Spurgeon, Charles Haddon - Tröstet mein Volk - Süßer Friede für geprüfte Gläubige.
Gehalten am 31. März 1887.
“Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Joh. 16, 33.
Diese köstliche Stelle findet sich am Schlusse der letzten Predigt unseres Herrn, ehe er zu seinem Vater ging. Eine wunderbare Fülle ist in dieser letzten Predigt; sie ist eins mit seinem letzten Gebet, und das erhebt sich über alle andern Bitten der Menschen. Diese Abschiedsrede mag nur einen kleinen Raum in der Schrift einnehmen, aber die Gedanken, die sie anregt, sind so mannigfaltig, dass ich glaube, die Welt selber könnte kaum die Bücher enthalten, die wohl darüber geschrieben werden könnten. Unser Herr brauchte nur einen Augenblick, um einige der Sätze zu sprechen; aber wir werden eine Lebenszeit gebrauchen, sie völlig zu verstehen. Vielleicht werden wir einige dieser Aussprüche nie verstehen, bis wir alles Kindische abgetan und das volle Maß eines Mannes in Christo Jesu erreicht. haben. Wir werden niemals den ganzen Reichtum der Gnade in dieser Predigt sehen, bis wir uns über die Nebel und Wolken emporgehoben haben in die klarere Atmosphäre der wolkenlosen Himmel. In jenem glücklichen Lande, wo wir selber in einen edleren Zustand versetzt sein werden, da werden wir die Tiefen Gottes, von denen unser Heiland in dieser erhabenen Predigt redet, besser verstehen können. Mittlerweile lasst uns Herz und Geist der Betrachtung dieser letzten Worte des größten aller Prediger, des teuersten aller Lehrer zuwenden; und möge der Geist Gottes sie uns auftun!
Beachtet, wie außerordentlich praktisch das Predigen unseres Herrn Jesu ist. Ihr findet nie in unseres Meisters Reden einen einzigen Satz, der gesprochen ist um deswillen, was die Redner „Effekt“ zu nennen pflegen. Er legt nie hie und da ein hübsches Stückchen ein, um die Menschen sehen zu lassen, wie poetisch er sein könne. Er schweift nie ab, um etwas hineinzubringen, was ganz unnötig ist, um den Gegenstand ins rechte Licht zu stellen, aber sehr nötig, um den Redner ins rechte Licht zu stellen. Nichts so Kleinliches, so Selbstsüchtiges beherrschte je die Seele Jesu. Weit entfernt davon. Seine Seele ist bei seinem Thema, und er hat keinen Nebenzweck; er wollte das, was er meinte, den Hörern deutlich machen und sein ganzer Sinn ist auf dieses Ziel gerichtet. Er hält sich genau daran und spricht stets mit dem einen Wunsch, dass die Wahrheit ins Herz dringen und an den Hörern gesegnet werden möge. Darum fasste er hier noch am Schlusse alles zusammen und machte, wie die alten Theologen es zu nennen pflegten, „die Anwendung“. Wir hätten vielleicht durch fleißiges Forschen herausgefunden, worauf der Heiland abzielte; aber er wollte, dass wir nicht nur möglicherweise es sehen sollten, sondern jedenfalls, und darum spricht er ganz deutlich aus: „Solches habe ich zu euch geredet, dass ihr in mir Frieden habt.“
Alles, was er gesagt, ging darauf hin, Frieden in den Herzen seiner Jünger zu erzeugen; aber er wusste, dass sie nur noch geringe Fähigkeit zum Verstehen hatten und deshalb sagt er ihnen in seiner unendlichen Milde, was er mit seinen Worten beabsichtigt hätte. Wir sind ihm dafür dankbar und möchten ihm darin nachahmen. Wir hoffen, dass unsere Freunde immer Nachsicht mit uns haben werden, wenn wir versuchen, sehr einfach und deutlich zu sein und viel Zeit darauf verwenden, zu zeigen, welchen Nutzen die Wahrheit, die wir gelehrt haben, bringen soll.
Lasst uns diesen Schluss der Predigten unseres Heilandes hochschätzen. Er ist uns umso teurer, weil unser Herr endigte, wie er begann. Er ist unser Friede; er kam, ihn zu bringen, und er ließ ihn zurück, als er fortging. Selbst bevor er sein Lebenswerk anfing, wurde es von ihm verkündet, dass er käme, „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ zu bringen; und ehe er hinauf genommen ward, mussten seine letzten Worte sein: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“
Bei der Behandlung meines Textes heute Abend habe ich denselben praktischen Zweck vor Augen, wie mein göttlicher Herr und Meister, und wir wollen zuerst betrachten den Gläubigen in Christo, in Christo hat er Frieden; zweitens, den Gläubigen in der Welt, in der Welt hat er Angst; und drittens den Gläubigen in der Welt und in Christo, in diesem Stande hat er den Sieg. „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Möge der Heilige Geist, der Herr und der Geber des Friedens, das Wort segnen, das ich jetzt zu euch rede!
I.
