Gerok, Karl von - Andachten zum Psalter - Psalm 5.
(1) Ein Psalm Davids, vorzusingen für das Erbe. (2) Herr, höre meine Worte, merke auf meine Rede, (3) Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten. (4) Herr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken, und darauf merken. (5) Denn du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibet nicht vor dir. (6) Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern; (7) Du bringst die Lügner um; der Herr hat Gräuel an den Blutgierigen und Falschen. (8) Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte, und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht. (9) Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her. (10) Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses, ihr Inwendiges ist Herzeleid, ihr Rachen ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen heucheln sie. (11) Schuldige sie, Gott, dass sie fallen von ihrem Vornehmen, stoße sie aus um ihrer großen Übertretungen willen; denn sie sind dir widerspenstig. (12) Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmst sie; fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben. (13) Denn du, Herr, segnest die Gerechten; du krönst sie mit Gnade, wie mit einem Schilde.
Das ist ein köstliches Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster; des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen. So haben wir vorhin mit dem 92. Psalm gesprochen. Wie David, der große Beter, des Nachts Gottes Wahrheit verkündigte, in stillen Abendstunden sein beladenes Herz ausschüttete vor dem Herrn und dann im Frieden sein Haupt aufs Kissen legte, davon haben wir in den zwei vorigen Psalmen schöne Beispiele gehabt; das waren Abendlieder, in trüber Zeit gesungen.
Diesmal haben wir ein Morgenlied des königlichen Sängers, wie aus den Worten des vierten Verses erhellt: Herr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken. Ein Morgenlied auch in trüber Zeit; ein schwerer Tag und viel schwere Tage vielleicht sind vor David gestanden, als er dieses ernste Klagelied, diesen brünstigen Hilferuf zum Herrn emporsandte.
Wir haben's ja wohl auch schon erfahren, was es heißt, mit Kummer und Sorgen am Morgen von seinem Lager sich erheben. In der Nacht, da hat Leib und Seele geruht; da hat der Schlaf uns auf ein paar Stunden ein süßes Vergessen gebracht aller Sorgen und alles Herzeleids; ja da sind wir im Traum vielleicht in grünen Friedensgärten gewandelt und einmal wieder froh gewesen, wie in den Tagen unserer glücklichen Kindheit. Aber nun sind wir erwacht, das Morgenlicht scheint in unsere Kammer herein und zeigt uns wieder alles, was uns drückt und ängstet. Zentnerschwer fallen unsere Sorgen uns wieder aufs Herz; bergehoch stehen die Widerwärtigkeiten wieder vor uns; verdrossen erheben wir uns vom Lager und seufzen: Ach wär der Tag schon durchgemacht, ach wär doch alles vorüber und ich dürfte wieder schlafen.
Aber dann, Seele, hast du in solch trüben Morgenstunden gewiss auch schon erfahren, was es heißt: Frühe den Herrn suchen und finden, hast erfahren die Kraft eines frommen Morgensegens. Wann du dann an dein Fenster tratst und blickst von der noch stillen dämmernden Erde aufwärts zum Himmel, wo der Morgenstern herniederblickte als ein Bild Jesu Christi, des hellen Morgensterns, oder wo die trüben Wolken sich färbten von dem Purpur der Morgenröte wie von einem Anhauch der göttlichen Erbarmung, oder wo die Sonne leuchtend wie ein Held heraufstieg über die Berge und dir wieder Mut und Kraft ins Herz strahlte; wenn du dann all deine Anliegen in brünstigem Morgengebet ausschüttetest vor dem Herrn, o nicht wahr? dann kam wieder Licht und Kraft und Trost von oben in dein Herz, in Gottes Namen tratst du dein Tagewerk an, in Gottes Namen und siehe es ging.
Eine solche Morgenandacht war's, von der der selige Dann, der edle Kreuzträger, in den letzten Monaten seines Pilgerlaufs einmal seinem lieben Jünger Hofacker erzählte und die dieser an Danns Grab berichtete. Neulich, so hatte Dann selber ihm erzählt, erwachte ich frühe; munter im Geist verließ ich mein Lager und trat unters Fenster. Der Morgen war im Anbruch, die Sterne im Erlöschen; das erste Frührot lichtete den Osten. Da stand vor mir in seiner stillen Majestät der Morgenstern; ein Schauder der Andacht ging mir durch Mark und Bein, es war mir, als ob das Wort des Herrn mir zugeflüstert würde: Ich bin der helle Morgenstern. Mein Herz war voll Dank und Anbetung und ich sprach: Wahrlich hier ist Gottes Haus, hier ist die Pforte des Himmels.
