Hauser, Markus - 52. Andachten zum 1. Thessalonicherbrief

Hauser, Markus - 52. Andachten zum 1. Thessalonicherbrief

1. Thess. 4,4

Jeder wisse sein Gefäß zu behalten in Heiligung und Ehren,

Nicht um überspannte Dinge handelt es sich hier. Ein geschraubtes Wesen ist kein Zeichen der Heiligung. Überreizung der Nerven ist elendes Fleischeswerk. Hüten wir uns sehr vor eigenem Machwerk, vor Gefühlssteigerungen, vor süßlichem, unnatürlichem Wesen. Die echte Heiligung ist das Normalste, das sich denken lässt. Solche Leute sind aus der Wahrheit. Hier ist Aufrichtigkeit, Geradheit. Manche wollen ihre böse Art damit entschuldigen, dass sie sagen, sie seien eben gerade Naturen, die nie anders scheinen wollen, als sie seien. Aber sie merken und erkennen nicht, dass sie nicht aus Gott geboren und nicht geheiligt sind. Wenn sich Geheiligte geben, wie sie sind, so sind sie ein süßer Geruch Christi; etwas von Seiner Art, von „göttlicher Natur“ kommt bei ihnen zum Vorschein. Darum ist ihr Wandel eine Verherrlichung Gottes. Was Er aus Seinen Kindern zu machen vermag, das wird an ihnen geschehen und erkannt. Wenn es anders mit uns steht, wenn wir voller Unruhe sind und uns nicht unserem Gott überlassen können, so sind wir noch in der Eigenliebe und Aufregung gefangen. Eine geheiligte Art ist der Kinder Gottes schönster Schmuck. Sie stehen im Frieden und lassen Frieden zurück, wo sie sich aufhalten. Ausgelassenheit ist ihnen fremd; man fühlt es ihnen ab, dass sie in Gott Frieden haben und in stiller Sammlung Kräfte von oben anziehen. Wenn Stürme sie umtoben, können wir es wahrnehmen, dass sie sich nur um so treuer und stiller an ihren Herrn halten; auf Seinen Wink, auf Sein Wort warten sie.

1. Thess. 4,1

Liebe Brüder, wir ermahnen euch, dass ihr immer völliger werdet.

Die Kindesstellung ist diejenige Stufe, von der aus wir weiterschreiten und von der aus wir uns ferner zu Gottes Ehre und Freude entwickeln und für das Leben in der Herrlichkeit bereiten dürfen. Wiedergeborene und Geheiligte wenden allen Fleiß daran, sich völlig und in jeder Hinsicht Gott zu unterwerfen und sich durch den Heiligen Geist nach Jesu Bild formen zu lassen. Dann ist ihr Leben ein seliges und gewiss auch ein fruchtbares und ihre Zukunft eine herrliche; in der Auferstehung werden sie wie nach innen, so nun auch nach außen dem Herrn ähnlich sein. Solange unsere Gefühle und unsere Gedanken nicht heilig sind, können es unsere Reden auch nicht sein. Es gibt „Christen“, von denen man stark den Eindruck erhält, sie fallen immer wieder aus ihrer Rolle. Ihr Frommsein ist mehr Angewöhnung, ein Sich-Mühe-geben, heilig zu sein als ein Ergebnis ihrer Stellung zu Christus. Das äußere Wesen und Streben, Tun und Lassen ist das Spiegelbild des inneren Menschen. Ein neues Geschöpf muss auch in seiner äußeren Art neu sein. Wer rau und grob und unzart mit seinem Nächsten umgeht, kann noch kein sanftmütiges Herz haben. Wer unkeusch ist in Blicken und Gebärden, hat ganz gewiss noch ein unreines Herz. Derselbe Geist, der die innere Welt beherrscht, gibt sich auch nach außen kund; unsere Umgebung spürt dessen Macht und Einfluss. Entweder leiden andere unter dem Geiste, der uns beseelt, oder es geht ein Segen auf sie über. Dies kann jeder beobachten. Immer tiefer einwurzeln aber in den auferstandenen Herrn ist der Christen Lebenspflicht.

1. Thess. 5,17

Betet ohne Unterlass.

Beter stehen offen vor Gott. Er kann Steuermann sein in ihrem Lebensschifflein, ihr Ratgeber in allen Lagen. Im täglichen Leben macht sich die Hand Gottes und der Einfluss von oben um so fühlbarer, je treuer sie verharren im Gebet. Auch finden solche Seelen gute Weide, der Herr tränkt und sättigt sie, Er lässt ihnen Leben und Überfluss zuteil werden. Wer ernstlich betet, wird bisweilen nicht nur von seiner Krankheit, sondern auch von deren geistigen Ursachen frei. Die Kräfte der Herrlichkeitswelt werden flüssig im Gebet. Da vermag denn der arme, schwache Mensch Dinge zu tun und auszurichten, die weit über seine natürlichen Kräfte und weit über seinen Verstand gehen. Beter sind Überwinder. Das Geheimnis des Erfolges und des Sieges liegt im Gebet ohne Unterlass. Die Himmel stehen solchen Menschen offen, der dreieinige, allmächtige Gott ist mit und ist in ihnen. Unser Fleisch und Blut samt unseren Schwachheiten und Unvollkommenheiten können uns nicht zum Fall gereichen, wenn wir ohne Unterlass beten. Unendlich viel Übel wird hierdurch abgewandt. Wo wir sonst gar nicht hindurchzukommen vermöchten, werden wir wunderbar unbeschadet und unverletzt bleiben. Das Gebet ohne Unterlass ist das Universalschutzmittel gegen alle feindlichen Kräfte und Mächte. Gott will und kann uns bewahren, wenn wir verharren im Gebet. Wahre Weisheit hat gefunden, wer solches erkannt und erlangt hat. Himmlische Heere lagern sich um allzeit betende Seelen; darum werden sie bewahrt, auch wenn sie da wohnen, wo der Satan seinen Stuhl hat.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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