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autoren:a:ahlfeld_friedrich:ahlfeld_weihnachten [] – angelegt - Externe Bearbeitung 127.0.0.1autoren:a:ahlfeld_friedrich:ahlfeld_weihnachten [] (aktuell) – [VI. Welches war dieser Weihnachtschor?] aj
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 Aber die Erntefreude hat ihre Grenzen. Hagelschauer haben hie und da gedroschen, ehe es reif war, und die Sonnenglut oder Wasserflut haben den Segen verderbet. Und mitten unter den reichen Erntern sind solche, denen ein Leid am Herzen nagt, schwerer und tiefer, als dass es der reichste äußere Segen heben könnte. Christfreude braucht keine Grenzen zu haben. Wen hindert Gott, dass er sich nicht die Früchte vom Baume des Lebens reichlich in seine Herzensscheuer sammle! Kein Hagelwetter, keine Sonnenglut. keine Wasserflut kann diese Ernte verderben, wenn wir nur sammeln wollen. Nirgends hat Gott ein Gebot gegeben, darin es hieße: „In dieses Haus soll keine Weihnachtsfreude kommen.“ - Es gibt einen Reichtum, eine weltliche Hoheit, zu denen die gewöhnliche Freude schwer hinauf kann, weil sie Alles vollauf haben. Aber Niemand ist so reich, dass die Gnade Gottes an diesem Tage nicht für ihn noch reichlich und überschwänglich wäre über Wissen und Verstehen. Es gibt eine Armut, eine Tiefe der Not, in die gewöhnliche Freude schwer hinunterkann, sie sieht höchstens einmal eine Dämmerung derselben. Aber Niemand ist so arm, dass ihn seine Armut von dem Heile, von der Freude dieses Tages ausschlösse. Wir brauchen den Christ nicht mit Geld und Gut zu erkaufen, er kauft uns; wir steigen nicht in den Himmel hinauf, er kommt hernieder; nicht wir haben ihn erwählet, er hat uns erwählet. Es gibt elende zerschlagene Herzen, die da sprechen: „Weg mit der Freude, für Andre mag sie sein, für mich ist sie nicht. Mein Auge und mein Ohr für die Freude ist erblindet und vertäubet.“ Die Christfreude ist gerade recht für sie. Er ist gekommen zu predigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie sollen los sein, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, und zu predigen das angenehme Jahr des Herrn. Bis in den Himmel hinauf reichet die Christfreude, denn die Engel Gottes freuen sich mit uns, dass der Heiland geboren ist. Bis in den Tod hinunter reichet die Christfreude, denn die Seligen, die den Tod überwunden haben, haben ihn in ihm überwunden. Und wie Mancher mag jetzt in diesem Christstündlein, denn wir sterben täglich, mit dem Tod ringen und in seinem Ringen seines Heilandes sich getrösten! Christfreude reichet über alle Meere hinaus. In allen Erdteilen. ja wir können fast sagen, in allen Zungen wird heute die Engelspredigt verkündigt: „Euch ist heute der Heiland geboren.“ O wer durch den Himmel ziehen und die Lobgesänge der Engel vernehmen könnte: wer an allen Krankenbetten vorbeigehen und alle Psalmen aus den zerschlagenen Leibern sammeln könnte; wer an den zerschlagenen und begnadigten Herzen aller Sünder lauschen, und die Hallelujas und Hosiannas und alle die „Ehre sei Gott in der Höhe“ in ein Bündlein sammeln könnte: - der wüsste erst, wie groß, wie unergründlich die Bedeutung jener Predigt war. Und er wüsste doch nur erst, was schon geschehen ist, er kennte doch nur das Danken der Kirche in der Pilgerzeit. Wie aber die Erwählten, wie die Erretteten an jenem großen Tage für die Predigt danken werden, das kann er doch nicht fassen, weil er selber die Tiefe der Sünde, die Schauer des Gerichts, und die unaussprechliche Seligkeit der Gnade noch nicht ganz gefühlt hat. Wer aber auch nur die Taten und den Segen dieses Wortes bis heute kennt, in dem müssten alle Pulse seines Herzens singen und klingen: „O du selige, o du fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit, Welt war verloren, Christ ist geboren, freue dich, freue dich, Christenheit!“ Der ganze Spruch: „**Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren.