Spurgeon, Charles Haddon - „Turn or burn“ (Bekehre Dich oder brenne)

Spurgeon, Charles Haddon - „Turn or burn“ (Bekehre Dich oder brenne)

Wenn man nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert; er hält seinen Bogen gespannt und zielt.“ [Psalm 7.12 / Schlachter2000]

WENN DER SÜNDER nicht umkehrt, wird Gott sein Schwert schärfen. Also hat Gott ein Schwert und er wird den Menschen strafen als Abrechnung seiner Sünde. Diese böse Generation hat stark gearbeitet, um Gott sein Schwert der Gerechtigkeit aus der Hand zu nehmen; sie haben sich darum bemüht zu beweisen, dass Gott das Sündige reinigt und auf keinen Fall Übertretung und Sünde straft! Vor 200 Jahren 1) war die vorherrschende Kraft der Kanzel eine des Terrors; sie war wie der Berg Sinai, es donnerte der furchtbare Zorn Gottes und von den Lippen einen ‚Baxters’ oder eines ‚Bunyans’ hörte man entsetzliche Predigten, zum übersprudeln voll mit Warnungen vom kommenden Gericht! Vielleicht sind einige der puritanischen Väter zu weit gegangen und haben zu viel Gewicht auf den Schrecken des Herrn in ihrem Dienst gelegt; aber die Zeit, in der wir leben begehrt alle diese Schrecken zu vergessen. Und wenn wir es wagen den Menschen zu erzählen, dass Gott den Menschen für seine Sünde verdammen wird, beschwert man sich gegen uns, dass wir die Leute in eine Religion terrorisieren möchten. Und wenn wir unseren Hörern treu und ehrlich weismachen, das Sünde ganz gewiss Verwüstung und Gericht bringen wird; wird behauptet, dass wir sie mit Drohung in die Tugend treiben! Nun, wir kümmern uns wenig darum, was Menschen höhnisch gegen uns vorbringen. Wir fühlen es als unsere Pflicht, sündigenden Menschen von Gericht und Verdammung zu warnen und solange sie nicht ihre Sünde aufgeben, denken wir nicht, dass die Warnungen aufhören müssen! Aber der Schrei der Zeit ist, dass Gott barmherzig ist, dass Gott Liebe ist. Ja, wer sagt, dass er es nicht ist? Aber beachte; es ist genauso wahr, dass Gott gerecht ist, unerbittlich und ganz und gar Gerecht! Er wäre nicht Gott, wenn er nicht gerecht ist und er kann nicht barmherzig sein, wenn er nicht gerecht ist. Denn Bestrafung des Gottlosen verlangt die Höchste Gnade am Rest der Menschheit. Der erwählte Überrest. Allerdings ist Gott gerecht und Gottes Worte die ich lese sind wahr:

„Die Gottlosen werden in die Hölle herabfahren und alle Völker die Gott vergessen“ [Psalm 9.18 / Schlachter]

„Gott ist ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag“ [Psalm 7.12 / Elberfelder]

„wenn der Sünder nicht umkehrt schärft Gott sein Schwert, er hält seinen Bogen gespannt und zielt.“ [Psalm 7.12 / Schlachter]

Er hat also für sich das Werkzeug des Todes vorbereitet; er bestimmt seine Pfeile gegen die Verfolger. Wahrlich, weil diese Zeit böse ist will sie keine Hölle und weil sie heuchlerisch und scheinheilig ist will sie nur eine scheinbare Verdammung. Diese Lehre ist derart verbreitet, dass selbst die Prediger des Evangeliums von ihrer Pflicht, den Tag des Zorns zu predigen zurückschrecken. Wie wenige sind es doch, welche feierlich vom kommenden Gericht predigen. Sie predigen von Gottes Liebe, von Gottes Gnade und Barmherzigkeit -, wie sie es auch sollen -, und wie es Gott auch verordnet hat; aber was nützt es Gnade zu predigen, wenn nicht auch Verdammung des Gottlosen gepredigt wird? Und wie sollen wir hoffen, dass unsere Predigt etwas erreicht, wenn wir die Menschen nicht warnen, dass wenn sie nicht umkehren, er sein Schwert schärft? Ich fürchte, dass an zu vielen Orten die Lehre der kommenden Verdammung als ein Hirngespinst verworfen und verlacht wird. Doch der Tag wird kommen, wenn es als Realität bekannt werden wird. Ahab verspottete Micha, als Micha ihm sagte, dass er niemals mehr lebend nach Hause kommen werde; die Menschen von Noahs Generation verlachten den törichten alten Mann, welcher sie bat zu beherzigen, dass die Welt ertränkt werden wird. Doch dann, als sie die Baumkronen hochkletterten und die Flut ihnen folgte; sagten sie dann immer noch, dass die Prophetie falsch sei; und als der Pfeil das Herzen Ahabs traf und er sprach, ‚Nehmt mich vom Schlachtfeld, denn ich muss sterben’ -, dachte er dann immer noch, dass Micha Lüge gesprochen hatte? Und genauso ist es heute. Sie sagen uns wir sprechen Lügen, wenn wir sie vom kommenden Gericht warnen; aber an diesem Tage wenn euer Unsinn auf euch selbst fallen wird und wenn Verwüstung euch überwältigt, werdet ihr immer noch ‚Lüge! Lüge!’ rufen? Werdet ihr dann eure Runden drehen und spotten und sagen, dass wir nicht die Wahrheit sprachen? Vielmehr, meine Hörer, die grösste Ehre wird dann denen gegeben, welche gewissenhaft und treu die Menschen von Gottes Zorn warnten. Ich zittere oft beim Gedanken, dass ich hier vor euch stehe, beschäftigt in meinem Dienst und was ist, wenn ich sterbe und als untreu zu euren Seelen befunden werde. Wie tieftraurig wären unsere Treffen in der geistlichen Welt. Es wäre schrecklich und furchtbar, wenn du imstande bist in der kommenden Welt zu mir zu sagen: ‚Sir, ihr schmeichelten uns; sie erzählten nicht die Wahrheiten der Ewigkeit; sie haben nicht genügend ausgedehnt von Gottes Zorn gesprochen; sie sprachen kraftlos und schwach; sie hatten Angst vor den Menschen, sie wussten, dass wir es nicht ertragen konnten von ewiger Verdammung zu hören, und so hielten sie es zurück und erwähnten es nicht! Warum…? ich denke du würdest mir ins Gesicht schauen und mich in alle Ewigkeit verfluchen, wenn das mein Verhalten wäre. Aber mit Gottes Hilfe soll es nie soweit kommen. Wie auch immer, wenn ich sterbe sollte ich – Gott helfe mir – in der Lage sein zu sprechen: Ich bin rein vom Blute aller Menschen. So weit ich Gottes Wahrheit kenne, will ich sie sprechen; auch wenn über mir Schande und üble Nachrede in einem 10-Fachen Ausmass ausgegossen wird, will ich es freudig begrüssen, wenn ich dafür treu gegenüber dieser unbeständigen Generation bin. Treu gegenüber Gott und treu gegenüber meinem Gewissen. Lasst mich also bemüht sein, und mit Gottes Hilfe feierlich und so liebevoll wie ich kann -, jene anreden welche noch nicht zur Busse geführt wurden. Euch erinnernd an die kommende Verdammung wenn du unbussfertig stirbst. Wenn er nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert!

