Monod, Adolphe - Abschiedsworte - Die Heilige Schrift.

(Den 24. Februar 1856.)

Meine lieben Freunde in Christo! Die, welche in einigen dieser Versammlungen zugegen gewesen sind, wissen, dass ich in den wenigen Worten, welche ich an Euch richte, besonders gern die Erinnerungen eines Christen durchgehe, der auf dem Punkt zu stehen glaubt vor Gott zu erscheinen, sie wissen, dass ich dann auch vor Gottes Angesicht die Hauptergebnisse meiner Forschungen über das Wort Gottes sammle und Euch die Überzeugung mitteile, in der ich mein Leben vollende zu beschließen und zu sterben wünsche. Nachdem ich bisher unter diesem Gesichtspunkt die Resultate dargelegt habe, zu denen ich hinsichtlich der Sünde und der Person des Herrn Jesu Christi gelangt bin, will ich mich mit Euch heute einige Augenblicke von seinem Wort unterhalten.

Ich erkläre als vor dem Richterstuhl des Herrn Jesu Christi, vor dem ich bald zu erscheinen erwarte, dass all mein Forschen und Studium in der Heiligen Schrift, oder in der Kirchengeschichte, oder in meinem eignen Herzen, und dass alle Streitfragen, welche sich in den letzten Jahren über die göttliche Eingebung und Würde des Wortes Gottes erhoben haben, mich während der dreifachen Periode meines Amtes (drei Perioden, ungefähr jede von 10 Jahren: Lyon, Montauban, Paris), obgleich auf verschiedenen Wegen, wie es die Weisheit Gottes gewollt hat, in der unerschütterlichen Überzeugung nur haben befestigen können, dass Gott durch die Heilige Schrift redet. Immer fester habe ich mich überzeugt: wenn sie seinen Willen und den Weg des Heils offenbart, die großen Lehren über Sünde, Gnade, Vater, Sohn und heiligen Geist verkündigt, so ist das, was sie uns sagt, nicht weniger wahr und sicher, als wenn sich in diesem Augenblick der Himmel über unseren Häuptern öffnete und die Stimme wie einst auf Sinai erschallte und uns dasselbe verkündigte. Unbegrenztes Vertrauen, unbeschränkte Unterwerfung sind wir der Heiligen Schrift schuldig, ebenso unbegrenzt, wie es die Wahrhaftigkeit und Treue Gottes ist; und wenn einst der letzte meiner Tage, deren Zahl Gott allein kennt, nach dem ich mich aber als nach meiner Erlösung sehne, (ohne dass ich gleichwohl ihn ungestüm herbeirufen möchte), - wenn dieser letzte Tag gekommen sein wird und ich in die unsichtbare Welt eingehen werde, so erwarte ich nicht im Geringsten die Dinge dort anders zu finden, als sie mir das Wort Gottes dargestellt hat, abgesehen natürlich von dem ungeheuren Unterschied in den Eigenschaften und dem Zustand der Seele vor und nach dem Tod, in der Zeit und in der Ewigkeit. Im Grunde aber will die Stimme, welche ich dann hören werde, die Stimme, welche volle Macht haben wird zu richten, welche über alle Geschöpfe herrschen wird; diese Stimme wird dieselbe sein, welche ich heute auf der Erde höre, und ich werde sagen müssen: Alles das ist so, wie Gott mir gesagt hatte, und wie sehr danke ich ihm heute dafür, dass ich nicht erst habe sehen wollen, um zu glauben! Weil die Heilige Schrift der göttliche Ausdruck der Wahrheiten und Gedanken ist, welche gerade die Grundlage des Unsichtbaren und Ewigen bilden, ist sie wie ein Brief, den Gott aus der unsichtbaren Welt an seine noch von der Sichtbarkeit gehaltenen Kinder geschrieben hat, damit sie auf das Wort Gottes hin schon jetzt erfahren, wie Alles ist, und damit sie danach handeln, um ihre Seelen zu erretten. Die, welche Gott glauben, werden ihre Seelen retten; aber die, welche Gott nicht glauben, wie sollten diese sie retten können? Die Heilige Schrift ist also das Wort Gottes im erhabensten und zugleich im einfachsten und verständlichsten Sinn dieses Wortes; sie ist die einzig sichere Richtschnur des Glaubens und des Lebens, ein Gesetz, dem alle anderen untergeordnet werden müssen; alle Vereinigungen der Welt, alle ihre Zusammenkünfte, Besprechungen, gemeinschaftliche Gebete und Nachforschungen haben keinen Wert, wenn sie nicht dem unbeschränkten, untrüglichen, unbeweglichen Ansehen des Wortes Gottes unterworfen und untergeordnet werden. Das Zeugnis, welches ich jetzt dafür ablege, ist das Zeugnis, welches nicht nur ein Moses, ein David, ein Paulus, ein Johannes, ein Augustin, ein Chrysostomus und alle Heiligen aller Zeiten ihm gegeben haben, sondern es ist das Zeugnis, welches Gott selbst ihm gegeben hat, und ebenso Jesus Christus, welcher dem Wort Gottes dieselbe Ehre gibt, die er von ihm empfängt. Die Erfahrung und die Beobachtung, welche wir zum Beweis anführen dürfen, vorausgesetzt, dass es in Demut und ohne Selbstvertrauen geschieht, bestätigen nach Gottes Erbarmen alle diese Zeugnisse; denn nie war es einem Menschen oder einer Vereinigung von Menschen gegeben, ein Buch, wenn auch nur ein sehr kurzes, zu verfassen, das der Heiligen Schrift gleich kommt und fähig wäre, ebenso wie sie zu trösten, zu heiligen, zu bekehren; und niemals wird es einem Menschen oder einer Vereinigung von Menschen gegeben werden, wenn der Heilige Geist sie nicht auf dieselbe besondere Weise leitet, wie er die Apostel und Propheten geleitet hat. Es handelt sich hier nicht um persönliche Heiligkeit, denn diese Heiligkeit, welche wir an der Heiligen Schrift erkannt haben, ist nicht geringer in den Reden eines Paulus als in den Reden Jesu Christi selbst: es handelt sich um die göttliche Leitung. Diese göttliche Leitung erscheint noch klarer, wenn man bedenkt, dass dieses Buch nach und nach in rein geschichtlicher Ordnung entstanden ist, und dass es, obgleich über einen Zeitraum von fast 2000 Jahren ausgedehnt, doch über jeden Punkt eine folgerichtige, in sich übereinstimmende Lehre enthält. Die Bibel ist ein ganz besonderes Buch, kein anderes ist ihr je gleichgekommen oder wird ihr gleich kommen, sie steht in Majestät über allen Systemen, allen Ungewissheiten und Fragen, welche die Menschheit beschäftigen oder bewegen.

