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Psalm 3

Psalm 3

3:1 Ein Psalm Davids, da er floh vor seinem Sohn Absalom. Ach HERR, wie sind meiner Feinde so viel und setzen sich so viele wider mich!

3:2 Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott. (Sela.)

3:3 Aber du, HERR, bist der Schild für mich und der mich zu Ehren setzt und mein Haupt aufrichtet.

3:4 Ich rufe an mit meiner Stimme den HERRN; so erhört er mich von seinem heiligen Berge. (Sela.)

3:5 Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

3:6 Ich fürchte mich nicht vor viel Tausenden, die sich umher gegen mich legen.
David schrieb dieses, da er vor seinem Sohn Absalom flohe, und noch in keiner befestigten Stadt angekommen war. Indem er nun mit seiner kleinen Mannschaft auf dem Feld sich lagern mußte, so hätte er von den vielen Hunderttausenden, die sich umher wider ihn auflehnten, überfallen und umgebracht werden können; ja zuerst wäre ein kleines Heer von zwölftausend Mann genug gewesen, den David bei der Nacht zu überfallen, seinen Anhang zu zerstreuen und ihn zu tödten, wie der kluge Ahitophel 2 Sam. 17,1.2.3. davor hielt. David wußte seine Gefahr, und betete; als er aber eine Nacht oder etliche Nächte vor allen feindlichen Ueberfällen bewahrt geblieben war, so sagte er: ich liege und schlafe, und erwache, denn der HErr erhält mich. Das zeitliche Leben der Knechte und Mägde Gottes stehet unter einer besonderen göttlichen Bewahrung. So lange Gott sie zu Seinem Dienst brauchen will, erhält er auch ihr Leben. In einer jeden Nacht, und so auch an einem jeden Tag könnte einem Jeden ein Unfall begegnen, der seinem Leben ein Ende machte: der HErr aber erhält ihn. Paulus sagte: er sei immer als ein Sterbender und lebe doch 2 Kor. 6,9.; und 2 Kor. 4,10.11.: wir tragen um allezeit das Sterben des HErrn Jesu an unserem Leibe, auf daß auch das Leben des HErrn Jesu an unserem Leibe offenbar werde; denn wir, die wir leben, werden immerdar in den Tod gegeben um Jesu willen; auf daß auch das Leben Jesu offenbar werde an unserem sterblichen Fleische. Man hat also nicht nöthig, bei dem Dienst, den man dem HErrn Jesu leisten soll, seinen Leib allzu ängstlich zu schonen, oder bei der Empfindung seiner Schwachheit allzu furchtsam zu sein, weil das Leben Jesu an demselben offenbar werden, und ihn erhalten soll, bis die rechte Stunde erscheint, in welcher man diese Hütte ablegen, und in die himmlische Wohnung eingehen soll. Uebrigens ist es unsere Schuldigkeit, Gott für die Bewahrung unseres Leibes und Lebens täglich zu danken, und besonders an jedem Morgen Seine Güte zu preisen, die uns und alle die Unsrigen, ja auch unsere Wohnung und Habe, in der vergangenen Nacht, da wir als Schlafende den Todten ähnlich waren, und gar keine Vorsichtigkeit beweisen konnten, bewahret hat. Sollte uns auch ein Unfall in einer Nacht begegnen, so dürfen wir ihn als eine Bestrafung wegen unserer Trägheit ansehen, bei welcher wir die Bewahrung, die wir in vielen andern Nächten genossen hatten, nicht hoch genug geschätzt, und Gott nicht gehörig dafür gedankt, oder etwa nicht auf’s Neue darum gebeten haben. Der HErr Jesus schlief auch. Er schlief einmal in einem Schiff, das nahe am Untersinken war, und wachte doch ohne Furcht auf. Er schlief auch zu andern Zeiten in großen Gefahren, weil man Ihm oft nachstellte, und blieb doch voll Zuversicht. Er schenke uns von Seinem Glauben, und lasse uns die Bewahrung, die Ihm der Vater erzeigt hat, auch widerfahren. Seine heilige Nachtruhe heilige und segne unsern Schlaf, damit wir jeden Morgen zu Ihm sagen können: wenn ich erwache, bin ich noch bei Dir, und alsdann auch für den Schutz Gottes, der uns im Schlaf erhalten hat, fröhlich danken können.(Magnus Friedrich Roos)

3:7 Auf, HERR, hilf mir, mein Gott! denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne.

3:8 Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk! (Sela.)
Hilfe, Heil, Seligkeit ist Gottes Werk. Er allein ist's, der die Seele, die „tot ist durch Übertretung und Sünden,“ zu erquicken vermag, und Er allein auch erhält die Seele in ihrem geistlichen Leben. Er ist beides, „das A und das O, der Anfang und das Ende.“ „Bei dem Herrn findet man Hilfe.“ Wenn ich anhalte am Gebet, so hat mir Gott den Geist des Gebets gegeben; sind mir Gnadengaben geschenkt, so sind's Gottes Gaben; wenn ich aufrichtig wandle und einhergehe in einem gottgefälligen Leben, so geschieht's darum, daß Er mich hält und leitet an seiner Hand. Ich kann auch nicht das Geringste tun, mich zu bewahren, wenn Gott es nicht zuerst in mir wirkt. Alles, was ich habe, all mein Gutes kommt allein von dem Herrn. Worin ich sündige, das ist mein eigen; worin ich aber recht tue, das ist von Gott, völlig und vollständig. Wenn ich einen geistlichen Feind überwunden habe, so hat des Herrn Kraft meinen Arm gestärkt. Lebe ich vor den Menschen ein heiliges Leben? Nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Bin ich geheiligt? Nicht ich selber habe mich rein gemacht; Gottes Heiliger Geist heiligt mich. Bin ich von der Welt entwöhnt? Dann bin ich entwöhnt durch Gottes Züchtigungen, die zu meinem Besten geheiligt wurden. Wachse ich in der Erkenntnis? Der große Lehrer unterweist mich. Alle meine Kleinode sind ein Erzeugnis himmlischer Kunst. In Gott finde ich volle Genüge für alle meine Bedürfnisse; in mir selber aber finde ich nichts als Sünde und Elend. „Der Herr ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz.“ Lebe ich vom Wort? Dies Wort wäre keine Erquickung für mich, wenn nicht der Herr es mir zur Speise machte und mich damit nährte. Lebe ich von dem Manna, das vom Himmel kommt? Was ist dies Manna anders, als der fleischgewordene Heiland Jesus Christus, dessen Leib ich esse und dessen Blut ich trinke. Empfange ich allezeit neue Kraft und Macht? Woher kommt mir diese Stärkung? Meine Hilfe kommt von des Himmels Höhen: ohne Jesum vermag ich nichts. Gleich wie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock; also auch ich nicht, ich bleibe denn in Ihm. Was Jona in der Tiefe des Meeres erfuhr, was Davids Hoffnung und Stern war in der Nacht der Anfechtung, das will ich heute lernen im Kämmerlein: „Bei dem Herrn findet man Hilfe.“ (Charles Haddon Spurgeon)

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