Luther, Martin - Von dem ehelichen Leben oder Ehestände.

Luther, Martin - Von dem ehelichen Leben oder Ehestände.

Diese Predigt ist von Luther zu Wittenberg 1525 gehalten und von Georg Buchholzer, Probst zu Berlin, 1560 herausgegeben worden.

Sie steht Eisleb. I. 207. Altenb. II. 865. Leipz. XII. 3S2. Walch X. 762. Erlang. XVI. 165.

Der erste Theil.

Lieben Freunde, dieweil ihr jetzt das Evangelium (wie der Herr Jesus Christus, Gottes und der reinen Jungfrauen Marien Sohn, mit seiner lieben Mutter und seinen Jüngern zur Hochzeit zu Cana in Galiläa gegangen ist) gehöret habt, will ich den ehelichen Leuten zu Troste, auch sonderlich denen, die noch wollen ehelich werden, Etwas vom Ehestande sagen, mit tröstlicher Verhoffung, werden wirs im Herzen annehmen und behalten, so soll es ohne große Frucht und Nutzbarkeit unsers Leibes und der Seelen nicht abgehen. Derohalben will ich in dieser Predigt, wo wir anders Zeit haben, die vier Theile handeln. Zum Ersten, will ich sagen von der großen Ehre des Ehestandes. Zum Andern-, was die thun sollen, die ehelich werden wollen, beide Mannes- und Weibespersonen, wie sie ihren Ehestand göttlich ansahen sollen. Zum Dritten, wie die Personen, so nun ehelich geworden sind, in ihrem Ehestande christlich leben sollen. Zum Vierten, ob sich Mann und Weib auch von einander wiederum scheiden mögen. Das sollen sein die vier Theile, die wir heute (so ferne als Gott Gnade geben wird) hören wollen.

Nun wollen wir den ersten Theil hören, als, von den Ehren des Ehestandes, den man billig einen heiligen Orden und Stand heißet, den Gott mit achterlei Ehre geehret hat, wie die heilige Schrift uns sagt: Die erste Ehre ist die, daß der Ehestand von keinem Engel oder Menschen gestiftet oder verordnet; sondern ist ein geschaffenes Werk Gottes, Mannes und Weibes. Wie denn im ersten Buch Mosis Cap. 1, 27. geschrieben stehet: Und Gott schuf sie ein Männlein und Fräulein, und segnete sie, und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch.

Nun stehet das Hebräische Wörtlein da im Plurali, welches heißet, Elohim, die Götter, welches bedeutet und anzeiget, daß mehr denn eine Person in der Gottheit da sind. Wie denn auch zuvor da im Text stehet v. 26.: Lasset uns Menschen machen. Das nicht von den Engeln kann gesagt werden, wie die verdammten Juden lügen. Denn die Engel keine Menschen geschaffen haben; sondern dieses von der ganzen Heiligen Dreifaltigkeit, als Gott Vater, Sohn und Heiligem Geiste gesaget ist. Daß also der Ehestand der ganzen Heiligen Dreifaltigkeit geschaffenes Werk, Ordnung und Gestifte ist. Wie denn auch Moses im dritten Capitel hernach schreibet, daß eben der Elohim, die Götter (und nicht Eloha im Singulari, der Gott, eine Person alleine), sondern viel Personen in der Gottheit, das Weib Eva geschaffen haben aus Adams Rippen einer im Schlaf. Da stehet: Et adduxit Elohim ad Adam, und die Götter, nach dem Hebräischen; auf Deutsch aber, Gott brachte Evam, das Weib, zu Adam; daß die ganze Heilige Dreifaltigkeit Evam, die Braut, führen und leiten, und Brautführer und Leiter sind; ja über das noch der Sohn Gottes, Jesus Christus, als der rechte oberste Hohepriester, Adam, den Bräutigam, und Eva, die Braut, vertrauet und segnet. Denn die Worte, die Adam geredet hat, wie Moses am 2. Capitel v. 24. schreibet, die spricht Christus Matth. 19, 5. und Mare. 10, 7., daß es Gott gesagt und geredet habe. Das ist gewiß Jesus Christus, der rechter Gott ist, gewesen, durch welchen Gott der Vater geredet hat.

Nun bedenket, lieben Freunde und Kinder, ob das nicht eine große Ehre des Ehestandes ist, daß der von Gott herkommt, als der ganzen Heiligen Dreifaltigkeit Werk, die den gestiftet haben, die Braut geführt, und Gottes Sohn, Jesus Christus, Adam und Evam, als Bräutigam und Braut, vertrauet, und sie gesegnet und gebenedeiet hat.

Wenn nun ein Kaiser, als eine hohe Person, Etwas gestiftet und verordnet; ach, wie pranget man da, wie rühmet man es, als ein hohes, altes kaiserliches Gestifte. Nun was ist der Kaiser? Ein sterblicher Mensch, gegen Gott zu achten, nicht anders denn ein Pfund Blei gegen einem großen güldenen Berg zu rechnen. Hier sollte man nun prangen und rühmen in unsern Herzen über diesem alten Gestifte der ganzen Heiligen Dreifaltigkeit, und Gott danken, daß wir in dem möchten göttlich befunden werden. O wenn einen solchen Ruhm die Mönche und Nonnen hätten, daß der Orden oder Stand Gottes Ordnung oder Gestifte wäre; wie sollten sie prangen und prahlen? Ja, die Welt könnte nicht bleiben vor ihrem Rühmen: wie wir schon erfahren haben, wie sie trotzen und pochen auf Franciscum, Dominicum, Benedictum, die nur Menschen gewesen, und ihre Orden gestiftet und ausgesetzt haben. Aber daß der Ehestand Gottes Gestifte und Ordnung sei, das achten wir geringe. O Blindheit über Blindheit!

Die andere Ehre des Ehestandes ist, daß er nicht zu Athen in Griechenland, auch nicht zu Babylonien, noch zu Rom, oder zu Compostel zu St. Jacob eingesetzet ist; sondern im heiligen Paradies, im Garten Eden, den Gott selber gepflanzet hat, und darinne den Baum des Lebens gesetzet. Wenn dem Menschen was gefehlet, so hätte er von dem Baume gessen, so wäre es besser mit ihm worden.

Wie hoch hält man ein Gestifte, wenn es zu Compostel in Hispanien, oder zu Rom gestiftet ist-, das doch eines armen elenden Menschen Gestifte ist? Viel heiliger und höher ist der Ehestand zu halten, welcher im heiligen Paradies eingesetzt und gestiftet ist; das Gott, als Adam und Eva herausgestoßen worden, durch den Engel oder Cherubim mit einem glänzenden oder feurigen Schwert so bewalden lassen, daß hinfort niemand hinein kommen müßte, 1 Mos. 3, 24.

Die dritte Ehre ist die, daß in dem Ehestande gelebet haben die Patriarchen, Priester und Propheten, als Adam, Enoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Aaron, Eleasar, Jesaias, Hoseas, Zacharias, Ezechiel, Daniel ausgenommen (wie ich glaube), Elias und Elisäus, die haben nicht Weiber gehabt. Desgleichen Jeremias, dem es sonderlich verboten ward, ein Weib zu nehmen, wie Jerem. 16, 1. 2. geschrieben ist; die andern sind alle ehelich gewesen.

