Murray, Andrew - Der Geist Jesu Christi - 26. Der Geist und das Fleisch.

Murray, Andrew - Der Geist Jesu Christi - 26. Der Geist und das Fleisch.

Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr es denn nun im Fleisch vollenden?“ (Gal. 3,3.)
Wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen, und rühmen uns von Christo Jesu, und verlassen uns nicht auf Fleisch: Wiewohl ich auch habe, dass ich mich Fleisches rühmen möchte“ (Phil. 3,3.4).

Durch das Wort: „Fleisch“ bezeichnet die Schrift unser gefallenes Wesen nach Seele und Leib. Bei der Erschaffung wurde die Seele zwischen das Geistliche oder Göttliche, und das Sinnliche oder Weltliche gestellt, um einem jeden gerecht zu werden und sie zu jener vollkommenen Einigung zu führen, worin der Mensch seine Bestimmung eines geistlichen Leibes erreichen sollte. Als die Seele der Versuchung der Sinnlichkeit nachgab, machte sie sich los von der Herrschaft des Geistes und kam unter die Gewalt des Leibes sie ward Fleisch. Und nun ist das Fleisch nicht nur ohne Geist, sondern steht auch demselben feindlich gegenüber: „Das Fleisch gelüstet wider den Geist.“

Diese Feindseligkeit des Fleisches gegen den Geist hat zwei Seiten. Auf der einen gelüstet das Fleisch wider den Geist, indem es Sünden begeht und das Gesetz Gottes übertritt. Auf der andern Seite wird seine Feindschaft gegen den Geist nicht weniger offenbar dadurch, wenn es Gott zu dienen und seinen Willen zu tun sucht. Als die Seele dem Fleisch nachgab, suchte sie sich selbst, anstatt Gott, mit welchem der Geist sie verbunden hatte; die Selbstsucht gewann die Oberhand über den Willen Gottes; die Selbstsucht wurde ihr leitender Grundsatz. Und nun ist dieser Geist der Selbstsucht so mächtig und listig, dass das Fleisch noch immer seine Macht geltend macht nicht nur im Sündigen gegen Gott, sondern auch da, wo es Gott zu dienen lernen will. Es will sich nicht vom Geist allein leiten lassen, und trotz seiner Anstrengungen, fromm zu sein, ist es dennoch der große Feind, der stets den Geist hindert und Ihn dämpft. Dieser Betrug des Fleisches ist der Grund, warum das so oft vorkommt, wovon Paulus zu den Galatern spricht: „Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr es denn nun im Fleisch vollenden?“ Es sei denn die Übergabe an den Geist eine völlige gewesen, und das heilige Warten auf Ihn werde in großer Demut und Abhängigkeit von Ihm aufrecht erhalten, so kann das, was im Geist empfangen wurde, sehr leicht und sehr schnell übergehen in Vertrauen auf das Fleisch.

Merkwürdig ist, was auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein scheint, dass gerade da, wo das Fleisch Gott zu dienen sucht, es im Gegenteil der Sünde Vorschub leistet. Wissen wir nicht, dass die Pharisäer in ihrer Selbstgerechtigkeit und fleischlichen Frömmigkeit Knechte der Sünde wurden? Waren es nicht gerade die Galater, an die Paulus die Frage stellt, ob sie das im Geist Begonnene im Fleisch vollenden wollten, und welche er so sehr vor der Werkgerechtigkeit zu warnen hat, bei denen die Werke des Fleisches sich auf eine solche Weise kund taten, dass sie in Gefahr standen, einander zu verzehren? Satan kann keine größere List anwenden, um die Seelen in Knechtschaft zu halten, als wenn er sie zu einer Frömmigkeit des Fleisches bewegen kann. Er weiß wohl, dass die Kraft des Fleisches niemals Gott gefallen, noch die Sünde. überwinden kann, und dass die Zeit kommen wird, wo das Fleisch, das im Dienste Gottes die Herrschaft über den Geist erlangt hat, diese selbe Herrschaft auch im Dienst der Sünde. behaupten und aufrecht halten wird. Nur wo der Geist unaufhörlich und wahrhaftig die alleinige Leitung des inneren Lebens in der Hand hat, da hat Er auch die Macht, das Leben tatsächlichen Gehorsams zu leiten. Wenn ich im Umgang mit andern Menschen meine Selbstsucht, meine Launen, meine Lieblosigkeit überwinden soll, so muss ich zu allererst im Umgang mit Gott mich selbst zu verleugnen gelernt haben. Dort muss die Seele, der Sitz des Ich, lernen, sich zu beugen vor dem Geist, in dem Gott wohnt.