  1. An erster Stelle; was meint das umdrehen an dieser Stelle?
  2. An zweiter Stelle; lasst uns bei der Notwendigkeit einer Umkehr verweilen.
  3. Und drittens; lass mich dich der Mittel erinnern, mit welcher ein Mensch vom Irrtum seines Weges umkehren kann und seiner Schwachheit und Gebrechlichkeit, welche durch die Kraft göttlicher Gnade verändert wird.

I – erster Teil

Zuerst, meine Hörer, lasst mich versuchen die Natur dieser Umkehr zu beschreiben. Es heisst: „Wenn er nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert!“

a) Damit beginnend. Die Umkehr hier ist eine aktive, wirkliche Umkehr, nicht erdichtet oder gefälscht -, nicht etwas was mit Versprechungen und Gelübden beendet wird. Es handelt mit dem wirklichen, realen Leben. Möglicherweise sagt jemand an diesem Morgen: Sieh da, ich kehr zu Gott, von nun an will ich nicht mehr sündigen, und ich will mich darin bestreben in Heiligkeit zu wandeln, meine Lasten sollen aufgegeben werden, meine Verbrechen in den Wind verworfen und ich will mit meinem ganzen Herzen zu Gott umkehren. Aber, vielleicht hast du morgen dies schon wieder vergessen; du weinst eine oder zwei Tränen unter der Predigt von Gottes Wort, aber am nächsten Tage ist jede Träne wieder vertrocknet und du vergisst völlig das du jemals zum Hause Gottes gekommen bist. Wie viele unter uns sind Menschen gleich, die ihr Gesicht im Spiegel sehen -, weglaufen und alsbald wieder vergessen wie sie aussehen. Oh, mein Zuhörer, es ist nicht dein Versprechen der Busse, dass sich retten kann; es ist nicht dein Gelübde, es ist nicht deine ernste Vereinbarung, es ist nicht die Träne die schneller als der Tautropfen wieder von der Sonne verzehrt wird, es ist auch nicht flüchtige Emotion des Herzens welche eine wirkliche Umkehr zu Gott ausmacht. Es muss ein echtes und wirkliches Verlassen der Sünde sein und eine wirkliche Umkehr zur Gerechtigkeit, in realem Handeln und in Taten des tagtäglichen Lebens. Du sagst, dass es dir Leid tut und tust Busse, doch gehst weiter von Tag zu Tag, unverändert und gleich wie schon immer. Willst du nun deinen Kopf beugen und sprechen, „Herr, ich bereue“ – um nach kurzer Zeit die gleichen Taten erneut zu begehen? Wenn du so tust ist deine Busse nichts wert und macht deine Verdammung umso sicherer; denn wer seinem Schöpfer schwört und doch nicht zahlt hat eine weitere Sünde verübt und versucht den Allmächtigen zu täuschen und leugnet gegen seinen eigenen Schöpfer! Wahrhaftige Busse, evangelische Busse muss eine Umkehr sein die unser Leben wirklich und äusserlich verändert!

b) Zweitens; wirkliche Busse muss vollständig und komplett sein. Wie viele sagen: „Herr, ich will diese und jene Sünde aufgeben, aber da sind gewisse liebliche Lüste welche ich wahren und behalten muss. Oh Mensch, in Gottes Name, lass dir sagen, dass es nicht das Aufgeben einer Sünde, auch nicht der 50 Sünden ist, - sondern einem ernsten Absagen und eine Abkehr von jeder Sünde! Wenn du eine dieser verfluchten Schlangen in deinem Herzen beherbergst ist deine Busse nichts als Schein. Wenn du auch nur einer Lust Nachsicht zeigst und jede andere aufgibst wird diese eine Lust ein Leck im Schiffe sein, das deine Seele zum sinken bringt. Denke nicht, dass es genug ist deine äusserlichen Sünden aufzugeben, ebenfalls ist es nicht genug die eher schlimmen Sünden zu lassen; es ist Alles oder Nichts, was Gott verlangt! „Tu Busse“, sagt er; und wenn er dir Busse befiehlt meint er eine Umkehr aller deiner Sünden, anderenfalls kann er niemals deine Busse als echt und aufrichtig akzeptieren. Der wirklich Bussfertige hasst die Sünde in ihrer Natur, nicht als Individual -, im Gesamten und nicht im Einzeln. Er sagt; „Vergolde dich, wie du willst -, oh Sünde ich verabscheue dich doch! Ja, bedecke dich angenehm, mach dich gleich der Schlange mit ihren blauen Schuppen -, ich hasse dich gleich, denn ich kenn dein Gift und ich fliehe von dir, selbst wenn du in trügerischem Gewande kommst.“ Alle Sünde muss aufgegeben werden, oder du wirst niemals Christus haben; auf alle Übertretung muss verzichtet werden oder die Pforten des Himmels sind für dich verschlossen.

