Tholuck, August - Homile über Lukas 23,39-43

Tholuck, August - Homile über Lukas 23,39-43

Die Worte, die heut unsere Andacht leiten sollen, finden sich aufgezeichnet Luk. 23, V. 39-43. „Aber der Übeltäter einer, die da gehenkt waren, lästerte ihn, und sprach: Bist du Christus, so hilf dir selbst und uns. Da antwortete der andere, strafte ihn und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, da du doch in gleicher Verdammnis bist? Und zwar Wir sind billig darinnen, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind, dieser aber hat nichts Ungeschicktes gehandelt. Und sprach zu Jesu: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst. Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein.

Eine Geschichte - reich an aller Art von Erbauung. Lasst zuerst uns erwägen: was sie Erhebendes für uns hat; zweitens: was sie Beschämendes für uns hat; drittens: was sie Missverständliches enthält; viertens: was sie Tröstliches enthält.

I.

Lasst zuerst also uns erwägen, was diese Geschichte Erhebendes für uns hat. Der, welcher einst im Sturm den Wellen gebot, ist in den Staub gedemütigt worden; das Wort einer alten Weissagung ist in Erfüllung gegangen: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit; er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg.“ Sie haben ihm den Rücken gegeißelt, sie haben ihm in das göttliche Antlitz gespien; sie haben sein königliches Haupt mit dem Rohr geschlagen; sie haben sein Kreuz aufgerichtet zwischen zwei Missetätern; sie haben seine Kleider ihm ausgezogen und nur seine Krone ihm gelassen. Da hängt er, der Gegeißelte, der Verspeiete, der Geschlagene, nackend und mit dem Dornenkranz, und noch schäumt unter seinem Kreuzesstamme das Meer der Bosheit Lästerungen aus. O es hat eine fürchterliche Wahrheit erhalten, das alte prophetische Wort: „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Gebeine sind getrennt, mein Herz ist in meinem Leib wie zerschmolzenes Wachs, meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben, meine Zunge klebt an meinem Gaumen, du legst mich in des Todes Staub.“ - Seid ihr wohl aber schon darauf aufmerksam gewesen, wie jene große Wahrheit, dass das Böse auch noch in der fürchterlichsten Losgerissenheit von Gott ihm dienen muss, gerade in dieser letzten Leidensstunde des Herrn eine erschütternde Bestätigung erhielt? Kann eure kühnste Phantasie ein anderes Bild sich denken, unter welchem die Gestalt des Göttlichen eure Seele tiefer erschütterte, mit heiligerem Schmerz euer Gemüt zu ergreifen vermöchte, als das, welches die Geschichte uns darbietet - den Schmerzensmann mit dem Purpur auf den blutenden Schultern, mit dem Rohrstab in der Hand, mit der Krone von Dornen auf seinem Haupt? Hätte jemals der Kunst es gelingen mögen, eine heiligere Gestalt zu erfinden, in der größere Gegensätze der Erniedrigung und der Majestät sich vereinigten, in welcher die Erniedrigung selbst so himmlische, bedeutungsvolle und edle Sinnbilder mit sich führte? Ist es nun aber gleichsam im freien Spiel des Zufalls der rohe Mutwille der Diener des Herodes und der römischen Soldaten gewesen, der jenes Bild des Heilandes euch hingestellt, das nun Jahrhunderte hindurch allen schmerzbeladenen Herzen ein Bild heiliger Tröstung geworden ist - o sagt mir, habt ihr irgendwo in der Geschichte ein Beispiel, was deutlicher zeigte, dass es eine Macht über den Wolken gibt, in deren Hand die Fäden von aller Menschen Herzen und Händen zusammenlaufen, auf deren Wink auch das leichte Spiel des Zufalls sich einordnen muss in die Kette eines heiligen, ewigen Gesetzes, welches Himmel und Erde umfasst? -

