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Jeremia, Kapitel 31

Jeremia, Kapitel 31

31:1 Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will ich aller Geschlechter Israels Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

31:2 So spricht der HERR: Das Volk, so übriggeblieben ist vom Schwert, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.

31:3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
Ja, fürwahr, die Liebe Gottes gegen uns ist eine vollkommene. Darum verstehen wir es nun auch, dass Er auch von uns vollkommen geliebt sein will. Was ist vollkommene Liebe? Den Herrn, unseren Gott, lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele und aus allen Kräften. Ihn ausschließlich und über alles lieben, das ist vollkommene Liebe. Wir verstehen darunter ein inniges, kindliches, beständiges, beharrliches Hangen am Herrn. So sehr ist hier die Seele Ihm verbunden, dass sie nicht mehr ohne Jesus sein kann. Nur Er ist ihr genug, aber Er genügt ihr so vollständig, dass sie nichts weiteres begehrt. Alles Wünschen, Sehnen und Verlangen ist in Ihm gestillt. Die vollkommene Liebe ist ein völliges Ja-Sagen zum Herrn in allen Dingen. Da ist denn das Herz allem abgewandt, das wider die Liebe und wider die Heiligkeit Gottes ist. Es sagt sich vollkommen los von dem Wesen dieser „Welt“ und von aller Liebe zu allem Eitlen dieser vergänglichen Erde. In dem Maße, als die Liebe Gottes das Herz erfüllt, hasst es die Sünde in jeder Form und Gestalt. Es ist abgewandt von den Finsterniswerken, es verlässt alles und entsagt allem, um den Herrn allein, um Ihn ganz, um Ihn beständig und immerdar zu haben. Erst wenn das klar vor unserer Seele steht: Gott liebt mich von Ewigkeit her und Er will vollkommen von mir geliebt sein, so werde auch ich Ihn wieder lieben können und werde darnach trachten, Seinen Willen zu tun. Betrachte die Liebe Gottes. Warum hat Er dich erwählt? Warum hing Jesus am Kreuz? Warum öffnet Er dir den Himmel? „Es ist das ewige Erbarmen, das alles Denken übersteigt.“ (Markus Hauser)


Die Berufung ist aber das erste Gut des Gnadenbundes, und hat den Samen der folgenden Güter schon in sich. Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich gezogen aus lauter Güte. Indessen ist sie ein solches Gut, welches zugleich als eine Pflicht muß betrachtet werden. Denn weil der Mensch, der berufen wird, kein Klotz noch Stein ist, sondern ein vernünftiges Geschöpf, und in dem ersten Augenblick der Berufung der Seele verborgener Weise eine Kraft mitgetheilt wird, so muß dieselbe alsbald angewandt werden. Gott zieht und will zugleich, daß wir uns sollen ziehen lassen. Darum heißts: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Todten, so wird dich Christus erleuchten. Vor allem muß man sich sorgfältig untersuchen, ob man berufen sei. Niemand wird ins Himmelreich eingehen, als der dazu geladen ist. Diese Selbstprüfung ist um so nöthiger, da wir durch Gottes Erbarmung unter der allgemeinen Berufung leben und eines großen Ueberflusses an Gnadenmitteln vor vielen andern genießen, so, daß der Herr bezeugen kann, daß er unsre Kinder oft habe versammlen wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel versammelt; da dem zufolge, wenn irgendwo, gewiß bei uns die kräftigen Wirkungen der rufenden Stimme Gottes müssen vernommen werden; da ferner Schrift und Erfahrung lehren, daß die allgemeine Berufung bei den Meisten fruchtlos sei, und doch viele in dem Wahne stehen, sie seien berufen. Was ist da billiger, als sich selbst ernstlich untersuchen, ob man je ein solches der Natur unbekanntes Licht in seinem Verstande sei gewahr worden, wodurch man Gott und sich selbst recht zu erkennen habe angefangen? Und ob man darauf eine aufrichtige Neigung des Willens, seinen Stand zu verändern, in sich gefunden habe, die hernach auch zur Ausführung gekommen ist. (Friedrich Adolph Lampe)

31:4 Wohlan, ich will dich wiederum bauen, daß du sollst gebaut heißen, du Jungfrau Israel; du sollst noch fröhlich pauken und herausgehen an den Tanz.

31:5 Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias; pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen.

31:6 Denn es wird die Zeit noch kommen, daß die Hüter an dem Gebirge Ephraim werden rufen: Wohlauf, und laßt uns hinaufgehen gen Zion zu dem HERRN, unserm Gott!

