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Der Grund, warum er sagt (V. 16), er sei „**dem Tode nahe von Jugend auf**“, ist nicht klar. Vielleicht meint er, er sei mannigfach und hart geprüft worden, so dass sein Leben unter allerlei Nöten und Ängsten gleichsam an einem Faden hing. Daraus entnehmen wir auch, dass Gottes Grimm und Schrecken, von denen gleich nachher die Rede ist, nicht nur zu einer besonderen Zeit dagewesen sind. Das zeigt auch der Ausdruck „**täglich**“. Weil es nun nichts Schrecklicheres gibt, als wenn wir denken müssen, Gott sei uns feindlich gesinnt, so vergleicht der Psalmist seine Angst passend mit einer „**Wasser**“-Flut. Daher auch seine Aussage, dass er „**schier verzage**“. Es kann ja nicht anders sein, als dass die Empfindung des Zornes Gottes sein Gemüt in peinliche Unruhe versetzt. Man möchte aber fragen, wie denn solches Schwanken zum Glauben stimme. Wenn jemand in Verwirrung und Zweifel schwebt und davon hin und her geworfen wird, so scheint es ja in der Tat, als ob der Glaube untergegangen sei. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass der Glaube auch unter solchen Schwankungen sich bald wieder erhebt und nicht untersinkt, und dass er, wenn er gleich zuweilen zu ersticken droht, doch heimliche Nahrung empfängt. Denn ob noch so starke Stürme sich gegen ihn erheben, so hält er ihnen als Schild die beständige Treue Gottes entgegen, der die Seinen nie täuscht noch im Stiche lässt. | Der Grund, warum er sagt (V. 16), er sei „**dem Tode nahe von Jugend auf**“, ist nicht klar. Vielleicht meint er, er sei mannigfach und hart geprüft worden, so dass sein Leben unter allerlei Nöten und Ängsten gleichsam an einem Faden hing. Daraus entnehmen wir auch, dass Gottes Grimm und Schrecken, von denen gleich nachher die Rede ist, nicht nur zu einer besonderen Zeit dagewesen sind. Das zeigt auch der Ausdruck „**täglich**“. Weil es nun nichts Schrecklicheres gibt, als wenn wir denken müssen, Gott sei uns feindlich gesinnt, so vergleicht der Psalmist seine Angst passend mit einer „**Wasser**“-Flut. Daher auch seine Aussage, dass er „**schier verzage**“. Es kann ja nicht anders sein, als dass die Empfindung des Zornes Gottes sein Gemüt in peinliche Unruhe versetzt. Man möchte aber fragen, wie denn solches Schwanken zum Glauben stimme. Wenn jemand in Verwirrung und Zweifel schwebt und davon hin und her geworfen wird, so scheint es ja in der Tat, als ob der Glaube untergegangen sei. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass der Glaube auch unter solchen Schwankungen sich bald wieder erhebt und nicht untersinkt, und dass er, wenn er gleich zuweilen zu ersticken droht, doch heimliche Nahrung empfängt. Denn ob noch so starke Stürme sich gegen ihn erheben, so hält er ihnen als Schild die beständige Treue Gottes entgegen, der die Seinen nie täuscht noch im Stiche lässt. | ||
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