Taube, Emil Heinrich - Psalm 4.
Dieses auf Davids Morgenlied (Ps. 3) folgende Abendlied hat zum Inhalt den seligen Stand des Kindes Gottes zu und gegenüber der Welt. Es steht einsam in der Welt, hängt aber dafür ganz an seinem Gott. V. 2. Es zeugt vor der Welt von ihrem bösen Leben und Treiben, wie von seinem Gotte und seinem Glaubensleben, beides im Geiste der Wahrheit und Liebe. V. 3-7. Es ruht in seinem Gott mit einer Freude und einem Frieden, wie die Welt nicht hat noch kennt. V. 8-9. Die Beziehung zu Ps. 2 erkennt man in der Haltung der Feinde, wie an dem Gottesgrunde der Erwählung, zu Ps. 3 an der vielfachen Übereinstimmung des Inhalts. Dort (Ps. 3,4) ist seine Ehre geschändet, hier desgleichen (Ps. 4,3); dort das morgendliche „Ich lag - da schlief ich ein“ (Ps. 3,6), hier das abendliche „In Frieden will ich mich legen und schlafen alsbald“ (Ps. 4,9). Daher gehört auch Psalm 4 in die Zeit der Absalomischen Verfolgung, und die Art der Aussprache gegen die Widersacher lässt's nicht wohl zu, an die Kleingläubigen unter den Getreuen zu denken. Die Überschrift: „Dem Sangmeister, mit Saitenspiel, ein Psalm Davids“ weist den Psalm dem Sangmeister zu, der ihn zu arrangieren und den levitischen Sängerchören einzuüben hat, bestimmt also den Psalm zur Aufnahme unter die Gesangstücke des Tempeldienstes. Die nähere Bestimmung „mit Saitenspiel“ zeigt, dass das Lied mit Begleitung der in der Tempelmusik üblichen Saiteninstrumente, d. h. der Zithern, und dem Inhalt entsprechend wahrscheinlich nur in Begleitung dieser, unter Fernhaltung der rauschenden Instrumente gesungen werden soll.
V. 2. Wenn ich rufe, so antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit, der Du in Bedrängnis mir Raum geschafft; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet. An diesem Psalm machen. wir die liebliche Wahrnehmung, dass David zuerst mit Gott, hernach mit Menschen und zuletzt wieder mit Gott redet. Das ist die rechte Ordnung; dann lässt sich's mit gesammeltem Herzen zu Menschen reden, wenn man die Sachen vorher und nachher mit dem Herrn abredet und so alle unsre Dinge von Ihm, durch Ihn und zu Ihm sind. Hat doch der in der Contenance des heiligen Geistes stets gesammelte Heiland mit Seinen begürteten Lenden die Einsamkeit zur wiederholten Unterredung mit dem Vater gesucht, wie viel mehr Grund haben wir Sünder dazu, zumal wenn's gilt, mit Widersachern zu handeln! Kennen wir die süße Erfahrung, dass auf einen geheimen Umgang mit Gott des Nächsten Herz sich mehr als sonst zu uns neigt? David nun war in diesem Umgang mit Gott kein Neuling, sondern wohlerfahren und geschult; denn er hält seinem lieben Gott die Erfahrung vor, dass Er ihm oft in der Bedrängnis das beengte Herz weit gemacht habe. So fasst er seinen Gott bei dem Namen, der „gestern, heute und in Ewigkeit derselbe“ heißt, und wie natürlich ist das bei einem Kinde Gottes! Hat dieses sonst Niemand als den Herrn, so muss es sich den Einen aber auch von allen Seiten und in allen Seinen Namen, d. i. Offenbarungsstrahlen zu Nutze machen. Siehe, wie David hier in wenigen Worten kurz nach einander die verschiedenen Seiten des Herzens Gottes anfasst! „Gott meiner Gerechtigkeit!“ nennt er Ihn, um Gnade bittet er Ihn, an die bewiesene Treue erinnert er Ihn. Das sind verschiedene Strahlen des göttlichen Wesens, namentlich Gerechtigkeit und Gnade scheinen einander gar auszuschließen, und doch kann ein Mensch wie David wohl nach beiden langen. Die Gerechtigkeit, die er bei der Welt nicht findet, hofft David bei Gott zu finden, den er den Gott seiner Gerechtigkeit nennt, da er die Gerechtigkeit, die er hat, in Ihm hat, und doch glaubt und hofft er solches nicht deshalb, weil er auf sein Recht pocht, sondern weil er seinen Gott als den kennt, der nicht das strengste Recht betreibt (Ps. 130, 3: „So Du willst, Herr, Sünde zurechnen usw.“), vielmehr das vor Ihm aufrichtige Herz und die daneben einschlagenden Umstände mitleidig zu Herzen nimmt und einen Überschwang zur Gnade im Herzen hat. Ein David zehrte schon von dem verborgenen Manna der im Evangelium geoffenbarten Gerechtigkeit des Heilgottes.
