Bugenhagen, Johannes - Aus dem Johannesevangelium

Bugenhagen, Johannes - Aus dem Johannesevangelium

Johannes 3

Was vom Fleisch geborn wird/ das ist Fleisch.

ES sind an und in uns/ alle krefften/ beide des Leibs und der Seelen verderbet. Da her spricht Christus / Was vom Fleisch etc. Und S. Paulus Ephe. ii. Wir sind kinder des Zorns von Natur etc.

Und so wir nicht werden newe Menschen/ durch den glauben an Jhesum Christum/ das ist/ new geboren kinder Gottes/ durchs Wasser und den heiligen Geist / So sind und bleiben wir nichts anders denn Fleisch/ wir nemen für und thun gleich was wir wöllen.

Johannes 4

Wer des Wassers trincken wird / das Ich jm gebe / Den wird ewiglich nicht dürsten. Sondern das Wasser das Ich jm geben werde / das wird in jm ein Brun des wassers werden / das in das ewige Leben quillet.

Christus gibt uns mit seinem Euangelio den heiligen Geist / Wie er Joh. vii. sich selbs deutet / da er spricht / Wen da dürstet / der kome zu Mir/ und trincke/ Wer an Mich gleubet etc. Das saget er von dem Geist etc.

Da trincken wir so viel / und werden so satt und erquicket zum ewigen Leben/ das aus unserm Leibe fliessen ströme des lebendigen Wassers / das ist / Das wir andern leiblich und mündlich / auch können solche Gnade / durch die predigt des Euangelii ausgiessen / Gal. iii. ii. Cor. iii.

Johannes 6

Das ist Gottes werck / das jr an Den gleubt / den Er gesand hat.

DIe Welt / wenn sie wil from und selig sein / schreiet aus der Vernunfft / one Gottes wort / Gute werck / gute werck / Und erdichtet jr selbs gute werck / Gottes und Heiligen dienst / Ablas / Orden / Regeln / damit sie gnug thue fur die sunde / Gottes gnade erwerbe / und das ewige Leben verdiene.

Richtet also an / nicht gute werck oder Gottesdienste / sondern eitel Abgötterey. Denn solchen Werckheiligen sagt Christus nicht alleine / Frustra colunt me &c. Sondern auch / Discedite a me omnes, qu operamini iniquitatem, Id est, uos idolatrae, non Dei cultores, ut finxistis &c.

Aber an diese Gottes werck / oder gute werck wil niemand / da wir gleuben sollen an den son Gottes / welchen der Vater uns gesand und gegeben hat. Niemand wil an den Man / der da heisset Jhesus Christus / durch welchen alles geschaffen ist / durch welchs Blut der verlorn Mensch erlöset ist / One welchen keine seligkeit ist / one welchen kein gut werck fur Gott ist.

Darumb da die Capernaiten / wie die gantze Welt / sprechen/ Was sollen wir thun / das wir Gottes werck wircken? Antwort Jhesus / Das ist Gottes werck / das ir an Den gleubet / den Er gesand hat.

Da weiset euch hin mein Vater mit dem Euangelio / da weiset euch hin die gantze heilige Schrifft / Da kriegt jr den heiligen Geist. da werdet jr kinder Gottes / gute Beume / das jr könnet gute Früchte bringen / das ist / Gotte gehorsame Kinder werden / zuthun gute werck / die Gott in seinen zehen Geboten uns befohlen hat / One das wird nichts draus etc.

Johannes 10

Meine Schaffe hören meine stim.

HIe hörestu/ wo und welche die Schaffe Christi/ das ist / Gottes volck und die heilige Christliche Kirche/ sind.

Wo man die stimme Christi höret/ das ist/ das liebe Euangelium von Christo prediget/ Das er der gute Hirte sey/ der sein Leben fur seine Schaffe gelassen hat/ da ist gewislich Gottes kirche. Und alle so das Euangleium hören/ und mit glauben annemen/ sind gliiedmas Christi und der rechten Kirchen.

Die selbigen kennet der gute Hirte / Christus/ und erhöret sie nicht allein (wenn sie in jren nöten zu jm schreien) sondern versichert sie auch des ewigen Lebens/ und sagt/ Sie sollen nimermehr umbkomen/ noch sie jemand aus seinen henden reissen.

DA gegen können die Kirche nicht sein / so das Euangelium Christi lestern und verdamnen/ und seine Lerer und Bekenner/ als Ketzer/ verfolgen und tödten. Und ob sie gleich namen und Titel der Kirchen haben/ und sich der selben herrlich wissen zu rhümen/ So beweisen sie doch mit der that/ das sie die ergsten Feinde Christi und seiner Kirchen sind.

Auch sind unter dem Hauffen/ da das Euangelium rein geprediget und angenomen wird / viel stinckender Böcke/ das ist / Heuchler/ welche uns unbekand sind / weil sie mit uns das Euangelium bekennen/ und der Sacrament Christi brauchen/ und doch das Wort mit ernst nicht meinen / sondern jrem Mammon dienen/ Die kennet Christus auch nicht fur seine schaffe. Sind derhalb nicht seiner Kirchen/ sondern des Satans hauffe/ gliedmas.

Quelle: Vieler schönen Sprüche aus Göttlicher Schrifftauslegung

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