Hier wird von dem Frieden des Gläubigen in Christo gesprochen. Jesus sagt: „dass ihr in mir Frieden habt.“ Es ist einer sorgfältigen Beachtung wert, dass in Jesu selbst stets ein bleibender Friede war. Er hatte Frieden. Wenn er nicht selbst Frieden besessen hätte, so könnten wir nicht Frieden in ihm haben. Aber was für eine heilige Ruhe lag über der Seele unseres göttlichen. Meisters! Lest sein Leben durch und verweilt bei jedem seiner Charakterzüge, so werdet ihr ihn vollkommen finden; aber wenn ihr es sorgfältig betrachtet und euer Augenmerk auf seine Männlichkeit, seine stete Fassung, sein ruhiges und friedevolles Benehmen inmitten von Unruhe und Gehässigkeit richtet, so werdet ihr finden, dass er ein Meister in der Kunst des Friedens ist. Wahrlich, er fasste seine Seele in Geduld. Niemals hatte ein Mann mehr, was ihn stören konnte, aber niemals ließ sich ein Mann weniger stören. Er konnte nicht abgebracht werden von irgendetwas, was er beschlossen hatte, denn er setzte sein Angesicht „wie einen Kieselstein;“ und bei seinem Tun konnte er nicht aufgeregt oder entmutigt werden, denn sein Geist war nicht von dieser veränderlichen Welt. Die Menschen mochten ihm entgegen sein, aber er erduldete großen Widerspruch der Sünder mit wunderbarer Langmut. Wenn seine eifrigen und törichten Jünger ihn vorwärts drängen oder zurückhalten wollten, ließ er sich weder in der einen noch in der andern Richtung durch sie bewegen, sondern ging stetig seinen ruhigen Gang weiter, da seine Seele in Gott blieb, Gott die Ehre gab und in der ewigen Macht und Gottheit ruhte, die er stets an seiner Seite wusste. Der Hintergrund des Lebens Christi ist die Allgegenwart des Vaters.
Dieses, dass er die Gegenwart des Vaters fühlte, nicht nur gelegentlich mit Gott sprach, sondern bei ihm weilte dass er nicht zu Gott seine Zuflucht nahm als einen Notbehelf im Unglück, sondern zu allen Zeiten bei Gott blieb und so seinen Geist über alles erhaben hielt, was ihn herabziehen wollte; dies war es, was ihn mit ununterbrochenem Frieden erfüllte. Selbst Gethsemane konnte nicht diesen Frieden vernichten. Bedeckt mit dem blutigen Schweiß ruft er immer noch: „Nicht, wie ich will, sondern, wie du willst.“ Wenn seine Seele betrübt bis zum Tode ist, so weiß er doch, wo sein Vater ist und hält an ihm fest. Er fühlt, dass ein Wort von ihm sofort mehr als zwölf Legionen Engel zu seiner Hilfe bringen würde. So steht er zu Gott, selbst wenn die Sünde der Menschen auf ihn gelegt ist. O Freunde, Christus hat Frieden die Fülle. Er ist selber der tiefe Quell eines endlosen Friedens, und darum können wir verstehen, weshalb wir immer Frieden in ihm finden. Ein ruhiger und gelassener Mann hat zuweilen eine ganze erschreckte Gesellschaft ruhig gemacht. Ein Paulus, auf dem sinkenden Schiffe stehend, rettet alle vom Verderben durch die Majestät seines unerschütterlichen Mutes; und ein Christus solch ein Christus wie der unsere inmitten einer Kirche wandelt eine Horde von Feiglingen in ein Heer von Helden um. Sein unendlicher Friede haucht Friede in unsere schwankenden Gemüter.
Nun, wie der Meister Frieden hatte, so hatte er den Wunsch, dass alle seine Jünger Frieden haben möchten. Unser Herr Jesus Christus freut sich, die Seinen fest, ruhig, glücklich zu sehen. Ich denke nicht, dass es ihm so gefällt, sie aufgeregt zu sehen, obwohl wir Leute um uns haben, die zu denken scheinen, dass große Frömmigkeit sich nur zeigen kann durch Rasen und Toben. Die Religion des ruhigen Jesus hatte nie den Zweck, uns an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Sein Heiliger Geist ist kein Rabe oder Adler, sondern eine Taube; seine heiligen Einflüsse sind mächtig, und darum stille. Die Schwäche eilt, tobt, schreit; denn sie hat es nötig, dies zu tun. Die Stärke bewegt sich mit der ihr eigenen umsichtigen Ruhe und führt ihren Zweck aus. Zu denen, welche denken, dass die Heiligen Wahnsinnige sein sollten, sagt Jesus: „Friede! Friede!“
Andererseits sind wir ganz gewiss, dass unser Herr Jesus nicht wünscht, dass seine Jünger niedergeschlagen sein sollen. Einigen scheint die passende Farbe für die Frömmigkeit grau oder schwarzbraun oder volle Trauer. Aber es ist nicht so: die Heiligen sind in weißes Leinen gekleidet, was ebenso wohl Sinnbild der Freude als der Reinheit ist. Der Heiland wünscht nicht, dass seine Jünger durch die Welt hindurch gehen wie durch ein Dämmerlicht von Traurigkeit, wo sie furchtsam flüstern wegen der zukünftigen Gerichte und alle Freudeunterdrücken wegen der Übel, von denen sie umgeben sind. Nein, Brüder, Jesus wünscht, dass wir alle in ihm glücklich seien, ruhig und voll Frieden, wie er selber.