V. 3. Ihr Herren, bis wann wird meine Ehre zu Schanden, da ihr Eitles liebt, auf Lüge ausgeht? Sela. V. 4. Erkennt doch, dass auserwählt hat der Herr einen Frommen sich; der Herr hört's, wenn ich zu Ihm rufe. V. 5. Zürnt, aber sündigt nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und seid stille! Sela! V. 6. Opfert Gerechtigkeitsopfer und trauet auf den Herrn! V. 7. Viele sagen: „Wer wird uns sehen lassen Gutes?“ Erhebe über uns das Licht Deines Angesichts, o Herr! Das ist eine echt evangelische Strafpredigt im Alten Testament voll Salzes der Wahrheit in offener Aufdeckung der innersten Schäden, daran die Welt krankt, und doch voll herzlicher Ermahnung und Zurechtweisung, ja lockender Ermunterung. Die sorglose Mühe, die sich David mit den Feinden gibt, kann manches Kind Gottes beschämen, das von vornherein oder sehr bald danach an der Bekehrung der Welt verzweifelt, oder aus Lieblosigkeit es nicht einmal der Mühe wert hält, an sie ein Wort zu verlieren. David beweist Geduld der Heiligen, und wie schön stimmt, was er Ps. 51,15 sagt: „Denn ich will die Übertreter Deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu Dir bekehren“ mit dem, was er hier tut! Wenn er diese nun: „Ihr Herren“ (eigentlich ihr Mannessöhne, ihr Helden, oder wie
Luther sagt: Ihr großen Hansen) anredet, so will er damit ironischer Weise schon den Hochmut andeuten, der seiner Ehrenschändung im Herzen der Feinde zu Grunde lag; Otterngift ist unter ihren Lippen, die Wahrheit geht in der Welt betteln. Die Welt, die auf ihre Macht und Ehre trotzt, kann die Kinder Gottes in ihrer Ehre bei Gott nicht tragen; weil ihre Ehre nur auf lauter Scheingütern und Eitelkeiten beruht und in der Schande besteht, so ist dadurch nicht nur ihr Ingrimm gegen die Heiligen Gottes, sondern auch ihr durch und durch eitles und verlogenes Wesen erklärlich. Im letzten Ende ist immer die Eitelkeit die Mutter der Lüge. Wer in der Wahrheit nichts hat, was er sehen lassen kann, der muss seinem ganzen Wesen und Treiben und seiner schlechten Sache durch Lügen den Schein der Erheblichkeit und des Ruhms geben. Die durch und durch faule und lügenhafte Sache Absaloms siehe aus 2. Sam. 15,7 ff. Der eigentlich tiefste und letzte Grund des Hasses der Welt gegen Gottes Kinder ruht aber in der Auserwählung der Letzteren und in dem daraus fließenden absonderlichen und auszeichnenden Verhalten Gottes gegen sie. Wunderbar! den Gott der Gnade, den die Welt verachtet, möchte sie doch haben! Ein Kain mordet Abel, weil er in der Gnade vorgezogen wird. Jakobs Kinder wollen Joseph ans Leben, weil er des Vaters Liebling war. Aus Neid töten die Pharisäer den Herrn, weil Er der Sohn des Wohlgefallens war. Warum zieht doch die Auszeichnung der Kinder Gottes selbst die Augen der blinden Welt auf sich? Eben darum, weil Er sich vor