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- | ======Kapff, | + | ======Kapff, |
- | Text: Jes. 40,1-8.\\ | + | //Mit der Epistel |
- | **Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer GOtt; redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Ritterschaft ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben; denn sie hat Zweifältiges empfangen von der Hand des HErrn, um alle ihre Sünde. Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: bereitet dem HErrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserem GOtt. Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich | + | |
- | Wir feiern heute das Andenken des Täufers Johannes und übermorgen begehen wir das Reformationsfest, weil es morgen 312 Jahre sind seit Übergabe des evangelischen Glaubensbekenntnisses auf dem Reichstag zu Augsburg. Johannes der Täufer und die Reformation - das sind zwei nahe mit einander verwandte Gedanken. Johannes war ein Reformator seiner Zeit, er sollte das Judentum als die Vorbereitung Christi von seinen Auswüchsen und Entartungen reinigen und die Herzen für die Aufnahme ihres wahren Heils empfänglich machen. Daher vereinigte er in sich die zerstreuten Strahlen der alttestamentlichen Offenbarung, | + | (Zugleich |
- | Die gleichen Punkte waren auch der wesentliche Grund der Reformation. Aus dem Außenwerk menschlicher Satzungen und Gebräuche musste der Geist eingeführt werden in die innere Tiefe eines gottgeheiligten Lebens und einer Anbetung GOttes im Geist und in der Wahrheit. Solch neues Leben zu wecken war es durchaus notwendig, auf JEsum Christum, als auf den Einzigen, in dem allein Heil zu finden sei, hinzuweisen. Das bedurfte die Zeit der Reformation, | + | Zuerst wurden |
- | Johannes als Vorbild | + | Die verlesenen Artikel des Augsburgischen Glaubensbekenntnisses sind Text genug, uns zum Nachdenken über die Segnungen |
- | | + | Dazu bedürfen wir aller der mühsamen Um- und Abwege nicht, auf denen die katholische, |
- | - als Trostprediger. | + | |
- | Lieber Heiland! wirke in uns Allen die wahre Reformation des Herzens, die zu ewiger Vereinigung mit Dir führt. Lass Deinen Geist das Amt Johannis an uns üben zu wahrer Buße und Erneuerung unseres Lebens, | + | Warum und wie wir das Reformationsfest als ein hohes Freuden- |
- | =====I. ===== | + | - Die Reformation hat das wahre Licht und Leben wiedergebracht, |
+ | - daher wollen wir beständig im wahren Licht und Leben wandeln. | ||
- | Johannes war ein Vorbild | + | JEsus Christus! Du ewiges Licht und einziges Leben der Welt, gib uns heute tief zu erkennen, wie vielen Dank wir Dir schuldig sind, dass Du aus der Finsternis uns geführt hast zu Deinem wunderbaren Licht. In diesem Licht des Lebens lass uns immer mehr wachsen |
- | Als einen besonderen Antrieb zu solcher Erneuerung und Buße nennt unser Text die Vergänglichkeit alles Irdischen: „Alles Fleisch ist Heu und alle seine Güte wie eine Blume auf dem Felde;“ wie die Blume schnell verwelkt, so fällt alles irdische Glück schnell dahin, und vielerlei Trübsal und Not, zuletzt das Grab, macht aller Herrlichkeit des natürlichen Lebens ein trauriges Ende. Nur das Wort unseres GOttes | + | =====I. Die Reformation hat das wahre Licht und Leben wiedergebracht, ===== |
- | Diese ernste Bußpredigt hielt Johannes an seine Zeit. Schon in seiner äußeren Erscheinung predigte er das recht anschaulich. Er lebte in der Wüste, abgeschieden von der Welt, verachtend all ihre Lust und Herrlichkeit, ein raues, härenes Gewand war sein ganzer Schmuck | + | das wahre Licht, |
- | Durch diese gewaltige Bußpredigt des Johannes wurden Viele im Volk aufgeweckt. Wir lesen, dass zu ihm hinausging | + | Alle die Irrlehren, die wir vorgestern besprochen haben, rührten bloß daher, dass Menschenwort so hoch oder höher als |
+ | durch die Sünde verdorben | ||
- | Wie so Johannes die Bedürfnisse weckte, deren Gefühl erst für den Glauben an JEsum empfänglich machte, und wie er alles Äußere gering achtete und auf geistliches Leben drang, ebenso hat die Reformation den Seelen von den falschen Wegen, auf denen sie das Heil suchten, auf den einzig wahren Weg, der zum Frieden führt, geholfen. Die katholische Kirche war zur Zeit Luthers in einem ähnlichen Zustand, wie das jüdische Volk zur Zeit des Johannes. Zu der göttlichen Offenbarung JEsu waren allmählig eine Menge menschlicher Zusätze hinzugekommen, | + | Ach, Geliebte! was wären wir, wenn wir die Bibel nicht hätten! Das zeigt uns der hundertjährige Gang der katholischen Kirche |
