Hesekiel, Kapitel 6
6:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:
6:2 Du Menschenkind, kehre dein Angesicht wider die Berge Israels und weissage wider sie
6:3 und sprich: Ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn HERRN! So spricht der Herr HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern: Siehe, ich will das Schwert über euch bringen und eure Höhen zerstören,
6:4 daß eure Altäre verwüstet und euer Sonnensäulen zerbrochen werden, und will eure Erschlagenen vor eure Bilder werfen;
6:5 ja, ich will die Leichname der Kinder Israel vor ihre Bilder hinwerfen und will ihre Gebeine um eure Altäre her zerstreuen.
6:6 Wo ihr wohnet, da sollen die Städte wüst und die Höhen zur Einöde werden; denn man wird eure Altäre wüst und zur Einöde machen und eure Götzen zerbrechen und zunichte machen und eure Sonnensäulen zerschlagen und eure Machwerke vertilgen.
6:7 Und sollen Erschlagene unter euch daliegen, daß ihr erfahrt, ich sei der HERR.
6:8 Ich will aber etliche von euch übrigbleiben lassen, die dem Schwert entgehen unter den Heiden, wenn ich euch in die Länder zerstreut habe.
6:9 Diese eure Entronnenen werden dann an mich gedenken unter den Heiden, da sie gefangen sein müssen, wenn ich ihr abgöttisches Herz, so von mir gewichen, und ihre abgöttischen Augen, so nach ihren Götzen gesehen, zerschlagen habe; und es wird sie gereuen die Bosheit, die sie durch alle ihre Greuel begangen haben;
Allmächtiger Gott! Nach deinem Willen hat das Gedächtnis der furchtbaren Strafen, die zu Vorzeiten an deinem Volke geübt, bewahrt bleiben sollen, damit wir uns heute an deinen reinen Gottesdienst halten. Nun schenke es uns, daß wir uns dir gelehrig erweisen und nicht versuchen, deinen Dienst mit unsern eigenen Machwerken zu verderben. Du hast uns ja durch deinen eingeborenen Sohn deinen Willen deutlich geoffenbart, so laß uns auch unter seinem Gehorsam verharren und dich in seinem Namen als unsern Vater anrufen, solange wir in der Welt unsere Pilgrimschaft haben -, bis daß wir dereinst zu dem seligen Erbe gelangen, das uns bewahrt ist im Himmel durch denselben, unsern Herrn. Amen. (Jean Calvin)
6:10 und sie sollen erfahren, daß ich der HERR sei und nicht umsonst geredet habe, solches Unglück ihnen zu tun.
6:11 So spricht der Herr HERR: Schlage deine Hände zusammen und stampfe mit deinem Fuß und sprich: Weh über alle Greuel der Bosheit im Hause Israel, darum sie durch Schwert, Hunger und Pestilenz fallen müssen!
6:12 Wer fern ist, wird an der Pestilenz sterben, und wer nahe ist, wird durchs Schwert fallen; wer aber übrigbleibt und davor behütet ist, wird Hungers sterben. Also will ich meinen Grimm unter ihnen vollenden,
6:13 daß ihr erfahren sollt, ich sei der HERR, wenn ihre Erschlagenen unter ihren Götzen liegen werden um ihre Altäre her, oben auf allen Hügeln und oben auf allen Bergen und unter allen grünen Bäumen und unter allen dichten Eichen, an welchen Orten sie allerlei Götzen süßes Räuchopfer taten.
6:14 Ich will meine Hand wider sie ausstrecken und das Land wüst und öde machen von der Wüste an bis gen Dibla, überall, wo sie wohnen; und sie sollen erfahren, daß ich der HERR sei.
Allmächtiger Gott! Du stellst uns heute nicht nur die alten Beispiele deines Zorns vor Augen, damit wir durch sie bei deinem reinen und unverdorbenen Dienste erhalten bleiben sollen, sondern du hast dich durch deinen eingeborenen Sohn in solcher Klarheit geoffenbart, daß wir nicht in die Irre gehen können, wofern wir nicht schier von Sinnen geraten. So gib uns denn, daß wir uns gegen dich nicht allein als gehorsam und willig erweisen, sondern auch aufmerksam sind für die Lehre, welche in deinem Evangelium verfaßt ist, damit wir durch solch vollkommenes Licht geleitet werden, bis wir endlich dahin gelangen, daß wir voll und ganz teilhaben an dem Licht der Gerechtigkeit, das ist an Christus, deinem Sohne. Amen. (Jean Calvin)