31:7 Denn also spricht der HERR: Rufet über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Heiden; rufet laut, rühmet und sprecht: HERR, hilf deinem Volk, den übrigen in Israel!

31:8 Siehe, ich will sie aus dem Lande der Mitternacht bringen und will sie sammeln aus den Enden der Erde, Blinde und Lahme, Schwangere und Kindbetterinnen, daß sie in großen Haufen wieder hierher kommen sollen.

31:9 Sie werden weinend kommen und betend, so will ich sie leiten; ich will sie leiten an den Wasserbächen auf schlichtem Wege, daß sie sich nicht stoßen; denn ich bin Israels Vater, so ist Ephraim mein erstgeborenen Sohn.

31:10 Höret ihr Heiden, des HERRN Wort und verkündigt es fern in die Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird sie hüten wie ein Hirte sein Herde.

31:11 Denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten.

31:12 Und sie werden kommen und auf der Höhe Zion jauchzen und werden zu den Gaben des HERRN laufen, zum Getreide, Most, Öl, und jungen Schafen und Ochsen, daß ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr bekümmert sein sollen.

31:13 Alsdann werden auch die Jungfrauen fröhlich am Reigen sein, dazu die junge Mannschaft und die Alten miteinander. Denn ich will ihr Trauern in Freude verkehren und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis.
Wer glauben kann, daß ihn Jesus liebt, der hat nicht Ursache sich zu betrüben über irgend ein Unglück oder Leiden, die Sünde ausgenommen, die das größte Unglück und Leiden ist, die allerdings Betrübniß verdient. Doch auch darüber soll die Betrübniß nicht zum Verzagen, sondern zum Glauben, zum Trost, zur Freude führen: weil auch der Sünder, so bald er betrübt ist über seine Sünde, gewiß sein darf, Jesus, der Sünder Freund, liebt mich, sucht mich, will mich auf- und annehmen, begnadigen und beseligen. Soll das nicht Freude machen? Außerdem aber kommt gewiß nichts Betrübendes über uns, das uns nicht aus lauter Liebe und Weisheit von dem zugeschickt ist, der uns nur schlägt, um uns zu heilen, nur tödtet, um uns lebendig zu machen. Es sind lauter Liebesschläge, die uns näher zu ihm hintreiben, inniger mit ihm vereinigen sollen. Wir sind böse Kinder, wir folgen Gott nicht aufs Wort; darum muß er uns mit der Ruthe oder Peitsche heimholen. Kommen wir bald, verstehen wir seine Liebe, so weicht auch die Zucht bald. Deine Betrübniß soll dir also nicht die Liebe Jesu verdunkeln, sonst ist sie eine schwarze Wolke aus der Hölle. Bist du betrübt, so denke: Jesus liebt mich, sucht mich, darum betrübt er mich; weil ich ihm noch nicht nahe genug bin, er will mich näher haben, er will mich mehr lieben, als ich mich bisher habe lieben lassen. (Johannes Goßner)