Lasst uns also daran erinnern, dass ehrliche und aufrichtige Busse, vollständige Busse bedeutet!

c) Ferner, wenn Gott spricht, „Wenn er nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert!“, meint er unmittelbare Busse. Du sagst; wenn ich nahe äusserster Not sterblichen Lebens, - und wenn ich die Schranken der dicksten Dunkelheit betrete, dann, dann will ich meine Wege ändern! Täusche dich nicht, mein lieber Hörer. Es sind Wenige die jemals nach einem langen Leben in Sünde verändert wurden. ‚Kann der Schwarze seine Farbe ändern, - oder der Leopard seine Flecken?’ Wenn dem so ist; lass den, der ans Böse gewöhnt ist lernen Gutes zu tun. Vertraue nicht der Busse die du dir auf dem Sterbebett versprichst. Da sind zehntausend Argumente gegen eines, dass wenn du nicht bei Gesundheit Busse tust, du auch niemals in Krankheit umkehren wirst. Zu viele haben sich selbst eine ruhige Zeit versprochen, in welcher sie kurz bevor sie diese Welt verlassen ihr Gesicht zur Wand drehen und ihre Sünden bekennen; aber wie wenige sind es, welche diesen Augenblick gefunden haben. Sinken nicht auch Menschen auf der Strasse tot zusammen -, oh, nicht auch selbst im Hause Gottes? Gehen sie nicht in ihrem Geschäft zu Ende? Und wenn der Tod allmählich kommt, liefert er eine schlechte Zeit für Busse. Manch ein Heiliger sprach auf seinem Sterbebett: ‚Oh, wenn ich nun meinen Gott suchen müsste, oh, wenn ich jetzt um erbarmen weinen müsste, - was würde aus mir werden? Diese Schmerzen sind schon genug, ohne den Schmerz der Busse. Es ist genug die Qual dieses Körpers zu tragen, ohne die Seele mit Zerknirschung zu nötigen.’ Sünder! Gott spricht: ‚Heute, wenn du seine Stimme hörst, verhärte nicht dein Herz -, wie in der Auflehnung, als eure Väter mich versuchten und prüften.’ Wenn Gott der heilige Geist Menschen ihrer Sünde überführt, werden sie nie von Verzögerungen sprechen. Vielleicht hast du nie mehr die Möglichkeit zur Busse. Darum spricht die Stimme der Weisheit; ‚bereue jetzt’. Die jüdischen Lehrer sind gewohnt zu sagen; ‚Lasst jeden Menschen einen Tag vor seinem Tode Busse tun -, und da er Morgen sterben könnte beherzige ihn heute von seinen bösen Wegen umzukehren!’ Genauso sagen wir; unmittelbare Busse ist das was Gott verlangt, - denn er hat nirgends verheissen, dass du jemals neben der Jetzigen wieder eine mögliche Stunde zur Busse haben wirst!

d) Ausserdem; die Busse hier beschreibt als absolute Notwendigkeit herzhafte Busse. Es ist keine vorgetäuschte Träne; es ist kein heraushängen der Fahnen des Trauers, während du doch Heiterkeit im Herzen bewahrst. Es ist nicht das Schliessen aller Fenster wenn das Licht noch im Innern weilt -, im Gegenteil, es ist das herauswerfen der Kerzen des Herzens, es ist Kummer der Seele was wahre Busse bedeutet! Ein Mensch mag alle äusserliche Sünde aufgeben und doch nicht wirklich umkehren. Wahre Busse ist eine Umkehr des Herzens wie auch des Lebens; es ist das Aufgeben der ganzen Seele zu Gott, um ihm zu gehören in alle Ewigkeit. Es ist eine Lossagung aller Sünde des Herzens, wie auch der Vergehungen im Leben. Oh, liebe Hörer, lasst keinen von uns glauben, dass wir Busse haben, wenn es nur eine falsche und unechte Umkehr ist; lasst keinen dies als das Werk des Geistes sehen, was doch nur das armselige Werk menschlicher Natur ist. Lasst und nicht träumen, dass wir uns rettend zu Gott bekehrt haben, wenn wir uns vielleicht nur zu uns selbst gedreht haben. Und lasst uns nicht denken, dass es genug ist von einem Laster zum andere zu kehren oder vom Laster zur Tugend; erinnert euch, es muss eine Umkehr der ganzen Seele sein, so dass die alte Kreatur in Jesus Christus neu gemacht wird, anderenfalls haben wir nicht die Anforderung des Bibeltextes erfüllt -, wir haben nicht zu Gott umgekehrt.