Wir haben einem großen Zwecke zu dienen; wir haben ein großartiges Leben zu führen; wir haben einen großen Helfer, der bereit ist, uns zu helfen, wenn wir ihm nur glauben wollen; wir brauchen keine Trompete zu blasen, ehe wir beginnen und wir brauchen nicht viel Wesens zu machen, wenn wir in unserem Dienste begriffen sind, brauchen aber auch nicht auf dem Boden zu liegen, als wären wir die elendesten aller Menschen um unseres himmlischen Berufes willen. Wir können fühlen: „Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere Zuflucht,“ und mit Gott durch das Leben wandeln in jener heiligen Ruhe, die aus der Stärke entspringt. O, dass wir von Christo die Kunst des Friedens lernten! Dann würden wir nicht so häufig obenauf und so bald wieder unten sein, heute so überschäumend und morgen so leer, den einen Augenblick so rasch und den andern so langsam, übermäßig fröhlich in einem Moment und im nächsten so unnötigerweise niedergeschlagen. Wir sollten nicht beweglich wie Wellen sein, sondern fest wie Sterne. Wir sollten nicht sein wie die Distelwolle, das Spiel jedes Windes, sondern wie jener Granitfels, der den Stürmen der Jahrtausende trotzt.
So habe ich euch darauf hingewiesen, dass Jesus Frieden hatte und wünschte, dass wir ihn haben sollten.
Aber nun beachtet ferner, dass er, damit sie Frieden hätten, gewisse Worte zu ihnen sprach: „Solches habe ich mit euch geredet, dass ihr in mir Frieden habt.“ Es wird euch gut tun, wenn ihr beim Nachhausekommen das vorhergehende Kapitel überleset und fleißig beachtet, was unser Herr sagte, um seinen Jüngern Frieden zu geben, denn das Gleiche wird uns Frieden geben. Nun, was sagte er, damit sie Frieden hätten? Eins war, dass er ihnen ihre Trübsale vorhersagte. Er sprach zu ihnen: „Sie werden euch in den Bann tun. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, wird meinen, er tue Gott einen Dienst daran.“ Lernt also, dass eine Art, um Frieden zu gewinnen, die ist, darüber nachzudenken, dass euch Leiden verheißen sind, dass Leiden mit in dem Bunde inbegriffen sind, dass Verfolgung und Übelwollen einer ungöttlichen Welt Übel sind, die ihr verpflichtet seid, zu erdulden. Sie sind euch eben dadurch verbürgt, dass ihr von dem Weibessamen seid, dem in die Ferse gestochen werden muss. Erwartet Leiden, wie ihr Wolken und Regen in unserem Klima erwartet. Wenn ihr hier wohnt, könnt ihr nicht das Klima Indiens erwarten; ihr könnt euch nicht über Winter und Frost beklagen, denn diese sind ein Teil unseres Erbes. Ihr müsst das Rauhe mit dem Glatten nehmen. Wenn ungemein schwere Verfolgungen und Trübsale über euch kommen, so werden sie dem Gegner als deutliche Zeichen des Verderbens erscheinen; aber für euch werden sie deutliche Zeichen der Wahrheit des Wortes Gottes sein und davon, dass ihr wahrhafte Nachfolger des verfolgten Heilandes seid, der euch sagte: „Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen.“ Macht euch also vertraut mit dem Leiden. Wundert euch, wenn es nicht kommt; und wenn es kommt, so sprecht: „Ach! du bist ein alter Bekannter von mir.“ Man kann das Kreuz tragen, bis man so daran gewöhnt wird, dass man sich fast unbehaglich ohne dasselbe finden würde. Der Herr hat einige seiner Kinder gelehrt, das Kreuz zu lieben.
Das nächste, was der Herr tat, um sie zu trösten, war, dass er ihnen sagte, weshalb er hinweg ginge. Es ist oft ein köstlicher Segen, wenn ihr ein großes Leid habt, zu wissen, weshalb es gesandt ist. Es ist eine weise Bitte, wenn sie nicht zu weit getrieben wird: „Lass mich wissen, warum du mit mir haderst.“ Der Heiland ging, weil es gut für sie war, dass er hinging. Nimmt es nicht den Stachel eines Leidens hinweg, wenn du durch den Glauben weißt, dass es gut für dich ist? Wenn es gut für dich ist, dass jenes liebe Kind aus deinen Armen gerissen wird gut, dass dein Geschäft nicht gedeiht gut, dass dich selbst eine Krankheit trifft, dann beuge dich der göttlichen Weisheit. Sie beabsichtigt vielleicht, dass die Trübsal bei dir bleiben soll, bis sie dir die Tür des Himmels aufschließt und dich in die ewige Ruhe einlässt. Wenn der Heiland den Jüngern sagte, warum er ginge, so wollte er damit Frieden in ihre Herzen bringen. Er hat dir auch gesagt, warum deine Leiden dir gesandt werden: sie wirken zu deinem ewigen Wohl, deshalb sei ihretwegen ruhig.
