Kapitel 1
Der Philemonbrief
übersetzt von Carl Weizsäcker
- Paulus, Gefangener Christus Jesus' und Timotheus der Bruder an Philemon unseren teueren Mitarbeiter
- und die Schwester Appia und Archippus, unseren Mitstreiter und die Gemeinde deines Hauses:
- Gnade euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.
- Ich danke meinem Gott allezeit, indem ich deiner gedenke in meinen Gebeten,
- da ich höre von deiner Liebe und dem Glauben, den du hast zu dem Herrn Jesus und für alle Heiligen:
- auf daß der Anteil an deinem Glauben wirksam werden möge in der Erkenntnis alles Guten, was unter euch ist, für Christus.
- Denn ich hatte viel Freude und Trost über deiner Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich erquickt sind, Bruder.
- Darum obwohl ich in Christus mich ganz berechtigt weiß, dir vorzuschreiben, was sich ziemt,
- ziehe ich doch um der Liebe willen vor, dich zu bitten. Siehe mich an: ich Paulus, ein Greis, jetzt auch Gefangener Christus Jesus',
- bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt in meinen Ketten, den Onesimus,
- der dir einst wenig wert, jetzt aber dir und mir hoch wert geworden:
- Ich schicke ihn zurück, ich schicke dir mein Herz damit.
- Gerne hätte ich ihn behalten, daß er mir statt deiner diene in den Banden des Evangeliums;
- aber ich wollte nichts thun ohne dein Einverständnis, damit nicht die Wohlthat von dir wie gezwungen herauskomme; sie sollte freiwillig sein.
- Ist er doch vielleicht eben darum auf eine kurze Zeit dir genommen worden, damit du ihn auf ewig hättest,
- nicht mehr als Knecht, sondern als etwas viel besseres, als geliebten Bruder - mir gewiß, wie sollte er es dir nicht noch mehr sein im Fleisch sowohl als im Herrn.
- Wenn ich dir Mitgenosse bin, so nimm ihn an wie mich.
- Hat er dir aber Schaden gethan oder schuldet dir, so schreibe es auf meine Rechnung.
- Ich Paulus schreibe es eigenhändig: ich werde es bezahlen; ich will nicht davon reden, daß du dich selbst mir schuldest.
- Ja, Bruder, ich möchte von dir etwas haben im Herrn, erquicke mein Herz in Christus.
- Im Vertrauen auf deine Willigkeit schreibe ich dir; ich weiß, daß du mehr thust als ich sage.
- Rüste dich auch mich zum Gaste zu haben; ich hoffe daß ich euch durch euer Gebet wiedergeschenkt werde.
- Es grüßt dich Epaphras mein Mitgefangener in Christus Jesus,
- Marcus, Aristarchus, Demas und Lukas, meine Mitarbeiter.
- Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus mit eurem Geiste.