Der Gegensatz zwischen der Anbetung im Geist und dem Vertrauen auf das Fleisch ist sehr schön ausgedrückt, da wo Paulus von der wahren Beschneidung - der Beschneidung des Herzens - spricht, welcher Lob ist nicht aus Menschen, sondern aus Gott: „Wir dienen Gott im Geist, und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch.“ Indem er das Rühmen von Christo Jesu in den Mittelpunkt stellt, als das wahre Wesen des christlichen Lebens, bezeichnet er auf der einen Seite die große Gefahr, welche diesem droht, und auf der andern das Schutzmittel, wodurch die völlige Freude desselben gewahrt bleibt. Das Haupthindernis des Rühmens von Christo Jesu ist das sich Verlassen auf das Fleisch; die Anbetung, der Dienst Gottes im Geist, kann allein dies Rühmen zu Wahrheit und Leben machen. Möge es uns der Geist offenbaren, was es heißt, sich von Christo Jesu zu rühmen.

Die ganze Geschichte und auch unsere Erfahrung lehrt uns, dass es ein Rühmen von Christo Jesu gibt, das von viel Vertrauen auf das Fleisch begleitet ist. Bei den Galatern war dies vorgekommen. Die Lehrer, welchen sich Paulus so heftig widersetzt, predigten alle Jesum und sein Kreuz. Aber sie predigten dasselbe nicht als solche, welche durch den Geist den unendlichen, alldurchdringenden Einfluss dieses Kreuzes kennen gelernt haben, sondern als solche, die zwar im Geiste Gottes angefangen, aber ihrer eigenen Weisheit und ihren eigenen Gedanken erlaubt hatten, die Bedeutung des Kreuzes zu erklären, und sie hatten es somit verbunden mit einer großenteils gesetzlichen und fleischlichen Religion. Die Geschichte der Galater wird bis auf diesen Tag vielfach wiederholt, auch in solchen Kirchen, die sich am meisten darauf verlassen, dass sie frei seien von der galatischen Irrlehre. Beachtet es nur einmal, wie häufig von der Lehre der Rechtfertigung gesprochen wird, als wäre sie die einzige in dieser Epistel, während die Lehre von der Innewohnung des Heiligen Geistes durch den Glauben und von unserem Wandel im Geist kaum berührt wird.

Der gekreuzigte Christus ist die Weisheit Gottes. Das mit dem Rühmen von Christo verbundene Vertrauen auf das Fleisch zeigt sich hauptsächlich als Vertrauen auf die eigene Weisheit. Die Schrift wird vielfach erforscht, gepredigt, angehört und geglaubt in der Kraft des natürlichen Sinnes, während auf die unbedingte Notwendigkeit der persönlichen. Unterweisung des Heiligen Geistes wenig Gewicht gelegt wird. Dies tritt in der außerordentlichen Sicherheit zu Tage, mit der die Menschen behaupten, dass sie die Wahrheit besitzen, ob sie gleich dieselbe viel eher durch menschliche, als durch göttliche Unterweisung empfangen haben, und in dem Mangel an der Gelehrigkeit, die darauf wartet, dass Gott seine Wahrheit in seinem eigenen Lichte offenbare.

Jesus Christus ist aber, durch den Heiligen Geist, nicht nur die Weisheit, sondern auch die Kraft Gottes. Das Vertrauen auf das Fleisch in Verbindung mit viel Rühmen von Christo Jesu macht sich auch fühlbar in so vielen Werken der christlichen Kirche, wobei menschliche Anstrengung und menschliche Anordnungen eine weit größere Stelle einnehmen, als das Warten auf die Kraft aus der Höhe. In den größeren kirchlichen Einrichtungen, in einzelnen Kirchen und christlichen Kreisen, in dem inneren Leben des Herzens und Kämmerleins- ach wie viel vergebliche Anstrengung, wie viel oftmals wiederholtes Misslingen ist auf dies eine Übel zurückzuführen! Es fehlt nicht an der Anerkennung Christi, seiner Person und seines Wertes, als unserer alleinigen Hoffnung, es fehlt nicht daran, dass Ihm die Ehre gegeben werde, aber es mischt sich darein so viel Vertrauen auf das Fleisch, das alles andere wirkungslos macht.