e) Und zuletzt an diesem Punkt; die Busse muss fortwährend und beständig sein! Es ist nicht meine heutige Umkehr zu Gott, was die Echtheit der Bekehrung prüft. Es ist ein Verlassen der Sünde während meines ganzen Lebens bis zum Punkte da ich im Grabe schlafe. Meine nicht, dass eine Woche Aufrichtigkeit der Beweis deiner Errettung ist. Es ist fortwährende Verachtung und Verabscheuung des Bösen. Die Veränderung die Gott wirkt ist weder vorübergehend, flüchtig noch oberflächlich; kein Abschneiden der Spitze des Unkrauts. Sie ist ein Entfernen was der Grund und die Ursache der Verunreinigung ist. In alter Zeit, als reiche und grossmütige Monarchen in ihre Städte kamen liessen sie aus ihren Brunnen Milch und Wein strömen; aber der Brunnen war deshalb nicht für immer ein Brunnen mit Wein und Milch; am folgenden Tag floss wieder Wasser wie zu Beginn. So magst du heute nach Hause gehen und vorgeben zu beten; du magst heute ernsthaft sein; morgen magst du ehrlich sein und am nächsten Tag täuschst du Frömmigkeit vor. Aber ja, wenn du zurückfällst, wie die Schrift sagt, ‚gleich dem Hunde zu seinem Erbrochenen und gleich dem gewaschenen Schwein, das sich erneut im Schmutz wälzt.’, wird dich deine heuchlerische Busse nur noch tiefer in die Hölle sinken lassen, anstatt ein Beweis göttlicher Gnade in deinem Herzen zu sein.

Es ist sehr schwer zwischen gesetzlicher und echter evangelischer Busse zu unterscheiden. Wie auch immer, da sind gewisse Zeichen an denen unterschieden werden kann. Und mit der Gefahr dich zu langweilen wollen wir eine oder zwei dieser Zeichen anschauen. Und möge Gott gewähren, dass du diese in deiner eigenen Seele findest. Gesetzliche Busse ist die Angst der Verdammung; wahrhaftige Busse ist die Angst vor dem Sündigen. Gesetzliche Busse lässt uns den Zorn Gottes fürchten; evangelischer Busse fürchtet den Grund dieses Zorns, eben die Sünde. Wenn ein Mensch umkehrt mit der Gnade der Busse, die Gott der Geist in ihm wirkt, bekehrt er sich nicht von der Strafe welche der gottlosen Taten folgt, sondern von den Taten selbst. Der Bussfertige fühlt, dass auch wenn keine Grube für die Gottlosen gegraben wäre und auch wenn kein ‚immer-nagender’ Wurm und kein unlöschbares Feuer drohe -, er trotzdem die Sünde hassen wird. Das ist die Busse, die jeder von euch haben muss, andernfalls bist du verloren. Es muss ein Hass auf die Sünde sein. Denke nicht, dass nur weil du dem Sterben nahe bist und Angst vor ewiger Strafe hast, dich dies bussfertig macht. Jeder Dieb hat Angst vor dem Gefängnis, aber er wird morgen wieder stehlen, wenn du in frei lässt. Die meisten Menschen, die ein Mord auf dem Gewissen haben zittern beim Anblick des Galgens, doch dürften sie weiterleben werden sie die Tat erneut begehen. Es ist nicht der Hass der Verdammung und der Strafe was Busse bedeutet, sondern der Hass der sündigen Tat selbst. Fühlst du, dass du solche Busse hast? Wenn nicht, müssen diese donnernden Worte erneut zu dir gepredigt werden: „Wenn er nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert!“

Noch ein weiterer Hinweis hier. Wenn ein Mensch wahre und evangelische Busse besitzt -, ich meine die Busse des Evangeliums welche die Seele rettet -, dann wird er nicht nur die Sünde ihrer Natur wegen hassen, sondern verabscheut sie derart extrem und gänzlich, dass er fühlt das keine Busse die er selbst besitzt nützen wird die Sünde auszuwaschen. Und er anerkennt, dass die Waschung der Sünde ein Akt göttlicher und souveräner Gnade ist. Also, wenn jemand von euch denkt er bereue seine Sünden und sich bussfertig nennt, doch dies auf sein heiliges Leben zurückführt, kann er seine Busse in den Wind schlagen. Oder wenn du denkst wegen deinem aufrichtigen Lebenswandel kannst du deine vergangenen Übertretungen auslöschen hast du nicht wirklich Busse getan; denn wahre Busse lässt einen Menschen fühlen dass:

„Could my zeal no respite know, “Würde mein Eifer keine Pause walten,
Could my tears for ever flow, würden meine Tränen ewig fliessen.
All for sin could not atone, auch das kann die Sünde nicht sühnen;
Christ must save, and Christ alone.” Christus muss retten und nur Christus allein.”

Und wenn du der Sünde gestorben bist, so dass du sie als verdorbenes und verabscheuungswürdiges Ding erachtest und sie von deinen Augen weg begraben willst -, doch du fühlst, dass sie niemals begraben wird, wenn nicht Christus das Grab gräbt. Wenn das deine Worte sind hast du wahrlich Busse getan. Wir bekennen demütig, dass wir Gottes Zorn verdienen und dass wir ihn durch keine eigene Tat von uns abwenden können. Und so setzen wir all unser Vertrauen und unsere Hoffung alleine in das Blut und den Verdienst Christi. Wenn deine Busse nicht dieser Gestalt ist, rufe ich erneut die Worte David aus;
„Wenn du nicht umkehrst, so schärft er sein Schwert!“

II – zweiter Teil

Und jetzt der zweite Punkt; bei diesem zu verweilen ist noch schrecklicher und grausamer, - und wenn ich meine eigenen Gefühle bedenke sollte ich ihn nicht erwähnen. Aber wir sollten nicht unsere Gefühle beim Werk des Herrn berücksichtigen, gleichwenig wie wenn wir Ärzte von menschlichen Körpern wären. Wir müssen manchmal das Messer benutzen, wo wir denken, dass ohne ein solches Messer die Krankheit weitergehen wird. Vielfach braucht es einen scharfen Schnitt in das menschliche Gewissen, in der Hoffnung dass der heilige Geist daraus Leben gibt. Wir behaupten dass es eine Notwendigkeit ist, dass Gott sein Schwert schärft und den unbussfertigen Menschen verdammt. Der ernsthafte Baxter sagte oft, „Sünder! Kehr um oder brenne; es ist deine einzige Alternative: Kehr um oder brenne!“ Und so ist es. Darum wollen wir die Notwendigkeit der Umkehr bezeugen, - anderseits bleibt nur das Feuer!