Aber kaum habe ich, ich gehe nun zu einem andern Gedanken über, kaum habe ich in meinem Teil den Namen „Wort Gottes“ bestätigt, welchen die Bibel von Gott selbst und Jesu Christo empfangen hat, so finde ich dieses Buch bei näherer Untersuchung voll vom Menschen, so viel Merkmale des Menschlichen finde ich darin; und im ersten Augenblick könnte ich eine Art Schrecken empfinden, als ob ich mit dem Zeugnis, das ich von ihm abgelegt habe, zu weit gegangen wäre. In Wahrheit, ich habe bei den Schriftstellern dieses Buches eine so ausgeprägte Individualität des Stils und Charakters bemerkt, dass, wenn man heute, was übrigens unmöglich ist, irgend ein verloren gegangenes Buch wiederfände, das aus Irrtum bis jetzt noch nicht einen Teil des Kanon gebildet hätte, jeder in der Heiligen Schrift etwas bewanderte Mensch sofort im Stande wäre zu sagen, ob dieses Buch von Jeremias oder von Jesaias, von Petrus, Johannes oder Paulus sei, so sehr unterscheiden sich diese Schriftsteller und so sehr hat Jeder von ihnen Allem, was er geschrieben, seinen besonderen Charakter aufgedrückt. Ich finde Vieles darin, was die Schreiber dieses Buches ohne den ausdrücklichen Beistand des Heiligen Geistes haben sagen können (2 Tim. 4,13. usw.); und da Gott keine unnützen Wunder tut, so sehen wir hier, wie der Geist des Menschen bei der Verfassung des Wortes Gottes den ihm gebührenden Anteil hat. Noch mehr: ich finde darin Züge, welche uns an die menschliche Schwachheit erinnern, wie wenn Paulus seine Erinnerungen zu sammeln sucht, aber doch nicht wagt, sich ganz auf sein Gedächtnis zu verlassen in Betreff der Zahl derer, welche er zu Corinth getauft hat; aber er bekümmert sich nicht sehr darum, denn „Christus hat ihn nicht gesandt um zu taufen, sondern um das Evangelium zu verkündigen.“1) durch Menschen, von denen man z. B. sagen konnte: „Elias war ein Mensch, gleichwie wir, und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte; und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate.“2)

