / und ander vermeinten Kirchenzierd / bey uns gefunden werden / so vil sind zeugnusse verhanden / daß wir von der alten Apostolischen einfalt abgewichen: als da man von keinem götzenbild / von keinem altar / Kelch / Meßgewande / Tauffsteine / unnd dergleichen / gewust hat. Wie solches auß Justino Martyre (Apologia secunda) auß Ireneo / Tertulliano / Origene / Cypriano / und anderen uralten berümbten Vätern / Sonnenklar zu beweisen.
Der neundte vermeinte Grund.
Wann man je die Götzen wil abthun / so soll man sie zuvor auß den hertzen thun / darnach auß den augen.
Antwort.
Das sagen die menschen auf erden. Gott aber im Himmel sagt vil ein anders: Reiß ab / zerstöre / verbrenne / das ist / thu sie auß den augen. Unn das nit ohne ursach. Dann gleich wie man einem diebe nicht zusiehet daß er stehle / unn einen Ehebrecher nit zu sicht das er die ehe breche / mit den vorwenden / man müsse ihnen zuvor den diebstal und ehebruch auß Gottes wort erweisen: Also soll unn kan eine Chrisltiche Obrigkeit nit zusehen / daß man Gott dem Herrn seine ehre stele / und mit den götzen bule. Weil das gebot: Du solt dir kein Bildnuß machen / noch dasselbe anbetten: ja so klar ist / als die gebotte: Du solt nit stelen: Du solt nit ehebrechen.
Der letzte vermeinte Grund.
Die leute ergern sich an der abschaffung der Bilder.
Antwort.
Sie ergern sich auch an des HErrn Christi predigten / Johan. am 6. Solte darumb Christus nit gepredigt haben? Wer den willen Gottes thut / der hat sich diß fals keines ergernusses / das von im herrühre / zu befahren. Wer sich aber an der volnziehung deß Willens Gottes ergert / der versündiget sich an Gott und an seinem nechsten.
Auß diesem allen kann menngiglich verstehen / was für bewegliche Ursachen Ihre Königliche Mayest. gleichsamb gedrungen haben / diesen Tempel von den Götzenbildern und Altaren zu reinigen. Unnd ist Ihre Königliche Mayest. keines weges gesinnet / jemandes in seinem Gewissen zu beschweren. Wie sie auch solches in ihren Erblanden nie gethan haben. Dann sie halten es in diesem Fal mit dem löblichen Kayser Maximiliano dem andern welcher hat pflegen zu sagen: Die Könige beherrschen der Underthanen leiber / aber nicht deroselben Gewissen. Sondern Ihre Königli. Mayest. wöllen (wie billich) ihr eigen Gewissen unbestrickt haben / unnd begeren dem lieben Gott zu dienen / nach dem hellen Erkantniß / mit welchem er Sie erleuchtet / unnd nach dem willen / welchen er Ihr offenbaret hat. Was derselbige wille Gottes sey / habt ihr nunmehr verstanden / Nemblich /
Er wolle nicht abgebildet seyn / wie er dann auch nicht sol / noch kan / abgebildet werden:
Er wolle nicht durch die Bilder und für den Bildern geehret seyn:
Er wolle / daß man alle Götzenbilder und Altar abreisse / unnd von gantzem Hertzen an Ihm hange.
Wer disem allen in der forcht Gottes nachdencket / der wird sich an der abschaffung der Götzenbilder nicht ergern.
Dancken wird er aber Gott dem Herren / daß die offentliche grewel und ergernusse beyseit sind gereumet worden.
Und solte jemand seyn / der noch einigen Scrupel und zweiffel hierin hette / derselbige wolle nur getrost zu uns kommen. Es sol ihm mit aller sanftmut und bescheidenheit geantwortet / und auß dem wort Gottes satter underricht mitgetheilet werden. Denn je das unser einiger fürsatz ist / uns dahin zu bearbeiten / wie wir viel menschen dahin mögen bringen / daß sie den willen Gottes recht erkennen / und nach solcher erkantnis im trewlich und eyfrig dienen. Dazu gebe uns und euch den H. Geist / der Herr / welcher uns ihn zu geben versprochen hat / wann wir ihn drumb anruffen / Christus Jesus / gelobt sampt dem Vatter unnd Heiligen Geist / in ewigkeit. Amen.
Gebet nach der Predigt.
Almächtiger / barmhertziger / getrewer Gott und Vatter / Wir sagen dir lob unnd danck für alle deine Wolthaten / die wir ohn underlas von deiner reichen güte empfangen / daß du uns die gantze zeit unsers Lebens so gnädiglich regieret / behütet unnd bewahret / und biß dahero erhalten hast. Bevorab aber dancken wir dir / daß du uns den lieben tag hast lassen erleben / in welchem dieser Tempel von allem Götzenwerck ist geseubert worden. Wir bitten dich / HErr ewiger Gott / erleuchte die Augen deren / die noch im Finsterniß deß Bapsthumbs sitzen / daß sie doch sehen mögen: wie du nicht wollest / sollest / noch könnest abgemahlet werden: wie du dir nicht wollest durch oder für den Götzen gedienet haben: wie endlich das dein ernster befelch sey / daß man alles Götzenwerck auß den offentlichen Gotteshäusern abthue / zerstöre unnd zerbreche. Uns aber / die wir deinen willen in dem hellen Liecht deines Worts erkennen / verleihe die gnade / daß wir gedencken / es sey nicht genug / daß man den steinern und hölzern Götzen nicht diene / sonder man müsse auch denen Götzen den dienst auffkündigen / welche heisen / Geitz / Hoffart / Unzucht / Trunckenheit / Neyd / Haß / und was der namen mehr seyn: damit du in uns / als heiligen tempeln / lust habest zu wohnen / unnd dich von tag zu tag je länger je mehr in gnad und barmhertzigkeit uns offenbaren mögest.
Laß dir in deinen Schutz befohlen seyn / die Königliche Mayest. in Gros Britannien / die Königliche Mayest. in Böheimb / unnd dero Königliche Gemahlin: welche / weil du abermal mit Leibsfrucht gesegnet hast / sagen wir dir dafür lob und danck / und bitten dich / du wollest sie sampt der Leibsfrucht für allem unfall vätterlich bewahren / zu seiner zeit gnediglich entbinden / und beyde Ihre König. May. mit einem gewünschten anblick erfrewen. Wir befehlen dir auch Ihre Kön. May. Fraw Mutter / Herrn Bruder / Junge Herrschafft und Fräwlein / sampt allen an- unnd zuverwandten / wie auch die beyde Fürstliche Herren Statthalter in der Nieder und Obern Churfürstl. Pfaltz. Segne die löblichen Ständes dieses Königreichs unnd der demselbigen einverleibten Länder. Gib glück und Sieg allen denen / die für dein Wort unnd das Vatterlandt streiten. Insonderheit nimb dich in gnaden an deren / die hin und wider / umb der bekantniß deß Evangelii willen / trangsal leiden: Tröste sie durch den Tröster den Heiligen Geist / und erhalte sie in wahrem Glauben und beständiger Hoffnung / biß an ihr seliges Ende. Endtlich stärcke alle schwache / erfrewe alle trawriche / erquicke alle angefochtene hertzen / unnd sende uns unnd ihnen den zeitlichen unnd ewigen Frieden / durch Jesum Christum deinen Sohn / unsern Herrn. Welcher uns hat befohlen / dich in seinem namen ferner also anzuruffen: Unser Vatter / etc.
ENDE.
Aus dem original abgeschrieben