31:14 Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.
Ach, Du holdseligster, freundlicher Gottessohn, Jesu Christe, der Du so große Verheißungen Deinem Volke gegeben und in der Fülle der Zeit erfüllt hast, Dir sei ewig Lob und Dank für Deine segensreiche Menschwerdung und für Deine große Liebe, daß Du unser Fleisch und Blut an Dich genommen und uns Alle so hoch geehret hast, daß wir durch Dich sind Gottes Kinder und Gottes Geschlecht worden. Du großer König, wie hast Du Dir vermählt die niedrige, schwache, armselige, menschliche Natur! Du hast menschlichen Leib und Seele an Dich genommen, auf daß Du uns an Leib und Seele hülfest und selig machtest. Die menschliche Natur war ganz verderbt durch die Sünde: siehe, wie ist sie in Dir so hoch gereinigt und geheiligt! Sie war verflucht: siehe, wie ist sie in Dir so hoch gesegnet! Sie war von Gott abgerissen: siehe, wie ist sie in Dir so innig mit Gott vereinigt! Sie war unter dem Zorne Gottes: wie ist sie in Dir so hoch geliebet! Ach, wie kann nun Gott mit uns zürnen, wie kann Er unser Feind sein, wie kann Er uns verderben? Durch die Menschwerdung seines lieben Sohnes hat Gott mit uns ein ewiges Bündniß gemacht, eine ewige Freundschaft, ewige Liebe gestiftet; eine ewige Vereinigung, ewige Versöhnung, ewige Kindschaft, Brüderschaft, Frieden. – Auf daß wir leben möchten, ist das Leben selbst zu uns herniedergestiegen. Auf daß wir erleuchtet würden, ist das Licht selbst in unsere Finsterniß gekommen. Auf daß wir Trost hätten in unserm Elende, ist der Brunn alles Trostes vom Himmel in diese Jammerthal geflossen. Auf daß wir Gottes Kinder würden, ist Gottes Sohn Mensch worden. Wie lieblich bist Du mit Deiner Gegenwart und Gemeinschaft, wie holdselig, wie freundlich in Deiner Rede, Du schönster unter den Menschenkindern! Ach, mein Freund, komm zu mir in mein Herz; mein Bruder, verschmähe mich nicht; Du Liebhaber meiner Seele, weiche nicht von mir, schließ’ mich in Dein Herz und behalte mich ewig darin. – Meine Liebe ist Mensch geworden, meine Liebe ist gekreuzigt und für mich gestorben, auf daß sein Leben und Tod mich seiner Liebe versichere, mich mit Ihm vereinige, daß ich in seiner Liebe lebe und sterbe, Ruhe, Friede, Trost, Sicherheit und ewige Seligkeit haben möge. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Beachtet das „mein“, was zweimal vorkommt: „Mein Volk soll zufrieden sein mit meiner Güte.“ Die Art Leute, die mit Gott zufrieden sind, werden hier als Gottes Eigentum bezeichnet. Er hat an ihnen Gefallen, denn sie haben an Ihm Gefallen. Sie nennen Ihn ihren Gott und Er nennt sie sein Volk; Er ist es zufrieden, sie als sein Teil zu nehmen, und sie sind mit Ihm als ihr Teil zufrieden. Es ist eine wechselseitige freudevolle Gemeinschaft zwischen dem Israel Gottes und dem Gott Israels.
Diese Leute sind zufrieden. Das ist etwa Großes. Sehr wenige der Menschenkinder sind je zufrieden, ihr Los sei, was es wolle; sie haben den Roßegel hinuntergeschluckt, und der schreit beständig: „Gib! Gib!“ Nur geheiligte Seelen sind zufriedene Seelen. Gott selber muß uns sowohl bekehren als befriedigen.
Es ist kein Wunder, daß des Herrn Volk mit der Güte seines Herrn zufrieden ist. Hier ist Güte ohne Beimischung, Freigebigkeit ohne Einschränkung, Barmherzigkeit ohne Hadern, Liebe ohne Wandel, Huld ohne Vorbehalt. Wenn Gottes Güte uns nicht befriedigt, was ist denn dazu im stande? Wie! Seufzen wir immer noch? Gewiß, es ist ein unrechter Wunsch in unsrem Innern, wenn es einer ist, den Gottes Güte nicht zufriedenstellen kann. (Charles Haddon Spurgeon)

31:15 So spricht der HERR: Man hört eine klägliche Stimme und bitteres Weinen auf der Höhe; Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, denn es ist aus mit ihnen.

31:16 Aber der HERR spricht also: Laß dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Arbeit wird wohl belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes;

31:17 und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR; denn deine Kinder sollen wieder in ihre Grenze kommen.

31:18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: „Du hast mich gezüchtigt, und ich bin auch gezüchtigt wie ein ungebändigtes Kalb; bekehre mich du, so werde ich bekehrt; denn du, HERR, bist mein Gott.
Es giebt viele sogenannte Erweckte, aber wenig Bekehrte von ganzem Herzen. Du hast einmal die Weckstimme gehört, und bist aufgeschreckt worden aus dem Schlafe, hast gebetet, geseufzet, geweint, bist gerührt, getröstet worden und eine Zeitlang sehr fromm gewesen; aber dann hast du wieder nachgelassen mit dem innern Eifer und Anhangen an den Herrn. Zur Beruhigung aber treibst du das Aeußere, Beten, Lesen, Singen, Predigt hören, fort, dein Herz hängt aber wieder an der Welt, am Geld oder an der Ehre; ist noch dem Zorn, oder Neid, oder andern Neigungen und Leidenschaften ergeben. Der kindliche Umgang mit dem Heiland ist dir fremde oder lästig. Du hast die alten Götzen behalten, oder wieder hervorgesucht, und ihnen nur einen andern Anstrich gegeben, oder ein anderes Mäntelchen umgehängt. Du bist nicht bekehrt. Eile und errette dich, flehe: Bekehre du mich, Herr, so werde ich bekehret. Daran sollst du dann erkennen, ob du wahrhaft bekehrt bist oder nicht, wenn der lebendige Gott oder Christus in deinem Herzen, wenn sein Sinn und Wesen dir eingeprägt ist und aus dir hervorleuchtet; wenn die Götzen der Eigenliebe, Ehrsucht, Eitelkeit, der Habsucht rc. gestürzet, und Glaube, Friede, Demuth, Freundlichkeit, Treue, Geduld rc. als Früchte wahrer Bekehrung an ihre Stelle getreten sind. (Johannes Gossner)

