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 Der 22. Psalm heißt 1) in der Überschrift: Ein Psalm Davids, vorzusingen von der Hindin, die frühe gejagt wird. David mag sich in seinem Fliehen und Umgetriebenwerden vor Saul, mit einem gejagten Hirsch vergleichen, und diesem Leidens-Psalm daher diese Überschrift gegeben haben. 2) Der Inhalt des Psalmen selber, und dessen öftere Anführung im Neuen Testament, zeigt zwar, dass der Geist Christi eigentlich von Christi Leiden darin zeuge; doch gleichwie noch jetzt der Geist Christi das Geheimnis Seiner Leiden am nachdrücklichsten verklärt, wenn der Mensch selbst auch seines Orts im Leiden steht; also mag auch David solche prophetische Aufschlüsse von dem Leiden Christi bei solchen Gelegenheiten bekommen haben, da er selber in schwerem Leiden stand, und gleichwie der Ausschlag von Verklärung der Leiden Christi in dem Herzen eines Seiner leidenden Glieder der ist: Bei Christi Leiden, Kreuz und Tod, Vergesse ich billig meine Not; so mag freilich auch David, wenn er nachgehends über einen solchen Psalm geforscht und nachgedacht hat, darin nicht sowohl die Beschreibung seiner Leiden, als vielmehr die Beschreibung der unendlich wichtigeren Leiden Christi gefunden, und darüber auch seiner Not selig vergessen haben. Das gibt uns dann genugsamen Grund, dass wir nun einen solchen Psalm beim Licht des Evangeliums geradehin von Christi Leiden verstehen können, wie nun auch in diesem Psalmen alle weiteren Worte zeigen: denn wir finden nun eine klägliche und unter stetem Gebet zu GOtt abgefasste Beschreibung der inneren und äußeren Leiden JEsu Christi, und da können wir also zuhören, was und wie dieser liebe Sohn GOttes unter Seinem Leiden mit Seinem himmlischen Vater geredet und zu Ihm gebeten hat, V. 22. Was denkst du unter diesem Anblick? ist dir JEsu Kreuz und Leidensgestalt auch ein Ärgernis und Spott? Oder kannst du dies Bild mit zerschlagenem Herzen und mit Reue und Glauben ansehen? Gehst du gerne mit solcher ausführlichen und umständlichen Betrachtung und Verkündigung dieses Leidens und Todes um? Treibt dich der Geist, der dem David so frühzeitige Aufschlüsse von diesem Leiden gegeben hat, auch an, in Betrachtung dieser Leiden deine Weide zu suchen, die Schrift und deren Erfüllung zusammen zu halten, dein Herz, dein Gemüt, deine Glaubensübung darunter fleißig zu erneuern, Gegenliebe in dir dadurch zu erwecken, die Leidens-Gemeinschaft dir dadurch zu versüßen? Denkst du auch, dass nun dies Bild die tägliche Augenlust des himmlischen Vaters sei, und dass die nämliche Sache, darüber dieser Psalm gestellt ist, nun mit immer neuen Liedern im Heiligtum GOttes vor Seinem und des Lämmleins Thron besungen wird, und also auch unser tägliches Lied im Haus unserer Wallfahrt ausmachen soll? 3) Höre zu diesem Ende nun im Psalm weiter wie sich dein leidender Heiland gegen Seinen himmlischen Vater so freimütig und gegen uns so gnädig und mitleidig erklärt, was nun Sein Leiden und dessen siegreicher Ausgang für Frucht und Segen schaffen soll, V. 23 bis zum Schluss. Sieh also, was aus JEsu Leiden erwachsen ist, und noch weiter erwachsen soll: GOttes Ehre, und aller Gottesfürchtigen Heil, ja eine Predigt zur Buße und Vergebung der Sünden, durch die auch Solche, die ferne waren, sollen herbeigerufen werden, dass sie sich zum HErrn bekehren. Was ist hievon in der Apostelgeschichte und weiterhin für ein guter Anfang gemacht worden? Wie vielen Elenden ist inzwischen schon dies Evangelium zum ewigen Leben ihres Herzens zu statten gekommen, und wie wird die Frucht dieses so tief in die Erde gefallenen Weizenkorns hinausreichen bis ans Ende der Tage? Das wird noch im Mund der spätesten Nachkommen der fröhliche Ruhm sein: Er tuts, Er hats getan, Er hat mit Einem Opfer in Ewigkeit vollendet Alle, die geheiligt werden. Der 22. Psalm heißt 1) in der Überschrift: Ein Psalm Davids, vorzusingen von der Hindin, die frühe gejagt wird. David mag sich in seinem Fliehen und Umgetriebenwerden vor Saul, mit einem gejagten Hirsch vergleichen, und diesem Leidens-Psalm daher diese Überschrift gegeben haben. 