Ferner sprach der Heiland mit ihnen von dem heiligen Geist, dem Tröster, und was der Tröster tun würde. Er verweilte ausführlich hierbei, weil es so ermutigend war. Geliebte, wenn ihr Frieden wollt, so denkt viel an den göttlichen Tröster. Ihr seid nicht allein gelassen. Ihr seid nicht ohne das zarteste Mitgefühl Eines, der auch das schwer bedrückteste Herz zu erheitern vermag. Ihr seid nicht ohne einen Freund, der besser als alle anderen Freunde imstande ist, in euren geheimen Kummer einzugehen und euch die kräftigsten Tröstungen zu bringen. Denkt viel an den heiligen Geist in seinem Amt als Tröster, dies wird eurer Seele Frieden bringen. Wie schlecht behandeln wir den heiligen Geist durch unser seltenes und oberflächliches Denken an ihn! Lasst uns hinfort ihn mit tieferer Liebe und Ehrfurcht anbeten!
Darauf sagte er ihnen von der Macht des Gebetes. Er sprach: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben.“ Was für ein Odem des Friedens fühlt die Stirne des Mannes, der daran gedenkt, dass er beten darf und des Gebet im Himmel gehört wird. Es ist Lärm auf den Straßen, es ist eine Störung im Hause, selbst dein eigenes Herz ist unruhig; was nun? Lasst uns beten! Das bekannte Mittel gegen unbekannte Übel ist Gebet. O, der Friede, der von dem Gnadenstuhl kommt! Ihr, die ihr ihn kennt, werdet mir bezeugen, dass es wunderbar ist, welche Stürme er stillt, welche Orkane er beruhigt. Bete nur, so bist du der Herr der Sachlage. Wie dein Herr kannst du auf den Wellen des Meeres gehen, wenn du nur die Macht hast, in seinem Namen zu jenen Wellen zu sprechen und ihnen Stille zu gebieten; und er gibt dir diese Macht, wenn du in gläubigem Gebet dich ihm nahst.
All dieses muss sehr dazu beigetragen haben, Frieden zu geben; aber als wenn dies noch nicht genug wäre, lässt unser freundlicher Herr ein köstliches Wort fallen, das unser aller Seelen Frieden verleihen sollte: „Er selbst, der Vater, hat euch lieb.“ Die Liebe Gottes des Vaters ist ein Schatzhaus des Friedens. Er selbst, der Vater nicht bewogen durch die dringlichen Bitten seines Sohnes, sondern er selbst, aus freiem Antrieb hat euch lieb. O Gott Vater, wie wirst du zuweilen verleumdet, als wenn du nicht willig wärst, uns zu lieben, und dein Sohn dich erst überreden müsste! Nein, es ist nicht so. Gott liebte sein Volk, und darum sandte er seinen Sohn, es zu erlösen. Christus ist nicht die Ursache der göttlichen Liebe, sondern die köstlichste und beste Frucht derselben. „Er selbst, der Vater, hat euch lieb.“ Deshalb seid getrost, und lasst euren Frieden sein, wie einen Strom.
Und dann, liebe Freunde, befestigte er ihren Glauben an ihn selber. Er sprach so zu ihnen, dass sie zuletzt sagten: „Nun sind wir gewiss. Darum glauben wir“ usw. Dies ist der Weg, Frieden zu erlangen. Der Friede kommt durch den Glauben. Diejenigen von euch, welche die Zweifel sehr lieben, können mir vielleicht sagen, ob sie je irgendwelchen Frieden durch dieselben erhielten. Die Zeit ist schlecht angewandt, wenn wir über Büchern sitzen, die darauf angelegt sind, unsern Glauben zu erschüttern: wir können ebenso wohl Speise essen, die uns sicher krank machen wird. Es gibt gewisse Leute, die immer damit beschäftigt sind, in der Schrift Schwierigkeiten zu finden; und wenn sie dieselben nicht in unserer Übersetzung finden können, dann wollen sie eher eine neue Übersetzung haben, als ihre geliebten Schwierigkeiten entbehren. Dies ist ebenso töricht, als wenn wir uns weigerten, unseren Pudding zu essen, weil wir keine Steine in den Rosinen fänden oder keine harten Stücke in dem Zucker, an denen wir uns die Zähne zerbrechen könnten. Das große Ziel einiger Leute scheint zu sein, etwas in der Bibel zu finden, was sie nicht glauben können: ich für mein Teil freue mich über das, was ich glaube. Sie bauen Zweifel an, während ein weiser Mann diese als Unkraut betrachtet und sie in einem Haufen verbrennt. Der Herr weiß, es ist Leid genug in der Welt, ohne dass wir uns bemühen, dessen noch mehr zu machen; und ich möchte all solche Kritiker und großen Entdecker fragen, ob sie glauben, dass ihre Entdeckungen helfen, Frieden in ihren eigenen Seelen oder in denen anderer Menschen zu erzeugen. Ich glaube, und dann bekomme ich Frieden. Luther erzählt uns, wie er Frieden fand, als jemand ihm sagte: „Ich glaube an die Vergebung der Sünden.“ O, wenn man nur glaubte, was man zu glauben bekennt! Ich meine, es völlig glaubte! Das ist der Weg zum Frieden.