31:19 Da ich bekehrt ward, tat ich Buße; denn nachdem ich gewitzigt bin, schlage ich mich auf die Hüfte. Ich bin zu Schanden geworden und stehe schamrot; denn ich muß leiden den Hohn meiner Jugend.“

31:20 Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein trautes Kind? Denn ich gedenke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe; darum bricht mir mein Herz gegen ihn, daß ich mich sein erbarmen muß, spricht der HERR.

31:21 Richte dir Denkmale auf, setze dir Zeichen und richte dein Herz auf die gebahnte Straße, darauf du gewandelt hast; kehre wieder, Jungfrau Israel, kehre dich wieder zu diesen deinen Städten!

31:22 Wie lange willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR wird ein Neues im Lande erschaffen: das Weib wird den Mann umgeben.

31:23 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Man wird noch dies Wort wieder reden im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Gefängnis wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!

31:24 Und Juda samt allen seinen Städten sollen darin wohnen, dazu Ackerleute und die mit Herden umherziehen;

31:25 denn ich will die müden Seelen erquicken und die bekümmerten Seelen sättigen.

31:26 Darüber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft geschlafen.

31:27 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh.

31:28 Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureuten, zu zerreißen, abzubrechen, zu verderben und zu plagen: also will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.

31:29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: „Die Väter haben Herlinge gegessen, und der Kinder Zähne sind stumpf geworden “:

31:30 sondern ein jeglicher soll um seiner Missetat willen sterben, und welcher Mensch Herlinge ißt, dem sollen seine Zähne stumpf werden.

31:31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen;

31:32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der HERR;

31:33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein;

31:34 und wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: „Erkenne den HERRN “, sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.
Lieber Heiland, Du barmherziger Hoherpriester unserer Seelen und König der ganzen Welt, wir danken Dir für diese großen Zusagen und ihre Erfüllung, für Deine heilige Empfängniß, Geburt, Leben, Leiden und Sterben, dadurch Du uns ewiges Heil erworben hast; wir danken Dir für Deine glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt, für Dein Sitzen zur Rechten Gottes, dadurch Du uns den Zugang zum Vater eröffnet und den neuen geistlichen Bund mit dem Hause Israel und Juda gemacht hast, Dein Gesetz in unser Herz giebst und in unsern Sinn schreibst, unsere Missethat uns vergiebst und unserer Sünde nicht mehr gedenken willst. O laß doch alle Deine Liebesabsichten an uns armen Sündern erreicht werden, schreibe Deinen heiligen Jesusnamen tief in unsere Seelen, daß er mit seiner ganzen Wesenskraft darin bleibe ewiglich. In diesem Namen ist allein das Heil, und ist uns kein anderer Name gegeben, darin wir sollen selig werden. Laß uns doch recht tief erkennen, daß Du allein unser Seligmacher bist, unser Immanuel, Wunderbar, Rath, Kraft, Held, Ewigvater, Friedefürst. Bewahre uns, daß uns nichts lieber sei als Deine Liebe, und laß uns in Dir Ruhe finden für unsere Seelen. Erquicke uns durch die reichen Tröstungen Deines Heils, schreibe Dein Gesetz in unser Herz und in unsere Sinne, und laß Deine ewige Gottheit mächtig in uns wirken. Du bist ja der heilige Christ, der Messias, auf den alle Väter hofften, der ewige Prophet, Hohepriester und König der ganzen Menschheit. Dein Wort macht ein Heer von verlornen Sündern zu frohen Lichteskindern. Dein heiliges Opfer ist die Versöhnung für unsere und der ganzen Welt Sünde, und Deine königliche Herrlichkeit kann unser ganzes Leben regieren und gegen alle Feinde beschirmen. Laß uns auch in dieser Nacht erfahren, wie freundlich Du bist, wie reich über alle, die Dich anrufen, bewahre uns vor allen Gefahren Leibes und der Seele und verherrliche an uns Deine mächtige Hülfe, der Du mit dem Vater in Einigkeit des h. Geistes lebest und regierest in Ewigkeit. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Wahrlich, was wir auch sonst nicht kennen, den Herrn kennen wir. Heute ist diese Verheißung in unsrer Erfahrung wahr, und es ist keine kleine. Der geringste Gläubige unter uns kennt Gott in Christo Jesu. Nicht so völlig, wie wir wünschen, aber doch wahrhaft und wirklich kennen wir den Herrn. Wir kennen nicht nur Lehren über Ihn, sondern wir kennen Ihn. Er ist unser Vater und unser Freund. Wir sind mit Ihm persönlich bekannt. Wir können sprechen: „Mein Herr und mein Gott.“ Wir stehen in enger Gemeinschaft mit Gott und verbringen manche glückliche Stunde in Seiner heiligen Gesellschaft. Wir sind unsrem Gott nicht mehr fremd, sondern das Geheimnis des Herrn ist unter uns.
Das ist mehr, als die Natur uns gelehrt haben könnte. Fleisch und Blut haben uns Gott nicht geoffenbart. Christus Jesus hat unsre Herzen den Vater kennen lehren. Wenn also der Herr selbst sich uns kund gegeben hat, ist dies nicht die Quelle aller seligmachenden Erkenntnis? Gott kennen ist das ewige Leben. Sobald wir zur Bekanntschaft mit Gott kommen, so haben wir den Beweis, daß wir zu einem neuen Leben erweckt sind. O meine Seele, freue dich dieser Erkenntnis und lobe deinen Gott diesen ganzen Tag! (Charles Haddon Spurgeon)