Nun ist abermals das eine große Ehre den ehelichen Leuten, daß sie sagen können: Gott Lob und Dank, ich bin und lebe ja in dem Stande, der nicht neu ist, wie der Mönche und Nonnen Stand, welcher vor tausend Jahren nicht gewesen; aber mein Stand ist gewesen vor sechsthalb tausend Jahren, darinne die Erzväter, Priester und Propheten gelebt haben. Hats Gott in den heiligen Leuten so wohl gefallen, so wirds ohne allen Zweifel Gott auch wohl gefallen, wenn ich mit meinem lieben Weibe oder Manne in diesem Stande lebe.

Die vierte Ehre ist, daß auch Gott auf diesen Ehestand ein ernstlich Verbot geleget hat, nicht anders; wie Einer, der einen schönen Würz- oder Rosengarten hat, den er liebet, und nicht will, daß jemand darein steigen, Etwas abbrechen, oder Schaden darinne thun soll, der macht einen Zaun darum. Also thut Gott auch hier mit dem sechsten Gebot: Du sollst nicht ehebrechen. Nachdem der Ehestand sein allerliebster Würz- oder Rosengarten ist, da die allerschönsten Röslein und Nägelein innen wachsen (das sind die lieben Menschenkinder, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind), daraus kommen und geboren werden, dadurch das menschliche Geschlecht erhalten wird; so gebeut Gott, daß man den Ehestand in aller Gottesfurcht, Zucht und Ehren halten, und nicht brechen soll.

Denn wer den brechen wird, den will Gott an Leib und Seel greulich strafen, und aus seinem Reiche stoßen, 1 Cor. 6, 10. Wie denn auch anzeiget das Untergehen der ganzen Welt, mit der Sündfluth, bis auf acht Personen, 1 Mos. 7, 22. 23. Item, das Verderben mit Schwefel und Feuer der Städte Sodoma und Gomorra, Cap. 19, 24. 25. Darnach, wie Gott den Ehebruch an seinem liebsten Diener, dem Könige David, gestrafet hat, 2 Sam. 12,10. 11. 12. Ueber das, so strafte Gott die Gibeoniter, die des Leviten Weib mit Hurerei schmäheten und schändeten. Und da die Benjamiten solch Unrecht und Sünde nicht strafen, sondern auch vertheidigen wollten, wurden fünf und zwanzig tausend Mann in Benjamin, die alle das Schwert führeten, erschlagen und getödtet, wie Nicht. 19, 25. 29. und Cap. 20, 46. geschrieben. Das sollte ja den Ehebrechern und Hurern, und Regenten, die da stille schweigen und durch die Finger sehen, einen Schrecken im Herzen machen, wo sie anders Menschen wären, die solche erschreckliche Exempel Gottes Zorns betrachteten.

Die fünfte Ehre des Ehestandes ist die, daß Gott im Alten Testamente geboten, wie im 5. B. Mosis am 24. v. 5. geschrieben: Wenn jemand neulich ein Weib genommen hätte, der sollte nicht in die Heerfahrt oder Krieg ziehen, und man soll ihm Nichts auflegen, er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, daß er fröhlich sei mit seinem Weibe, das er genommen hat. Das ist wahrlich ein Großes, daß Gott die jungen Eheleute des Krieges und aller gemeinen Beschwerung entnimmt und befreiet ein Jahr lang, damit der Mann mit seinem Weibe fröhlich sei. Und hier hören wir, daß Gott auch Lust und Gefallen daran hat, wenn junge Eheleute zusammen fröhlich sind.

Ist das nicht eine große Ehre und Trost den Eheleuten? Ja, wenn geschrieben stünde, wie Gott die Mönche und Nonnen des ersten Jahres, als sie ins Kloster kommen wären, aller Beschwerung des gemeinen Nutzes befreiet hätte, sollten nur im Kloster bleiben und singen; behüte Gott, wie ein Rühmen und Schreien sollte daraus worden sein in aller Welt? aber nun es von ehelichen Leuten geschrieben stehet, so ists stille. Also gehet es allezeit; was Gottes Werk ist, das schweiget man: was aber Menschen ist, das rühmet man aufs höchste.

Die sechste Ehre ist die, daß auch unser Herr Jesus Christus Gottes Sohn nicht von einer schlechten freien Jungfrauen geboren ist, sondern von Marien, die doch, wie St. Matthäus Cap. 1, 18. und Luc. 1, 27. schreiben, mit Joseph, ihrem Manne, vertrauet war, als sein rechtes Eheweib, wie der Engel sagt Matth. 1, 18. Also heißt auch das Gesetz Mosis die verlobte und vertraute Braut, die noch der Bräutigam nicht erkannt (wie Maria von Joseph nicht erkennet war), Eheweiber, wie im 5 Mos. 22, 23 ff. zu lesen. Also ist unser Herr Christus nach dem Gesetz von Maria, seiner Mutter, als sie Joseph, ihrem Manne, vertrauet war, im Ehestande geboren worden, und hat den mit seiner Geburt geehret.

Die siebente Ehre ist die, daß unser Herr JEsus Christus, als er dreißig Jahr alt ist, getauft wird, und in sein Amt treten will, gehet er vormals zur Hochzeit oder Köste zu Cana in Galiläa, auf dem Dorfe bei den Bauersleuten, und ehret feines Vaters, und sein, darzu des Heiligen Geistes, als der Heiligen Dreifaltigkeit Geschöpfe, Ordnung und Gestifte, den Ehestand. Nimmt darzu die Mutter Maria mit sich, und seine Jünger; die Mutter ist Schaffnerin; die Jünger dienen. Ist es nicht eine große Ehre, ja viel größer, denn daß Kaiser, Könige und Fürsten wären da gewesen?

O wenn Mönche und Nonnen nur einen solchen Ruhm oder Ehre möchten haben, daß Christus wäre dabei gewesen, als Einer ein Mönch oder Nonne worden wäre; behüte Gott, wie hätte das auf allen Ecken, Predigtstühlen, müssen ausgeschrieen werden? Ja, darzu in allen Büchern mit rother Presilge und güldenen Buchstaben geschrieben, und in allen Kirchen gemalet worden sein? Aber nun es geschrieben stehet, wie Christus, Gottes Sohn, mit seiner Mutter und Jüngern zur Hochzeit gegangen sei, hält man es für ein schlecht Ding oder Werk.