“** - Wort für Wort ist ihm wie eine Schnur himmlischer Perlen. Er weiß nicht, welche die lieblichste ist. Wie er jede einzelne ansieht, scheint sie ihm die teuerste. Der ganze Spruch ist ihm wie eine liebliche Musik. Er weiß nicht, welcher Ton der köstlichste ist. Jeder, bei dem er anhält, scheint ihm der köstlichste zu sein, und klingt tief nach in seinem Herzen. Ich verkündige euch große Freude: Gott verkündigt sie, sein Engel ist sein Mund. Verkündige: es ist nun nicht mehr ein banges Hoffen. Große Freude: sie steigt über alle Erdenfreude, nicht Zeit, nicht Grab ertötet sie. Allem Volke: es ist nun nicht mehr ein erwähltes Volk; in allerlei Volk, wer Gott fürchtet und recht tut, ist ihm angenehm. Heute ist euch der Heiland geboren: heute ist die angenehme Zeit, der Himmel steht offen. Der Heiland ist euch heut geboren: nun ist der da, der die alte Wunde der Menschheit heilt. Euch ist der Heiland geboren: ich und du wir gehören auch dazu, wir haben auch Teil an seinem Heil. Wer diese Predigt aufhört und auffühlt, der muss sagen: „Nur der lebendige Gott kann in so wenige Worte so viel Gnade zusammendrängen,“ Wer diese Predigt aufhört und auffühlt, der stellt sich am Schluss derselben auch in den himmlischen Weihnachtschor, um sein Danklied mitzusingen. Aber die Erntefreude hat ihre Grenzen. Hagelschauer haben hie und da gedroschen, ehe es reif war, und die Sonnenglut oder Wasserflut haben den Segen verderbet. Und mitten unter den reichen Erntern sind solche, denen ein Leid am Herzen nagt, schwerer und tiefer, als dass es der reichste äußere Segen heben könnte. Christfreude braucht keine Grenzen zu haben. Wen hindert Gott, dass er sich nicht die Früchte vom Baume des Lebens reichlich in seine Herzensscheuer sammle! Kein Hagelwetter, keine Sonnenglut. keine Wasserflut kann diese Ernte verderben, wenn wir nur sammeln wollen. Nirgends hat Gott ein Gebot gegeben, darin es hieße: „In dieses Haus soll keine Weihnachtsfreude kommen.“ - Es gibt einen Reichtum, eine weltliche Hoheit, zu denen die gewöhnliche Freude schwer hinauf kann, weil sie Alles vollauf haben. Aber Niemand ist so reich, dass die Gnade Gottes an diesem Tage nicht für ihn noch reichlich und überschwänglich wäre über Wissen und Verstehen. Es gibt eine Armut, eine Tiefe der Not, in die gewöhnliche Freude schwer hinunterkann, sie sieht höchstens einmal eine Dämmerung derselben. Aber Niemand ist so arm, dass ihn seine Armut von dem Heile, von der Freude dieses Tages ausschlösse. Wir brauchen den Christ nicht mit Geld und Gut zu erkaufen, er kauft uns; wir steigen nicht in den Himmel hinauf, er kommt hernieder; nicht wir haben ihn erwählet, er hat uns erwählet. Es gibt elende zerschlagene Herzen, die da sprechen: „Weg mit der Freude, für Andre mag sie sein, für mich ist sie nicht. Mein Auge und mein Ohr für die Freude ist erblindet und vertäubet.“ Die Christfreude ist gerade recht für sie. Er ist gekommen zu predigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie sollen los sein, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, und zu predigen das angenehme Jahr des Herrn. Bis in den Himmel hinauf reichet die Christfreude, denn die Engel Gottes freuen sich mit uns, dass der Heiland geboren ist. Bis in den Tod hinunter reichet die Christfreude, denn die Seligen, die den Tod überwunden haben, haben ihn in ihm überwunden. Und wie Mancher mag jetzt in diesem Christstündlein, denn wir sterben täglich, mit dem Tod ringen und in seinem Ringen seines Heilandes sich getrösten! Christfreude reichet über alle Meere hinaus. In allen Erdteilen. ja wir können fast sagen, in allen Zungen wird heute die Engelspredigt verkündigt: „Euch ist heute der Heiland geboren.“ O wer durch den Himmel ziehen und die Lobgesänge der Engel vernehmen könnte: wer an allen Krankenbetten vorbeigehen und alle Psalmen aus den zerschlagenen Leibern sammeln könnte; wer an den zerschlagenen und begnadigten Herzen aller Sünder lauschen, und die Hallelujas und Hosiannas und alle die „Ehre sei Gott in der Höhe“ in ein Bündlein sammeln könnte: - der wüsste erst, wie groß, wie unergründlich die Bedeutung jener Predigt war. Und er wüsste doch nur erst, was schon geschehen ist, er kennte doch nur das Danken der Kirche in der Pilgerzeit. Wie aber die Erwählten, wie die Erretteten an jenem großen Tage für die Predigt danken werden, das kann er doch nicht fassen, weil er selber die Tiefe der Sünde, die Schauer des Gerichts, und die unaussprechliche Seligkeit der Gnade noch nicht ganz gefühlt hat. Wer aber auch nur die Taten und den Segen dieses Wortes bis heute kennt, in dem müssten alle Pulse seines Herzens singen und klingen: „O du selige, o du fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit, Welt war verloren, Christ ist geboren, freue dich, freue dich, Christenheit!