Frommel, Max - Am Sonntage Palmarum.
Es gibt keine Geschichte wie die Leidensgeschichte Christi. Jahr um Jahr wandert sie durch die Kirchen und Schulen der Christenheit, und wir kennen sie von Jugend auf dennoch tun sich uns immer neue Tiefen darin auf, immer neue Anwendungen fürs eigene Leben und für das Tun der Menschen, immer neue Beziehungen, wie das fanatische Kirchentum, vertreten in Kaiphas, und das neutrale Menschentum und Staatstum, vertreten in Pilatus, zu dem lebendigen Christus sich stellen. Aber mehr als dies alles ist es die leuchtende Gestalt Jesu Christi, an dem das Christenauge sich weidet. Alles verbündet sich, ihn zu erniedrigen, und durch Alles hindurch steht er nur immer größer da. Wenn sie ihn wollen in den Staub ziehen, seine Hoheit tritt immer überwältigender hervor. In seinem priesterlichen Dulden, in seinem königlichen Schweigen, in seiner tiefsten Erniedrigung liegt eine unnennbare Majestät über dieser Gestalt, welche von Jahr zu Jahr, von Jahrhundert zu Jahrhundert ihm die Herzen der Elenden und Zerbrochenen erobert. Aus dieser Geschichte ohne Gleichen wollen. wir heute einen kleinen Zug betrachten, in welchem aber doch die beiden Gegensätze des Lichts und der Finsternis aufs grellste einander gegenübertreten.
Joh. 18, 38-40.
Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch Einen auf Ostern losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch der Juden König losgebe? Da schrien sie wieder allesamt und sprachen: Nicht diesen, sondern Barrabam. Barrabas aber war ein Mörder.
Aus diesem Text lasst uns miteinander betrachten:
und zwar
Die Wahl zwischen Jesus und Barrabas,
Israels Wahl,
Deine Wahl,
Gottes Wahl.
I.
Unser Text führt uns mitten in die Verhandlung vor dem weltlichen Gerichte, vor dem römischen Landpfleger Pontius Pilatus.
Bereits hat der oberste Richter nach römischem Recht amtlich erklärt vor allem Volk, Jesus sei unschuldig, alle Ankläger haben nichts auf ihn zu bringen gewusst, der Richter hat nichts an ihm auszusetzen gewusst. So wäre es die Pflicht des Pilatus gewesen, dass er Jesum frei gegeben und geschützt hätte gegen seine Feinde. Statt dessen zögert er und will die Sache nicht selbst entscheiden. Obwohl er weiß, dass die Hohenpriester aus Neid Jesum verklagen, obwohl er von Christi Unschuld überzeugt ist, obwohl er den Rechtsspruch öffentlich verkündigt: „Ich finde keine Schuld an ihm,“ dennoch will Pilatus neutral bleiben, will nicht auf Christi Seite treten, will den Unparteiischen spielen mitten inne zwischen den Anklägern und Verklagten, zwischen Christus und seinen Todfeinden. Damit hat er die schiefe Ebene betreten, auf der kein Haltens mehr ist, auf welcher er von Schritt zu Schritt weiter abwärts gedrängt wird, bis er aus einem halben Freunde Christi zu einem ganzen Feinde, ja Mörder an Christo wird.
Meine Lieben, es gibt keine Neutralität zwischen Licht und Finsternis. An Jesu Christo kommt Alles zur Entscheidung im Reiche der Geister, wie er selbst sagt: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet.“ Wer parteilos bleiben und Christum und das wahre Christentum nur für eine Partei, seine Feinde für eine andere Partei ansehen will, der hat schon Partei gegen Christum genommen, er hat die göttliche Wahrheit herabgesetzt zu einer menschlichen Ansicht, über die man verschiedener Meinung sein kann von verschiedenem Standpunkt aus. Ein Solcher gehört zu der Partei der Halben, die im entscheidenden Augenblick tun müssen, was die Ganzen, die entschlossenen Feinde von ihnen fordern. Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, und sein Gegensatz ist die Lüge und der Tod. Entweder oder, entweder wird dir Christus der Weg zur Wahrheit deines ganzen Daseins in Zeit und Ewigkeit, zum tiefsten Leben deiner Seele, oder du verschmähst ihn als Weg, du willst dich nicht für ihn entscheiden so bleibst du ohne Weg, verirrt und verwirrt, und sinkst in die Nacht des Irrtums und in die Schatten des Todes. Wahrlich, es ist dieses Neutral-bleiben-wollen eine rechte Krankheit unserer Zeit, man hält es für eine feine Bildung und vornehme Haltung, für große Weisheit und eine gar zierliche Kunst, über den Parteien zu schweben. Daher so wenig frisches, fröhliches Bekenntnis zu Christo, daher so viele feige Zurückhaltung: man ist überzeugt von Christi Hoheit, von der Wahrheit des Christentums, von der Jämmerlichkeit der Gegner, und doch schweigt man vornehm und schämt sich offen herauszutreten. und ein kühnes, freies Zeugnis für ihn und seine Kirche abzulegen. Aber wehe den Halben, wehe den Neutralen! „Wer sich mein und meiner Worte schämet unter diesem ehebrecherischen Geschlecht, des will ich mich auch schämen vor meinem himmlischen Vater,“ spricht der Herr. Darum vergiss nicht, wie verhängnisvoll der erste Schritt auf dieser Bahn werden kann und wie segensreich auch das schüchternste Bekenntnis zu Christo für dein Leben sich gestalten wird. Denn wachsen muss der Mensch, entweder er wächst ins Licht, oder er wächst und reift in die Finsternis.