Die achte Ehre ist, daß es unser Herr Jesus Christus nicht allein lasset dabei bleiben, daß er zur Hochzeit gehet (die nur drei Tische Volks gehabt, wie das Wort Architriclinus1) mitbringet), sondern beweiset am ersten da, wie Johannes saget, seine Herrlichkeit, daß er rechter, allmächtiger, ewiger Gott und Gottes Sohn sei, und macht das weiße, klare, helle Wasser, das die Diener in sechs steinerne Wasserkrüge geschöpft hatten, zu rothem Wein. Wie die Kirche im Hymno, in die Trium Regum2) singet:

Aquae rubescunt hydriae3) und in dem heiligen gelobten Lande gemeiniglich eitel rother Wein, wie Blut roth, wächset; darum auch die heilige Schrift den rothen Wein Blut heißet, 1 Mos. 49, V. 12. Und über das, so gibt Christus nicht ein schlechtes, geringes Geschenk; sondern ein ehrliches. Denn wie Johannes schreibet, so sind in einen steinernen Krug gegangen zwei Maß; das sind zwo Metreten. Nun hält eine Metreta fast in die dreißig Quartier oder Maß. Wenn nun je ein Krug zwo Metreten gehalten, so machens sechzig Quartier: welches , bald ein Eimer Wein ist, daß ein Krug fast einen Eimer Wein groß gewesen ist. Das sind nun schier sechs Eimer Weins, die Christus zur Hochzeit oder Koste geschenkt hatte. Wird dazu nicht schlechter Wein gewesen sein, sondern der beste: wie denn ans den Worten des Speisemeisters zu verstehen, da er spricht zum Bräutigam: Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken worden sind, alsdenn den geringen: du aber hast den guten Wein bisher behalten.

Das ist wahrlich den Eheleuten gar eine große Ehre und Trost, daß sie hören, wie auch Christus, Gottes Sohn, für sie sorget, will dennoch bei ihnen zur Hochzeit, das ist, im Ehestande sein, sie trösten, und nicht verhungern, noch verdursten oder zu Schanden werden lassen; sondern will ihnen so viel verschaffen, daß sie sollen satt werden: und so sie sollten Noth leiden, will er ihnen aus Wasser Wein machen, das ist, aus ihren Trübsalen Freude und Lust schaffen, und sie in keinem Wege verlassen; wie der 34. Ps. v. 11. sagt: Die Reichen müssen darben und hungern; aber die den Herrn fürchten, werden keinen Mangel haben an irgend einem Gut. Item im 37. Ps. v. 25.: Ich bin jung gewesen und alt worden, habe noch nie gesehen, daß der Gerechte wäre verlassen, oder daß seine Kinder wären nach Brod gangen.

Es haben auch etliche Väter der Kirchen, als Bonaventura, es dafür gehalten, daß Johannes der Evangelist der Bräutigam, und Maria Magdalena die Braut gewesen in der Hochzeit zu Cana, wie der Sequenz von St. Johanne lautet. Aber ich halte es nicht; sondern glaube vielmehr, wie der alte griechische Lehrer Nicephorus auch schreibet, Libro 8, Cap. 30., der vor vier hundert Jahren zur Zeit des griechischen Kaisers Emanuelis zu Constantinopel gelebet, daß es gewesen ist Simon von Cana, des Herrn Jesu Christi Mutter Schwester, Mariä Jacobi, Sohn.

Und ist wohl zu denken und zu glauben, daß Bräutigam und Braut müssen der heiligen Mutter Maria nahe zugehöret haben, und ihre nahe Freunde gewesen sein, weil sie selbst da ist, und hilft regieren, und sorget, was man zur Hochzeit trinken soll, dieweil da Wein gebrach. Denn die liebe Mutter Maria sich nicht so leichtfertig in fremde oder weite Freundschaft, Hochzeit oder Köste mengen würde, da wohl andere nahe Freundschaft gewesen wäre. Darum sie sich auch als arme elende Bauersleutlein, und die nächsten Freundlein, zu Christo gethan und gehalten haben, nach menschlicher Weise, wie arme einfältige Freunde pflegen zu thun, Matth. 13, 55. Und wiederum Matth, 11, 19. Joh. 6, 42. stellet sich der Herr Christus wie ein andrer Mensch, Phil. 2, 7., und hält sich auch freundlich und brüderlich zu ihnen, und leuchtet hier kein Glanz der göttlichen Majestät, sondern die äußerste knechtische Gestalt. Pfui dich, du arme menschliche Klugheit oder Vernunft, daß du solches nicht bedenkest noch betrachtest. Das sind nun die acht Stücke, wie ihr gehöret habt, lieben Freunde, damit der Ehestand geehret ist. Wollen nun zum andern Theil greifen, wie man den Ehestand göttlich ansahen soll.

Der andere Theil.

Wenn man den Ehestand göttlich und christlich ansahen will, so gehören drei Stücke dazu. Das erste, daß man den im Glauben ansahe. Das andere, daß man Gott um ein fromm Ehegemahl bitte und anrufe. Das dritte, daß man darnach freie mit Vorwissen und Willen der Eltern.

Zum Ersten, im Glauben anfangen heißt, daß man erst ansehen soll Gottes Wort, wie 1 Mos. 1, 27. 28. geschrieben: Und Gott schuf ein Männlein und Fräulein; darnach segnete er sie und sprach: Wachset und mehret euch. Item Cap. 2, v. 18,: Es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sei; ich will ihm eine Gehülfin machen, die sich zu ihm halte. Das ist das gewisse Gottes Wort, das nicht lüget, darauf man soll ehelich werden, und gewiß glauben, daß der Ehestand Gott selbst gefället, mit allem seinem Wesen, Werken, Leiden, und was drinnen ist; daß ein Mensch im Herzen also sage: Siehe, lieber Gott, da höre ich, daß der Ehestand dein geschaffen Werk ist, und dir wohlgefället; derhalben will ich mich auf dein Wort darein begeben, es gehe mir darinnen wie du willst, so soll es mir alles gefallen und behagen.

Wer auf solch Wort Gottes ehelich wird, und erkennet, daß der Ehestand Gottes Geschöpf und Werk ist, und daß er Gott wohlgefalle, der findet im Ehestande Lust und Freude, obgleich ein Anderer, der Gottes Wort nicht erkennet noch anflehet, eitel Unlust und Jammer darinnen findet. Und hier wird das Wort wahr, Sprüchw. 18, 22.: Wer eine Ehefrau findet, der findet was Gutes, und schöpfet Segen oder Wohlgefallen vom Herrn. Da heißt nun ein Weib finden, wenn ein Herz gewiß ist in Gottes Wort, daß sein Stand, Wesen und Werk Gott gefället und behaget, Ps. 128, 1 ff.

Darum haben Viele Weiber, aber Wenige finden Weiber. Warum? Sie sind blind, können nicht merken, daß es Gottes Werk ist, und ihm wohlgefalle, daß sie mit einem Weibe leben und thun. Wenn sie das fänden, so würde ihnen kein Weib so häßlich, so böse, so unartig, so arm, so krank sein, daran sie nicht Lust des Herzens fänden; darum, daß sie immerdar Gott fein Werk und Geschöpf und Willen könnten aufrücken. Und weil sie sehen, daß es ihres lieben Gottes Wohlgefallen ist, könnten sie Friede in Leid, und Luft mitten in der Unlust, Freude mitten in Trübsal, wie die Märtyrer im Leiden haben.