Ich muss bemerken, dass unseres Meisters Wunsch, dass wir Frieden hätten, näher bestimmt war durch die zwei Worte „in mir.“ „Dass ihr in mir Frieden habt.“ Gedenkt also daran, dass ihr nicht erwarten könnt, Friede aus euch selbst zu erlangen. Ihr werdet diesen Dunghaufen lange umkehren, ehe ihr das Kleinod des Friedens darin findet. Unser Herr beabsichtigte nicht einmal, dass wir durch verordnete Handlungen oder durch religiöse Übungen Frieden finden sollten. Ohne Zweifel ist es sehr beruhigend, ein Kapitel in der Bibel zu lesen oder einem Gottesdienste beizuwohnen oder an der Kommunion teilzunehmen; aber es ist nicht des Herrn Absicht, dass dieses an sich uns Frieden verleihen soll. Es soll Mittel zum Frieden sein, aber der Friede muss stets in ihm selber sein, in seiner eigenen Person. Friede der tiefsten, wahrsten, beständigsten Art wird nur in Jesu gefunden. Friede zu allen Zeiten und in allen Schwierigkeiten; Friede auf ewig: alles dieses ist in ihm, und nur in ihm. Außerhalb Jesu ist alles Hin- und Her-Schwanken und Zweifel und Nebel und Dunst und Furcht; aber in ihm wohnen wir wie in einer Hürde, wo die Schafe sich niederlegen und ruhen. Brüder, Schwestern, lasst uns nicht von diesem heiligen Mittelpunkt der Ruhe weggehen, damit wir nicht vom Frieden weggehen. Lasst uns sogleich zu Jesu kommen in allen Dingen; ja, lasst uns stets in ihm bleiben!
Nun habe ich wohl genug gesagt über diesen ersten Punkt von dem Gläubigen in Christo und seinem Frieden.
II.
Ich habe lange bei diesem Teil verweilt und will umso kürzer beim zweiten sein; der Gläubige in der Welt ist wie der Weizen unter dem Dreschflegel: „in der Welt habt ihr Trübsal.“
Das heißt zuerst, ihr seid nicht geschützt vor irgendeiner Art von Leiden. Du bist in Christo, und der Heiland rettet dich von deinen Sünden; aber er hat nicht verheißen, dass du kein Leid haben solltest. Er hat nicht verheißen, dich vor Armut oder Mühe oder Krankheit oder Verleumdung oder irgendeinem der gewöhnlichen Übel der Menschheit zu schützen. Einige der besten unter den Seinen haben viel verborgene Züchtigung durch Schmerzen, Sorgen und Mangel gehabt, und sind dadurch reich geworden am inwendigen Menschen. Unser Herr gibt dir unter den Schätzen, die er dir gewährt, auch ein Kreuz. Du schrickst zurück und sagst: „Nicht das, Herr;“ aber er antwortet: Ja, dies, mein Kind. Dies, und kein anderes.“ Das Kreuz ist das beste Stück des Hausrats in deinem Hause, wenn du auch oft gewünscht hast, es wäre nicht da. Es wird stets zu deinem Besten wirken, es tut das jetzt. Einige der Annehmlichkeiten, die Gott dir gewährt hat, werden vielleicht um deiner Sündigkeit und Schwachheit willen dir keinen Gewinn bringen, aber das Kreuz, welches der Herr dir bestimmt, hat keine andere als gute Folgen für dich. Es ist ein bitterer Baum, anscheinend, aber es ist eine gesunde Arznei. Nimm es, Kind Gottes, pflanze es und lass es wachsen, und seine Frucht soll süß sein. Wir werden nicht bewahrt vor Trübsal, sondern sie ist uns verheißen, und sie tut uns gut.