Ein ähnlicher Morgensegen auch war's, den David sang im fünften Psalm in welcher Trübsalszeit wissen wir nicht; vielleicht als er noch am Hofe Sauls sich befand, angefeindet von Neidern und vom König selber mit Argwohn betrachtet. Denn später auf der Flucht hätte er nicht wohl sagen können, was V. 8 steht: Ich will in dein Haus gehen und anbeten in der Stiftshütte. Die Stammverwandten Sauls, die Benjaminiten, aus denen die meisten Hofleute genommen waren, zu denen jener lästernde Simei, jener grausame Doeg gehörte, neidisch auf Davids Ruhm und Glück, suchten ihn bei dem argwöhnischen Saul auf alle Weise anzuschwärzen, als stände er nach des Königs Thron und Leben. Solche Neider und Verleumder mochten einem David wohl die Klagen auspressen, die wir in diesem Psalme lesen.
Lasst uns den schönen Morgensegen Davids an bösem Tage nun näher ansehen. Wir können dabei unterscheiden:
- Davids Händefalten;
- Davids Ausblick;
- Davids Bitten;
- Davids Amen.
1. Davids Händefalten
oder wie er sich anschickt zum Gebet. (V. 2. 3 und 4.) Herr, höre meine Worte, merke auf meine Rede, vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten. Vor den Herrn, seinen Gott, stellt er sich im Gebet, ihm klagt er sein Leid, zu ihm schreit er um Hilfe. Das ist die rechte Tür, das ist der rechte Weg für den Christen in böser Zeit. Zwei Abwege geht der Mensch gar leicht, wenn Kummer sein Herz bedrückt. Entweder er verschließt seinen Gram stolz und trotzig in sich selbst, frisst seinen Schmerz in sich hinein und verhärtet sich in bitterem Grimm gegen Gott und Welt; oder er ergießt sich in weichlichen Klagen gegen die Menschen, weiß nicht genug von seinem Kreuz zu erzählen, lässt seine bösen Launen aus an Weib und Kind und Gesinde, und lässt Unschuldige entgelten, was ihm das Herz bedrückt.
Da geht David einen andern Weg. Wohl verschließt er seinen Gram nicht stolz in sich selbst, wohl ist er auch gegen Menschen nicht verschlossen, hat auch an der Brust seines Herzensfreundes Jonathan sich in traulicher Stunde manchmal ausgeweint, wie dort auf einsamem Felde beim Stein Asel; aber das Herz, dem er allein sich ganz hingeben kann, das ist seines Gottes Herz, das Ohr, das er zuerst und zuletzt immer sucht, das ist das Ohr des Gottes, zu dem er ruft: Herr, höre meine Worte, merke auf meine Rede; seines Gottes, zu dem er spricht: Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott, denn ich will vor dir beten. Ein kleines Wörtlein und doch ein großes Wort, dieses „Mein“. Mein Gott, mein König. Selig, wer zu Gott sagen kann: „Mein Gott.“ So spricht nur der Glaube, so spricht nur die Erfahrung, die da weiß: „Ich bin Gottes, Gott ist mein.“ O dieses „Mein“, Geliebte, das wollen wir uns nicht nehmen lassen, durch kein Leid und keine Trübsal; in dieses „Mein“ wollen wir uns immer tiefer hineinleben, hineinleiden, hineinbeten, dass wir auch in der dunkelsten Stunde sagen können:
Ich bin Gottes, Gott ist mein,
Wer ist, der uns scheide?
Dringt das liebe Kreuz herein
Mit dem bittern Leide:
Lass es dringen, kommt es doch
Von geliebten Händen;
Schnell zerbricht des Kreuzes Joch,
Wenn es Gott will wenden!
Zu diesem „seinem“ Gott will David beten; zu ihm faltet er seine Hände in heiliger Frühe, eh er sein Tagewerk angreift. V. 4. Herr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und darauf merken. Ja frühe; Morgenstund hat Gold im Mund, nicht bloß zum Arbeiten, sondern zum Beten vor allem; ehe die Hände ein irdisch Ding angreifen, sei es die Feder oder die Nadel, die Art oder was sonst es sei, sollen sie im Gebete sich falten; dann erst wird Gott seinen Segen geben; dann wird die Arbeit noch einmal so leicht- und auch das Kreuz noch einmal so leicht.
2. Davids Ausblick
Nun nachdem David zum Gebet sich gesammelt, seine Hände gleichsam gefaltet, blickt er auf zu seinem Gott im Himmel. (V. 5. 6. 7. 8.) Das ist gleichsam Davids Ausblick.