Es fehlet uns mir, daß wir nach unserm Fühlen Gottes Werk richten, und sehen nicht auf seinen Willen, sondern auf unser Gesuch. Darum wir nicht sein Werk erkennen, und müssen uns das böse machen, das gut ist, und Unlust sahen, da Lust ist. Nichts ist so böse, auch der Tod selbst, das nicht süß und erträglich werde, wenn ich nur weiß und gewiß bin, daß es Gott wohlgefället. Alsobald folget denn, das Salomon spricht: Er wird Segen oder ein Wohlgefallen von Gott erschöpfen. Das heißet nun im Glauben anfangen, daß man auf Gottes Wort stehet, und gewiß ist, daß dieser Stand Gott wohlgefället, und sich derhalben weder Frost noch Hitze, weder Mühe oder Arbeit verdrießen lasset.

Das andere Stück ist: Daß man nun Gott mit Ernst um ein fromm Ehegemahl bitte und anrufe. Denn so saget Salomon in seinen Sprüchen Cap. 19, 14.: Haus und Güter erben die Eltern; aber ein vernünftig Weib kömmt vom Herrn. Und Christus spricht Matth. 19, 6.: Was Gott zusammen füget, das soll kein Mensch scheiden. Da hören wir klärlich, daß ein fromm Ehegemahl von Gott kömmt, und ist eine Gottes Gabe; gleichwie Adam, unser erster Vater, selber kein Ehegemahl fand, sondern Eva ward ihm alleine von Gott gegeben. Dieweil denn nun ein Ehegemahl Gottes Gabe ist, so sollst du am ersten, ehe denn du was anfangest, Gott bitten, Jac. 1, 5. 6., daß er dir wollte ein fromm Weib oder einen frommen Mann bescheren und geben. Wiewohl dirs Gott ohne dein Bitten könnte geben; er will es aber nicht thun: sondern will, daß du ihm die Ehre vormals thun sollst, erkennen, daß es seine Gabe ist, ihn herzlich darum bitten und anrufen, und sagen in deinem Herzen: Ach lieber Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, beschere und gib mir, armen Kinde, einen frommen Mann, oder ein frommes Weib, mit dem ich göttlich durch die Gnade des heiligen Geistes im Ehestande leben mag.

Aber Etliche sind so klug, daß sie wohl dürfen sagen: Ei, behüte mich Gott, sollte ich um einen Mann oder Weib bitten, das wäre ja eine Schande? Die Andern, wenn mans lehret auf dem Predigtstuhl, lachen und treiben ihren Spott daraus. Aber lieber Sohn und Tochter, darfst es für keine Schande achten, um ein fromm Ehegemahl zu bitten. Denn, haltest du es doch für keine Schande, Gott zu bitten, daß er dir eine gesunde Hand oder Bein wollte geben. Nun ist ein fromm Ehegemahl gleich so nöthig, als eine gesunde Hand oder Bein. Denn, geräth dir ein Mann oder Weib nicht wohl, so hast du wenig guter Tage oder Stunden, möchtest lieber lahm an einer Hand oder Bein dafür sein. Darfst es auch für keine Lächerei oder Spötterei achten oder halten; sondern, soll es wohl gerathen, so muß es mit Gott angefangen werden. Derowegen schäme dich nicht, Gott anzurufen. Hebest du es aber an von dir selbst, ohne Bitten, geräth es übel, darfst du Gott die Schuld nicht geben; wie Adam und Eva nach dem Fall im Paradies thaten, sondern gib dir die Schuld: auch lache und spotte deiner selbst, warum hast du Gott um ein fromm, oder gut Ehegemahl nicht gebeten?

Derohalben sollten auch die Eltern, ehe denn sie ihre Kinder vergeben, selbst in die Kirche gehen, und in ihren Herzen also beten und sagen: O allmächtiger Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, der du mir den Sohn oder die Tochter gegeben hast, ich bitte dich, beschere und gib ihnen ein fromm, gut und christliches Ehegemahl, und hilf ihnen durch deinen heiligen Geist, daß sie göttlich in dem Ehestande mögen leben; denn es liegt an dir alleine, sonst an niemanden.

Also hat der liebe Abraham gebeten, wie wir lesen 1 Mos. 24, 2 ff., da er dem Knechte seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand, befahl, seinem Sohne Isaak aus Mesopotamia aus der Stadt Nahor ein Weib zu holen. Da antwortete der Knecht: Wie, wenn mir das Weib nicht folgen wollte in dies Land, daraus du gezogen bist? Abraham sprach zu ihm: Da hüte dich für; Der Herr, der Gott des Himmels, der mich aus meines Vaters Hause genommen hat, und mir geschworen hat, dies Land meinem Samen zu geben, der wird seinen Engel vor dir hersenden, daß du meinem Sohne daselbst ein Weib nehmest, Tob. 5, 5 ff. Als sollte er sagen: Will Gott meinem Sohne das Land geben, so wird er meinem Sohne je auch ein Weib geben; denn ich habe ihn darum angerufen und gebeten. Darum will ichs ihm auch befehlen zu geben. So trotzet und pochet er auf Gottes Zusagung und Gebet. Wills aber Gott nicht schaffen, so komme wieder, spricht er: Er wirds wohl finden und wissen, woher es kommen soll. Ja, spricht noch dazu: Er wird seinen Engel vor dir hin schicken. So feste tröstet er sich seines Gottes und seiner Zusagung. Also gings auch hinaus, und mußte Abrahams Sohn, Isaak, gar ein fromm, gottesfürchtig Kind, die liebe Rebecca, zum Eheweibe bekommen. Thun wir auch so mit unsern Kindern, wie Abraham, so wirds auch so wohl hinaus gehen, wie mit ihnen geschehen ist, das werden wir befinden. Wo nicht, so mögen wir uns hüten und vorsehen, daß es übel gerathe, und denn Heulen und Weheklagen daraus erfolge. Das ist das andere Stück, daß man Gott um gottesfürchtiges Gemahl bitten und anrufen soll.

Das dritte Stück ist, daß man freie mit Vorwissen und Willen der Eltern, und sich nicht heimlich im Winkel allein verlobe. Denn da stehet das vierte Gebot Gottes: Du sollst Vater und Mutter ehren, 2 Mos. 20, 12. Denn dieweil die Kinder von den Eltern nicht vergeben werden, so sind sie unter der Gewalt der Eltern; als, Vater und Mutter? die sollen ihrer Kinder mächtig sein. Denn es ist kein größerer Gehorsam auf Erden, denn Vater- und Muttergehorsam; auch seine größere Gewalt.

Darum soll sich eine Tochter oder Sohn nicht verloben heimlich im Winkel, ohne Wissen und Willen der Eltern: denn es ist eine große Sünde wider das vierte Gebot Gottes, welches gebeut, den Eltern gehorsam zu sein. Denn die Kinder, die sich heimlich verloben und verheirathen, die thun nicht allein unrecht, sondern auch thörlich; dieweil es so gefährlich, langweilig und mühselig Ding um den ehelichen Stand ist, wenn er nicht wohl geräth. Denn da müssen sie ihr Lebetag geplaget sein und Unglück haben, daraus ihnen niemand helfen kann, denn der Tod. Und ist zu besorgen, wenn man Vater und Mutter verachtet und ohne ihr Wissen und Willen heirathet, und also den ehelichen Stand mit Sünden anfängt, es werde Gott weder Glück noch Heil dazu geben. Wenn aber die Kinder Gottes Gebot hielten, Vater und Mutter folgeten, so würde sie Gott lieb haben, und seinen Segen und alles Gutes zum ehelichen Stande geben. Es gibets auch die Erfahrung, daß es denen Kindern selten im Ehestande wohl gehet, haben gemeiniglich Hader und Zwietracht miteinander, und eitel Unglück, die sich heimlich verloben ohne Wissen der Eltern. Denn es ist wider Gott und sein Gebot angefangen; darum kann es nicht glücklich hinausgehen.

