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Nehemia - Kapitel 9

Nehemia - Kapitel 9

(Leander van Eß)

Das versammelte jüdische Volk legt ein öffentliches Bekenntniß seiner Uebertretung des Gesetzes vor Gott ab. Hierauf folgt ein Gebet der Leviten, und dann eine Erneuerung des Bundes mit Gott.

1 Und am vier und zwanzigsten Tage dieses Monates versammelten sich die Söhne Israels bei Fasten, und in Trauerkleidern, und mit Erde auf sich.
2 Und sie sonderten sich, der Same Israels, von allen Söhnen der Fremden; und sie stellten sich hin, und legten Bekenntniß ab über ihre Sünden, und die Missethaten ihrer Väter.
3 Und sie erhoben sich auf ihrer Stelle, und lasen in dem Buche des Gesetzes Jehova's, ihres Gottes ein Viertheil des Tages, und ein Viertheil legten sie Bekenntniß ab, und warfen sich nieder vor Jehova, ihrem Gott.
4 Und es stiegen auf das Gerüst der Leviten Jeschua, und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Chenani, und riefen mit lauter Stimme zu Jehova, ihrem Gott.
5 Und es sprachen die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodia, Schebanja, Phethaja: Auf! preiset Jehova, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und alles Lob!
6 Du bist es, Jehova! du allein, du hast den Himmel gemacht, den Himmel der Himmel, und ihr ganzes Heer, die Erde, und Alles, was darauf ist, die Meere, und Alles, was darin ist; du belebst dieses Alles; und das Heer des Himmels betet dich an.
7 Du bist es, Jehova! der Gott, der du Abram erwähltest, und ihn ausführtest aus Ur in Chaldäa, und ihm den Namen Abraham gabst.
8 Und du fandest sein Herz treu vor dir, und schloßest mit ihm den Bund, zu geben das Land der Kananiter, der Hethiter, der Amoriter, und der Pheresiter, und der Jebusiter, und der Gergesiter, zu geben seinem Samen; und du hast deine Worte gehalten; denn du bist gerecht.
9 Und du sahest das Elend unserer Väter in Aegypten; und ihr Schreien hörtest du am Schilfmeere.
10 Und du thatest Zeichen und Wunder an Pharao, und an allen seinen Knechten, und an dem ganzen Volke seines Landes; denn du wußtest, daß sie übermüthig waren gegen sie; und du machtest dir einen Namen, wie er es an diesem Tage ist.
11 Und das Meer spaltetest du vor ihnen, und sie gingen mitten durch das Meer im Trockenen, und ihre Verfolger warfst du in die Tiefe, wie ein Stein in mächtige Wasser.
12 Und in der Wolkensäule führtest du sie bei Tage, und in der Feuersäule bei Nacht, ihnen zu erleuchten den Weg, auf dem sie wandeln sollten.
13 Und auf den Berg Sinai stiegst du hernieder, und redetest mit ihnen vom Himmel herab, du gabst ihnen rechte Gerichte, und ein wahrhaftes Gesetz, und gute Satzungen, und Gebote.
14 Und deinen heiligen Sabbath thatest du ihnen kund, und die Gebote, und die Satzungen, und das Gesetz gebotest du ihnen durch Mose, deinen Diener.
15 Und Brod vom Himmel gabst du ihnen bei ihrem Hunger, und ließest ihnen Wasser aus dem Felsen fließen bei ihrem Durste, und sprachst zu ihnen, daß sie hingehen, und in Besitz nehmen sollten das Land, über welches du deine Hand erhoben hattest, es ihnen zu geben.
16 Aber sie, und unsere Väter wurden übermüthig, und verhärteten ihren Nacken, und hörten nicht auf deine Gebote.
17 Und sie wollten nicht hören, und gedachten nicht deiner Wunder, die du an ihnen gethan hattest; und sie verhärteten ihren Nacken, und setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt, um in ihre Knechtschaft zurückzukehren. Aber du, o Gott der Vergebung! warest gnädig und barmherzig, langmüthig, und von großer Güte, und verließest sie nicht.
18 Sie machten sich sogar ein gegossenes Kalb, und sprachen: Dieß ist dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Aegypten; und trieben große Lästerungen.
19 Doch du nach deiner großen Barmherzigkeit verließest sie nicht in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tage, sie zu führen auf dem Wege, noch die Feuersäule bei Nacht, ihnen zu erleuchten den Weg, auf dem sie wandeln sollten.
20 Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie verständig zu machen, und dein Manna entzogest du ihrem Munde nicht, und Wasser gabst du ihnen bei ihrem Durste.