Es ist derselbe erhabene Gedanke, den auch die Geschichte unseres heutigen Textes in uns erweckt. Das Kreuz, das sie ihm zwischen den Missetätern aufgerichtet haben - als einen königlichen Thron haben sie es ihm errichtet! Siehe da den König der Ehren auf seinem Thron: noch schmückt die Krone seine Stirn; seine Arme sind ausgebreitet, um die ganze Welt zu umfangen und an sein Herz zu legen; über dem Thron prangt der königliche Namenszug: „Das ist Jesus, der Juden König“; zur Rechten und zur Linken die zwei Hälften der Welt: zur Linken die ungläubige Welt, die ihn lästert, zu seiner Rechten die sich bekehrende Welt, die ihm huldigt, und er selbst in ihrer Mitte, der die Seligkeit austeilt und die Verdammnis, der von seinem Thron herab dem bußfertigen Sünder die Pforten des Paradieses eröffnet. Fürwahr, es liegt eine innere Größe und Erhabenheit in dem Schauspiel, gegen welche kein Menschenherz sich verhärten kann, und selbst über des Ungläubigen Lippen, in dem Augenblick, wo er nur sein Gemüt darauf richtet und es bedenkt, dringt der Ausruf des Erstaunens: „Dieser ist wahrlich Gottes Sohn gewesen!“

II.

Aber auch Beschämendes für uns enthält dieser Vorgang. Christen, ihr sollt lernen, ja Beschämung sollt ihr lernen von einem Missetäter, von einem an's Kreuz geschlagenen Missetäter. Weigert euch nicht. Wollt ihr nicht von ihm lernen, so wird er euch richten, richten, wie der Erlöser von der Königin von Mittag sagt: „sie wird auftreten am jüngsten Gericht wider dieses Geschlecht, und wird es verdammen, denn sie kam vom Ende der Erde, Salomo's Weisheit zu hören, und hier ist mehr denn Salomo!“ Welch' eine wunderbare Erscheinung, dieser Missetäter zur Rechten! Als der Göttliche dastand und sein Haupt zu den Wolken hob und rief: „Vater, verkläre deinen Namen!“ und die Stimme aus den Wolken fiel: „Ich habe ihn verklärt und will ihn abermals verklären“; als er dastand und den Blinden die Hand auf's Auge legte, dass sie sahen, und den Tauben auf's Ohr, dass sie hörten; als er einzog in die Königsstadt, und das Volk schrie: „Hosianna, dem Sohne Davids; gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!“ da haben Viele an ihm zweifeln können, ob er ein König sei - nun, da er das schwer geschlagene, blutende Haupt am Pfahl der Schmach senkt, da der Himmel über ihm sich in Wolken hüllt, und statt der Himmelsstimme von oben nur die der Hölle von unten her laut wird: „Anderen hat er geholfen und kann ihm selber nicht helfen“; als die Hände, welche einst bald über der Blinden Auge sich legten, bald auf der Aussätzigen Brust, bald auf das Haupt der unmündigen Kinder, segnend überall und in aller Weise, angenagelt sind an dem Holze der Verfluchung; da statt des Hosianna dasselbe Volk gerufen hatte: „Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz!“ - gerade da schaut das Auge des reuigen Sünders in ihm den König, und kann sein Knie sich nicht mehr vor ihm beugen, so beugt sich tief vor ihm das anbetende Herz. Freunde, ermesst ihr es, was damals dazu gehörte, zu glauben, dass der an das Kreuz geschlagene Mann ein König sei, vor dessen „Hephata, öffne dich“ auch die Paradiesespforten dem reuigen Sünder sich öffnen müssen? Man hat gefragt, aus welchem Himmelstau zu solcher Stunde solcher Glaube geboren worden? Vielleicht mögen die Missetäter, die mitgerichteten, den Menschen ohne Gleichen schon vor Gericht gesehen haben, als Pilatus den Blutbedeckten, ein Schauspiel der Engel und der Menschen, vor das Volk führte und rief: „Sehet, welch' ein Mensch!“; gewiss haben sie auf dem langen Wege durch die Stadt von dem Richtplatz zur Blutstätte in schweigendem Dulden ihn wandeln sehen, bis er unter der Kreuzeslast zusammensank; haben ihn gehört, als er den weinenden Töchtern Jerusalems zurief: „Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern über euch und eure Kinder“: gewiss haben sie auch ihr Auge gewendet und ihm ins Angesicht geblickt, als er neben ihnen das schmerzbelastete Haupt erhebt, und unter der Dornenkrone hervorruft: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ - ja und wir ahnen es, dass sie in diesem Augenblick ein Schauspiel auf diesem Angesicht schauten, das noch kein Sterblicher gesehen hat - aber, Freunde, haben nicht beide Gekreuzigte geschaut? Warum steigt die Lästerung aus dem einen Herzen, während das andere Huldigung darbringt?