aller Welt zu ihnen bekennt. In Christo, dem Sohne Seines Wohlgefallens, hat Er sie erwählt, von der Welt ausgesondert, und hält sich nun mit Wohlgefallen zu ihnen in lauter Wundern der Gnade. Steckt Er sie auch in Not und Elend, und das oft sehr lange, so mögen Ihn doch Seine Gaben und Berufung nicht gereuen. Nur um so mächtiger beweist Er dann, dass ihre armen Gebete eine Macht über Sein Herz seien. Daher spricht David in lockender Überführung: „Erkennt's doch!“, als wollte er sagen: „Ihr tut's auf eigne Gefahr, so ihr die Kleinen verachtet, die Gottes Augapfel sind“. Wenn aber die Widersacher das besondere Aufsehen des Herrn auf Seine Kinder erkennen sollen und gewarnt werden, die ungewöhnlichen Wege, besonders die Kreuzeswege Gottes mit denselben als einen Beweis ihrer Gottverlassenheit auszuschreien, wie schlecht steht es dann den Kindern Gottes an, wenn sie in der Trübsal weich und verzagt werden, vielmehr sollen sie es mit David als einen Beweis sonderlichen Wohlgefallens und zuversichtlicher Gnadenab- und aufsicht Gottes erkennen und sich's zum brünstigen Gebetseifer und zur Freudigkeit der Gebetserhörung reizen lassen. Die sie aussondernde Wahl Gottes und ihr Gebetsernst stehen in und nach der Schrift stets beisammen. Aus einem Saulus ist ein Paulus geworden, und als er zum Rüstzeug Gottes erwählt war, da bezeugt der Herr von ihm: Siehe, er betet! Die Auserwählten Gottes sind Luk. 18,7 als solche beschrieben, die Tag und Nacht zu Ihm rufen! Gottes Auserwählte sollen es wissen: Je mehr Er schmerzet, je mehr Er herzet je mehr Kreuz, je mehr Liebe! Insbesondere ist der Hass der Welt das kräftigste Absonderungsmittel von der Welt, wie Gregor v. Nazianz sagt: „Den Vorteil habe ich von meinen Lästerern, dass ich nur frömmer und gottseliger werde“. Achten wir aber wiederum auf die Art, wie David hier zu den Feinden redet, so sehen wir, wie er treulich das Zeugen- und Bekenntnisamt übt, das jedes Kind Gottes als Salz der Erde und scheinendes Licht hat, und damit beweist, wie unweislich und unrichtig es sei, wenn man für die Welt nichts als Strafworte und Gerichtsurteile übrig hat. Dem Niederreißen, d. h. der Welt ihren Sandboden unter den Füßen wegziehen (V. 3), muss das Aufbauen, das positive Locken zum Herrn zur Seite gehen (V. 4-7), und unter diesem Locken zum Gott des Heils ist ein nicht Geringes: das Selbstzeugnis davon, was man an seinem Gott hat und genießt (V, 4), während Mangel an eigner Gewissheit des Gnadenstandes oder an wachsender Gnadenerfahrung dürftige, wenigstens keine barmherzigen Zeugen gibt. Ein David beweist zu der Geduld auch Glauben der Heiligen. V. 5 zeigt er nun den Weg zu der Erkenntnis Gottes, zu der er V. 4 die Feinde aufrief; es ist der Weg der nüchternen Heilsordnung. Wie dort im 100. Ps.: „Seid stille, und erkennt, dass Ich Gott bin“, so heißt es hier: „Zürnt, aber sündigt nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und seid stille!