Da Pilatus neutral bleiben will, so muss er die Entscheidung, zu welcher ihn doch sein Amt verpflichtet, einer anderen Instanz übertragen so appelliert er an das Volk. Er denkt, einen prächtigen Ausweg gefunden zu haben, indem er auf die jüdische Sitte sich beruft, um Ostern einen Gefangenen loszugeben. Er will abstimmen lassen, und die direkte allgemeine Wahl soll entscheiden über Christum und sein Los.
Wir haben hier eins der ältesten Beispiele einer Volksabstimmung, und sie fällt nicht zu Gunsten dieser Einrichtung aus. Das allgemeine Wahlrecht geht davon aus, dass die Weisheit und das Recht bei den Massen wohne, dass man erst aus dieser dunklen Masse sämtlicher einzelner Köpfe erfahren werde, was gut oder böse, heilsam oder schädlich, tüchtig oder unbrauchbar sei. Wenn ein Regiment erst bei der Masse anfragen wollte im allgemeinen Stimmrecht, was recht oder unrecht sei, so würde es dem Pilatus gleichen, der erst beim sogenannten Volk erfragen will, ob Jesus leben soll oder sterben. Es ist nicht wahr, dass des Volkes Stimme Gottes Stimme sei; hier auf Gabbatha ist des Volkes Stimme. des Teufels Stimme gewesen. Das allgemeine Stimmrecht geht ferner davon aus, dass Alle gleich seien, also auch Alle gleichberechtigt an der Selbstregierung des Staates. Das ist der zweite falsche Say, so falsch, dass ihn Niemand in seinem eigenen Hause anwendet, da kein Geschäftsmann seinem Hausknecht ebenso viel Anteil an der Führung des Geschäfts zuwenden wird als sich selbst! Im Gegenteil, alle Menschen sind ungleich an Gaben, an Erfahrung und Einsicht, ungleich an Besitz, darum auch alle ungleich befähigt zur Regierung und alle ungleich beteiligt und interessiert an den öffentlichen Angelegenheiten. Was kümmert den Besitzlosen, Heimatlosen, der von der Hand in den Mund lebt, heute da, morgen dort wohnt, was die Zukunft des Vaterlandes und seine edelsten Aufgaben angeht, wenn er nur seinen Verdienst und seinen Genuss hat! Was wird es den Pöbel, den man zu Zeiten so gern das Volk nannte, zu Jerusalem gekümmert haben, wie es mit Jesus und Barrabas ging? Hätte man diese Leute denselben Abend gefragt: Wer hat heute Morgen „Barrabas“ gerufen? so hätte es vielleicht Keiner sein wollen. Oder wenn man den Einzelnen gefragt hätte: Warum hast du gerufen? so hätte er gesagt: Weil sie alle riefen. Und warum riefen sie alle? Weil die Hohenpriester es sagten. Das ist die allgemeine Abstimmung des Volks, das in der Wüste Jesum zum König machen wollte und nun ihm den Barrabas vorzieht.