“ Der ganze Spruch: „**Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren.“** - Wort für Wort ist ihm wie eine Schnur himmlischer Perlen. Er weiß nicht, welche die lieblichste ist. Wie er jede einzelne ansieht, scheint sie ihm die teuerste. Der ganze Spruch ist ihm wie eine liebliche Musik. Er weiß nicht, welcher Ton der köstlichste ist. Jeder, bei dem er anhält, scheint ihm der köstlichste zu sein, und klingt tief nach in seinem Herzen. Ich verkündige euch große Freude: Gott verkündigt sie, sein Engel ist sein Mund. Verkündige: es ist nun nicht mehr ein banges Hoffen. Große Freude: sie steigt über alle Erdenfreude, nicht Zeit, nicht Grab ertötet sie. Allem Volke: es ist nun nicht mehr ein erwähltes Volk; in allerlei Volk, wer Gott fürchtet und recht tut, ist ihm angenehm. Heute ist euch der Heiland geboren: heute ist die angenehme Zeit, der Himmel steht offen. Der Heiland ist euch heut geboren: nun ist der da, der die alte Wunde der Menschheit heilt. Euch ist der Heiland geboren: ich und du wir gehören auch dazu, wir haben auch Teil an seinem Heil. Wer diese Predigt aufhört und auffühlt, der muss sagen: „Nur der lebendige Gott kann in so wenige Worte so viel Gnade zusammendrängen,“ Wer diese Predigt aufhört und auffühlt, der stellt sich am Schluss derselben auch in den himmlischen Weihnachtschor, um sein Danklied mitzusingen.
  
-======VI. Welches war dieser Weihnachtschor? ======+=====VI. Welches war dieser Weihnachtschor? =====
  
 **Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.** - Diesen Chor zu singen wäre der Menschen Pflicht gewesen, denn den Menschen war der Heiland geboren. Die Menschen aber schwiegen, denn die zugegen waren, waren überwältigt von der großen Gnade Gottes. Sie konnten noch kein Wort des Dankes finden. Da singen die Engel aus alter Liebe und Treue den Dank- und Lobgesang, da beschließen sie die teure Weihnachtsfeier. - Nun aber, liebe Brüder, hat die Gemeinde des Herrn Zeit genug gehabt, sich in seine Gnade zu versenken, sich in ihr Heil hineinzudenken. So stimmet denn ein in diesen Engelsgesang. Singet ihn weiter alle Weihnachtsfeste, singet ihn weiter unter eurer Mühe und Arbeit, wenn ihr des gedenket, der euch tröstet von eurer Arbeit. Preiset Gott mit Herz und Mund für seine Gabe. Sein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Ein Himmel soll die Erde werden. Gottes Ehre sei deine Lust, wie sie die Lust seiner Engel und Seligen ist. Dann wird allen Menschen ein Wohlgefallen sein an der Erneuerung, in der aller Streit ruhet auf der Erde, in der aller blutiger Kampf mit Ungestüm aufhöret, in der der Held und Friedefürst uns zu Kindern des Friedens macht, in der die Gnade den Sieg davon getragen hat über die Sünde. Amen. **Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.** - Diesen Chor zu singen wäre der Menschen Pflicht gewesen, denn den Menschen war der Heiland geboren. Die Menschen aber schwiegen, denn die zugegen waren, waren überwältigt von der großen Gnade Gottes. Sie konnten noch kein Wort des Dankes finden. Da singen die Engel aus alter Liebe und Treue den Dank- und Lobgesang, da beschließen sie die teure Weihnachtsfeier. - Nun aber, liebe Brüder, hat die Gemeinde des Herrn Zeit genug gehabt, sich in seine Gnade zu versenken, sich in ihr Heil hineinzudenken. So stimmet denn ein in diesen Engelsgesang. Singet ihn weiter alle Weihnachtsfeste, singet ihn weiter unter eurer Mühe und Arbeit, wenn ihr des gedenket, der euch tröstet von eurer Arbeit. Preiset Gott mit Herz und Mund für seine Gabe. Sein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Ein Himmel soll die Erde werden. Gottes Ehre sei deine Lust, wie sie die Lust seiner Engel und Seligen ist. Dann wird allen Menschen ein Wohlgefallen sein an der Erneuerung, in der aller Streit ruhet auf der Erde, in der aller blutiger Kampf mit Ungestüm aufhöret, in der der Held und Friedefürst uns zu Kindern des Friedens macht, in der die Gnade den Sieg davon getragen hat über die Sünde. Amen.