Jesus sei unser Leben und alles! In Ihm sehr geliebter Bruder!

Deinen lieben Brief habe ich richtig erhalten. Dank sei dem HErrn gebracht, dass Du Dich wieder besser befindest! Ich leide öfters Stöße an meiner zerbrechlichen Hütte, überlasse mich aber dabei für diese Gegenwart ganz der göttlichen Vorsehung. Der Gleichmut und die allgemeine Ruhe, die man immer mehr dadurch erlangt, geben mehr Kraft und Stütze, als die besten Anordnungen, welche die Seele für sich selbst treffen will, weil sie sich dadurch der Leitung und Ordnung Gottes entzieht. Wie heilsam ist es dem Strome dieser Leitung gläubig zu folgen! Wer in der Gegenwart lebt, hat nur eins zu schaffen ohne Arbeit. Alle Ereignisse dienen ihm, und nichts habend, besitzt er doch alles, was ihm bei den betreffenden Gelegenheiten notwendig ist, und er befindet sich in der Stimmung, dass der Herr Jesus immer mehr und reiner sein Leben und die Grundtriebfeder seiner Handlungen und Verrichtungen werden kann, wohin alle Heiligung strebt. Ach, welch ein Unterschied ist zwischen unsern Tugenden und denen von Jesus! Was Jesus in uns allein ist und tut, hat einen ganz andern Wohlgeruch und göttlichere Eigenschaft als das Beste, was wir sind oder verrichten, selbst mit dem Beistand seiner Gnade. Dass also das unsrige untätig bleibe, und Er allein unser Leben und alles sei in Ewigkeit! Amen. Ich bleibe

Euer
in der Gnade engverbundener Bruder.