Derohalben wäre es auch das Beste, daß die Eltern ihre Kinder gewöhneten, daß sie sich nicht schämeten, von ihnen zu bitten ein ehelich Gemahl. Es sollen sich auch die Eltern merken lassen, daß sie die Kinder berathen wollten, auf daß sie desto baß in Hoffnung sich enthalten und beharren. Also möchte ein Kind wohl zum Vater und Mutter sagen: Lieber Vater und Mutter, wenn es euer Wille wäre, so gedächte ich mich zu verehelichen, und die Person zu nehmen; doch will ichs in euren Willen stellen: was ihr thun wollt, das soll mir gefallen.

Aber das hält man für eine große Schande, ein Ehegemahl von den Eltern bitten: aber doch schämet man sich nicht, von den Eltern zu bitten einen Rock, Mantel, Haus oder Anders mehr. So schäme dich auch nicht zu bitten ein Ehegemahl von deinen Eltern, das viel größer und nöthiger dir ist, denn ein Rock, Mantel oder Hans. Und wenn dir solche Dinge nicht gefallen, magst du die verkaufen oder vertauschen: aber ein Ehegemahl, es gerathe wohl oder übel, so mußt du es behalten. Denn es heißt: Hast du mich genommen, so mußt du mich behalten, es sei dir lieb oder leid. Also sagt die heilige Schrift Richt. 14, 1. 2., daß Samson kam in eine Stadt der Philister, in welcher er sahe eine schöne Jungfrau, die ihm gefiel. Da ging er wiederum heim, und sagte zu seinem Vater und Mutter: Ich habe eine Jungfrau gesehen, die habe ich lieb, Lieber, gebt mir dieselbige zu einem Weibe. Das ist recht gethan.

Wiederum, sollen die Eltern also geschickt sein, ob ihnen wohl die Kinder sollen und müssen folgen, daß sie die dennoch mit Gewalt, wider ihren Willen, nicht nöthigen oder zwingen sollen. Denn man spricht: Gezwungene Dienste gefallen Gott nicht. Denn es hat doch noch Mühe und Arbeit genug, daß die Ehe wohl gerathe, wenn gleich die Kinder mit Lust und Liebe zusammen kommen. Darum ist zu besorgen, wenn eine Ehe nicht aus Lust und Liebe geschiehst, mit Willen der Kinder, daß sie schwerlich wohl gerathe, und selten was Gutes daraus wird. Derowegen sollen die Eltern die Kinder mit ihrem Willen berathen, wie Abraham gethan 1 Mos. 24, 1 ff. Denn es ist Isaaks Wille gewesen, daß es der Vater Abraham gemacht, wie er wollte. Item v. 51., da Abrahams Knecht kommet, und um die Braut wirbet, sagen sie: Da ist Rebecca, nimm sie hin. Da waren sie schon zusammen gegeben. Noch fähret der Bruder zu, und läßt sie fragen, obs auch ihr Wort oder Wille sei, daß sie Isaak zum Manne haben soll. Da spricht Rebecca: Ja, v. 58.

Das ist das dritte Stück, wenn die Kinder oder junge Leute ihre Ehe anfangen, daß sie sich nicht heimlich, ohne Vorwissen ihrer Eltern, verloben; sondern was sie thun, sollen sie mit Willen Vaters und Mutter thun; und wo die nicht sind, mit Willen der Brüder, der Freundschaft oder Vormunde. Wenn nun diese drei Stücke, wie gehöret, geschehen sind, alsdenn schicke aus in Gottes Namen, und laß freien. Und was du darnach für eine Person bekommest, arm oder reich, greulich oder schön, krank oder gesund, die hat dir Gott nachgehalten und bescheret, geschenket und gegeben. Darum bis Gott dankbar, und denke, daß du nun göttlich, wie wir hernach hören wollen, in dem Stande mit deinem Ehegemahl lebest. Das ist nun das andere Theil, wie man den Ehestand göttlich und christlich mit Gott anfangen soll, damit er wohl gerathe. Wollen nun hören das dritte Theil, wie man im Ehestande leben soll.

Der dritte Theil.

Nun wollen wir, lieben Freunde, sagen, wie ein Mann und Weib, die nun ehelich worden sind, im Ehestande göttlich leben sollen. Zum Ersten, was der Mann schuldig sei zu thun. Darnach, was das Weib thun soll.

Die Welt, wenn sie vom Ehestande höret, saget sie: Ja, es wäre wohl gut, ehelich werden; aber womit nähret man ein Weib, denn es ist ein essend Pfand? Dieselben sollen hier hören, womit sie ihre Weiber ernähren sollen. Als, daß der Mann nicht darf denken, daß er derhalben ein Weib genommen, daß er nun ledig spazieren und junkherrngehen wolle; oder daß ihn das Weib, als einen Junkherrn, ernähren solle: Nein, sondern daß der Mann das Weib nicht anders, wie ein Vater sein Kind, ernähren solle. Ja, sprichst du, womit? Das sollst du jetzt hören. Denn so spricht Gott zu Adam, da er der Stimme des Weibes gefolget hatte: Jm Schweiß deines Angesichtes sollst du dein Brod essen, bis daß du wieder zur Erden werdest, davon du genommen bist: denn du bist Erde, und sollst zur Erden werden, 1 Mos. 3, 10.

Da hörest du, womit du ein Weib ernähren sollst, als, daß du sollst in deine Hand speien, und es dir sauer lassen werden, und arbeiten, daß dir der Schweiß über die Nase läuft; das gehöret darzu, lieber Geselle. Nun heißet im Schweiß des Angesichts das Brod essen, nicht allein arbeiten mit den Händen, wie ein Ackermann oder Bauer thut, sondern es heißet, daß ein jeglicher seinem Berufe fleißig nachlebe. Ist einer ein Ackermann oder Handwerker, Schneider oder Schuster, daß er deß getreulich warte, nicht gehe zum Biere, lasse es alles liegen, schlage sich auf den Abend mit der Frauen, wenn er nicht mehr Geld zu verschlemmen hat, und verkaufe dem armen Weibe alle ihre Kleider, und was sie hat. Nein, so soll es nicht heißen, sondern im Schweiße deines Angesichts, das ist, in getreuer, fleißiger Arbeit sollst du dein Weib ernähren; wie der 128. Psalm v. 1. Z. sagt: Wohl dem, der den Herrn fürchtet, und auf seinen Wegen gehet, du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut.