Und zu wem blickt er auf? Zu dem heiligen und gerechten Gott. Der große Gott im Himmel, meine Lieben, der Inbegriff aller Herrlichkeiten, hat viele Seiten, bei denen wir ihn fassen, viele Namen, bei denen wir ihn anrufen dürfen je nach unserem Bedürfnis. Wer in Not ist und sich nicht zu helfen weiß, der darf ihn anrufen als den Allmächtigen, bei dem kein Ding unmöglich ist; wer in Freuden steht, der darf ihm danken als dem Allgütigen, der wohltut allen Menschenkindern; wen seine Sünden kränken, der darf auf ihn hoffen als auf den Allbarmherzigen, der sich des reuigen Sünders gnädig erbarmt; wer nicht weiß, wo aus noch wo ein, der darf sich seiner trösten als des Allweisen, dem's nicht fehlt an Mitteln und an Wegen; wer aber leiden muss unter der Bosheit und Ungerechtigkeit der Menschen wie David, der darf ihn wie David in unserem Psalm anreden als den Heiligen und Gerechten, dem gottlos Wesen nicht gefällt, der feind ist allen Übeltätern, der die Lügner umbringt und Gräuel hat an den Blutgierigen und Falschen.
Wahrlich die Geduld müsste uns oft ausgehen beim Anblick der Lügen, der Bosheit, der Ungerechtigkeit auf Erden, zumal wenn wir selber drunter zu leiden haben, dürften wir nicht im Glauben aufblicken zu einem heiligen und gerechten Gott, der die Unschuld ans Licht bringt und der Gerechten Sache führt, der die Lügner aufs Maul schlägt und den Gewalttätigen das Handwerk legt. Und wenn's auch oft eine Zeitlang ansteht, wenn auch oft lange die Bosheit triumphiert und die Unschuld unterliegt nur getrost, der alte Gott lebt noch und er wird hervortreten zu seiner Zeit. Von Davids Tagen bis auf diese Zeit hat sich's doch bewährt im Leben der Einzelnen wie im Leben der Völker: Es ist ein heiliger Gott im Himmel, der den Erdboden richtet mit Gerechtigkeit.
Zu ihm blickt David voll Zuversicht auf, an ihn will er sich halten, ihm will er dienen, wie jetzt in stiller Morgenstunde im Kämmerlein, so auch vor der Gemeinde in seinem Haus.
V. 8. „Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte, und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.“ Unter dem Tempel versteht hier David noch die Stiftshütte, die damals ganz in der Nähe von Jerusalem stand und also leicht von David besucht werden konnte. Nicht nur in stillem Hausgebet, auch in öffentlichem Gottesdienste will er seinem Gott dienen. Nicht als wollte er damit Gottes Gnade und Gottes Beistand gleichsam erkaufen, dieser Aberglaube liegt freilich dem Menschenherzen, auch dem Christenherzen nahe. Um Gottes Hilfe zu erkaufen, um seine Gnade zu verdienen, ging man in den Jahrhunderten des Aberglaubens in die Kirche, in die Messe, stellte Wallfahrten an zu fernen Gotteshäusern, zu berühmten Gnadenbildern, rutschte auf den Knien die Tempelstufen hinauf: und noch heutigen Tages, auch unter evangelischen Christen, gibt es Leute, deren Gottesdienst ein solcher Lohndienst ist, die in die Predigt gehen, zum Abendmahl gehen, auch in die Betstunde gehen, um dadurch Gottes besonderes Wohlgefallen sich zu verdienen und zu erkaufen. Nicht so ihr, meine Lieben. Nein was uns vor Gottes Antlitz führt, sei's im Kämmerlein, sei's in seinem Tempel, das sei nichts als die Furcht und Liebe des Herrn, die Liebe eines Kindes, das nach seinem Vater, die Sehnsucht eines Bedrängten, der nach einem Erretter, das Verlangen eines Sünders, der nach Gnade aufblickt, dass wir mit David sprechen können: Ich will in dein Haus gehen auf deine große Güte, und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht. So blickt David gen Himmel, in frommer Furcht und kindlichem Vertrauen blickt er auf zu dem heiligen und gerechten Gott. Und nun
3. Davids Bitte.
(V. 9-12.) Er bittet zuerst für sich.
V. 9. „Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her.“ Er bittet nicht zuerst: erlöse mich aus meiner Bedrängnis, befreie mich von meinen Widersachern, sondern nur: leite mich auf ebener Bahn, hilf mir deine Wege gehen, damit ich nicht fehle und abweiche zur Rechten oder zur Linken. Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn, auf der Bahn der Gerechtigkeit, ja Geliebte, das ist ein Hauptgesuch für den Christen alle Tage, das ist noch viel wichtiger als: führe mich auf sanftem, auf angenehmem, auf blumigem Pfad. Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn, so gilt's insbesondere zu beten, wenn wir von Feinden, von Verleumdern, von Auflaurern umgeben sind; da wollen wir recht demütig, recht brünstig bitten: Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen, damit ich ihnen nicht Grund und Ursache gebe zu ihrer üblen Nachrede:
Hilf, dass in meinem Stande
Ich tu, was dir gefällt,
Auf dass ich nicht in Schande
Gerate vor der Welt.