“ Das erste Wort zeigt die leidenschaftliche Erregung, in welcher der natürliche Mensch auf dem Grunde seines selbstsüchtigen, eitlen Wahnes stets steht und stets sündigt, in der er auch durch das Tagesleben in der Welt voll gleichartiger Sünden und allerlei Vorkommnisse nur noch mehr aufgehetzt und entzündet wird. In der Stille fängt das Gewissen an zu reden, gleichwie die Stimme Gottes aus dem Worte, während bei dem Außersichsein kein Gedenken noch Hoffnung zum Insichschlagen, zur Selbstbesinnung, zur Erforschung des Herzens und Gewissens ist. Deshalb der liebreiche Rat Davids, dass sie auf ihrem Lager, in der Einsamkeit des Kämmerleins und der Nachtstille mit ihrem Herzen reden und stille sein sollten. Die Leidenschaft hat nie den rechten Gesichtspunkt, sie bestrickt Herz und Auge mit bösem Wahn, dass man weder sich, noch seinen Gott erkennt. „Wenn ich meine Seele nicht setzte und stillte“, bekennt selbst ein David (Ps. 131,2). Dem Stillesein im Herzen muss aber parallel gehen ein rechter Gottesdienst mit der Tat. Nicht jener Gottesdienst indes, den die Feinde übten, nicht ihr heuchlerischer Opferdienst ist der rechte. David weist sie auf den Opferdienst des Glaubens als den rechten, vernünftigen Gottesdienst. Indem er ihnen trotz des Besitzes der Bundeslade ihre pharisäischen Heuchelopfer bei herrschender Bosheit und Bruderhass zu Schanden macht, legt er ihnen die rechten Zöllneropfer zerschlagener Herzen, demütig gnadesuchender und auf Gnade trauender Seelen nahe, sintemal alle ungerechten und unlauteren Herzen mit ihren Opfern, wie Kain, Gott lästern und den Seelenschaden nur ärger machen. Den Schein der Gottlosigkeit haben sie in ihrem toten Werkdienst, die Kraft aber verleugnen sie. Des zum Zeugnis weist ihnen David sogleich ihr eigenes und sein Herz im Unterschiede auf: „Viele sagen, wer wird uns sehen lassen Gutes? Ich aber kann mit meinen Genossen sprechen: Herr, erhebe über uns das Licht Deines Angesichts!“ Was nützen also alle Opfer der Gottlosen? Gott hört die Sünder nicht. Die Scheidewand ist noch zwischen beiden aufgerichtet („Eure Untugenden“ usw. Jes. 59,2). Darum bleiben sie in der Verzweiflung des Unglaubens stecken und werden mit aller Macht auf den elenden Rat: „Hilf Dir selber!“ hingetrieben. Hilflose Seelen! Die Welt sagt: „Da siehe Du zu!“ sie hat auch selbst keinen Trost; Seine rechtschaffenen Kinder aber dringen durch; sie haben Gott durch den Glauben als ihren Gott und kennen das selige Licht Seines Gnadenantlitzes; deshalb gehen sie in aller Not Ihn an, wie hier David V. 1. Und zum Stecken und Stab haben sie dabei Sein Wort und Seine Gnadenverheißungen, die Luther schön die Lichter seines Antlitzes heißt.
