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Hosea, Kapitel 2

Hosea, Kapitel 2

1:10 [2:1] Es wird aber die Zahl der Kinder in Israel sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und es soll geschehen an dem Ort, da man zu ihnen gesagt hat: „Ihr seid nicht mein Volk “, wird man zu ihnen sagen: „O ihr Kinder des lebendigen Gottes!“
Die unumschränkte Gnade kann aus Fremden Kinder machen, und der Herr erklärt hier seine Absicht, so mit den Empörern zu verfahren und sie wissen zu lassen, was Er getan. Lieber Leser, der Herr hat dies bei mir getan.; hat Er das Gleiche bei dir getan.? Dann laß uns Hände und Herzen zum Lobe seines anbetungswürdigen Namens vereinen.
Einige von uns waren so entschieden ungöttlich, daß des Herrn Wort mit der größten Wahrheit zu unsrem Gewissen und Herzen sprach: „Ihr seid nicht mein Volk.“ Wenn wir in dem Hause Gottes und in unsrem eignen Heim die Bibel lasen, war dies die Stimme des Geistes Gottes in unsrer Seele: „Ihr seid nicht mein Volk.“ Gewiß, es war eine traurige, verdammende Stimme. Aber jetzt, an denselben Orten, von demselben Predigtamt und derselben Bibel hören wir eine Stimme, die sagt: „Ihr seid Kinder des lebendigen Gottes.“ Können wir dafür dankbar genug sein? Ist es nicht wunderbar? Gibt es uns nicht Hoffnung für andre? Wer ist über den Bereich allmächtiger Gnade hinaus? Wie können wir an jemand verzweifeln, da der Herr in uns eine so wunderbare Veränderung hervorgebracht hat?
Er, der diese eine große Verheißung erfüllt hat, wird jede andre erfüllen; laßt uns deshalb vorwärts gehen mit Liedern der Anbetung und der Zuversicht. (Charles Haddon Spurgeon)

1:11 [2:2] Denn es werden die Kinder Juda und die Kinder Israel zuhauf kommen und werden sich miteinander an ein Haupt halten und aus dem Lande heraufziehen; denn der Tag Jesreels wird ein großer Tag sein.


2:1 Sagt euren Brüdern, sie seien mein Volk, und zu eurer Schwester, sie sei in Gnaden.

2:2 Sprecht das Urteil über eure Mutter-sie sei nicht mein Weib, und ich will sie nicht haben! -,heißt sie ihre Hurerei von ihrem Angesichte wegtun und ihre Ehebrecherei von ihren Brüsten,

2:3 auf daß ich sie nicht nackt ausziehe und darstelle, wie sie war, da sie geboren ward, und ich sie nicht mache wie ein dürres Land, daß ich sie nicht Durstes sterben lasse

2:4 und mich ihrer Kinder nicht erbarme, denn sie sind Hurenkinder;

2:5 denn ihre Mutter ist eine Hure, und die sie getragen hat, hält sich schändlich und spricht: Ich will meinen Buhlen nachlaufen, die mir geben Brot, Wasser, Wolle, Flachs, Öl und Trinken.

2:6 Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen vermachen und eine Wand davorziehen, daß sie ihren Steig nicht finden soll;

2:7 und wenn sie ihren Buhlen nachläuft, daß sie dich nicht ergreifen, und wenn sie dich sucht, sie nicht finden könne und sagen müsse: Ich will wiederum zu meinem vorigen Mann gehen, da mir besser war, denn mir jetzt ist.

2:8 Denn sie will nicht wissen, daß ich es sei, der ihr gibt Korn, Most und Öl und ihr viel Silber und Gold gegeben hat, das sie haben Baal zu Ehren gebraucht.

2:9 Darum will ich mein Korn und meinen Most wieder nehmen zu seiner Zeit und ihr meine Wolle und meinen Flachs entziehen, damit sie ihre Blöße bedeckt.

2:10 Nun will ich ihre Schande aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und niemand soll sie von meiner Hand erretten.