Denn wehe, wer in böser Leute Mund ist und hat kein gut Gewissen; er ist gebettet zwischen Löwenzähnen.
V. 10. „In ihrem Munde ist nichts Gewisses, nichts Wahres; ihr Inwendiges ist Herzeleid (inwendig sind sie wie reißende Wölfe), ihr Rachen ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen heucheln sie.“ Darum hat David nun auch seiner Feinde wegen eine Bitte.
V. 11. „Schuldige sie, Gott, dass sie fallen von ihrem Vornehmen, stoße sie aus um ihrer großen Übertretungen willen; denn sie sind dir widerspenstig.“ Lautet das nicht wie ein Rachegebet, meine Lieben? Ich denke nicht, obgleich wir noch nicht im neuen Bunde sind. Ich denke zum voraus nicht, dass der David, der seinem Feinde Saul so edelmütig Böses mit Gutem vergolten, der auf Simeis Lästerungen sanftmütig schwieg, dass der so leicht ausgebrochen ist in Zorn und Rache. Ich denke aber auch nicht, dass es in den Worten liege. Schuldige sie, d. h. gib ihnen ihre Schuld zu erkennen, lass sie ihr Unrecht fühlen, dass sie ablassen von ihrem bösen Vornehmen, d. h. mit einem Worte: bekehre sie. Und wenn dann David hinzusetzt: stoße sie aus um ihrer Übertretungen willen, mache sie zu Schanden, so bittet er darum nicht um seiner Person, sondern um Gottes Sache willen: „Denn sie sind dir widerspenstig“; nicht: sie sind mir widerspenstig. Wir müssen uns zwar sehr hüten, meine Lieben, dass wir nicht unsere Sache immer gleich auch für Gottes Sache, unsere Feinde immer auch für Gottes Feinde halten und meinen, wer uns antaste, der taste einen Gesalbten Gottes an; nein es ist nicht jeder ein David; aber dann wenn du in Glauben und Liebe eins bist mit deinem Gott und Heiland, dann darfst du getrost dich flüchten hinter deines Gottes Schild, darfst auf dich anwenden das Wort des Propheten: Wer euch antastet, der tastet Gottes Augapfel an, und das Wort des Heilandes: Wer euch verachtet, verachtet mich, und darfst rufen: Herr, hilf mir wider meine Feinde, nicht um meinetwillen, sondern um deinetwillen. Und nun Davids Bitte für die ganze Gemeinde der Frommen.
V. 12. „Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmst sie; fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben.“ Hilfst du mir, so kommt es allen Frommen zugute. Die Gemeinde ist ja ein Leib; leidet ein Glied, so leiden alle mit; freut sich ein Glied, so freuen sich alle. So kommen ja wahrhaftig die Hilfen und Errettungen, die Gott vor Jahrtausenden schon seinen Knechten hat zu teil werden lassen, einem Abraham, Jakob, David, Hiob, sie kommen uns noch heute zu gut und legen uns Loblieder auf die Lippen gegen den Gott, der da hilft, und den Herrn Herrn, der vom Tode errettet. Und so soll auch, was der Herr uns Gutes tut und Gnade erweist, widerklingen in der Gemeinde, bis wir einst droben in der himmlischen Gemeinde rühmen: Der Herr hat alles wohlgemacht. Und endlich
4. Davids Amen.
V. 13. „Denn du, Herr, segnest die Gerechten; du krönst sie mit Gnade wie mit einem Schilde.“ Ein herrliches, zuversichtliches Amen. Du wirst mich erhören, denn du, Herr, bist ja der Gütige, der seine Kinder segnet; du bist der Gnädige, der die Seinen beschirmt und deckt wie mit einem Schilde. Das sei auch unser Amen, wenn wir in Nöten schreien. Unter dem Schilde seiner Allmacht geborgen, mit den Flügeln seiner Gnade bedeckt, sprechen wir getrost zu unserer Seele:
Ei so fass, o Christenherz,
Alle deine Schmerzen
Wirf sie fröhlich hinterwärts,
Lass des Trostes Kerzen
Dich erleuchten mehr und mehr,
Gib den großen Namen
Deines Gottes Preis und Ehr;
Er wird helfen. Amen.