V. 8. Du gibst Freude in mein Herz, mehr als zur Zeit, wo ihres Korns und Mostes viel ist. V. 9. In Frieden will ich mich legen und schlafen alsbald; denn Du, Herr, in Einsamkeit, lässt Du mich sicher wohnen. Wundersam schaut auch hier, wie am Schluss des vorigen Psalms und überhaupt in den Psalmen hinter dem alttestamentlichen Gewande die Herrlichkeit der neutestamentlichen Gnade hindurch. Friede und Freude sind hier als Erbteil der Kinder Gottes im Gegensatz zur Welt gepriesen und in den vorigen Versen die Gerechtigkeit - kommt da nicht wörtlich der paulinische Preisgesang heraus, dass das Reich Gottes nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist sei? Diesen Zusammenklang der beiden Testamente, die Gott zusammengefügt hat, zu entdecken, ist köstlich. Du gibst Freude in mein Herz“, so hebt nun David seinen Preisgesang an. Da merken wir's: Ein gnädiger Gott ist das schönste Auskommen. „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.“ (Ps. 73,28.) Ja der Gnadenstand ist Freudenstand, denn man sitzt dem ewig seligen Gott im Schoße; der Herr selbst ist vor allem die Freude der Kinder Gottes, es ist eine Freude an dem Herrn und in dem Herrn, in Seiner Gemeinschaft kraft der Erlösungsgnade, eine Freude in der ausgeschütteten Salbe Seines Namens, der in Wahrheit mit Freudenöl salbt. Man genießt Freuden. Seines Antlitzes allewege (Ps. 21,7), auch mitten in der Nacht des Elends, wie David hier. Wie sollte nicht der Welt Verachtung leicht verschmerzen, wen Gott mit Seiner Gnade ehrt? (Phil. 3,8.) Die wachsende Erkenntnis des Herrn gewinnt immer mehr einen überschwänglichen Charakter, und das teure Wort ist Mittel und Weg dazu: „Wenn Dein Wort offenbar wird, so erfreut es“. (Ps. 119,130.) So kommt es denn, dass jede Freudenstunde der Kinder Gottes die höchsten Freudenmomente der Weltkinder übertrifft, als deren vornehmstes Exempel hier die Ernte- und Weinlesezeit mit ihren durch Berg und Tal schallenden Freudengesängen genannt sind. Dort geht der Himmel auf im Herzen, hier nur die Erde. Dort eine reine, heilige Freude, hier eine mit Sünde gemischte, dort eine dauerhafte, hier eine Kürbisfreude. Dazu folgt jeder Freude außer Gott Betrübnis, die Freude an dem Herrn dagegen ist Stärke (Nehem. 8,10). Das kostbarste Kleinod dieser heiligen Freude ist aber der selige Friede im Herzen der Seinen, der, wie alles im Reiche Gottes, ein ganzer Friede ist. Alle Freude der Welt ist unruhiger, aufregender Art; denn das Fleisch hat seine Beute dabei; darum kann man sie auf die Dauer nicht aushalten. Jene Freude dagegen bewegt sich im Elemente des heiligen Geistes, ist eine Frucht des Geistes, der da heiliget. Wie hier schon, so ist sie einst vollkommen eins mit der Ruhe des Volkes Gottes, während die Gottlosen wie ein ungestümes Meer sind“ „die Gottlosen haben nicht Frieden, spricht mein Gott“ (Jes. 57,20; 48,22). Dass diesen Frieden der Herr gibt, sagen die letzten Worte des Psalms. David will sich in Frieden hinlegen und alsbald einschlafen, weil der Herr ihn sicher wohnen lässt. Dieses „sicher wohnen“ ist eine der öfteren und schönsten Verheißungen Israels; dass es aber stets als eine besondere und alleinige Gabe des Herrn gepriesen wird, das deutet auf viele Feinde rings um uns her und im eigenen Lager des Herzens. Man sollte billig sich fürchten und mehr Misstrauen haben in den sogenannten ruhigen Stunden des Lebens, denn nur zu oft ist es die Ruhe und Sicherheit des Fleisches, aus denen sie stammen! Schutz und Schirm, Segen und Frieden für Leib und Seele gibt allein der Herr, unser täglicher Erlöser, der aber so reichlich und gnadenmächtig, dass alle Klage der Seinen sich in seligen Reigen wandeln muss. Flehend angefangen lobsingend aufgehört, das ist der köstliche Stufengang von Psalm 4, das ist mit wenigen Worten der ganze Christenlauf und jeder Tag darin.