2) Der Inhalt des Psalmen selber, und dessen öftere Anführung im Neuen Testament, zeigt zwar, dass der Geist Christi eigentlich von Christi Leiden darin zeuge; doch gleichwie noch jetzt der Geist Christi das Geheimnis Seiner Leiden am nachdrücklichsten verklärt, wenn der Mensch selbst auch seines Orts im Leiden steht; also mag auch David solche prophetische Aufschlüsse von dem Leiden Christi bei solchen Gelegenheiten bekommen haben, da er selber in schwerem Leiden stand, und gleichwie der Ausschlag von Verklärung der Leiden Christi in dem Herzen eines Seiner leidenden Glieder der ist: Bei Christi Leiden, Kreuz und Tod, Vergesse ich billig meine Not; so mag freilich auch David, wenn er nachgehends über einen solchen Psalm geforscht und nachgedacht hat, darin nicht sowohl die Beschreibung seiner Leiden, als vielmehr die Beschreibung der unendlich wichtigeren Leiden Christi gefunden, und darüber auch seiner Not selig vergessen haben. Das gibt uns dann genugsamen Grund, dass wir nun einen solchen Psalm beim Licht des Evangeliums geradehin von Christi Leiden verstehen können, wie nun auch in diesem Psalmen alle weiteren Worte zeigen: denn wir finden nun eine klägliche und unter stetem Gebet zu GOtt abgefasste Beschreibung der inneren und äußeren Leiden JEsu Christi, und da können wir also zuhören, was und wie dieser liebe Sohn GOttes unter Seinem Leiden mit Seinem himmlischen Vater geredet und zu Ihm gebeten hat, V. 22. Was denkst du unter diesem Anblick? ist dir JEsu Kreuz und Leidensgestalt auch ein Ärgernis und Spott? Oder kannst du dies Bild mit zerschlagenem Herzen und mit Reue und Glauben ansehen? Gehst du gerne mit solcher ausführlichen und umständlichen Betrachtung und Verkündigung dieses Leidens und Todes um? Treibt dich der Geist, der dem David so frühzeitige Aufschlüsse von diesem Leiden gegeben hat, auch an, in Betrachtung dieser Leiden deine Weide zu suchen, die Schrift und deren Erfüllung zusammen zu halten, dein Herz, dein Gemüt, deine Glaubensübung darunter fleißig zu erneuern, Gegenliebe in dir dadurch zu erwecken, die Leidens-Gemeinschaft dir dadurch zu versüßen? Denkst du auch, dass nun dies Bild die tägliche Augenlust des himmlischen Vaters sei, und dass die nämliche Sache, darüber dieser Psalm gestellt ist, nun mit immer neuen Liedern im Heiligtum GOttes vor Seinem und des Lämmleins Thron besungen wird, und also auch unser tägliches Lied im Haus unserer Wallfahrt ausmachen soll? 3) Höre zu diesem Ende nun im Psalm weiter wie sich dein leidender Heiland gegen Seinen himmlischen Vater so freimütig und gegen uns so gnädig und mitleidig erklärt, was nun Sein Leiden und dessen siegreicher Ausgang für Frucht und Segen schaffen soll, V. 23 bis zum Schluss. Sieh also, was aus JEsu Leiden erwachsen ist, und noch weiter erwachsen soll: GOttes Ehre, und aller Gottesfürchtigen Heil, ja eine Predigt zur Buße und Vergebung der Sünden, durch die auch Solche, die ferne waren, sollen herbeigerufen werden, dass sie sich zum HErrn bekehren. Was ist hievon in der Apostelgeschichte und weiterhin für ein guter Anfang gemacht worden? Wie vielen Elenden ist inzwischen schon dies Evangelium zum ewigen Leben ihres Herzens zu statten gekommen, und wie wird die Frucht dieses so tief in die Erde gefallenen Weizenkorns hinausreichen bis ans Ende der Tage? Das wird noch im Mund der spätesten Nachkommen der fröhliche Ruhm sein: Er tuts, Er hats getan, Er hat mit Einem Opfer in Ewigkeit vollendet Alle, die geheiligt werden.
  
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