a) Erstens können wir nicht annehmen, dass der Gott der Bibel Sünde unbestraft dulden kann. Einige mögen dies annehmen; sie mögen ihren Verstand in eine Art Betrunkenheit träumen und einen Gott vermuten weit weg von jeder Gerechtigkeit. Doch kein Mensch dessen Vernunft intakt und dessen Verstand gesund ist kann sich einen Gott ohne Gerechtigkeit vorstellen. Du kannst dir auch keinen König vorstellen, der ohne Gerechtigkeit ein guter König wäre; auch träumst du nicht von einer guten Regierung die ohne Gerechtigkeit existiert. Und wie viel weniger soll Gott, der Richter und König über die ganze Erde ohne Gerechtigkeit in seinem Herzen sein. Bei ihm alle Liebe aber keine Gerechtigkeit zu vermuten bedeutet Gott die Gottheit zu nehmen. Er wäre nicht länger fähig diese Erde zu regieren wenn keine Gerechtigkeit in ihm ist. Da ist im Menschen eine natürliche Auffassung die sagt, dass wenn da ein Gott ist, er gerecht sein muss. Und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass du an einen Gott glaubst ohne auch an die Bestrafung der Sünde zu glauben. Es wäre sehr schwer ihn erhöht über seine Geschöpfe zu sehen, erblickend deren Ungehorsam -, doch schaut er mit gleicher Gelassenheit auf das Gute und das Böse. Du kannst ihn nicht so vermuten, dass er gleiches Lob dem Gottlosen wie dem Gerechten zuteilt. Die Vorstellung Gottes ergibt Gerechtigkeit; und es ist gleich ‚Gerecht’ zu sagen, wenn du ‚Gott’ erwähnst!

b) Aber sich einzubilden, das keine Bestrafung der Sünde sei und das der Mensch ohne Busse errettet wird ist gegen jede Vernunft der Schrift! Was! Sind die Aufzeichnungen göttlicher Geschichte nichts? Doch wenn sie etwas sind müsste sich Gott mächtig verändert haben wenn er heute Sünde nicht mehr bestraft! Was! Vernichtete er nicht einst Eden und trieb unsere Eltern aus dem glücklichen Garten als Abrechnung eines kleinen ‚Diebstahls’ wie Menschen sagen würden. Ertrank er nicht diese Erde und überflutete seine Schöpfung mit verborgenen Wassern aus dem Innern der Erde? Und wird er nicht Sünde strafen? Lass den brennenden Hagel der über Sodom fiel dir erzählen das Gott gerecht ist; lass die Öffnung der Erde welche Korah, Datan und Abiram verschlang dir eine Warnung sein, dass Gott den Schuldigen nicht verschont. Lass die mächtigen Werke Gottes am roten Meer, die Wunder beim Pharao in Ägypten und die gewaltige Zerstörung die Gott über den König von Assyrien brachte dir erzählen das Gott gerecht ist! Und vielleicht ist es fehl am Platz hier auch die Gerichte Gottes über unser Zeitalter zu erwähnen; aber waren da nie welche? Die Welt ist nicht der Kerker in welchem Gott Sünde richtet, aber da sind doch ein paar Umstände die uns glauben lassen sollen, dass Gott doch Rache nimmt. Ich bin keiner von denen die sagen, dass jeder Unfall Gericht Gottes ist; ich bin weit weg vom Glaube, dass die Vernichtung von Männer und Frauen in einem Theater das Gericht über ihrer Sünde ist; da das gleiche in einem unserer Gottesdienste zu unserem Leid passiert ist. Ich glaube Gottes Gericht wird für die nächste Welt aufbewahrt. Ich könnte nicht von Gottes Fürsorge und Vorsehung berichten, wenn ich glauben würde, dass Gott auf der Erde bestraft. ‚Die Männer auf welche der Turm von Siloam fiel und sie erschlug, denkt ihr, dass diese grössere Sünder als alle in Jerusalem waren? Nein, sage ich euch!’ Es hat unsere Religion verletzt, dass Menschen jede Fügung des Lebens genommen haben und als Gericht Gottes verdammten. Sie sagen als Beispiel; weil ein Boot am Sabbat gesunken ist war es Gottes Gericht über die Personen auf dem Schiff. Wir glauben mit Sicherheit, dass es sündig war den Tag mit Vergnügungen zu verbringen, aber wir leugnen das dies Gottes Strafe ist. Gott behält normalerweise seine Strafe für den zukünftigen Zustand. Aber trotzdem; wir sagen, da sind ein paar Umstände in welchen wir nicht anders können als glauben, dass Gott in seiner Vorsehung Männer und Frauen in diesem Leben für ihre Schuld bestraft hat. Ich erinnere mich an einen Umstand welchen ich kaum hier berichten darf. Ich sah die elende Kreatur selbst. Er wagte über sich selbst die furchtbarsten Flüche die sich ein Mensch vorstellen kann zu verwünschen. In seinem Zorn und seiner Wut wünschte er, dass sein Kopf so verdreht sei, dass seine Augen erlöschen und dass sein Kiefer geschlossen wird. Nur ein Moment später traf er mit seiner Peitsche, mit welcher er wild auf sein Pferd schlug, sein eigenes Auge. Dies brachte zuerst Entzündung und schloss dann sein Mund. Und als ich ihn sah, war er genau in dieser Lage in welche er sich verwünscht hatte. Denn sein Kopf war umgedreht, sein Augenlicht verloren und er konnte nicht sprechen ausser durch seine geschlossenen Zähne. Da gab es einen ähnlichen Fall der mit einem Gerät passierte; eine Frau erklärte, dass sie ihren Teil mit einem Sack Mehl bezahlte; sie hatte es in der Hand und fiel sogleicht tot an Ort und Stelle nieder. Dies mögen einzelne Zufälle sein; aber ich denke Gottes Wille war in ihnen. Ich glaube das waren schwache Andeutungen das Gott gerecht ist. Aber das trotzdem nicht der ganze Zorn Gottes auf den Menschen in diesem Leben fällt. Gott giesst einen oder zwei Tropfen aus um uns zu zeigen, dass er eines Tages die Welt für ihre Ungerechtigkeit züchtigt.