Das Wort Gottes hat dadurch, dass es in der Geschichte Menschen wie wir gegeben, und dass es nicht durch höhere, unsichtbare Wesen gebracht worden ist, sondern durch Menschen, schwach wie wir, erlöst wie wir, die selbst zuerst geglaubt haben und sagen konnten: „Ich habe geglaubt, was ich euch zu glauben ermahne,“ das Wort Gottes, sage ich, hat gerade dadurch ein Leben, eine Frische, eine Macht, die unser Herz viel tiefer ergreift, und zwischen unserem Herzen und diesem Wort eine Vertraulichkeit und gleichsam eine geheime Freundschaft gründet, welche das feierlichste aller Bücher zugleich zum zärtlichsten und lieblichsten macht: es liegt hierin eine tiefe Kenntnis des menschlichen Herzens und eine der innerlichsten Schönheiten des Wortes Gottes. Die Bibel ist also, weil sie von einfachen Menschen geschrieben ist, die beim Schreiben derselben beständig gegen die Sünde angekämpft haben, und immer von dem Glauben, den sie verkündigten, persönlich abhängig gewesen sind, darum nicht weniger das Wort Gottes, sondern vielmehr nur um so göttlicher, je menschlicher sie ist, d. i. man spürt darin umso mehr die Gegenwart des Geistes Gottes und seinen Einfluss auf unsere Seelen, je mehr Gott sich zum Schreiben solcher Werkzeuge bedient hat, in denen sein Geist allein diese Macht und dieses übernatürliche Licht hervorbringen konnte, um aus ihnen Gefäße zu machen, die seine Wahrheit bis an's Ende der Welt tragen sollten. Dadurch gewinnt uns die Heilige Schrift bis in's Innerste unserer Herzen; und so sehr sie uns eine göttliche Unterweisung gibt, unterweist sie uns zugleich auch durch Menschen, und vereinigt so Alles in sich, was uns ergreifen, erleuchten, aufklären, zu Gott bekehren, den Finsternissen der Welt entziehen und Alles in Allem erfüllen kann.