O es war der Blick in das eigene Herz, der ihm den Blick auf das schmerzgeschlagene königliche Haupt verklärt hatte. Ja, die geistesschwangeren Strahlen, die von dem großen Mitleidenden ausgingen, die scheinen es gewesen zu sein, unter denen allmählich von dem in der Sünde erstarrten Herzen die Eisdecke schmolz. Vernehmt ihr nicht das Wort aus seinem Mund: „Und zwar wir sind billig in der Verdammnis, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind“? Jenes edle Haupt aber, das so duldete, es kann nicht das Haupt eines Lügners sein. Wenn der von sich bezeugt hat, dass er die Schlüssel des Himmels und des Abgrundes in seiner Hand trage, so ist es Wahrheit gewesen. Aber wie, in einer durchgrabenen Hand sollen die Schlüssel des Himmels liegen? und ein Haupt, das im Tode erblasst, soll die Krone der Majestät tragen? Es ist nicht möglich! Und doch ist es möglich! So ringt mit dem Zweifel der Glaube in dem angstgequälten Herzen, bis er siegreich ausruft: „Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Brüder, er konnte glauben und huldigen, der nur die Dornenkrone sah und die durchgrabenen Hände und das rinnende Blut und den Todesschweiß auf der königlichen Stirn unter den Dornen; er konnte glauben, dass dieser Mund keine Lüge sagte, als er bezeugte, dass die Schlüssel des Himmels und des Abgrundes in seiner durchgrabenen Hand liegen - und ihr wollt zweifeln, die ihr den Ostermorgen erlebt habt, der die Felsengruft zersprengte und den großen Toten als den Fürst des Lebens herausführte? Und ihr wollt zweifeln, die ihr den Himmelfahrtsmorgen erlebtet, der den Fürsten des Lebens zum Throne der Majestät erhob? Und ihr wollt zweifeln, die ihr seinen unsichtbaren Szepter seine Gemeinde habt regieren sehen seit Jahrtausenden, und jenes Samenkorn, das in dunkler Nacht unter Tränen gesät wurde, habt aufgehen sehen zu einem Baum, unter dessen Schatten die Vögel des Himmels wohnen? Brüder, Christus hat gesagt, dass die Königin von Mittag die Kinder seines Geschlechts richten würde, die da von den Enden der Erde kam, um Salomo zu hören: wahrlich ihr, die ihr zweifeln könnt, ob in jener durchgrabenen Hand die Schlüssel des Himmels und des Abgrundes liegen, der Schacher am Kreuz wird euer Richter sein.

III.