c) Aber warum muss ich so weit gehen um Argumente auf dich, mein Hörer, zu legen? Dein eigenes Gewissen sagt dir, dass Gott Sünde bestrafen muss. Du magst mich auslachen und sagst, dass du keinen solchen Glauben hast. Ich sage nicht, dass du ihn hast aber ich sage, dass dein eigenes Gewissen es dir sagt und dieses hat mehr Kraft über den Menschen als was sie denken das ihr Glaube ist. Wie John Bunyan sagt, hat ‚Herr Gewissen’ hat eine sehr laute Stimme und wenngleich ‚Herr Verstand’ ihn in einen dunklen Raum einschliesst in welchem er nichts sehen kann, donnert doch manchmal seine Stimme derart mächtig durch die Strassen, dass selbst Herr Verstand in seinem Hause erzittert. Und so ist es ganz oft. Du sagst in deinem Verstand, ‚Ich kann nicht glauben, dass Gott Sünde bestraft;’ aber du weist, er wird es doch. Du willst deine geheimen Ängste nicht gestehen, denn das wäre die Aufgabe dessen was du so heldenhaft behauptest! Aber weil du in solchem Wortschwall mit deinen Aussagen prahlst, vermute ich, dass du es nicht glaubst. Denn wenn du das tätest bräuchtest du nicht so zu prahlen. Ich bin sicher, dass du auf deinem Sterbebett an eine Hölle glauben wirst. Das Gewissen macht Feiglinge aus uns und lässt uns glauben, selbst wenn wir dagegen sprechen, dass Gott Sünde bestraft!

d) Lass mich dir eine Geschichte erzählen; ich habe sie schon einmal erzählt aber es ist eine eindrucksvolle und sie zeigt in einem wahren Lichte wie einfach der Mensch in gefährlichen Zeiten an Gott glaubt. Und ebenfalls an einen Gott der Gerechtigkeit. Und das obwohl sie ihn vorher verleugnet haben.

In den kanadischen Hinterwäldern hauste ein guter Pfarrer, welcher eines Abends zum nachdenken, gleichwie es Isaak tat, in die Felder ging. Alsbald fand er sich am Waldrande, welchen er betrat und einer niedergetrampelten Spur folgte. Nachdenklich, grübelnd still, bis schliesslich sich die Schatten der Dämmerung um ihn sammelten. Und er dachte nach, ob und wie, er die Nacht im Walde verbringen sollte. Er zittert beim Gedanken da zu bleiben, nur mit dem armseligen Schutz eines Baums, welchen er notfalls erklettern konnte. Doch plötzlich sah er ein Licht zwischen den Bäumen und dachte es könnte vom Fenster einer Hütte sein in welcher er eine gastfreundliche Zuflucht finden kann. Schleunigst lief er in diese Richtung und zu seiner Überraschung sah er aber eine Lichtung und Bäume lagen am Boden für eine Plattform. Und darauf ein Redner, der zu einer versammelten Menge sprach. Der Pfarrer dachte bei sich selbst; ‚ich stolperte über eine Versammlung Menschen, die in diesem dunklen Wald zusammenkommen um Gott zu preisen -, und einer predigt nun zu dieser späten Stunde hinsichtlich Gottes Königreich und seiner Gerechtigkeit.’ Aber zu seiner Überraschung und seinem Schrecken hörte er beim näher kommen einen jungen Mann der gegen Gott vortrug. Frech gegen den Allmächtigen; das Schlimmste über ihn, er sprach entsetzliche Dinge im Zorn gegen die Gerechtigkeit des Höchsten und riskierte kühn scheussliche Behauptungen betreffend seines eigenen Unglaubens. Es war überhaupt eine eigenartige Szene. Beleuchtet mit brennenden Baumästen, welche hier und dort ein wenig Licht warfen. Wobei die dicke Dunkelheit an anderen Stellen nach wie vor regierte. Die Leute hörten aufmerksam auf den Redner und als er sich wieder sass, donnerte ein Applaus für ihn. Jeder schien den andern in seinem Lob übertreffen zu wollen. Da dachte der Pfarrer, ‚Ich kann das nicht so an mir vorbeigehen lassen, ich muss aufstehen und sprechen; die Ehre meines Gottes und die Angelegenheit befehlen es.’ Aber er fürchtete sich zu sprechen, denn er wusste nicht was er sagen soll. Kam er doch so plötzlich; - aber er hätte es gewagt, wäre nicht etwas zuvorgekommen. Ein Mann mittleren Alters, gesund und stark, stand auf, lehnte an seinen Stock und sprach: ‚Meine Freunde, ich muss heute Nacht zu euch sprechen. Es geht mir nicht darum, irgendwelche Argumente des Redners zu wiederlegen, ich will nicht seinen Stil kritisieren; und auch nicht etwas gegen die Gotteslästerungen die er hervorbrachte sagen. Ich will nur eine Tatsache berichten und nachdem ich dies getan habe dürft ihr selber eure Schlussforderung ziehen. Gestern lief ich am Rande jenes Flusses und sah in dessen Fluten ein junger Mann in einem Boot. Das Boot war nicht mehr zu beherrschen und ging tüchtig die Stromschnelle hinunter. Der junge Mann konnte nicht mehr rudern und es war im nicht möglich das Boot ans Ufer zu bringen. Ich sah den Jungen Mann in Todesängsten. Nach und nach gab er es auf um sein Leben zu kämpfen und kniete nieder und schrie mit hoffnungslosem Ernste; ‚Oh Gott, rette meine Seele. Wenn mein Körper nicht errettet werden kann, dann meine Seele.’ Ich hörte ihn wie er gestand ein Gotteslästerer zu sein und ich hörte ihn schwören, dass wenn sein Leben errettet wird er niemals mehr ein solcher sei. Ich hörte, wie er um himmlische Gnade um Christi Willen flehte, und ernstlich darum bat in seinem Blute reingewaschen zu werden. Nun, diese meine Arme retteten das Leben des jungen Mannes, ich tauchte ins Wasser, brach das Boot zum Ufer und rettete sein Leben. Und der gleiche junge Mann hat soeben vor mir zu euch gesprochen und seinen Schöpfer verflucht; ‚Was sagt ihr dazu, meine Herren?’ Der Redner setzte sich wieder nieder.

