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Jesaias - Kapitel 14

Jesaias - Kapitel 14

(Leander van Eß)

Spottgesang über Babylons Sturz. Die Juden staunen über den Sturz, und die geplagten Königreiche jauchzen; selbst die Unterwelt kommt in Bewegung über den neuen Ankömmling. - Ausspruch über die Assyrer und Philister.

1 Jehova wird Jakobs sich wieder erbarmen, und Israels sich annehmen, und sie ruhig wohnen lassen in ihrem Lande; Fremde werden sich zu ihnen halten, und an Jakobs Haus sich schließen.
2 Die Völker werden sie nehmen, und in ihr Land bringen, und Israels Haus wird sie im Lande Jehova's zu Sklaven und Sklavinnen in Besitz nehmen; und die gefangen halten, die sie gefangen nahmen, und über ihre Zwinger herrschen.
3 Und wann Jehova einst dir Ruhe gibt von deiner Mühe, Qual, und dem harten Sklavenstand, in dem man dich gehalten;
4 dann wirst du wider Babylons Beherrscher dieses Lied anstimmen, und also singen: Wie! hat aufgehört der Dränger, aufgehört der Druck!
5 Zerbrochen hat Jehova der Ruchlosen Stab, den Zepter der Herrscher,
6 den, welcher die Völker im Grimme schlug ohne Unterlaß; und die Nationen beherrschte im Zorne, den, welcher verfolgte, ohne daß ihm Jemand Einhalt that.
7 Jetzt ruhet, und ist stille das ganze Land; man singt jauchzend Lieder.
8 Selbst die Tannen freuen sich über dich, und Libanons Cedern, (und rufen): Seitdem du gefallen bist, klimmt Keiner herauf, der uns abhauet.
9 Die Unterwelt da unten bewegt sich rauschend deiner Ankunft entgegen, und weckt die Schatten auf um deinetwillen, und alle Großen der Erde; läßt von ihren Thronen absteigen alle Könige der Völker.
10 Diese Alle reden zueinander, und sprechen also zu dir: Auch du bist schwach wie wir, und uns gleich geworden!
11 Gestürzt ist zur Unterwelt dein Stolz! das lärmende Spiel deiner Harfen! und unter dir sind Würmer als Lager ausgebreitet, und Maden sind's, die dir zur Decke dienen!
12 Wie bist du gefallen vom Himmel, du glänzendes Morgengestirn! wie bist du geschleudert zur Erde, du Völkerbezwinger!
13 Du sprachst wohl in deinem Herzen: Ich will in den Himmel aufsteigen, und über die Sterne Gottes meinen Thron erheben; und mich auf den Sammelberg am äußersten Norden setzen.
14 Ich will zu der Wolken Höhen hinaufsteigen, dem Höchsten gleich seyn.
15 Doch zur Unterwelt hinab bist du gestürzt, in des Grabes Tiefen!
16 Die dich sehen, blicken dich starr an, und denken: Ist das der Mann, der die Erde erschütterte, Reiche umstürzte,
17 zur Wüste umkehrte die Erde, deren Städte in Schutt verwandelte, und den Gefangenen die Kerkerthüre nicht öffnete?
18 Alle Könige der Völker, ja sie alle ruhen doch mit Ehre, Jeder in seiner Gruft.
19 Aber du bist hinausgeworfen aus deinem Grabe wie ein verächtlicher Sprößling. Bedeckt bist du mit Erwürgten, und mit den Erschlagenen durch's Schwert, die hinabsteigen in steinerne Gruben gleich einem zertretenen Aas.
20 Du wirst nicht vereint mit ihnen im Grabe, weil du dein Land verheert, und dein Volk erwürgt hast. Nie in Ewigkeit wird man nennen das Frevler Geschlecht.
21 Bereitet ein Blutbad seinen Kindern für ihrer Väter Verschuldung! daß sie sich nicht wieder erheben, nicht wieder erben das Land; und anfüllen den Erdkreis mit Städten.
22 Ja, spricht Jehova, der Weltenherrscher, ich will mich wider sie erheben, will Babylons Namen vertilgen, und was übrig ist, Sohn und Enkel, spricht Jehova.
23 Ich will es machen zur Wohnung der Igel, zu Wassersümpfen, und es stürzen in den Abgrund des Verderbens, spricht Jehova, der Beherrscher der Welt.
24 Jehova, der Weltenherrscher schwört und spricht: Fürwahr! wie ich mir vornahm, solls geschehen; wie ich beschoß, so soll es werden!
25 Ich zermalme die Assyrier in meinem Lande; ich zertrete sie auf meinen Bergen! ihr Joch soll von ihnen weichen, ihre Last von ihren Schultern sich entfernen.
26 Dieser Beschluß ist gefaßt über das ganze Land, und dieser Arm ist ausgestreckt über alle Völker.
27 Denn, Jehova, der Weltenherrscher, hat es beschlossen, wer vermag es zu vereiteln? sein Arm ist ausgestreckt, wer vermag ihn zurückzuziehen?
28 Im Todesjahr des Königs Ahas erging dieser Ausspruch:
29 Freue dich nicht, du ganz Philisterland! daß zerbrochen sey die Rute, die dich schlug; denn aus dem Schlangenstamm sproßt ein Basilisk, und seine Brut ist ein fliegender Cerast.
30 Die Erstgebornen der Schwachen werden weiden, und die Dürftigen sich sicher lagern; und tödten will ich durch Hunger deinen Stamm, und deinen Ueberrest soll er würgen.
31 Heule, Thor, schreie, Stadt! vergangen bist du ganz Philisterland! denn es zieht ein Rauch von Norden her, und Keiner ist allein in seinen Schaaren.
32 Und was wird man sagen zu den Gesandten des Volkes? Jehova hat Zion fest gegründet, und auf es vertrauen die Bedrängten seines Volkes.

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