Lasst aber auch drittens uns erwägen, meine Brüder, was diese Geschichte Missverständliches uns darbietet. So wäre denn also wirklich, hör' ich euch fragen, der letzte krampfhafte Atemzug, mit dem die ruchlose Brust ein „Gott erbarme dich“ zu schreien vermag, im Stande, den langen Schrei der Rache zu übertönen eines langen lasterhaften Lebens? So gibt es wirklich keine Blutmale, die zu schwarz und zu groß wären, als dass sie nicht jener einzige Wassertropfen auswaschen könnte, der aus dem brechenden Auge eines sterbenden Sünders fällt? O wohl mir, so lass mich ihn tiefer austrinken, den Taumelkelch der Lust - nur an seinem obersten Rande hatte ich meine Lippen befeuchtet! O wohl mir, so ist sie ja in beiden Welten mein, die Freude der Seligkeit und des Lebens: lasst sie mich alle erst brechen, die bunten, süßen Giftblumen in dem Garten der Zeit, ehe zu euren reinen Lilien ich eile, die in dem Garten eurer Ewigkeit blühen! - Seht da, wie der Himmelsglanz, der über dem Schauspiel, das wir betrachten, liegt, für das verblendete, kranke Auge zum gelben Wiederschein der Hölle wird! Es ist wahr, wir haben eine Religion, welche lehrt, dass noch zwischen dem Blitz des Todes und seinem Schlag Zeit ist, die Seligkeit zu finden; wir haben ein Schriftwort, das uns verkündet: „wo die Sünde mächtig gewesen ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger“; wir haben einen Heiland, der da spricht:

Wer mir zum Dienst sich weihet,
Ist mir zur Braut erwählt;
Und was sein Herz bereuet.
Hat nie sein Herz verfehlt.

Und wie soll dich das Wunder nehmen? Glauben - mit zerknirschtem Herzen glauben - was heißt es anders, als die Tür der Seele auftun? Ohne Buße und Glauben war sie zu, der Heiland klopfte an, aber sie öffnete sich nicht. Ist sie aber einmal aufgetan, zieht er nicht ein, und macht mit dem Vater Wohnung darin, zieht nicht mit ihm ein der Geist der Züchtigung und der Gnaden, dessen Werk es ist, aus einem Menschenherzen einen Tempel Gottes zu machen? So ist ja also das Himmelreich mit allen seinen Schätzen im Innern einer solchen Seele da, und ihr wolltet ihr die Tür zuschließen des Himmelreichs draußen? - Willst du verwechseln den Blinden, dem, da er dem Abgrund zustürzt, das Augenlicht aufgeht, und der nun mit aufgehobenen Händen und seligem Dank vor dem Abgrund zurückspringt, und die gütige Hand, die sich ihm auf das Auge gelegt hatte, küssend ergreift, und nie mehr loslässt, und den Blinden, welcher der milden Hand, die über sein Augenlied sich legen will, wehrt und sie zurückstößt bis - auf gelegenere Zeit? -

Blinder, und woher weißt du, dass die Hand wiederkommen wird? Meinest du denn, es komme nur auf dich an, wann du Buße tun, wann du Reuetränen weinen, wann du glauben willst? O Brüder - so mancher unter euch wird es vielleicht schon erfahren haben - diese heiligsten aller Tränen, sie fließen nicht bloß, wann der Mensch will! Hast du nie gehört von einem Gericht der Verstockung, das über die ergeht, welche die Gnade „auf Mutwillen ziehen“? O glaube mir, in dem inneren Leben des Sünders, der, als Gottes Gnade den Seufzer der Buße, die Tränen der Reue und die Seligkeit des Glaubens ihm schenken wollte, sie nicht haben mochte - da kommen die schauervollen Stunden, wo die Brust keine Seufzer mehr hat, wo das Auge keine Tränen, wo, ob auch die Hände sich krampfhaft falten, sie doch kein Gebet erpressen mögen, wo der Anker der Sehnsucht, nach allen Seiten hin ausgeworfen, kein Ufer findet, da er haften kann. - Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! O es ist ein zarter heiliger Geist, der den Menschen zur Buße auffordert - einmal zurückgestoßen kommt er immer seltener wieder. Von denen, die da Übles tun, damit Gutes daraus komme, zeugt das Wort der Wahrheit: „welcher Verdammnis ist ganz recht“ (Rom. 3,8.).

IV.