2:11 Und ich will ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen, Neumonden, Sabbaten und allen ihren Feiertagen.

2:12 Ich will ihre Weinstöcke und Feigenbäume wüst machen, weil sie sagt: „Das ist mein Lohn, den mir meine Buhlen gegeben.“ Ich will einen Wald daraus machen, daß es die wilden Tiere fressen sollen.

2:13 Also will ich heimsuchen über sie die Tage der Baalim, denen sie Räuchopfer tut und schmückt sich mit Stirnspangen und Halsbändern und läuft ihren Buhlen nach und vergißt mein, spricht der HERR.

2:14 Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden.
Die Güte Gottes sieht, dass wir von der Sünde angelockt werden und beschließt, die mächtigeren Lockungen der Liebe an uns zu versuchen. Erinnern wir uns nicht, wie der Liebhaber unsrer Seelen zuerst seine Anziehungskraft auf uns ausübte und uns von den Bezauberungen der Welt hinweglockte? Er will dies immer wieder tun., wenn Er uns in Gefahr sieht, vom Bösen umstrickt zu werden. Er verheißt, uns besonders zu nehmen, denn so kann Er am besten auf uns einwirken, und dieser abgesonderte Ort soll nicht ein Paradies sein, sondern eine Wüste, weil dort nichts sein wird, was unsre Aufmerksamkeit von Gott abzieht. In den Wüsten der Trübsal wird die Gegenwart des Herrn alles für uns und wir legen weit höheren Wert auf die Gemeinschaft mit Ihm, als wir es thaten, da wir unter unsrem eignen Weinstock und Feigenbaum in der Gesellschaft unsrer Gefährten saßen. Einsamkeit und Leiden bringen mehr Menschen zu sich selber und zu ihrem himmlischen Vater, als irgend welche andren Mittel. Wenn wir so angelockt und in die Einsamkeit geführt, sind, hat der Herr uns köstliche Dinge zu unsrem Troste zu sagen. „Er redet zu unsrem Herzen.“ wie es im Original lautet. O, dass uns jetzt diese Verheißung in unsrer Erfahrung ausgelegt würde! Gelockt durch Liebe, abgesondert durch Leiden und getröstet durch den Geist der Wahrheit, möchten wir da den Herrn erkennen und vor Freude singen! (Charles Haddon Spurgeon)

2:15 Da will ich ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung. Und daselbst wird sie singen wie zur Zeit ihrer Jugend, da sie aus Ägyptenland zog.

2:16 Alsdann spricht der HERR, wirst du mich heißen „mein Mann “ und mich nicht mehr „mein Baal “ heißen.

2:17 Denn ich will die Namen der Baalim von ihrem Munde wegtun, daß man ihrer Namen nicht mehr gedenken soll.
Dieser Tag ist gekommen. Wir sehen unsren Gott nicht mehr an als Baal, unsren tyrannischen Herrn und mächtigen Meister, denn wir sind nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Wir denken jetzt an Jahwe, unsren Gott, als unsren „Ischi,“ unsren geliebten Mann, unsren Herrn in Liebe, unsren nächsten Verwandten in Banden heiliger Zugehörigkeit. Wir ehren Ihn nicht weniger, aber wir lieben Ihn mehr. Wir dienen Ihm nicht weniger gehorsam, aber wir dienen Ihm aus einem höheren Grunde, der Ihn uns noch teurer macht. Wir zittern nicht mehr unter seiner Peitsche, sondern freuen uns in seiner Liebe. Der Sklave ist in ein Kind verwandelt, und die Pflicht in ein Vergnügen.
Ist es so mit dir, lieber Leser? Hat die Gnade die sklavische Furcht ausgetrieben und kindliche Liebe eingepflanzt? Wie glücklich sind wir in solcher Erfahrung! Nun nennen wir den Sabbat eine Wonne, und Gottesdienst ist niemals etwas Ermüdendes. Gebet ist jetzt ein Vorrecht, und Lobpreisung eine Feier. Gehorchen ist der Himmel, für die Sache Gottes geben ist ein Fest. So ist alles neu geworden. Unser Mund ist voll Singens und unser Herz voll Jauchzens. Gelobet sei unser himmlischer Ischi, auf immer und ewig. (Charles Haddon Spurgeon)