Es gibt, meine lieben Freunde - und das ist der letzte Punkt - einen Kontrast oder vielmehr eine Ähnlichkeit, die dem Christen Alles zusammen vollends klar macht und bestätigt, was ich so eben gesagt habe: Dies ist dasselbe, was wir letzten Sonntag besprochen haben, und was uns die Heilige Schrift überall gibt, die Anschauung von Jesu Christo, der in sich die göttliche und menschliche Natur so wunderbar vereinigt, dass wir uns davon feine Rechenschaft geben können, eine Anschauung, die aber doch den Grund und Trost unseres Glaubens bildet. Letzten Sonntag betrachteten wir Jesum Christum zuerst in seiner menschlichen, sodann in seiner göttlichen Vollkommenheit. Nehmt an, wir hätten diese Reihenfolge umgekehrt, wir hätten zuerst von der göttlichen Natur Jesu Christi und von unserer Verpflichtung gesprochen, ihn als Gott selbst zu verehren, und dann zum ersten Mal die Bemerkung gemacht: Jesus Christus ist aber ein Mensch, fähig zu leiden und zu sterben, - es hätte vielleicht irgendwelche Furcht sich sofort in unsere Herzen einschleichen können, als ob wir ihm zu viel Gottheit zuerkannt hätten. Aber wie wir vergangenen Sonntag gesehen haben, die Heilige Schrift zeigt uns überall, dass diese vollkommene Gottheit in ihm mit der vollkommenen Menschheit zusammen ist, und dass die eine den Wert der andern hebt, ohne ihre Wahrheit irgendwie zu gefährden. Ja sie offenbart uns auch, dass er umso mehr Mensch ist, je mehr er Gott ist, und umso mehr Gott, je mehr er Mensch ist. Und in welchen Augenblicken ist Jesus Christus am meisten Mensch? Nicht wahr, in der Versuchung in der Wüste, in der Angst in Gethsemane und in dem schrecklichen Todeskampf am Kreuz? Und ist er nicht gerade in diesen Augenblicken am meisten Gott, Sieger über den Versucher, Überwinder des Schmerzes und triumphierend am Kreuze, durch die Macht des Geistes Gottes, der in ihm wohnt, nicht nach dem Maß, wie in uns, sondern ohne Maß, als in dem eingeborenen Sohn Gottes des Vaters? Ähnlich ist es beim Wort Gottes: es ist ein Wort Gottes, sein wahres, ewiges Wort, und zugleich ist es ein Menschenwort, in dem man den Geist des Menschen hervorleuchten sieht und das Menschenherz schlagen hört. Und deshalb kann man sagen, dass es umso göttlicher ist, je menschlicher es ist, weil man gerade in den Augenblicken, wo man in einem Paulus, in einem Johannes z. B. den Kampf des Glaubens, den fortwährenden Kampf gegen die Sünde am meisten durchfühlt, auch am meisten fühlt, wie sehr das in ihre Seelen gegossene Licht von Gott ist, womit sie zuerst für sich selbst kämpfen, und das sie dann mit Gottes Kraft in der ganzen Welt verbreiten.

Wie wunderbar erscheint mir diese Ähnlichkeit Jesu Christi mit der Heiligen Schrift! Übrigens ist es eine Ähnlichkeit, die ich, Ihr könnt es mir glauben, nicht aus meinem Gehirn genommen, sondern im Wort Gottes selbst gefunden habe. Für den, der weiß, dass sie nicht umsonst redet,3) reicht es hin, sich an die auffallende Erscheinung zu erinnern, dass die Heilige Schrift manchmal Jesu Christo und der Heiligen Schrift denselben Namen gibt: sie nennt beide „das Wort Gottes.“ Das eine dieser Worte, Jesus Christus, ist das lebendige Wort Gottes, die persönliche Offenbarung seiner unsichtbaren Vollkommenheiten im Schoß der Menschheit; das andere, die Heilige Schrift, ist das geschriebene Wort Gottes, Die durch die Sprache vermittelte wörtliche Offenbarung derselben unsichtbaren Vollkommenheiten. Sie sind untrennbar für uns; - denn Jesus Christus ist nirgends geoffenbart, als durch die Heilige Schrift, und die Heilige Schrift ist uns nur dazu gegeben, um Jesum Christum zu offenbaren. So ist die Heilige Schrift das geschriebene Wort Gottes, wie Jesus Christus das lebendige Wort Gottes ist. Diejenigen, welche sich auf die menschlichen Eigentümlichkeiten der Heiligen Schrift stützen, um ihre Göttlichkeit abzuleugnen, urteilen wie die, welche sich auf die menschliche Persönlichkeit Christi berufen, um ihm den Titel Gott zu verweigern, und das tun sie, weil sie eben nicht begreifen, dass die menschliche und göttliche Natur in Jesu Christo vereinigt sind, wie das menschliche und göttliche Wort in der Heiligen Schrift. Es ist gerade ebenso wunderbar, dass die Heilige Schrift, obgleich Gottes Wort, so viel Spuren von Menschlichem an sich trägt, als das, dass Jesus Christus, obgleich Gott, auch Mensch ist. Was die Art und Weise anbetrifft, wie hier die beiden Naturen, dort die beiden Stimmen sich verschmelzen, so haben wir hier eben recht eigentlich zu glauben, es ist ein tiefes Geheimnis, aber, wie Paulus uns sagt, „ein gottseliges Geheimnis“, das unsere Seele mit Freude und Hoffnung erfüllt.