Pilatus denkt, er habe es aufs schlauste ausgedacht, indem er das Volk vor die Wahl zwischen zwei so ganz verschiedene Kandidaten stellt: auf der einen Seite Barrabas, ein Aufrührer, auf der anderen Seite Christus, gehorsam bis zum Tode mit dem Grundsatz: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist;“ Barrabas ein Mörder, Christus ein Heiland, der so Vielen wohlgetan, der die Kranken geheilt und die Toten auferweckt hatte. Man sollte denken, die Wahl sei nicht schwer gewesen zwischen dieser dunkeln Gestalt des Barrabas und dieser Lichtgestalt Christi. Und doch „da schrien sie allesamt und sprachen: Nicht diesen, sondern Barrabas!“ Barrabas hat alle Stimmen bekommen und Christus keine einzige. Es bleibt eine ewige Schande für das Menschengeschlecht, dass dies möglich gewesen und wirklich geworden ist, aber die Tatsache bleibt wahr, uns zur Warnung und Beschämung. Man behaupte doch nicht, dass irgendeine Schandtat unmöglich sei, wenn dies möglich war. Es war die verhängnisvolle Stunde, wo Israel als Volk in seinen Obersten und in seinem Pöbel seinen König verwarf und den Barrabas erwählte und schrie: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Und sein Blut ist über sie gekommen in der schauerlichen Zerstörung Jerusalems, eine Zerstörung, wie sie die ganze Weltgeschichte nicht kennt, und seitdem irrt das Volk über die Erde hin ohne Tempel, ohne Vaterland, wie Ahasverus, der ewige Jude. Aber welche Stunde ist's denn in deutschen Landen? Ha, wenn abgestimmt würde! Sind nicht Hunderttausende, die ihre Stimme den Männern des Umsturzes geben und deren unheimliche Abstimmung lautet: Gib uns Barrabas los! Barrabas aber war ein Aufrührer und Mörder.“ Noch ist eine Schar da, die da sagt: Dein sind wir, o Jesu, und mit dir halten wir's, du Sohn des lebendigen Gottes! Aber die Schar, die das laut sagt, ist sehr klein, und ihre Stimme wird immer schwächer in dem Geschrei der Menge und in der Zahl der Stimmen. O Deutschland, Deutschland, sollte es dahin kommen, dass du deines Christus vergisst, so käme sein Blut über dich, wie es über Israel gekommen ist.
Unter all dem wüsten Geheul steht nun Christus und schweigt und leidet. Kein Laut kommt über seine heiligen Lippen, er leidet die Ungerechtigkeit des Pilatus, die schon in seiner Fragestellung liegt. Denn nur der Schuldige kann begnadigt werden. Ist nun Christus unschuldig nach dem juristischen Zeugnis und Urteil, wie kommt der Richter Pilatus dazu, ihn begnadigen zu wollen? Christus leidet die Gegenüberstellung mit Barrabas, er leidet die Verwerfung durch das Volk. Vergessen wir es doch nicht, dass es der Heilige in Israel, dass es der einzig Herrliche in der Menschheit, dass es der eingeborene Sohn, dass es der Schöpfer des Weltalls ist!, was mag durch seine Seele gegangen sein, als er den Ruf hörte: Nicht diesen, sondern Barrabas! Also der Aufrührer und Mörder ist schöner in Israels Augen als der Sohn des Gehorsams und die menschgewordene Liebe Gottes. Jesus schweigt, aber diese stumme, bleiche Gestalt, sie hat auch ohne Wort eine durchdringende Stimme, mit der sie fragt: „Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beleidigt? Antworte mir!“ Aber Jesus schweigt, denn hier ward erfüllt die Weissagung Jesaiä: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit, er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg,“ dass man den Mörder Barrabas ihm vorzog und dass man ihn kreuzigte mitten inne zwischen zwei Mördern, anzuzeigen, dass er noch schlimmer und staatsgefährlicher und kirchengefährlicher sei als die zwei Mörder zu seinen Seiten! Da ist erfüllt, was geschrieben steht: „Die Schmach bricht ihm das Herz.' Barrabas auserkoren und Christus verabscheuungswürdig, Barrabas lieblich und Jesus unausstehlich in den Augen des Volks, Barrabas losgesprochen und Jesus zum Henkertode verurteilt wahrlich, das ist einer der Höhepunkte der heiligen Passion und eine der tiefen Qualen unsers hochgelobten Herrn.
II.
Du hast Israels Wahl vernommen, wie steht's denn um deine Wahl? Verurteile doch Israel nicht, ehe du in deinen eigenen Busen gegriffen hast. Weißt du nicht, dass du sehr oft gestellt bist vor die Wahl zwischen Jesus und Barrabas? Siehe, in jeder Versuchung stehst du vor dieser Wahl. Wenn du in die Sünde willigst, so bittest du den Barrabas los, den Aufrührer, den Rebellen gegen Gottes Gesetz und den Mörder deiner Seele. Mit jeder Sünde treibst du Jesum von dir und willst ihn los sein. Wenn die böse Lust über dich kommt, so erhebt sich drinnen ein Streit, eine Wahl: Welchen willst du, dass ich losgeben soll? und dein Gewissen wird dir sagen, dass es oft bei dir geheißen hat: Nicht diesen, sondern Barrabas! Und doch wie seltsam! Barrabas ist doch so hässlich, und Jesus ist doch so schön! Und Gerechtigkeit ist doch schön, und die Sünde ist doch hässlich, der Geiz ist doch abscheulich und Geben viel seliger als Nehmen! Und der Trunk ist doch tierisch, ja, er stellt und wirft den Menschen unter das Vieh, und die Mäßigkeit ist doch schön und echt menschlich! Und die Wollust ist hässlich, und die Keuschheit ist schön. Und Stolz und Zorn und Hass sind doch hässlich, und Demut und Sanftmut und Liebe sind lieblich! Und dennoch, dennoch! O, der Herr hat die entsetzliche Tatsache selbst ausgesprochen in dem. Worte: Das ist das Gericht, dass das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr denn das Licht, denn ihre Werke waren böse.“ Wenn wir da stillehalten, so wird uns die Wahl Israels zur erschütternden Bußpredigt von unserer eigenen Wahl, und wenn wir mit geöffnetem Auge in diesen Spiegel schauen, so werden wir an unsere Brust schlagen und fragen lernen: Wer trägt meine Straf' und Schuld? Wer schafft mir des Vaters Huld? Wer macht mich gerecht und schlecht, Wer macht mich zu Gottes Knecht?