Uns ist nicht die Bewunderung der Ungöttlichen versprochen; Weltlinge werden sich nicht um euch her versammeln, um eure Trefflichkeit zu bewundern und euch in eurer Frömmigkeit beizustehen. Wenn sie es täten, so würde ich denken, dass entweder die Welt sich verändert hätte oder sonst, dass sie sich in euch geirrt hätte. Welches von den beiden es ist, sage ich nicht. Ich denke nicht, dass die Welt sich verändert haben kann. Weltlinge können einen Christen leiden mögen, um äußerer Dinge willen; sie können ihn bewundern wegen gewisser Vorteile, die sie von ihm haben; aber als einen Christen können sie ihn nicht lieben. Das ist unmöglich. Es ist Feindschaft zwischen dem Schlangensamen und dem Weibessamen, und es wäre besser, wenn du verständest, dass dies der Fall ist, denn die Schlange hat nicht ihre Natur geändert, sondern betrügt und zerstört immer noch. Sie zeigt ihre glänzenden Schuppen und spricht so listig und schmeichelnd, wie sie zu Mutter Eva sprach; und vielleicht sagt sie zu dir, sie liebte dich mehr, als sie sagen könne, aber du wärest so wenig freundschaftlich und so argwöhnisch, dass sie dir nie ihre Zuneigung hätte zeigen können. Ja, sie sieht in dir so viel Bewundernswertes, dass sie wünschte, du nähmst es nicht ganz so genau, dann könnte sie dich bei ihren lieben Freunden und Kindern einführen, denn du würdest ihnen so sehr nützlich sein. Versetze ihr einen Streich auf den Kopf, wenn du die Gelegenheit hast, denn sie meint es nicht gut mit dir. Von allen Teufeln in der Welt hasse ich einen brüllenden Teufel am wenigsten; aber ein schmeichelnder Teufel ist der schlimmste, dem ein Mensch je begegnen kann. Wenn die Welt vorgibt zu lieben, so verstehe, dass sie dich jetzt herzlicher hasst denn je, und ihre Falle sorgfältig mit Köder versieht, um dich zu fangen und zu verderben. Hüte dich vor dem Judaskuss, mit dem Christus verraten ward, und mit dem du verraten werden wirst, wenn du nicht auf deiner Hut bist. In der Welt und von der Welt werdet ihr Trübsal haben.
Der Text spricht dies in so allgemeiner Weise aus, dass er damit andeutet, dass ihr in der Welt oft Trübsal haben werdet. Wir haben nicht immer Leiden, aber es ist gut, immer darauf vorbereitet zu sein. Es gibt Zeiten, in denen wir uns des Glücks erfreuen; einige Christen genießen dessen viel, und sie mögen deshalb nicht erschrecken, denn was des Herrn Vorsehung uns sendet, ist nicht schädlich an sich und muss ohne Argwohn angenommen werden. Ich erinnere mich, dass einmal eine Frau zu mir kam und mir sagte, sie hätte um Leiden gebetet. Ich antwortete: „Liebe Seele, seien Sie nicht so töricht, Sie werden Leiden genug haben ohne darum zu bitten.“ Wenn ein Kind seinen Vater bäte, ihm Rutenschläge zu geben, so würde es ein sonderbares Kind sein, und ich sollte denken, es würde den Versuch nicht wiederholen, wenn es einen praktischen Mann zum Vater hätte. Nein, nein, nein! Das ist nicht unser Pfad der Pflicht. Wenn Gott uns mit Trübsal verschont, so lasst uns ihm dankbar sein; aber wenn er uns nicht verschont, lasst uns ebenso dankbar sein. Dies legte ist eine Lektion, die schwer zu lernen ist, aber wir sollten sie lernen. Wir werden häufig Trübsal haben, denn bei seiner ersten Geburt wird der Mensch zu Unglück geboren, „wie die Vögel schweben empor zu fliegen;“ und es ist auch gewiss, dass unsere zweite Geburt uns eine zweite Reihe von Trübsalen bringt.
Ferner, in der Welt werdet ihr Angst haben, ihr besonders. Wenn jemand anders sie hat, so werdet ihr sie haben, und wenn niemand anders sie hat, so werdet doch ihr sie haben. Ihr werdet sie vielleicht haben, wenn ihr sie am wenigsten wünscht oder darauf rechnet. „Des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“ „Jedes Kreuz, nur nicht das eine, was ich habe,“ ruft jemand. Es würde sicher kein Kreuz sein, wenn du die Wahl desselben hättest, denn es gehört zum Wesen des Kreuzes, dass es unserer Neigung zuwiderläuft. Es muss etwas sein, wovor das Fleisch zurückbebt, was uns, so lange es da ist, nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein dünkt. Deshalb sagt unser Herr: „Ju der Welt werdet ihr Angst haben.“ Ich möchte wissen, wie viele hier anwesende Christen sagen könnten, dass sie es nicht so gefunden hätten. Ich denke, die meisten von uns - wenigstens alle, die ich kenne, würden sagen, dass die Weissagung unsers Herrn reichlich erfüllt wäre. Und muss es nicht der Natur der Sache nach so sein? Muss nicht die Welt einem Christen Angst und Trübsal bringen, weil es eine Welt ist, die im Argen“ liegt? Der Christ ist nicht von der Welt, eben wie Christus nicht von der Welt ist. Er ist aus seinem Element heraus. Er ist ein Fremdling. Er ist ein Pilger. Kann er die Annehmlichkeiten der Heimat erwarten, während er hier weilt?