Wieder möchte ich fragen, ob nicht mancher, der ernstlich nach einem dem HErrn geweihten Leben, nach der Fülle des Segens trachtet, hier das Geheimnis seines bisherigen Misslingens finden möchte. Gerade solchen zu helfen, ist eines meiner hauptsächlichsten Ziele, darauf richten sich meine innigsten Bitten, indem ich dieses Buch schreibe. Als durch Predigt und Ansprachen, durch ein Buch, durch ein Gespräch oder beim Gebet im Kämmerlein die Fülle Jesu und die Möglichkeit eines heiligen Lebens in Ihm sich ihnen erschloss, da kam der Seele alles so schön und einfach vor, dass nichts sie mehr davon abhalten konnte. Und vielleicht schmeckte und erfuhr sie, indem sie, was so gewiss und erreichbar war, in sich aufnahm, eine bisher ungekannte Freude und Kraft. Jetzt hatte sie es gelernt, sich von Christo Jesu zu rühmen. Aber es hielt nicht an. Es nagte ein Wurm an der Wurzel. Umsonst suchte die Seele nach der Ursache des Unbehagens und nach dem Wege zur Wiederherstellung ihrer Freude. Oft lautete die einzige Antwort, die ihr darauf gegeben ward, dahin: Die Übergabe sei keine ganze, ihre Annahme im Glauben keine völlige gewesen. Und doch war die Seele, soweit sie sich bewusst war, ihrer Bereitwilligkeit, alles aufzugeben, gewiss, und verlangte danach, Jesu völliges Eigentum zu sein und Ihm alles anzuvertrauen. Wenn vollkommene Hingabe und vollkommener Glaube die Bedingungen des Segens sein sollen, so muss sie beinahe die Hoffnung einer erreichbaren Heiligung aufgeben. Und doch hatte die Verheißung so einfach gelautet, gerade im Bereich der Armen und Schwachen.

Höre mein Bruder, auf die selige Kunde, die dir Gottes Wort heute bringt. Das Vertrauen auf das Fleisch hat dein Rühmen von Christo Jesu verdorben. Du hast selbst tun wollen, was der Geist allein tun kann; deine Seele wollte selbst vorangehen in der Hoffnung, der Heilige Geist werde ihre Bemühungen unterstützen, anstatt Ihm selbst die ganze Führung und alles zu überlassen und auf Ihn zu warten. Es war eine Nachfolge Jesu ohne Selbstverleugnung. Das war der geheime Fehler. Komme nun und höre, was Paulus über das Schutzmittel gegen diese Gefahr sagt: „Wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen, und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch.“ Hier findest du die zwei Bedingungen des Dienstes im Geist. Der Geist erhöht Jesum und erniedrigt das Fleisch. Wollen wir uns in Wahrheit rühmen von Christo Jesu, ist es unser Verlangen, dass Er in uns verherrlicht werde, möchten wir in persönlicher, unveränderlicher Erfahrung die Herrlichkeit Jesu kennen lernen, frei von der Machtlosigkeit, welche stets die Anstrengungen des Fleisches kennzeichnet, so müssen wir einfach lernen, was es heißt, Gott im Geist zu dienen.

Ich kann nur aufs neue wiederholen, welche Wahrheit aus Gottes Wort dieses Buch hervorzuheben bezweckt: Der Ruhm Jesu Christi, sein Ruhm, als des Verklärten, der da tauft mit dem Heiligen Geist. Glaube es in großer Einfalt und Ruhe, dass Er dir seinen Heiligen Geist in dein Inneres gegeben hat. Glaube an diese Gabe; glaube, dass der Heilige Geist in dir wohnt. Ergreife dies als das Geheimnis des Lebens Jesu in dir; der Heilige Geist wohnt in den verborgenen Kammern deines Geistes. Denke hierüber nach. Glaube, was Jesus und sein Wort dir darüber sagen, bis deine Seele in heiliger Furcht und Scheu sich vor Gott beugt über der Herrlichkeit der Wahrheit: Der Heilige Geist Gottes wohnt in der Tat in mir.

