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Psalm 129

Psalm 129

129:1 Ein Lied im höhern Chor. Sie haben mich oft gedrängt von meiner Jugend auf, so sage Israel,

129:2 sie haben mich oft gedrängt von meiner Jugend auf; aber sie haben mich nicht übermocht.

129:3 Die Pflüger haben auf meinen Rücken geackert und ihre Furchen lang gezogen.

129:4 Der HERR, der gerecht ist, hat der Gottlosen Seile abgehauen.

129:5 Ach daß müßten zu Schanden werden und zurückkehren alle, die Zion gram sind!

129:6 Ach daß sie müßten sein wie das Gras auf den Dächern, welches verdorrt, ehe man es ausrauft,

129:7 von welchem der Schnitter seine Hand nicht füllt noch der Garbenbinder seinen Arm

129:8 und die vorübergehen nicht sprechen: „Der Segen des HERRN sei über euch! wir segnen euch im Namen des HERRN “!1) 2)
Barmherziger Gott, ich preise Dich, daß ich diese Verheißung mir auch aneignen darf, daß Dein Volk, so oft unterlegen und gemißhandelt, doch immer wieder sich aufgerichtet hat und seine Feinde zuletzt hoffnungslos zu Grunde gehen. Was bin ich doch, Herr, daß Du mich bis hieher gebracht hast? In mir war keine Kraft und Würdigkeit, die Dich hätte bewegen können, mich vor Andern lieb zu haben. Deine freie Gnade hat mich in dem Schooß Deiner Kirche lassen geboren werde, und hier lässest Du mir Dein theures Wort verkündigen, hier erquickest Du mich mit himmlischen Gaben in Christo, und gönnest mir im Geist und in der Wahrheit Dir zu dienen. Das Alles hab’ ich Deiner Erbarmung zu danken, und durch sie allein bin ich, was ich bin. – Gedenke, Herr, an Deinen Bund und Deine gnädige Verheißung; Du kannst die Deinen nimmermehr vergessen, in Deine Hände hast Du sie gezeichnet. O laß sie durch die Liebe verbunden sein als ein Herz und eine Seele. Laß sie Dein Wort lieb haben und mit einem gottseligen Wandel einander ermuntern, daß sie ihr Licht lassen leuchten und ihre guten Werke zu Deines Namens Ehre gepriesen werden. Stärke unsere Brüder, die unter den Feinden der Wahrheit wohnen, daß sie durch keine Noth noch List sich lassen abwendig machen; schütze sie vor ihren Feinden, tröste sie in Traurigkeit, und hilf ihnen in aller Bedrängniß, daß sie beständig bleiben im Glauben, gottselig im Leben, geduldig in Trübsal, und unbesiegt bis in den Tod. – Führe, o Herr, bald die herrliche Zeit herbei, wo Deinem Zion Kinder sollen geboren werden, wie der Thau aus der Morgenröthe. Laß Babel fallen, laß die Fülle der Heiden eingehen und ganz Israel selig werden, daß Dein Name herrlich sei vom Aufgang bis zum Niedergang, und alle Welt ein Hirt und eine Heerde werde. Hat nun endlich Deine Kirche genug gestritten und geduldet, so führe ihren Kampf zum Siege aus! O wie herrlich wird die Versammlung Deiner Heiligen sein, wann wir Dich aus einem Munde werden loben in unaussprechlicher Freude! Bringe uns da zusammen, Herr Jesu, und laß uns Deine Herrlichkeit sehen, die Dir der Vater gegeben hat. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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