21 Und vierzig Jahre erhieltest du sie in der Wüste; sie litten an nichts Mangel, ihre Kleider veralteten nicht, und ihre Füße schwollen nicht an.
22 Und du gabst ihnen Königreiche und Völker, und vertheiltest sie bis in die Winkel; und sie besaßen das Land Sihons, und das Land des Königs von Hesbon, und das Land Ogs, des Königs von Basan.
23 Und ihre Söhne mehrtest du wie die Sterne des Himmels; und brachtest sie in das Land, von dem du ihren Vätern gesagt hattest, daß sie hinkommen, und es in Besitz nehmen sollten.
24 Und die Söhne kamen hin, und nahmen das Land in Besitz; und du demüthigtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kananiter, und gabst sie in ihre Hand, und ihre Könige, und die Völker des Landes, so daß sie nach ihrem Gefallen mit ihnen verfahren konnten.
25 Und sie nahmen feste Städte, und ein fettes Land, und nahmen Häuser in Besitz, die voll waren von allerlei Gütern, ausgehauene Wassergruben, Weinberge, und Oelgärten, und Fruchtbäume in Menge. Als sie nun aßen, und satt und fett wurden, und wohl lebten durch deine große Güte;
26 da wurden sie ungehorsam, und empörten sich gegen dich, und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken, und tödteten deine Propheten, welche sie ermahnten, um sie zurückzuführen zu dir, und trieben große Lästerungen.
27 Darum gabst du sie hin in die Hand ihrer Feinde, die sie bedrängten. Nun schrien sie zu dir zur Zeit ihrer Bedrängniß; und du erhörtest (sie) vom Himmel, und nach deiner großen Barmherzigkeit gabst du ihnen Retter, die sie retteten aus der Hand ihrer Feinde.
28 Aber so wie sie Ruhe hatten, thaten sie wieder, was böse war vor dir, und du überließest sie der Hand ihrer Feinde, und diese herrschten über sie. dann schrien sie wiederum zu dir, und du erhörtest (sie) vom Himmel, und rettetest sie nach deiner Barmherzigkeit zu vielen Zeiten.
29 Und du ermahntest sie, um sie zurückzuführen zu deinem Gesetze; sie aber waren übermüthig, und hörten nicht auf deine Gebote, und auf deine Rechte; sie sündigten gegen die, durch welche der Mensch, wenn er sie beobachtet, lebt, und sie machten widerspenstig ihre Schulter, und verhärteten ihren Nacken, und hörten nicht.
30 Und du warest langmüthig gegen sie viele Jahre lang, und ermahntest sie durch deinen Geist, durch deine Propheten; aber sie hörten nicht. da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder.
31 Doch nach deiner großen Barmherzigkeit hast du sie nicht ganz vertilgt, und sie nicht verlassen; denn ein gnädiger und barmherziger Gott bist du.
32 Nun aber, unser Gott, du großer, starker, und furchtbarer Gott! der du Bund und Barmherzigkeit hältst, laß nicht gering seyn vor dir alle die Mühseligkeit, die uns betroffen an unsern Königen, an unsern Fürsten, und an unsern Priestern, und an unsern Propheten, und an unsern Vätern, und an deinem ganzen Volke, seit den Tagen der Könige von Assur, bis auf diesen Tag.
33 Doch du bist gerecht in Allem, was über uns gekommen ist; denn du hast recht gehandelt, wir aber haben gefrevelt.
34 Und was unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester, und unsere Väter betrifft; so haben sie dein Gesetz nicht beobachtet, und nicht gemerkt auf deine Gebote, und auf deine Verodnungen, die du ihnen gegeben.
35 Da sie also bei ihrem Königthume, und bei deiner großen Güte, die du ihnen erwiesen, und in dem weiten und fetten Lande, das du ihnen gegeben hattest, dir nicht dienten, und nicht zurückkehrten von ihren bösen Werken;
36 siehe! so sind wir heute Knechte, und zwar in dem Lande, das du unsern Vätern gegeben hast, um zu genießen seine Frucht und sein Gutes, siehe! darin sind wir Knechte.
37 Und sein reicher Ertrag gehört den Königen, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; sie herrschen über unsere Leiber, und über unser Vieh nach ihrem Gefallen, und wir sind in großer Bedrängniß.
38 Und über alles dieses schloßen wir einen festen Bund, und schrieben ihn, und zwar unter Versiegelung von unsern Fürsten, unsern Leviten, unsern Priestern.

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