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- | ======Brenz, | ||
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- | 1539. | ||
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- | Luk. 21,25-36.\\ | ||
- | „**Und es werden Zeichen geschehen an der Sonne, und Mond, und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und werden zagen; und das Meer und die Wasserwogen werden brausen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht, und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen; so seht auf, und hebt eure Häupter auf, darum, dass sich eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht an den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie jetzt ausschlagen; | ||
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- | Wir haben am vorigen Sonntag gehört, dass diese Zeit nach öffentlichem Sprachgebrauch die Zukunft des Herrn genannt worden ist. Obwohl aber Heuchler diese Anordnung zum Aberglauben missbraucht haben, darum haben unsere Altvordern dennoch solchen Zeitabschnitt festgesetzt, | ||
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- | **von der letzten Zukunft Christi** | ||
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- | reden. Öffentlich wird Christus nämlich noch einmal in großer Herrlichkeit und Majestät kommen am jüngsten Tag, um zu richten die Lebendigen und die Toten. | ||
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- | Es ist aber notwendig, von solcher Zukunft mit Sorgfalt zu handeln. Denn die Frommen haben in den so großen Nöten dieser Welt, in solcher Unordnung und Verwirrung aller Dinge keinen anderen Trost, als den aus dieser Zukunft Christi, wodurch Alles in seine rechte Ordnung gefügt werden soll. Indem Paulus an die Thessalonicher schreibt, redet er von dieser Zukunft mit dem Zusatz: „So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander.“ (1. Thess. 4,18.) Und ferner spricht er (2. Thess. 1,6.7.): „Es ist recht bei Gott, zu vergelten Trübsal denen, die euch Trübsal anlegen; euch aber, die ihr Trübsal leidet, Ruhe mit uns, wenn nun der Herr Jesus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft.“ Damit also die Frommen im Glauben und im Gehorsam des Glaubens erhalten bleiben, muss uns die Zukunft Christi in der Majestät immerdar vor Augen gestellt werden. Und obwohl die Gottlosen lachen, so oft von solcher Zukunft Christi die Rede ist, und vollständig das tun, was er im Gleichnis bei Matthäus (24,48-51.) von dem Knecht erzählt, der seine Mitknechte schlug, als der Herr zu kommen verzog: so ist dennoch erstens: Nichts gewisser als diese Zukunft. Denn die Schrift bezeugt schon vom Anbeginn des Erdkreises, der Heilige Geist habe offenbart, es werde ein allgemeines Gericht über die ganze Schöpfung stattfinden, | ||
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- | Nun wollen wir von der Art und Weise seiner Zukunft handeln. Was also wird die Weise der Dinge sein bei der Zukunft Christi? Was soll vorhergehen und was bei jener Zukunft geschehen? Das Evangelium, welches am heutigen Sonntag pflegt gelesen zu werden, redet von Zeichen an Sonne, Mond und Sternen und wird gewöhnlich ausgelegt in Betreff der Zeichen, welche der zweiten Zukunft Christi vorangehen sollen. Obwohl wir nun an einem anderen Ort gezeigt haben, Christus rede in solcher Predigt vornehmlich von der Zerstörung der Stadt Jerusalem und dem Untergang des jüdischen Volkes zu der Zeit, als diese Zeichen in Erfüllung gingen: so wollen auch wir es dennoch von den Zeichen des jüngsten Tages auslegen. Denn es ist wahrscheinlich, | ||
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- | Was aber Christum selbst anlangt, sagt der Apostel (1. Thess. 4,16): „Der Herr wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel.“ Und (Matth. 25,31): „Des Menschen Sohn wird kommen in seiner Herrlichkeit, | ||
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- | Es gibt aber auch keinen anderen Tag, an welchem Alles soll umgestaltet werden, außer diesem Tage. Vieles, ja Unzähliges ist in dieser Welt ungeordnet. Groß ist die Verwirrung, dass die Frommen unterdrückt werden, die Gottlosen dagegen glücklich leben; aber diese Verwirrung wird nicht eher umgestaltet werden, als bis jener Tag gekommen ist. Groß ist die Verwirrung der Dinge, dass man predigt, Christus habe den Satan überwunden, | ||
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- | Nun lasst uns von der Zeit derselben hören. Wann also, oder in welchem Jahre, oder an welchem Tage wird Christus kommen? Über die Zeit dieser Zukunft ist dasselbe zu sagen, was Christus über die Zerstörung Jerusalems sagt. Von diesem Tage, spricht er, weiß nicht einmal des Menschen Sohn. Er weiß es zwar nach seiner Herrlichkeit; | ||
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- | Die Tage unseres Lebens währen siebzig oder achtzig Jahre, und ist es mehr, so ist's Arbeit und Schmerz; und dennoch bereiten wir uns nicht zu rechter Zeit auf den Tod vor. Was würden wir also tun, wäre uns die Zeit des jüngsten Tages bekannt? Ebendeshalb verbirgt uns Gott den Augenblick dieser Zeit, um uns zur Wachsamkeit zu ermuntern. Denn wie jeder große Festtag, z. B. Weihnachten, | ||
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