Du kannst dir vorstellen was plötzlich durch den jungen Mann drang und wie die Versammlung in einem Moment ihre Notizen änderten. Sie sahen wie es eine einfache Sache ist, auf trockenem Grunde gegen den allmächtigen Gott zu lästern. Wo Gefahr weit weg ist -, doch eine andere Sache ist es, so übel über Gott zu denken am Rande des eigenen Grabes. Wir glauben es ist genug Gewissenhaftigkeit in jedem Menschen ihn davon zu überführen, dass Gott den Sünder bestraft; so denken wir, dass unser Text ein jedes Herz aufrütteln will -, „Wenn er nicht umkehrt, so schärft er sein Schwert!“

e) Ich bin dieses schrecklichen Werkes müde mich darum zu bemühen euch zu zeigen, dass Gott Sünde bestrafen muss. Lasst mich nur ein paar Erklärungen aus der heiligen Schrift sprechen lassen und danach lass mich dir erklären wie man Busse erhält. Oh Herren, ihr mögt denken das Feuer der Hölle ist eine Erfindung und die Flammen der untersten Grube sind nichts als päpstliche Träume. Aber wenn ihr Gläubige der Bibel seid müsst ihr glauben, dass dem nicht so ist. Sprach nicht unser Meister; ‚Wo der Wurm nie stirbt und das Feuer nie erlöscht.’ Du sagst, dies ist bildliches Feuer. Doch was meint er mit: ‚Er ist imstande beides, Leib und Seele in die Hölle zu werfen!’ Steht nicht geschrieben, dass für den Teufel und seine Engel fürchterliche Qualen bereitet sind? Und weist du nicht, dass unser Herr sagt; ‚Diese werden hingehen zur ewigen Strafe’, - ‚geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.’

‚Ja, ja, sagst du, aber es ist nicht sinnvoll an eine Hölle zu glauben -, ich sehe keinen Grund dafür.’ Dennoch ich handle mit dem Glauben an eine Hölle, selbst wenn es keinen solchen Platz geben sollte; wie der arme und gottesfürchtige Mann einmal sprach:

‚Herr, ich hätte gerne zwei Spannriemen für meinen Bogen. Falls es keine Hölle geben sollte bin ich gleich gut dran wie sie; aber wenn es eine gibt, wird es schlimm mit ihnen werden.’

Warum aber muss ich sagen ‚wenn’? Du weist es gibt sie. Kein Mensch ist in diesem Land geboren und unterrichtet worden ohne ein so aufgeklärtes und erleuchtetes Gewissen, das er nicht dies als Wahrheit weis. Alles was ich machen muss ist auf deine ängstlichen Überlegungen diesen Gedanken zu drücken: Fühlst du dich jetzt als einen passenden Bürger des Himmels? Glaubst und empfindest du, dass Gott dein Herz verändert und deine Natur erneuert hat? Wenn nicht, flehe ich dich an, diese Wahrheit zu beachten; dass bevor du nicht erneuert wirst all die entsetzlichen Qualen der zukünftigen Welt unvermeidlich dein sein werden. Lieber Zuhörer, prüfe dich selbst, nicht deinen Nebenmann, sondern dein eigenes Gewissen und möge der allmächtige Gott dies brauchen um dich zur Busse zu führen.

