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Jesaja, Kapitel 46

Jesaja, Kapitel 46

46:1 Der Bel ist gebeugt, der Nebo ist gefallen, ihre Götzen sind den Tieren und dem Vieh zuteil geworden, daß sie sich müde tragen an eurer Last.

46:2 Ja, sie fallen und beugen sich allesamt und können die Last nicht wegbringen; sondern ihre Seelen müssen ins Gefängnis gehen.

46:3 Höret mir zu, ihr vom Hause Jakob und alle übrigen vom Hause Israel, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und von der Mutter her auf mir liegt.

46:4 Ja, ich will euch tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet. Ich will es tun, ich will heben und tragen und erretten.
DIeses sind seer liebliche und tröstliche Wort / darin von der Christliche kirchen erstlich gesaget wird / Das sie sey ein solch Heuflin / das Gott on menschlichen schutz und rat / allein durch seine wunderbarliche Regierung und Hülffe / allezeit bewaret und erhelt.
Also / das sie nichts anders hat / daran sie hanget / und dadurch sie bestehet / denn allein das Wort des Euangelii / darinne sich Gott offenbaret / und seine verheissunge gegeben. Gleich wie das volck Israel am Roten meer on alle menschliche hülffe / allein an Gottes Wort / das sie von Mose höreten / hangen muste / und darinne / gleich als in Mutter leibe / getragen / geschützt und erhalten ward.
Zum andern / Verheisset Gott allhie dem selben Heuflin seiner Kirchen / Er wölle sich ir so hertzlich annemen / als eine Mutter ires Kinds / das da gantz schwach / sich selbs weder heben noch tragen versorgen noch bewaren / und in Summe / on seine Mutter gar nichts thun kan.
Wie sich nu eine frome Mutter / solches ires Kindlins auffs aller hertzlichst annimpt / dafur sorget / wie es erneeret / bewaret und geschützt werde / und ir leib und leben / in des kindes not zusetzet.
Also wil Gott auch seiner Kirchen / in irer grossen Schwacheit / und wenn sie vom Teufel geplaget / von Tyrannen verfolget wird / trewlich pflegen / hüten / sie schützen und erretten / Auch bis ins Alter / das ist / bis an die letzte zeit und ende der Welt etc. (Caspar Cruciger)


DIs ist ein seer herrliche und tewre Verheissung / Das Gott seine Kirche / das ist / alle die Gottes wort hören und lieben / zu jeder zeit / Selbs schützen und erhalten wil.
Auch zur letzten schwersten zeit der Welt / wenn alle Regiment uber ein hauffen fallen wöllen / und die Kirche am schwechsten / zum höchsten gedrückt / und von allem menschlichen schutz und beystand verlassen ist / da wil er selbs Vater und Mutter sein / und sich seiner Kirch auffs hertzlichst und trewlichst annemen. Sie im Leib (wie ein Mutter ein Kind) tragen und neeren / das ist / durchs wort des Euangelii zeugen / trösten / stercken / mehren / und fur und fur erhalten / wider alles wüten und toben des Teuffels und der Welt. Wie Gottes osn Joh. xiiii. sagt / Ich wil euch als Waisen nicht lassen.(Caspar Cruciger)


Das Jahr ist sehr alt, und hier ist eine Verheißung für unsre greisen Freunde; ja, und für uns alle, die das Alter überschleicht. Wenn wir lange genug leben, so werden wir alle graue Haare haben; deshalb mögen wir uns wohl in dem Vorausblick des Glaubens an dieser Verheißung erfreuen.
Wenn wir alt werden, wird unser Gott stets noch der „Ich bin“ sein, der immerdar derselbe bleibt. Graue Haare erzählen von unsrer Abnahme; aber Gott nimmt nicht ab. Wenn wir keine Bürde tragen können und kaum uns selber zu tragen vermögen, so will der Herr uns tragen. Eben wie Er in unsren jungen Tagen uns wie Lämmer in seinem Busen trug, so wird Er es in den Jahren unsrer Gebrechlichkeit tun.
Er machte uns, und Er wird für uns sorgen. Wenn wir unsren Freunden eine Last werden und uns selber eine Last, so will der Herr uns nicht abschütteln, sondern uns vielmehr aufheben und tragen und erretten, völliger denn je. Sehr oft gibt der Herr seinen Knechten einen langen und stillen Abend. Sie haben den ganzen Tag schwer gearbeitet und sind in ihres Meisters Dienst alt und schwach geworden, und deshalb spricht Er zu ihnen: „Nun ruhet im Vorgefühl des ewigen Sabbats, den ich euch bereitet habe.“ Laßt uns das Alter nicht fürchten. Laßt uns mit Grazie alt werden, da der Herr selber in der Fülle seiner gratia (Gnade) bei uns ist. (Charles Haddon Spurgeon)

46:5 Nach wem bildet und wem vergleicht ihr mich denn? Gegen wen messet ihr mich, dem ich gleich sein solle?

46:6 Sie schütten das Gold aus dem Beutel und wägen dar das Silber mit der Waage und lohnen dem Goldschmied, daß er einen Gott daraus mache, vor dem sie knieen und anbeten.

46:7 Sie heben ihn auf die Achseln und tragen ihn und setzen ihn an seine Stätte. Da steht er und kommt von seinem Ort nicht. Schreit einer zu ihm, so antwortet er nicht und hilft ihm nicht aus seiner Not.

46:8 An solches gedenket doch und seid fest; ihr Übertreter, gehet in euer Herz!

46:9 Gedenket des Vorigen von alters her; denn ich bin Gott, und keiner mehr, ein Gott, desgleichen nirgend ist,

46:10 der ich verkündige zuvor, was hernach kommen soll, und vorlängst, ehe denn es geschieht, und sage: Mein Anschlag besteht, und ich tue alles, was mir gefällt.

46:11 Ich rufe einen Adler vom Aufgang und einen Mann, der meinen Anschlag tue, aus fernem Lande. Was ich sage, das lasse ich kommen; was ich denke, das tue ich auch.

46:12 Höret mir zu, ihr stolzen Herzen, die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit.

46:13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht; sie ist nicht ferne und mein Heil säumt nicht; denn ich will zu Zion das Heil geben und in Israel meine Herrlichkeit.

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