- | Am meisten verdunkelt war die Grundlehre der heiligen Schrift von der Versöhnung und Rechtfertigung. Der Papst maßte sich an, Sündenvergebung zu erteilen, weil er sich den Statthalter Christi nannte; aber er verkaufte | + | Ist dann aber die protestantische Kirche die wahre? Wenn wir sie einem sehr großen Teil ihrer Bekenner nach beurteilen, nicht. Tausende sind auf verkehrtem Weg, weil sie die Vernunft |
- | Aber alle Kirchenversammlungen richteten nichts aus. Sie blieben nur beim Äußerlichen stehen; auf das tiefe Grundverderben | + | Das Leben liegt in dem Hauptgrundsatz |
- | Wie so die Predigt zur Buße durch Johannes | + | Die Folge war, dass die einen sich wirklich beredeten, sie haben die Gnade GOttes |
- | =====2.===== | + | Das ist auch bis auf diesen Tag das Fundament der alleinseligmachenden Heilslehre. Wenn wir auch allen Glauben haben an das ganze Wort GOttes, und wenn wir auch vieler und großer Tugenden uns rühmen können, so ist das noch kein Anspruch auf Seligkeit. Denn es gilt, was wir vorhin im sechsten Artikel der Konfession gehört haben, dass man zwar gute Werke tun müsse, allerlei, so GOtt geboten hat, um GOttes willen, doch nicht auf solche Werke zu vertrauen, dadurch Gnade vor GOtt zu verdienen, denn wir empfahen Vergebung der Sünde und Gerechtigkeit allein durch den Glauben an Christum, wie Er selbst spricht Luk. 17.: „wenn ihr Alles getan habt, was euch befohlen ist, sollt ihr sprechen: wir sind unnütze Knechte, wir haben getan, das wir zu tun schuldig waren.“ |
- | „Tröstet, | + | Wir können vor GOtt nichts verdienen. Er will zwar nach vielen Aussprüchen seines Wortes nichts unbelohnt lassen, was wir Ihm tun, aber wir können gar nichts wahrhaft Ihm tun, ehe wir Vergebung der Sünde und dadurch ein neues Herz haben, und nie, nie können wir auch mit den besten Werken unsere Sünden abverdienen oder gut machen; Sünde bleibt Sünde |
- | Die Buße ist nur der Anbruch des neuen Tages, die Sonne ist JEsus und die Kraft des neuen Lebens | + | Das wissen freilich |
- | Vergebung | + | Diese Seligkeit |
- | Da predigte Luther die Rechtfertigung durch den Glauben, die er selbst | + | =====II. unsere Pflicht, dass wir beständig |
- | Das ist das teure Evangelium, durch das die Botschaft unseres Textes in Erfüllung geht: „tröstet, tröstet mein Volk.“ Dieses Evangelium bewirket, wo es hinkommt, eine Reformation | + | Wenn es uns heute mit höchster Freude und innigstem Danke erfüllte, dass wir das teure Wort GOttes bis auf diesen Tag in Händen haben, so ergeht doch auch die ernstliche Frage an uns, wie wir dieses Wort gebrauchen und ob auch bei uns die Reformation |
- | Da unser natürlicher Sinn Alles sich selbst verdanken möchte, so legte man auch in der evangelischen Kirche gar manchmal einen anderen Grund, als den echt evangelischen, | + | Gar Viele haben ja sogar äußerlich |
- | Deswegen freuen | + | So nur wandeln |
- | {{tag> | + | |
+ | Ich bin nichts wert, o das bekenn' | ||
+ | Weg Eigenwerk, dein Schimmer reicht nicht weit.\\ | ||
+ | Mein Element ist nur Barmherzigkeit, | ||
+ | Daraus entspringt der Trost: GOtt ist getreu. | ||
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+ | Aber auch Gläubige | ||
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+ | Der Grund, auf den ich gründe, Ist Christus und sein Blut; \\ | ||
+ | Das macht, dass ich finde Das ewig wahre Gut. \\ | ||
+ | An mir und meinem Leben Ist nichts auf dieser Erd', \\ | ||
+ | Was Christus mir gegeben, Das ist der Liebe wert. | ||
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+ | Das ist der echt evangelische | ||
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+ | In allen Konfessionen gehen die verloren, die GOttes Wort verachten, und in allen Konfessionen werden die selig, die GOtt und sein Wort lieben. Daher muss ein wahrer Priester GOttes das Gute an allen Konfessionen lieben und das Ungöttliche in allen, wie in seinem eigenen Herzen, fliehen und dagegen kämpfen, aber mit Waffen des Geistes, nicht mit Schmähen und Höhnen, sondern mit Gebet und Fürbitte, mit heiligem Wandel und dann erst mit Zeugen im Geist. | ||
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+ | Aber über Alles teuer sei uns die Gemeinschaft | ||
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