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Kapitel 6

Kapitel 6

Die Apostelgeschichte übersetzt von Carl Weizsäcker

  1. In diesen Tagen aber entstand bei der Vermehrung der Jünger ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Verpflegung zurückgesetzt wurden.
  2. Die Zwölf aber beriefen die Versammlung der Jünger und sprachen: es will uns nicht gefallen, daß wir das Wort Gottes versäumen müssen, um den Tischdienst zu besorgen.
  3. Sehet euch doch um, Brüder, nach sieben bewährten Männern aus eurer Mitte, voll von Geist und Weisheit, welche wir für dieses Bedürfnis aufstellen wollen.
  4. Wir aber wollen beharren im Gebet und Dient des Wortes.
  5. Und die Rede fand Beifall bei der ganzen Versammlung, und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus, und Nikanor, und Timon, und Parmenas, und Nikolaus einen Proselyten von Antiochia.
  6. Die stellten sie den Aposteln vor, und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.
  7. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich stark, und eine große Menge von Priestern unterwarf sich dem Glauben.
  8. Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, that Wunder und große Zeichen unter dem Volke.
  9. Es standen aber etliche auf von den Mitgliedern der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Kilikia und Asia, und disputierten mit Stephanus,
  10. und vermochten der Weisheit und dem Geist, womit er sprach, nicht zu widerstehen.
  11. Da stifteten sie Männer auf, auszusagen: wir haben ihn Lästerworte reden hören auf Moses und Gott.
  12. Und sie wiegelten das Volk auf, und die Aeltesten und die Schriftgelehrten, und paßten ihm auf, griffen ihn und schleppten ihn in das Synedrium.
  13. Und stellten falsche Zeugen auf, auszusagen: Dieser Mensch läßt nicht ab, Reden zu führen gegen die heilige Stätte und das Gesetz.
  14. Denn wir haben ihn sagen hören: dieser Jesus der Nazoräer wird diese Stätte zerstören, und die Sitten ändern, welche uns Moses gegeben hat.
  15. Und da sie alle auf ihn blickten, die im Synedrium saßen, sahen sie sein Antlitz wie eines Engels Antlitz.
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