III – dritter Teil

Nun noch flüchtig; was sind die Mittel der Busse? Sehr ernstlich sage ich, dass kein Mensch von sich selbst aus Busse tun kann! Du fragst mich zu welchem Zwecke also diese Predigt sei, in der ich darum bemüht bin die Notwendigkeit der Busse zu beweisen? Erlaube mir die Predigt zum Zweck zu führen unter Gott und seiner Schlussfolgerung. Sünder! Du bist so verzweifelt unter die Sünde versklavt, dass ich keine Hoffnung habe das du jemals aus dir selbst von der Sünde umkehrst! Aber höre; Der da starb auf Golgatha ist hoch erhoben ‚Busse und Vergebung der Sünde zu geben.’ Fühlst du heute Morgen, dass du ein Sünder bist? Wenn ja, - rufe zu Christus, dass er dir Busse gibt, denn er kann durch seinen Geist in deinem Herzen Busse wirken, obwohl du es selbst nicht kannst! Ist dein Herz hart wie Eisen? Er kann es in den Schmelzofen seiner Liebe bringen und erweichen. Ist deine Seele wie der untere Mühlstein? Seiner Gnade ist es möglich in aufzulösen, wie das Eis unter der Sonne schmilzt! Er kann dich zur Busse führen, obwohl du es selbst nicht kannst. Wenn du deine Not für echte Busse fühlst, will ich dir nicht sagen: ‚tue Busse’. Denn ich glaube da sind gewisse Handlungen die dem Sinn der Busse vorausgehen müssen. Ich rate dir nach Hause zu gehen und wenn du dich als Sünder fühlst, doch nicht ausreichen deiner Übertretungen Busse tun kannst, biege deine Knie vor Gott und bekenne deine Schuld. Sag ihm, dass du nicht Busse tun kannst wie du es gerne willst, sage ihm, dass dein Herz hart ist, sage ihm, dass es kalt wie Eis ist. Du kannst das tun, wenn Gott dir gezeigt hat, dass du einen Retter brauchst. Denn wenn es auf dein Herz gelegt wurde dich um echte Busse zu bemühen möchte ich dir den besten Weg zeigen diese zu finden: Verbringe zuerst eine Stunde in der Bemühung deiner Sünden zu gedenken; und wenn Überführung über dich kommt verbringe eine weitere Stunde… wo? Auf Golgatha, mein Hörer. Setz dich nieder und lies die Kapitel welche die Geschichte und das Geheimnis enthält von dem Gott der liebte und starb; sitz nieder und denke, dass du diesen wunderbaren Mensch siehst; Blut tropfend von seinen Händen, und aus seinen Füssen fliessende Ströme von Blut. Und wenn das dich nicht zur Busse leitet, mit der Hilfe des heiligen Geistes, dann weis ich nichts was es könnte! Ein alter Frommer sagte: ‚Wenn du fühlst, dass du Gott nicht liebst, dann liebe ihn bis du es fühlst und wenn du meinst nicht Glauben zu können, dann Glaube bist du fühlst zu glauben.’ Vielfach sagt einer er könne nicht Busse tun, während er Busse tut. Fahre fort mit dieser Busse, bis du fühlst, dass du Busse getan hast. Nur erkenne deine Übertretungen; bekenne deine Schuld; gib zu, dass er gerecht ist, wenn er dich verdammt; - und gelobe dies:

„My faith doth lay its hand, “Mein Glaube legt seine Hände,
On tat dear head of thine, auf dieses dein liebes Haupt,
While like a penitent I stand, während ich hier bussfertig stehe,
And there confess my sin.” Und meine Sünden bekenne.”

Oh, was würde ich geben, wenn einer meiner Hörer von Gott gesegnet wird und nach Hause geht und Busse tut! Wenn ich Welten hätte um eine von euren Seelen zu kaufen, würde ich sie sofort geben -, wenn ich damit nur einer von euch zu Christus bringen könnte. Ich werde niemals mehr die Stunde vergessen als Gottes Gnade das erste Mal auf mich schaute. Es war an einem sehr anderen Platze als hier. Zwischen verachteten Menschen ist eine unbedeutende kleine Kapelle von einer eigenartigen Sekte. Ich ging dahin, niedergedrückt von meiner Schuld; beladen mit meinen Übertretungen. Der Pastor ging zur Kanzel hinauf, öffnete seine Bibel und las diesen kostbaren Text: ‚Schaut auf zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden, denn ich bin Gott und sonst keiner mehr.’ Und bevor der Pastor die Predigt begann schaute er mich direkt an und sprach: ‚Junger Mann! Schau! Schau! Schau! Du bist einer von den Enden der Erde; so fühlst du dich; du weist du brauchst einen Erlöser; du bist niedergedrückt weil du denkst er wird dich nie retten. Doch sagt er diesen Morgen: ‚Schau zu mir’. Oh, wie wurde meine Seele in diesem Moment durchgeschüttelt! Was! Dachte ich, kennt mich dieser Mann? Es sah so aus, als ob er alles über mich weis. Und es brachte mich zum ‚schauen’! Ja, ich dachte, verloren oder errettet, ich will es versuchen; sinken oder schwimmen, ich will das Risiko eingehen; und in diesem Moment, ich hoffe bei Gottes Gnade, schaute ich auf zu Jesus, und obschon bekümmert, verzagend, am verzweifeln und fühlend dass ich eher sterben könnte als weiterzuleben wie ich bisher lebte. In diesem Moment schien es als ob ein kleiner Himmel seine Geburt in meinem Gewissen hatte. Ich ging nicht mehr niedergeschlagen nach Hause; die Leute die mich kannten merken den Unterschied und fragten warum ich so glücklich sei und ich erzählte ihnen, dass ich an Jesus glaubte und das geschrieben steht: ‚Da ist nun keine Verdammung mehr für den, der in Christus Jesus ist, welcher nicht nach dem Fleische wandelt, sondern nach dem Geiste!’

Oh, wenn ein solcher Mensch heute Morgen hier ist! Wo bist du, du Grösster aller Sünder? Du Widerwärtigster aller Niederträchtigen? Mein lieber Hörer, vielleicht warst du in den letzten 20 Jahren nie mehr im Hause Gottes; aber jetzt bist du hier, bedeckt mit deiner Schuld; der Schwarzeste und elendeste unter allen! Hör Gottes Wort: ‚Komm, lasst uns miteinander rechten, wenn deine Sünden auch scharlachrot sind, so sollen sie wie Wolle werden, und wenn sie auch rot wie Purpur sind, so sollen sie weisser als Schnee sein.’ Und all das Jesus’ wegen; all dies seines Blutes wegen! ‚Glaube an den Herrn Jesus und du sollst errettet werden’; denn sein Wort und sein Auftrag ist: ‚Wer da glaubt und getauft ist soll errettet werden; der da glaubt soll nicht verdammt werden.’

SINNER! TURN OR BURN!

SÜNDER! KEHR UM ODER BRENNE!

Predigt: ‚Turn or Burn’ / Nr. 106 / 7. Dezember 1856 / Royal Surrey Gardens Music Hall
übersetzt von David

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