und keine andere Antwort finden als:
Jesus der Gekreuzigte.
III.
Das ist der letzte Blick, den wir auf die Wahl auf Gabbatha werfen. Bei dem ganzen Handel hat sich nur Einer gefreut: das ist Barrabas. Der wird frei, weil Jesus verurteilt wird, sonst wäre ihm der Galgen gewiss gewesen. Aber es hat sich ein Jesus für ihn gefunden, der an seiner Statt gelitten hat.
In diesem Blick wird der ganze Vorgang jener Wahl des Volkes zwischen Jesus und Barrabas zu einem Gleichnis der Wahl Gottes. Gott schaut vom Himmel in dies seltsame Schauspiel: da steht Barrabas, das ist Adam und sein Geschlecht, die Menschheit, die durch Sünde im Schuldgefängnis liegende Menschheit, Barrabas das sind wir, die Aufrührer und Rebellen und dieser gefallenen Menschheit gegenüber steht sein eingeborener Sohn, an dein er Wohlgefallen hat. Und siehe: Jesum hat er dahingegeben, auf dass wir frei würden. Er gibt den Barrabas los, und Jesum, seinen lieben Sohn, lässt er kreuzigen. „Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde. gemacht, auf dass wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.“
Wunderlieb', o Liebesmacht,
Du kannst, was nie ein Mensch gedacht,
Gott seinen Sohn abzwingen.
„Darum preist Gott seine Liebe gegen uns, dass Christus für uns gelitten hat, da wir noch Sünder waren.“ So stellt uns die Geschichte von der Wahl zwischen Jesus und Barrabas das große Werk unserer Erlösung und der Stellvertretung Christi im Gleichnis vor Augen. Aber was sage ich Gleichnis? Ist nicht vielmehr dies die höchste, gewisseste Wirklichkeit dieses ganzen Vorgangs? Hätte Gott nicht sonst müssen den Himmel zerreißen und herabfahren und einem so schändlichen Tun ein Ende machen? Hat nicht Christus als das Lamm Gottes im stellvertretenden Leiden die Strahlen seiner Gottheit, die doch sonst so mächtig hervorbrechen, zurückgehalten, um eine solche Begebenheit wie die Losbittung des Barrabas und die Verwerfung seiner Person überhaupt zu ermöglichen? Darum kann er so königlich schweigen und so priesterlich leiden, weil er weiß: er tut es Angesichts seines himmlischen Vaters, der ihm den bitteren Kelch in die Hand gedrückt, er tut es aus brennender Liebe zur Erlösung einer ganzen Welt. Hier liegt die tiefste Wurzel unseres Textes: Barrabas das bist du und das bin ich, die Aufrührer und Rebellen gegen Gottes Gebote, und da steht unser Jesus, der gehorsam war bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz: für uns, für mich.
Meine Lieben, wer diesen Blick gewinnt, den Blick der Buße über sich und seine Sünde und Barrabasnatur und den Blick des Glaubens auf Christum, den Stellvertreter und Bürgen seiner Seele, der allein lernt dann Christum erwählen für Zeit und Ewigkeit als sein Ein und Alles, als das Eine, was not tut, als das gute Teil, wie es Maria erwählt hat und das nicht soll von ihm genommen werden, der gewinnt den Mut, sich herzhaft auf Christi Seite zu schlagen, der lernt mit Paulus Alles für Schaden und Kot achten, auf dass er Christum gewinne und in ihm erfunden werde, der will nicht mehr neutral bleiben und schwanken wie Pilatus, sondern ob die Priester schrien und das Volk heulte, wird er laut rufen: Nicht den Barrabas der Sünde, sondern Christum, der mir Vergebung der Sünde bringt, will ich haben und behalten, der singt:
Ich bin dein, sprich du darauf dein Amen,
Treuster Jesu, du bist mein.
Drücke deinen süßen Jesusnamen
Brennend in mein Herz hinein.
Mit dir Alles tun und Alles lassen,
In dir leben und in dir erblassen,
Das sei bis zur letzten Stund
Unser Wandel, unser Bund.
Selig, wer diese Wahl trifft. Amen.