2:18 Und ich will zur selben Zeit ihnen einen Bund machen mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm auf Erden und will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen.
Ja, die Heiligen sollen Frieden haben. Die Stelle, aus der dieses Gnadenwort genommen ist, spricht von Frieden „mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm auf Erden“. Dies ist Friede mit irdischen Feinden, mit geheimnisvollen Übeln und mit kleinen Verdrießlichkeiten! Eines von diesen möchte uns schon vom Niederliegen abhalten, aber keines soll es tun. Der Herr wird diese Dinge ganz zerstören, die sein Volk bedrohen: „Ich will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen.“ Der Friede wird in der Tat tief sein, wenn alle Werkzeuge der Unruhe in Stücke zerbrochen sind.
Mit diesem Frieden wird Ruhe kommen. „Er gibt seinen Freunden Schlaf.“ (Ps. 127,2) Völlig versorgt und göttlich beruhigt legen sich die Gläubigen in gelassener Stille nieder.
Diese Ruhe wird eine sichere sein. Sich niederlegen ist eins, aber „ sich sicher niederlegen“ ist ein anderes. Es ist sicherer für einen Gläubigen, sich in Frieden niederzulegen, als aufzusitzen und sich zu ängstigen.
„Er lässet mich niederliegen auf grünen Auen.“ (Ps.23,2). Wir ruhen nie, bis der Tröster uns niederliegen heißt.(Charles Haddon Spurgeon)

2:19 Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit; ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit.

2:20 Ja, im Glauben will ich mich mit dir verloben und du wirst den HERRN erkennen.
Verlobung mit dem Herrn! Was für eine Ehre und Freude! Meine Seele, ist Jesus in der That dein durch seine eigne gnadenvolle Verlobung? Dann, merke dir, ist es für die Ewigkeit. Er wird nie seine Verpflichtung brechen, viel weniger eine Scheidung von einer Seele, die mit Ihm durch das Band der Ehe vereinigt ist, verlangen.
Dreimal spricht der Herr: „Ich will mich mit dir verloben.“ Welche Worte häuft Er auf, um die Verlobung zu beschreiben. Die Gerechtigkeit tritt hinzu, um den Bund rechtsgültig zu machen; niemand kann dieses gesetzmäßige Aufgebot verbieten. Das Gericht bekräftigt das Bündnis mit seinem Rechtsspruch, niemand kann Torheit oder Irrtum in der Verbindung sehen. Die Liebe verbürgt, dass es ein Liebesbund ist, denn ohne Liebe ist die Verlobung Sklaverei und nicht Seligkeit. Mittlerweile lächelt die Barmherzigkeit und singt sogar; ja, sie vervielfältigt sich zu „Barmherzigkeiten“ wegen der reichen Gnade dieser heiligen Vereinigung.
Die Treue ist der Registrator und verzeichnet die Vermählung, und der Heilige Geist sagt „Amen“ dazu, indem Er verheißt, das verlobte Herz alle heilige Erkenntnis, die ihm für seine hohe Bestimmung nötig ist, zu lehren. Welche Verheißung! (Charles Haddon Spurgeon)

2:21 Zur selben Zeit, spricht der HERR, will ich erhören, ich will den Himmel erhören und der Himmel soll die Erde erhören,

2:22 und die Erde soll Korn, Most und Öl erhören, und diese sollen Jesreel erhören.

2:23 Und ich will sie mir auf Erden zum Samen behalten und mich erbarmen über die, so in Ungnaden war, und sagen zu dem, das nicht mein Volk war: Du bist mein Volk; und es wird sagen: Du bist mein Gott.

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