Gib dich der Leitung des Geistes hin. Wir haben gesehen, dass Er nicht sowohl den Verstand und die Gedanken als das Leben und die Herzensstellung leitet. Überlasse dich Gott, dass Er durch den Heiligen Geist deinen ganzen Wandel regiere. Er ist denen verheißen, die Jesum lieben und Ihm gehorchen: Fürchte dich nicht zu sagen, Er wisse, dass du Ihn liebst und Ihm von ganzem Herzen gehorchst. Denke daran, was der große Zweck des Kommens des Heiligen Geistes war: Den Jüngern ihren abwesenden Herrn Jesum wiederzubringen. Ich will euch nicht Waisen lassen,“ hatte Jesus gesagt, „ich komme wieder zu euch.“ Eines entfernten Jesu, von dem ich getrennt bin, kann ich mich nicht rühmen. Wenn ich es versuche, so kostet es viel Anstrengung, und ich muss das Fleisch dazu zu Hilfe rufen. Ich kann mich nur eines gegenwärtigen. Heilandes rühmen, welchen der Heilige Geist verklärt, dessen Herrlichkeit Er mir offenbart. Indem Er dies tut, wird das Fleisch herabgesetzt; als dem Fluch verfallen, bleibt es gekreuzigt; indem Er dies tut, werden die Geschäfte des Fleisches getötet. Und meine ganze Religion wird darin bestehen, dass ich mich nicht verlasse auf das Fleisch, mich von Christo Jesu rühme und Gott im Geiste diene.

Geliebter Mitbruder! Du hast im Geist angefangen, fahre fort, halte an im Geist. Hüte dich davor, auch nur einen Augenblick das Werk des Geistes im Fleisch fortführen oder vollenden zu wollen. „Kein Vertrauen auf das Fleisch,“ das sei dein Losungswort; tiefes Misstrauen gegen das Fleisch und die Furcht, den Heiligen Geist durch fleischlichen Wandel. zu betrüben, erhalte dich klein und demütig vor deinem Gott. Bitte Gott um seinen Geist der Offenbarung, dass du sehen mögest, dass Jesus alles ist und alles tut, und dass durch den Heiligen Geist in der Tat ein göttliches Leben an die Stelle deines eigenen Lebens tritt, und Jesus den Thron deines Herzens einnimmt, als der Hüter, der Führer und das Leben deiner Seele.

Gott, unser Vater! Wir danken dir, dass du auf so wunderbare Weise es für deine Kinder vorgesehen hast, wie sie zu dir nahen, sich von Christo Jesu rühmen und im Geist dir dienen können. Wir bitten dich, lass unser ganzes Leben. und unseren Gottesdienst danach gerichtet sein.

Wir empfinden das Bedürfnis, dich zu bitten, es uns klar zu machen, wie die Macht des Fleisches und die Anstrengungen des eigenen Lebens das eine Hindernis eines Geisteslebens sind. Öffne unsere Augen diesem Netze Satans gegenüber. Lass uns alle erkennen, wie die Versuchung, uns aufs Fleisch zu verlassen, auf so geheime und hinterlistige Weise an uns herantritt, und wie leicht wir dazu verführt werden, das im Fleische zu vollenden, was wir im Geiste angefangen hatten. Möchten wir doch lernen, auf dich zu trauen, dass du durch deinen Heiligen Geist beides, das Wollen und das Vollbringen in uns wirken werdest.

Lehre uns auch, wir bitten dich, wie das Fleisch überwunden und seine Macht gebrochen werden kann. Durch den Tod deines geliebten Sohnes ist unser alter Mensch gekreuzigt worden; lass uns alles für Schaden erachten, damit wir seinem Tode ähnlich werden, und das alte Wesen im Tode behalten. Wir geben uns der Leitung und Regierung deines Heiligen Geistes hin. Wir glauben es, dass Christus unser Leben ist, so dass, anstatt der Anstrengungen und des eigenen Wirkens, ein ganz neues Leben in uns tätig ist. Unser Vater! Im Glauben geben wir alles deinem Geiste hin, dass Er unser Leben werde. Amen.