Da stehets klärlich, willst du ein gottesfürchtiger Ehemann sein, und auf Gottes Wegen wandeln, so nähre dich mit deiner Hände Arbeit, 2 Thess. 3, 12. Eph. 4,28. Sprichw. 10, 4. Thust du das, so soll Gottes Segen dazu kommen, wie hier stehet: Wohl dir, du hast es gut. Das ist, erstmals, will er dein gnädiger Gott und Vater durch Christum, seinen lieben Sohn, sein. Darnach will er deine Arbeit so segnen, daß du dadurch dein Weib und ganzes Hausgeräth sollst ernähren, und wie der 34. Psalm v. 11. sagt, wenn gleich die Reichen, die auf ihr Reichthum, so sie zusammenbringen, pochen und trotzen, müssen darben und hungern (denn es zerrinnet ihnen Alles unter den Händen), so sollen aber, die den Herrn fürchten, und sich mit Gott und Ehre, ohne Betrug des Nächsten, in ihrem Beruf, mit ihrer Handarbeit nähren, keinen Mangel haben an irgend einem Gut. Das ist, Gott will ihnen ihre Arbeit so segnen, daß, wenn sie in die Winkel ihrer Häuser sehen, noch keinen sollen ledig finden. Ob sie wohl beide als Mann und Weib in Armuth zusammen kommen sind; noch will ihnen Gott der Vater, den sie fürchten und lieben, Essen und Trinken, Kleider und Nahrung (ob es wohl kümmerlich zugehet) bescheren und geben. Derhalben sollen wir das Wörtlein wohl merken, und an unsere Kammer und Stube schreiben, und unsere Kinder lehren, daß der heilige Geist im 128. Psalm v. 2. saget: Wohl dir, du hast es gut.

Wiederum, hören wir, daß der Mann, der Gott nicht fürchtet, auch nicht auf seinen Wegen gehet, sondern in des Teufels Wege wandelt, der nicht arbeitet, nur spazieren gehen will, der soll es nicht gut haben und unselig sein, das ist, einen ungnädigen Gott haben, dem will er das Seine auch nicht segnen; sondern ist des Teufels Märtyrer und Diener: der hilft ihnen auch zuletzt, wenn sie Nichts mehr haben, daß sie lassen die Hände an andrer Leute Arbeit kleben, werden darnach an den lichten Galgen gehangen. So lohnet ihnen denn ihr Gott, der Teufel, dem sie gedienet haben. Nein, so soll es den gottesfürchtigen Männern nicht gehen; wenn sie arbeiten, so soll ihre Arbeit gesegnet werden, daß sie sollen haben, was ihnen noth ist. Obs ihnen gleich sauer wird, das achten sie nicht. Denn sie wissen, daß es so, und nicht anders gehen muß; da stehet Gottes Wort: Jm Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brod essen, 1 Mos. 3, 19.

Also arbeitet auch ein Prädicant im Schweiß seines Angesichts; welches gewiß die größte Arbeit ist, mit dem Kopf arbeiten, wenn er treulich studiret, damit er mit Predigten, Sacrament reichen, sein Amt ausrichten kann. Desgleichen ein Fürst, Edelmann, Bürgermeister, so sie fleißig ihr Amt ausrichten mit Regieren, so heißets alles im Schweiß das Brod essen. Wohl ihnen, so soll bei ihnen Gottes Segen sein, sie sollen es gut haben, gehorsame Länder und Leute haben, davon sie ihren Stand enthalten sollen. Das ist nun das erste Stück, daß der Mann fleißig soll arbeiten, damit er sein Weib und Kinder ernähre: denn von Arbeit stirbet kein Mensch: aber von ledig und müßig gehen kommen die Leute um Leib und Leben; denn der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen, Hiob 5, 7.

Zum Andern, soll der Mann lieben sein Weib, als seinen eigenen Leib, wie St. Paulus zun Ephes. 5, 25.28. spricht: Ihr Männer, liebet eure Weiber als eure eigene Leiber; wer sein Weib liebet, der liebet sich selbst. Da höret ihr, wie fein der Apostel lehret, wie sich der Mann gegen seinem Weibe halten soll, als, daß er sie nicht soll achten, als wäre sie ein Fußtuch; wie sie denn auch nicht aus einem Fuße geschaffen ist, sondern aus des Mannes Rippe mitten im Leibe, daß sie der Mann nicht soll anders halten, als sei sie sein eigen Leib oder Fleisch: und wie zärtlich und freundlich er mit seinem Leibe umgehet und handelt (ist er schwarz, so verwirft oder verstößt er den nicht derhalben; ist er krank, so pfleget und wartet er sein, und ob er es nicht allezeit gleich macht, so hält er ihm alles zu gut), also soll es der Mann mit seinem Weibe auch machen.

Und obgleich ein ander Weib schöner, besser, beredter, klüger, weiser und gesünder ist, denn dein Weib; so sollst du doch die nicht so sehr lieben, als deinen eigenen Leib. Nein, nein, sondern dein Weib sollst du lieben als deinen eigenen Leib: Und ob sie dirs nicht allezeit gleich machen kann; trage mit ihr Geduld, wie mit deinem eigenen Leibe, und thue, wie der Weingartner mit seinem schwachen Weinstock thut (wie denn der heilige Geist im 128. Psalm v. 3. das Weib einen Weinstock heißet), wenn man den will anbinden, der sonst an ihm selbst schwach ist, wie ein Weib, daß er tragen und Früchte bringen soll, so nimmt der Weinmeister nicht dazu eine große eiserne Wagenkette, oder einen groben hanfnen Strick, sondern ein fein behend Strohbändlein, damit bindet er ihn. Also soll man auch die Weiber regieren, nicht mit großen Knitteln, Flegeln, oder ausgezogenen Messern; sondern mit freundlichen Worten, freundlichen Geberden, und mit aller Sanftmuth, damit sie nicht schlichten, werden, wie St. Petrus 1. Epist. 3, 6. 7. saget, und erschrecken, daß sie hernach nicht wissen, was sie thun sollen. Darum muß man die Weiber mit Vernunft, und nicht mit Unvernunft regieren, und dem weiblichen Geschlechte, als dem schwächsten Werkzeuge, seine Ehre geben, als auch Miterben der Gnade des Lebens, auf daß unser Gebet nicht verhindert werde. Und das heißet denn, wie St. Paulus zun Ephesern Cap. 5, 25. spricht: Ihr Männer, liebet eure Weiber, wie Jesus Christus geliebet hat seine Gemeinde oder Kirche. Wollen nun auch hören, was das Weib thun soll im Ehestande.