Ja, die Heilige Schrift ist der einzige Weg, auf dem wir ohne Gefahr des Irrtums zur Erkenntnis Jesu Christi gelangen können, wie Jesus Christus der einzige Weg ist, auf dem wir zum Vater gelangen können. Ja, wenn Ihr Eure Seelen retten wollt, so müsst Ihr an das Wort Gottes glauben; Ihr müsst Euch dem Wort Gottes unterwerfen; Ihr dürft in Euch selbst nichts suchen, unter welchem schönen Namen es auch sein mag, heiße es Vernunft, Verstand, Gefühl oder Gewissen, Nichte darf über das Wort Gottes herrschen, richten und es unter Aufsicht stellen; es handelt sich nicht darum, unter Aufsicht zu stellen, sondern darum, sich unter dessen Aufsicht zu stellen. Die größten aller Diener Gottes sind die, welche sich vor diesem Wort Gottes beugen: Männer wie Paulus, David, Luther, Calvin, die sich mit Lust vor ihm bis in den Staub demütigen, und wenn sie es könnten, noch viel tiefer demütigen würden.

Möge doch dieses Wort meines Gottes und Heilandes regieren unbeschränkt, dieses Wort, für welches noch zu zeugen mein Glück ist, ehe denn ich hinfahre „und nicht mehr hier sei,“4) - bis das Panier des ewigen Lebens, das wir hienieden nur halb entfalten können, sich für uns ganz entfalte in dem reinen und heiteren Licht droben!

1)
1 Kor. 1,14-17.). Offenbar lag es in der Absicht Gottes, dass man auf jeder Seite dieses Buches, welches man das Wort Gottes nennt, zugleich ein menschliches Wort erkenne. Aber wenn Jemand, der nicht nachgedacht hat, darüber eine Art Schrecken empfinden kann, so wird er sich doch schnell wieder fassen, und vielmehr ein Unterpfand des Segens, des Lichtes und der Geistesnatur in dem erblicken, was an der Abfassung der Schrift Menschliches ist. Denn wie hätte das zuletzt vermieden werden können? Nur dadurch, dass die Schrift Wort für Wort diktiert worden wäre, ohne dass der Charakter der Personen oder geschichtliche Begebenheiten darauf Einfluss gehabt hätten. Wir wollen ein ganz außerordentliches Beispiel nehmen, welches ich mit tiefer Ehrfurcht anführe. Wenn Gott in den Mund eines unvernünftigen Tieres Worte des Tadels gegen einen ungetreuen Propheten legt, so ist es klar, dass hier sein Wort ohne eine mit Willen begabte Mittelsperson wirkt, und dass die göttliche Eingebung (denn es ist eine) dieses Mal umso fühlbarer ist, je mehr sich ihr Werkzeug bloß leidend verhält. Was ließe sich in dieser Eingebung eines vernunftlosen Tiers mit der Eingebung eines Apostels vergleichen, die ganz von seiner Erfahrung und seiner persönlichen Gesinnung durchdrungen ist? Und wenn man alle zwischen diesen äußersten Grenzen liegende Mittelstufen zwischen dem tätigen oder leidenden Verhältnis der Werkzeuge in's Auge fasste, so würde man es verstehen, dass die Eingebung umso mehr an Interesse gewinnt, je persönlicher sie wird, ohne ihr hohes Ansehen zu verlieren. Wie viel schöner, wie viel anziehender ist auch die Heilige Schrift gerade so, wie sie uns gegeben ist! gegeben von Gott in der Ordnung der Geschichte durch Menschen, deren Geist von Gottes Geist geleitet wurde, durch Menschen wie wir, die sagen konnten: „Ich glaube, darum rede ich;“((Ps. 116,19
2)
Jak. 5,17
3)
Jak. 4,5
4)
Ps. 39,14
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