Doch lasst uns endlich, meine Freunde, auch die reiche Tröstung erwägen, welche dieser Abschnitt der heiligen Schrift uns darbietet. „Sünder - dieweil du diesseits des Grabes stehst, ist es für deine Buße niemals zu spät“ - das ist die heilige Tröstung, welche aus dem Worte Christi am Kreuz uns entgegenquillt. „Es ist zu spät!“ o Wort des Schreckens, wie bist du schon in so manches Menschenherz wie ein Donner Gottes gefallen! - Sehet ihr den Vater, der aus dem brennenden Hause eilt, und meint, alle Häupter seiner Lieben um sich zu haben? er zählt - noch fehlt ein teures Haupt, er eilt zurück: „Es ist zu spät!“ dröhnt es in seinen Ohren, unter dem brausenden Flammenstrom stürzt das Gemäuer, und ohnmächtig sinkt er neben ihm nieder. Wer eilt durch das Dunkel der Nacht auf geflügeltem Rosse? Es ist der auf dem Wege der Sünde verirrte Sohn, der von der Lippe des sterbenden Vaters noch das Wort: „Ich habe dir vergeben“ hören möchte; bald ist er am Ziel - wenige Augenblicke, er ist an der Tür: - „Es ist zu spät!“ - schreit ihm der Mutter Stimme entgegen - der Mund hat sich auf ewig geschlossen! und er sinkt ohnmächtig in ihre Arme. Seht ihr das Schlachtopfer am Blutgerüst und den Henker, der den Mordstahl wetzt? stumm und schaudererfüllt steht die Volksmenge. Wer wird sichtbar dort auf ferner Höhe mit freudigem Winken? Es ist der Königsbote, er bringt Pardon! Näher und näher kommt sein Schritt: Pardon! schallt es erst leise und immer lauter durch den Haufen hindurch: „Es ist zu spät!“ das schuldige Haupt ist schon gefallen!- Ja, fürchterlich hat es, seit die Erde steht, schon in so manches menschliche Herz hineingeklungen, das schneidende Wort: „Es ist zu spät!“ O wer schildert mir aber den Jammer, der dann sein wird, wenn da auf der Grenze, welche die Zeit von der Ewigkeit trennt, die Stimme des gerechten Richters rufen wird: „Es ist zu spät!“ Lange haben sie offen gestanden, die weiten Pforten des Himmelreiches, und seine Boten haben ein Mal über das andere gerufen: „ Heute, heute, so ihr Seine Stimme hört!“ Mensch, Mensch, wie dann, wenn sie sich einst schließen werden mit fürchterlichem Schlag - für ewig! „Ringt darnach, dass ihr durch die enge Pforte eingeht, denn Viele werden, das sage ich euch, danach trachten, wie sie hineinkommen und werden es nicht tun können. Von dem an, wenn der Hausvater aufgestanden ist, und die Tür verschlossen hat, da werdet ihr dann anfangen, draußen zu stehen, und an die Tür klopfen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! und er wird antworten und zu euch sagen: „ich kenne euch nicht, wo ihr her seid.“ - Je fürchterlicher aber die Wahrheit ist, meine Freunde, dass einst auf der Grenze zwischen der Zeit und der Ewigkeit das Wort ertönen wird: „Es ist zu spät!“ desto trostreicher quillt uns von Jesu Kreuze das Wort hernieder: „Sünder, dieweil ihr diesseits des Grabes steht, ist es nimmer zu spät!“ „Darum - ruft der Apostel uns zu - lasst uns nun fürchten, dass wir die Verheißung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen, und unser Keiner dahinten bleibe - heute, so ihr hört seine Stimme, so verstockt eure Herzen nicht!“ Ob sie wiederkommen wird und dich aufsuchen, die Stimme deines Gottes, das weißt du nicht, aber was auch hinter dir liegen möge, ob Nächte des finstersten Irrtums, ob Berge der Sünde - fühlst du heute ihren Ruf, es ist nicht zu spät!

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autoren/t/tholuck/hauptstuecke/tholuck_hauptstuecke_12_neu.txt · Zuletzt geändert: von aj
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