1. Jesus ist sowohl die Weisheit als die Kraft Gottes. Die Wurzel alles Vertrauens auf unsere eigene Kraft ist das Vertrauen auf unsere eigene Weisheit, die Einbildung, wir wüssten, wie wir Gott dienen können, weil wir sein Wort haben. Die größte Gefahr der Kirche liegt darin, wenn sie Gottes Wort in menschlicher Weisheit aufnimmt, weil dies die geheimste und unmerklichste Art ist, wie wir das im Fleisch vollenden können, was im Geist begonnen war.

2. Unser einziger Schutz liegt allein in dem Heiligen Geist. Eine völlige Bereitwilligkeit, uns von Ihm lehren zu lassen, eine heilige Furcht, im geringsten dem Fleische nach zu wandeln, eine liebende Hingabe des Gehorsams und neben alle dem der lebendige Glaube, dass der Heilige Geist in göttlicher Macht von unserem Leben Besitz ergreifen und uns führen will - dies ist der Pfad der Sicherheit.

3. Lasst uns suchen, es uns völlig zu vergegenwärtigen, dass es zwei verschiedene leitende Lebensgrundsätze im Menschen gibt. Bei den meisten Christen sind sie vereinigt, da sie einmal nach der einen, dann nach der andern Seite hin sich neigen. Gottes Willen ist, dass wir nicht niemals, nicht einen Augenblick nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. Lasst uns in Gottes Willen uns fügen. Der Heilige Geist ist uns gegeben worden, damit Er uns mit demselben in Einklang bringe. Möge Gott es uns zeigen, wie gänzlich Er das Fleisch aus dem Leben entfernen, und selbst das neue Leben in uns werden kann, indem Er uns Christus als unser Leben offenbart. Dann werden auch wir sagen können: „Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“

4. Die Kirche sollte aus der Epistel an die Galater lernen, dass die Rechtfertigung durch den Glauben nur das Mittel zu einem Ziel, der Eingang zu einem Wandel im Geiste Gottes ist. Wir müssen zur Predigt Johannis des Täufers zurückkehren: - Jesus, der die Sünden der Welt trägt, ist derselbe Jesus, der da tauft mit dem Heiligen Geist.

5. „Warum legt man, fast ausschließlich, im Blick auf den Glauben an Jesum den Nachdruck darauf, dass Er die Sünden der Welt trägt, und vernachlässigt daneben so sehr den andern Punkt, dass Er mit dem Heiligen Geist taufen kann? Die Propheten und Apostel legen im Gegenteil den Hauptnachdruck auf diese Gabe des Geistes, als auf die Quelle eines neuen Lebens, einer neuen Richtung, eines neuen Wandels, worin sowohl der Eindruck als der Ausdruck des göttlichen Gesetzes sichtbar ist. Propheten und Apostel behandeln die Sachen von ihrer sittlichen Seite, während die herkömmliche Redeweise vom Heiligen Geist hauptsächlich als von dem Siegel der Vergebung der Sünden und der Kindschaft spricht, und daran festhält, dass aus der dankbaren Freude darüber das ist aus einem bloß seelischen Faktor das neue Leben und die Kraft zum Guten entspringen soll. Diese Ansicht findet sich bei unseren besten Auslegern. Dagegen legt die Heilige Schrift den Hauptnachdruck auf die neuschaffende, heiligende Macht des Heiligen Geistes, als der Quelle aller christlichen Verfassung und persönlicher Tätigkeit (Röm. 8,2). Jesu Sündenvergebung bereitet nur dem Kommen des Geistes den Weg (Joh. 7, 39; Gal. 3, 13. 14); es ist die Grundlage, aber nicht das Ganze“ (Beck. Pastorallehre.)

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autoren/m/murray/murray-der_geist_jesu_christi/murray_-_der_geist_jesu_christi_-_26.txt · Zuletzt geändert: von aj
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