Kapitel 5
Der Epheserbrief
übersetzt von Carl Weizsäcker
- So folget nun dem Vorbild Gottes, als geliebte Kinder,
- und wandelt in Liebe, wie auch Christus euch geliebt hat, und hat sich selbst für euch hingegeben als Gabe und Opfer an Gott zum Dufte süßen Geruchs.
- Unzucht und jede Art Unreinigkeit oder Habsucht soll man auch nicht dem Namen nach unter euch kennen, so wie es Heiligen ziemt;
- ebenso Gemeinheit, Possenreden und leichtfertiges Geschwätz, was unschicklich ist; statt dessen vielmehr Danksagung.
- Daran denket in der Erkenntnis, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Geizhals, das heißt Götzendiener, im Reiche des Christus und Gottes ein Erbe hat.
- Niemand soll euch betrügen mit eitlen Worten; um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams;
- so werdet denn nicht ihre Genossen;
- denn ihr waret einst Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn; so wandelt als Kinder des Lichtes,
- denn die Frucht des Lichtes besteht in allerlei Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit,
- prüfend, was da sei dem Herrn wohlgefällig,
- und lasset euch nicht ein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern machet sie zu Schanden.
- Was da in der Heimlichkeit von ihnen geschieht, davon auch nur zu reden ist schändlich.
- Vom Lichte zu Schanden gemacht wird alles offenbar;
- denn wo etwas geoffenbart wird, da ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten; so wird dir der Christus leuchten.
- So sehet nun genau zu, wie ihr wandelt; nicht wie Unweise, sondern wie Weise;
- den Augenblick auskaufend, weil die Tage böse sind;
- darum werdet nicht thöricht, sondern sehet ein, was der Wille des Herrn sei.
- Und berauschet euch nicht mit Wein, das führt zum Verderben. Sondern werdet voll Geistes,
- redend unter einander in Psalmen und Hymnen und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn mit eurem Herzen,
- dankend allezeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus Gott dem Vater.
- Seid einander unterthan in der Furcht Christus'.
- Die Frauen je ihren Männern als wie dem Herrn;
- denn der Mann ist das Haupt der Frau ebenso wie der Christus ist das Haupt der Gemeinde, als der da ist der Erlöser des Leibes.
- Aber wie die Gemeinde dem Christus unterthan ist, so seien es die Frauen den Männern in allen Stücken.
- Ihr Männer, liebet die Weiber, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie dargebracht hat,
- damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt durch das Wasserbad mit dem Worte,
- damit er für sich selbst die Gemeinde herrlich herstelle, ohne Flecken, Runzel oder dergleichen, daß sie vielmehr sei heilig und ohne Fehl.
- So sind die Männer schuldig ihre Frauen zu lieben, wie ihre eigenen Leiber. Wer seine eigene Frau liebt, der liebt sich selbst.
- Denn niemand hat noch sein eigenes Fleisch gehaßt; sondern er hegt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde,
- weil wir Glieder seines Leibes sind.
- Dafür verläßt ein Mensch Vater und Mutter und hängt seinem Weibe an, und werden die zwei Ein Fleisch sein.
- Dieses Geheimwort ist schwer; ich deute es von Christus und der Gemeinde.
- Doch bei euch soll jeder einzelne seine Frau so lieben, wie sich selbst; damit auch die Frau den Mann fürchte.