Es ist eine Welt, die seiner geistlichen Natur sehr ungleichartig ist. Wenn er seinem Herrn gleich sein soll, so wird er Trübsal haben; und wenn er den Kindern Gottes gleich sein soll, so wird er es auch, denn diese sind eine Reihe von Kreuzträgern. Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel, wenn man das ganze Leben eines Gläubigen betrachtet, obgleich eine Zeit lang einige wenige die Lieblinge der Vorsehung scheinen mögen. Hiob vermehrte seine Reichtümer und lebte ruhig, und eine Hecke war um ihn gezogen. Er dachte vielleicht, dass er keine Trübsal zu tragen haben würde; aber als der Dreschflegel zuletzt fiel, da schien er aus Eisen gemacht zu sein. So mögen die Glücklichsten umso größeres Leid haben, wenn der Tag des Unglücks kommt.
Brüder, ich dachte, als ich über diesen Gegenstand nachsann, dass wir, obgleich Trübsal in der Welt ist, doch noch diese Welt viel zu lieb gewinnen. Wir versuchen stets, eine Handvoll ihrer Blumen zu pflücken; und wenn ihre Rosen keine Dornen hätten, so würden wir uns in ganzen Haufen derselben begraben! Wir würden niemals das Nest verlassen und fliegen lernen, wenn der Herr unser Nest nicht aufstörte, wie der Adler es tut. Wir würden hier immer bleiben wollen und sagen: „Siehe, dies ist meine Heimat“, wenn nicht eine unfreundliche Welt uns wie Fremdlinge behandelte und uns zwänge, zu fühlen, dass wir in der Verbannung sind. Jemand sagte zu einem großen Mann, als er seine Gärten besah: Dies sind die Dinge, die das Sterben schwer machen.“ Da wir hier nicht leben sollen, sondern bald auf und davon müssen zu dem bessern Lande, wo unser Leben sich viel besser entwickeln kann, so ist es dienlich, dass wir in der Welt Trübsal haben, damit wir unsre Gedanken und Wünsche nach der Stadt Gottes richten, wo allein unsre Wohnstätte ist. Dank sei Gott für die Trübsal, welche unsre Gedanken der Erde entwöhnt und sie für den Himmel gewinnt; und alles Volk sage: „Amen.“
III.
Aber jetzt zuletzt noch lasst uns den Gläubigen in der Welt und in Christo betrachten; und dies bedeutet Sieg. Ich will nur ein paar Augenblicke daran wenden, zu sagen, dass wir, wenn wir in Christo sind, ob wir auch in der Welt weilen müssen, doch die Welt überwinden werden.
Ich lenke eure besondere Aufmerksamkeit auf die Worte des Herrn in unserm Text: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Unser Herr war zu dieser Zeit noch in der Welt. Wisst ihr, wo Christus war, als er dieses sagte? Nun, er war dicht vor Gethsemane. Er war, so zu sagen, am Fuße Golgathas, wo er sterben sollte. Er hatte da noch nicht die Geißel und das Kreuz ertragen. Aber ich wage nicht, meine Hand auf meinen Herrn zu legen und zu sprechen: „Lieber Herr, du bist im Irrtum. Du hast noch nicht überwunden, denn der schlimmste Teil der Schlacht ist noch nicht da.“ Er wusste, was er sagte und irrte sich nicht. O, aber es war mutig gesprochen! Der Glaube, welcher in ihm wohnte, ließ ihn sagen: „Ich habe überwunden.“ Eben vorm Beginn des Kampfes sprach er: „Ich habe überwunden.“ Johannes nahm dieses Wort auf, als er später schrieb: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat,“ denn durch den Glauben sprach unser Herr in diesem Augenblick: Ich habe die Welt überwunden.“ Er sprach in dem Vorherwissen des Glaubens. Er nahm es als ausgemacht an, dass er die Welt überwinden würde, denn der Vater war mit ihm.
Aber bis zu diesem Punkte hin war es sicherlich wahr, und auch bis zum Ende hin, dass er wirklich die Welt überwunden hatte. Ihre Schmeicheleien hatte er überwunden. Ihre Versuchungen hatte er überwunden. Ihre Schrecken hatte er überwunden. Ihre Irrtümer hatte er überwunden. Alles, was sich ihm in der Welt feindselig gegenüber gestellt, hatte er in die Flucht geschlagen. Er ward versucht allenthalben, gleichwie wir; aber er blieb ohne Sünde. Er hatte alles überwunden, das auf seine Heiligkeit, seine Geduld, seine Selbstaufopferung einen Angriff gewagt: er war Sieger auf jedem Punkt geblieben.