Wenn wir den Herrn kennen, so empfangen wir die Vergebung der Sünden. Wir kennen Ihn als den Gott der Gnade, der an unsren Übertretungen vorüber geht. Was für eine freudige Entdeckung ist dies!
Aber wie göttlich ist diese Verheißung in ihrem Ausdrucke: der Herr verheißt, unsrer Sünden nicht mehr zu gedenken! Kann Gott vergessen? Er sagt, daß Er es will, und Er meint, was Er sagt. Er will uns ansehen, als hätten wir niemals gesündigt. Das große Sühneopfer hat so völlig alle Sünde hinweggenommen, daß sie vor Gott nicht mehr existiert. Der Gläubige ist jetzt in Christo Jesu ebenso angenommen, wie Adam in seiner Unschuld es war; ja, mehr so, denn er trägt eine göttliche Gerechtigkeit, und die Adams war nur menschlich.
Der große Gott will nicht unsrer Sünden so gedenken, daß Er sie straft oder so, daß Er uns ein Atom weniger liebt um ihretwillen. Wie eine Schuld, wenn sie bezahlt ist, aufhört eine Schuld zu sein, so tilgt der Herr die Missetat Seines Volkes vollständig aus.
Wenn wir über unsre Übertretungen und Mängel trauern, und dies ist unsre Pflicht so lange wir leben, so wollen wir uns zur selben Zeit freuen, daß sie nie wieder gegen uns in Erinnerung gebracht werden sollen. Das macht uns die Sünde hassen. Gottes freie Vergebung läßt uns wünschen, Ihn niemals wieder durch Ungehorsam zu betrüben. (Charles Haddon Spurgeon)

31:35 So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne nach ihrem Lauf der Nacht zum Licht; der das Meer bewegt, daß seine Wellen brausen, HERR Zebaoth ist sein Name:

31:36 Wenn solche Ordnungen vergehen vor mir, spricht der HERR, so soll auch aufhören der Same Israels, daß er nicht mehr ein Volk vor mir sei ewiglich.

31:37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben kann messen und den Grund der Erde erforschen, so will ich auch verwerfen den ganzen Samen Israels um alles, was sie tun, spricht der HERR.

31:38 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß die Stadt des HERRN soll gebaut werden vom Turm Hananeel an bis ans Ecktor;

31:39 und die Richtschnur wird neben demselben weiter herausgehen bis an den Hügel Gareb und sich gen Goath wenden;

31:40 und das Tal der Leichen und Asche samt dem ganzen Acker bis an den Bach Kidron, bis zur Ecke am Roßtor gegen Morgen, wird dem Herrn heilig sein, daß es nimmermehr zerrissen noch abgebrochen soll werden.

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