Burk, Johann Christian Friedrich - Der wahre evangelische Glaubensweg - 10. Die Heils-Ordnung, in eigentlichen Worten dargestellt.
- Wie Johannes der Taufer Christo voranging, so geht das Gesetz voran dem Evangelium, die Buße dem rechtfertigenden Glauben, Erkenntnis und Bereuung der Sünde ihrer Vergebung.
- Jesus nimmt uns nicht als Heilige, sondern als Sünder, die gerechtfertigt und geheiligt werden wollen, in sein Gnadenreich auf, dass wir dazu tüchtig sind, ist nicht von uns selbst, sondern von seiner Gnade.
- Jesus vergibt uns alle unsere Sünden auf einmal, aber heiligt uns nach und nach, die Wiederaufnahme an Kindesstatt geschieht in einem Augenblick, aber die Erziehung zu einem folgsamen Kinde währt durchs ganze Leben fort.
- Der gläubige Christ ist vor Gott durch Christum vollkommen gerechtfertigt, denn Christus gibt ihm das Gewand seiner vollkommenen Gerechtigkeit, damit ist er gerecht und selig, aber Gerechtigkeit und Seligkeit ist eine Leiter, je höher hinauf, desto näher bei Gott, je näher bei Ihm, desto genussreicher wird diese Gerechtigkeit und Seligkeit. Auch die Gemeinschaft durch Christum mit Gott hat ihre Stufen.
- Sind wir gleich gerechtfertigt durch Christum, so sollen wir doch auch heilig werden, dazu wird der Anfang gemacht bei unserer Begnadigung: in ihr finden wir auch die Kraft, das angefangene Werk fortzusetzen.
- Die Ordnung ist also folgende: Sünden-Erkenntnis, Reue und Leidtragen über die Sünden, gläubiges Aufblicken zum Heiland der Welt, Rechtfertigung durch Seine Gnade, Versicherung der Gewissheit der Vergebung unserer Sünden, Heiligung des Herzens und des Lebens - endlich Erlösung von dem Leibe dieses Todes und Eingang in die ewige Herrlichkeit; oder mit wenigen Worten: „Christus ist uns gemacht zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.“