Unser Herr sagt: „Seid getrost; ich habe die Welt überwunden.“ Jedoch, was für ein Trost ist darin? Der Trost liegt in dem, was er hier nicht ausspricht, was er aber vorher ausgesprochen hat, nämlich dass er eins mit uns ist und wir eins mit ihm sind. Es ist so gut, als wenn er sagte: „Ich habe die Welt überwunden und ihr seid in mir, eurem Haupt. Meine Überwindung der Welt gehört euch. Ich, euer Führer, habe die Welt für euch überwunden. Ich bin voran gegangen in diesem furchtbaren Kampf und habe die Gegner besiegt, mit denen ihr jetzt streiten sollt und habe so der Sache nach die Schlacht gewonnen, eh' ihr sie beginnt.“
„Wohlauf, mein Herz, fang an den Streit,
Weil Jesus überwunden!
Er wird auch überwinden weit,
In dir, weil er gebunden
Der Feinde Macht, dass du erstehst
Und in ein neues Leben gehst
Und Gott in Glauben dienest.“
„Ich habe“, spricht Jesus, „für euch überwunden, damit ihr in mir überwinden mögt. Nun geht ihr in den Kampf, den schon überwältigten Feind in die Flucht zu schlagen und über eine Schlange zu triumphieren, deren Kopf ich schon zerbrochen habe.“
Wir entnehmen aus der Tatsache, dass Christus überwunden hat, die Zuversicht, dass wir überwinden werden, da wir eins sind mit ihm, Glieder seines Leibes und Teile seiner selbst. O Brüder, Schwestern, ihr müsst euch hindurch kämpfen. Ihr könnt diesem Streit nicht ausweichen. Ihr habt euch den Weg zu bahnen durch einen festen Wall von Schwierigkeiten hindurch; es gibt kein andres Mittel! Aber ihr werdet es tun. Ein großer Befehlshaber beginnt einen Feldzug. Wünscht er, dass keine Schlacht stattfände? Wenn das, wie wäre es dann ein Krieg? Wie wäre er ein Soldat? Er kann sicherlich keine Siegesberichte nach Hause schicken, wenn kein Kämpfen da ist. Er kann niemals ein großer General werden, wenn er sich nie im Felde auszeichnet. So lasst nur dafür halten, dass jedes Schlachtfeld, zu dem Gott uns ruft, uns eine neue Gelegenheit zum Siegen ist und, da Christus mit uns ist, eine neue Gewissheit des Sieges. Vorwärts denn, ihr christlichen Krieger! Lasst den Glanz eurer Rüstung nicht durch den Rost der Furcht befleckt werden. Ihr sollt überwinden, so gewiss euer Herr überwunden hat. Wenn ihr euch seiner Hut anbefehlt und in ihm bleibt, der euch alles in allem ist, so habt ihr keine Niederlage zu fürchten.
Ich habe dieses letzte Wort hinzuzufügen. Es mögen einige hier sein, die sagen werden: „Seht, seht; diese christlichen Leute haben sehr viel Leiden.“ Das ist zwar wahr, aber sie sind nicht die einzigen, die zu bemitleiden sind. „Der Gottlose hat viel Plage.“ Die, welche nicht in Christo Jesu sind, werden auch Trübsal in dieser Welt finden, denn Dornen und Disteln wachsen zahlreicher auf dem Felde des Faulen als irgendwo anders. Die Gottlosen werden finden, dass es besondere Plagen für sie gibt Geißeln mit Stacheln für sie, besonders, wenn sie älter werden und ihr jugendliches Feuer zu schwarzer Asche herabbrennt. Wehe den Sündern, wenn sie die Früchte ihrer bösen Taten zu ernten haben! O Mann, ich möchte nicht durchs Leben gehen ohne einen Heiland, wie du es tust, nicht, wenn ich auch zu einem Kaiser gemacht werden könnte. Diesen Lebenskampf kämpfen müssen ohne Christum, ist sichere Niederlage. Was für eine Entdeckung wird es sein, wenn du, nachdem du dich durch ein Leben voll Leid hindurch gerungen hast, findest, dass du ein anderes Leben voll größeren Leides beginnst, was nie zu Ende kommen wird!
Es ist etwas Furchtbares für einen Menschen, von Hölle zu Hölle zu gehen; diese Welt zu einer Hölle zu machen und dann eine andere Hölle in der nächsten Welt zu finden! Aber es wäre etwas Gesegnetes, durch fünfzig Höllen zum Himmel zu gehen, wenn dies sein könnte. Es ist herrlich, sich hindurch zu kämpfen durch Armut und Krankheit und Verfolgung, und zuletzt das Wort zu hören: „Wohl getan!“ Das wird herrlich sein! Wer strebt danach? Gott helfe jedem von uns, dahin zu arbeiten, und gebe uns Stärke, den heiligen Krieg fortzusetzen und ihn bis ans Ende durchzukämpfen!
Aber wenn ihr euch in diese armseligen Freuden einhüllt, diese elenden Erdenlumpen, und lebt, um Geld zu machen, oder Getränke zu bekommen oder euch zu erfreuen an den schädlichen Schwelgereien der Lüste, so habe Gott Erbarmen mit euch und errette euch! Höret das Evangelium, ein jeder von euch! „Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du selig.“ Der Herr führe euch dahin, dieses zu tun, um seines Namens willen! Amen.