Das Weib muß auch zwei Stücke leiden oder thun. Erstlich, wie Gott sagt: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; und du sollst mit Schmerzen deine Kinder gebären; das ist, wenn nun Gott Gnade gibet, daß das Weib schwanger ist, so finden sich zwei Stücke: Erstlich das, wenn das Weib große Schmerzen und Krankheit bekömmt, da sind Wehetagen des Hauptes, der Schwindel; da ekelt und grauet ihr vor Essen und Trinken; da kömmt oftmals ungewöhnlich Brechen, Wehetagen der Zähne, Schwulst der Beine, Wehetagen des Leibes; darnach fällt ihr oftmals die Lust auf, rohe unnatürliche Dinge zu essen; wenn sie sonst gesund wäre, so würde sich ihre Natur davor entsetzen. Das ist eins, darinne sich das Weib muß ergeben, zu dulden und zu tragen, wenn sie schwanger wird. Darnach, wenn sie soll gebären, so kömmt erst der rechte Jammer und Gefahr, daß das arme Weib, auch mit großer Gefährlichkeit ihres Lebens, in Angst und Noth ihr Kind muß gebären, und manche muß auch den Hals darüber lassen, Jes. 37, 3. Joh. 16, 21. Ps. 48, 7. Wenn nun solch Elend und Jammer die gottlose Welt stehet und höret, so richtet sie es nach ihrer Vernunft und Fühlen, und saget balde: Darum ist nicht besser, denn ohne Mann oder Weib geblieben, so ist man dieser Noth aller frei.

Aber Christen und christliche Weiber, die von unsers Herrn Gottes Wort wissen, die sagen viel anders; und wenn sie gleich hören und erfahren diesen und andern Jammer im Ehestande, was thun sie? Das thun sie, daß sie am ersten Gottes Wort sehen und hören, wie Gott ihnen diese Schmerzen und Bekümmerniß auflegt. Darum trösten sie sich seines göttlichen gnädigen Willens, und sagen: Das weiß ich, daß solche Schmerzen, Elend und Kümmerniß von niemand herkömmt, denn von meinem frommen Gott, der mirs auferlegt hat; darum will ichs auch um seinetwillen gerne dulden und leiden, und wenn ich gleich darüber hingehen sollte.

Darum soll man die Weiber in Kindsnöthen vermahnen, daß sie ihren möglichen Fleiß allda beweisen, das ist, ihre höchste Kraft und Macht dran strecken, daß das Kind genese, ob sie gleich darüber sterben. Denn etliche Frauen sorgen mehr für sich, wie sie mit dem Leben davon kommen, denn für das Kind, als die sich vor dem Tode fürchten, und die Schmerzen gern übergehen wollten; das ist nicht recht noch christlich.

Also sollte man auch ein Weib stärken und trösten in Kindesnöthen, nicht, wie im Pabstthum geschehen, mit St. Margarethen-Legenden und anderen närrischen Weiberwerken umgehen; sondern also sollte man zu ihr sagen: Liebe Frau, gedenket, daß ihr ein Weib seid, und dies Werk Gott an euch gefället: tröstet euch seines Willens fröhlich, und laßt ihm sein Recht an euch: gebet das Kind her, und thut dazu mit aller Macht; sterbet ihr darüber, so fahret hin in Gottes Namen; wohl euch, denn ihr sterbt eigentlich im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ja, wenn du, liebe Frau, nicht ein Weib wärest, so solltest du jetzt allein um dieses Werks willen wünschen, daß du ein Weib wärest, und so köstlich in Gottes Werk und Willen Noth leiden und sterben; denn hier ist Gottes Wort, das dich also geschaffen, solche Noth in dir gepflanzet hat. In solcher Kindesnoth starb die Rahel, des heiligen Patriarchen Jakobs Weib, 1 Mos. 35, 19., da begrub er sie am Wege, als man nach Bethlehem gehet, und nicht hinter der Mauer auf dem Kirchhofe, wie im Pabstthum geschehen ist, als wären die Sechswöchnerinnen von Gott vermaledeiet, daß sie nicht müßten mitten auf dem Kirchhofe bei andern Christen begraben werden. O Blindheit über Blindheit! Sage mir nun, lieber Christ, ist das auch nicht, wie Salomen spricht Sprüchw. 18, 24„ Wohlgefallen von Gott schöpfen, auch mitten in solcher Kindesnoth und Schmerzen?

Also tröstet auch St. Paulus die Weiber, 1 Timoth. 2, 14. 15., da er saget: Adam ward nicht verführet, das Weib aber ward verführet, und hat die Uebertretung eingeführet: sie wird aber selig werden durch Kinder zeugen, so sie bleibet im Glauben. Das ist gar ein groß, herrlich, tröstlich Wort, das die Weiber um der ganzen Welt Schatz nicht sollten geben, daß sie hören, daß ihre Schmerzen und Bekümmerniß, so sie mit Kindergebären haben, so hoch Gott angenehm und gefällig ist, daß sie dadurch selig werden. Was könnte Tröstlicheres den Weibern gesagt werden? O behüte Gott, wenn die Nonnen im Kloster ein solch Wort hätten, daß ihr Stand hieße ein seliger Stand, wie sollten sie sich aufbrüsten und rühmen?

Aber das müssen wir auch nicht schlecht also verstehen, als sollte solche Seligkeit alleine geschehen durch Kinderzeugen. Nein, sonst wären Juden- und Türkenweiber auch selig. Sondern dies ist gesagt von den Weibern, die Christen sind, und durch den Glauben an Jesum Christum Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit haben. Dieselbigen haben den Trost, daß ihnen solche Schmerzen, als Früchte des Glaubens, eitel selige Schmerzen und Bekümmerniß sind, die ihrem frommen Gott und Vater wohlgefallen und behagen. Darum sagt auch der liebe Paulus hernach selber: Das Weib wird selig werden durch Kinderzeugen. Ja, wie? Also, so sie, das ist, das Weib, oder die Weiber, bleiben im Glauben und in der Liebe, und in der Heiligung, sammt der Zucht. Das ist nun das erste Stück, daß die Weiber sollen Geduld tragen, und es ihnen gefallen lassen, so ihnen Gott, wenn sie schwanger werden, und ihre Kinder gebären, Schmerzen, Elend und Bekümmerniß zuschicket, daß solches eitel selig und aber selig Gottes Werk und Wohlgefallen sei.

Zum Andern, so soll des Weibes Wille, wie Gott sagt 1 Mos. 3, 16., dem Manne unterworfen sein, und der soll ihr Herr sein, das ist, daß das Weib soll nicht ihres freien Willens leben; wie denn geschehen wäre, wo Eva nicht gesündiget, so hätte sie mit Adam, dem Manne, zugleich regieret und geherrschet, als sein Mitgehülfe. Jetzt aber, nun sie gesündiget und den Mann verführet, hat sie das Regiment verloren, und muß ohne den Mann Nichts anfangen oder thun; wo der ist, muß sie mit, und sich vor ihm ducken, als vor ihrem Herrn, den sie soll fürchten, unterthan und gehorsam sein.

Das ist nun die andere Strafe des Weibes, daß sie ihren Mann verführet. Und ich will glauben, daß die Weiber die vorigen beiden Strafen, wiewohl sie schwerer sind, als Schmerz und Kümmerniß, wenn sie schwanger gingen, eher und lieber, ja auch williger und geduldiger leiden sollten, denn daß sie sollen den Männern unterthan und gehorsam sein. So gerne herrschen und regieren die Weiber von Natur, ihrer ersten Mutter Eva nach.

