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Kapitel 10

Kapitel 10

Der Römerbrief

übersetzt von Carl Weizsäcker

  1. Brüder, ihr Heil ist der Wunsch meines Herzens und der Gegenstand meiner Fürbitte bei Gott.
  2. Denn ich bezeuge ihnen, daß sie um Gott eifern, nur nicht mit Verstand.
  3. Die Gerechtigkeit Gottes verkennend, ihre eigene aufzurichten bemüht, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
  4. Denn Christus ist des Gesetzes Ende, um jeden, der glaubt, zur Gerechtigkeit zu bringen.
  5. Denn Moses schreibt von der Gerechtigkeit durch das Gesetz: Der Mensch, der sie thut, der wird dadurch leben.
  6. Die Gerechtigkeit aus dem Glauben aber sagt so: du sollst nicht in deinem Herzen sprechen: Wer wird zum Himmel hinauffahren? nämlich um Christus herunter zu holen,
  7. oder: Wer wird in die Unterwelt hinabfahren? nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen.
  8. Was sagt sie vielmehr? Das Wort ist dir nahe: in deinem Munde und in deinem Herzen, nämlich das Wort des Glaubens, welches wir verkünden.
  9. Das heißt: wenn du mit deinem Munde das Wort bekennst, daß Jesus der Herr, und in deinem Herzen glaubst, daß ihn Gott auferweckt hat von den Toten, so wirst du gerettet werden.
  10. Denn mit dem Herzen wird er geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Munde bekannt zum Heil.
  11. Sagt doch die Schrift: Wer all traut auf ihn, der wird nicht zu Schanden werden.
  12. Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen. Ein und derselbe ist aller Herr, der da reich ist für alle, die ihn anrufen.
  13. Wer all den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
  14. Nun, wie könnten sie ihn anrufen, ohne zum Glauben an ihn gekommen zu sein? wie glauben, wo sie nicht gehört? wie könnten sie hören ohne Verkündiger?
  15. wie kann man verkünden ohne Sendung? Gerade wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Tritte derer, welche die gute Botschaft bringen.
  16. Allein nicht alle haben der guten Botschaft gehorcht. Sagt doch Jesaias: Herr, wer glaubte unserer Kunde?
  17. Also der Glaube kommt aus der Kunde, die Kunde aber durch Christus' Wort.
  18. Aber, sage ich: haben sie etwa nicht gehört? Ja, doch: Es ist ihre Stimme ausgegangen in das ganze Land, und ihre Worte bis zu den Enden der Welt.
  19. Aber, sage ich: hat es Israel nicht gemerkt? Voran Moses sagt: Ich werde euch eifersüchtig machen auf ein Volk das keines ist, und gereizt über ein unverständiges Volk.
  20. Jesaias aber geht frei heraus und spricht: Ich habe mich finden lassen von denen, die mich nicht suchten; ich bin erschienen denen, die nicht nach mir fragten.
  21. Zu Israel aber sagt er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen widersprechenden Volk.
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