Darum gebieten auch oftmals die lieben Apostel in ihren Schriften, und sonderlich St. Petrus 1. Epist. 3, 1., und desgleichen spricht St. Paulus zun Eph. am 5, 22.23.: Die Weiber sein unterthan ihren Männern, als dem Herrn: denn der Mann ist des Weibes Haupt. Item, zun Coloss. Cap. 3,18. desgleichen. Derowegen so ist auch nicht das Weib aus dem Haupte geschaffen, daß sie nicht regieren soll über den Mann, sondern ihm unterthan und gehorsam sein. Darum träget das Weib auch eine Macht, das ist der Schleier, auf dem Haupte, wie St. Paulus schreibet 1 Cor. 11, 10., daß sie nicht frei, sondern unter dem Gehorsam des Mannes ist.

Es schleiert sich auch das Weib mit einem feinen weichen Schleier, der von hübschem, weichem Flachs oder Leinewand gesponnen und gemachet ist, und windet nicht einen groben hänfenen Schleier oder ein unflätig Tuch um das Haupt oder Maul. Warum aber? Darum, daß sie dem Manne fein liebliche, freundliche Worte soll geben, und nicht grobe, unflätige Scheltworte; wie die bösen Weiber thun, die das Schwert im Maule führen, und werden darnach auf die Scheiden geklopfet. Derhalben soll auch das Weib, wie auch droben aus dem 128. Psalm v. 3. gesagt ist, eines Weinstocks Art an ihr haben: denn er lasset sich fein beugen und lenken, wie der Weinmeister nur will, mit einem Strohbändlein. Also sollen auch die Weiber sich ihre Männer fein mit Worten lenken und ziehen lassen, damit die großen und groben Schläge und Streiche verbleiben. Wie denn die frommen gehorsamen Weiber pflegen zu sagen: Ungeschlagen ist am besten. Das ist nun das andere Stück, was das Weib im Ehestande thun soll, als, daß sie ihrem Manne unterthänig und gehorsam sein soll, ohne, seinen Willen Nichts anfangen oder thun.

Das dritte Stück: Was nun beides, Mann und Weib thun sollen, wenn ihnen Gott Kinder gibt und bescheret, wie sie die in Gottesfurcht erziehen sollen. Denn so gebeut Gott 5 Mos. 6, 5. 6. 7. und Cap. 11, 19., wenn Gott den Eltern Kinder gibt, so sollen sie dieselbigen lehren Gott lieben von ganzem Herzen, und von ganzer Seele, und allem ihrem Vermögen, und daß man ihnen soll Gottes Wort schärfen, das ist, immer mit ihnen treiben und üben, daß es nicht verroste noch verdunkele, sondern stets im Gedächtniß und Werk, als neu und hell bleibe. Denn je mehr man von Gottes Wort handelt, je heller und neuer es wird, und heißet billig: Je länger je lieber. Wo mans aber nicht treibet, so wirds bald vergessen, und unkräftig.

Also redet Gott von Abraham, 1 Mos. 18, 17.18.19., da er spricht: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich thue; sintemal er zu einem großen Volke werden soll, und in ihm sollen gesegnet werden alle Völker. Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, daß sie des Herrn Wege halten, und thun, was recht und gut ist. Also lehret auch St. Paulus zun Ephes. am 6, v. 4.: Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, auf daß sie nicht scheu werden, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Vermahnung zum Herrn. Denn ein Vater kann wohl die Seligkeit an den Kindern verdienen, wenn er die wohl erziehet; ziehet er aber die übel, kann er wohl die Hölle und höllisch Feuer an den Kindern verdienen. Wie denn die Leute thun, die ihre Kinder von Jugend auf gewöhnen, falsch Maß, Gewicht oder Waare zu geben. Item, lassen sie fluchen und martern, daß es greulich zu hören. Wehe denen, die müssen am jüngsten Tage gar schwere Rechenschaft dafür geben, Matth. 12, 36.

Das ist nun das dritte Stück, daß die Eltern ihre Kinder sollen auferziehen in Gottesfurcht; wie Gott durch Mosen gebeut. Denn da hat er noch nicht aufgehoben das vierte Gebot, Vater und Mutter zu ehren und gehorsam zu sein. Also haben wir nun gehört, was Mann und Weib im Ehestande thun sollen; wollen nun hören das vierte Theil, ob sich auch Mann und Weib wieder von einander scheiden mögen. ^

Der vierte Theil.

Nun ist die Frage: Mögen sich auch Mann und Weib wieder von einander scheiden? Antwort: Nein; denn es heißet, wie Christus spricht Matth. 19, 6.: Was Gott zusammen gefüget hat, das soll kein Mensch scheiden. Und weiter v. 9.: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um Hurerei willen) und freiet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freiet, der bricht auch die Ehe. Das ist auch ein dürrer, klarer und heller Text: der saget, daß niemand weder durch Aussatz, oder stinkenden Odems willen, oder anderer Gebrechen soll sein Weib verlassen, oder das Weib den Mann; allein von wegen der Hurerei und Ehebrechern. Denn die Stücke allein scheiden Mann und Weib. Doch muß es vormals, wie zu Recht gebühret, genugsam erwiesen werden, daß Ehebrecherei und Hurerei geschehen sei. Sonst sollten wohl ihrer Viele Böses von ihren Ehegemahlen sagen, damit sie die los würden; aber es heißet: Beweise es vormals; darnach laß gehen, was recht ist.

Ja, möchtest du aber sagen: Wie denn, wenn jemand ein krank Gemahl hat, das ihm zur ehelichen Pflicht nicht nütze worden ist; mag der nicht ein anderes nehmen? Beileibe nicht; sondern diene Gott in dem kranken Gemahl und warte sein: denke, daß dir Gott an ihm Heiligthum in dein Haus schicket, damit du den Himmel sollst erwerben. Selig und aber selig bist du, wenn du solche Gabe und Gnade erkennest, und deinem kranken Gemahl also um Gottes willen dienest.

Sprichst du aber: Ja, es ist gefährlich, so zu leben. Nein; denn wirst du mit Ernst deinem kranken Gemahl dienen, und erkennen, daß dirs Gott zugesandt hat, und ihm danken, und bitten, er wolle dich behüten; so laß ihn sorgen, gewißlich wird er dir Gnade geben, daß du nicht darfst tragen mehr, denn du kannst. Er ist viel zu treu dazu (1 Cor. 10, 13.), daß er dich deines Gemahls mit Krankheit berauben sollte, und nicht auch dagegen entnehmen des Fleisches Muthwillen, wo du anders treulich dienest dem Kranken.

Und das sind die vier Theile, die wir auf diesmal vom ehelichen Leben wollen gesagt haben. Gebe Gott Gnade, daß wir solche große Ehre des Ehestandes, wie wir vormals gehöret, mögen bedenken und betrachten, die jungen Leute ihren Ehestand auch in Gottesfurcht so anfangen und anheben, und darnach allesammt göttlich mögen darinnen leben, eines dem andern in Krankheit und Nöthen dienen, und sich nicht scheiden; allein Gott thue es durch den natürlichen Tod. Dazu helfe uns allen Gott der Vater, Gott der Sohn, und Gott der heilige Geist, Amen.

Quelle: Luthers Volksbibliothek, Band 13 + 14

1)
Speisemeister, wörtlich der Meister von drei Tischen
2)
im Liede am Tage der heil. drei Könige
3)
d. i. rother Wein durch sein Wort draus ward
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