Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 92. Die Feste.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 92. Die Feste.

Der Herr ist gütig, und eine Feste zur Zeit der Not, und kennt die, so auf Ihn trauen.“ Nahum 1, 7.

Hier kommen wir in Nahums stürmischem Meere auf eine Insel. In diesem Verse ist alles ruhig, obgleich es im ganzen Kontext stürmt und tost. Der Text ist voll von Gott und fließt von seinem Lobe über.

I. Gott selbst. „Jehovah ist gütig.“

- Gut in sich selbst, dem Wesen und der Unabhängigkeit nach; als ewig und unveränderlich. - Gut in jeder Person: Vater, Sohn und Heiliger Geist. - Gütig in allen seinen Gnadentaten; in seiner Vorsehung von alters her; in seinem gegenwärtigen Tun, sei es, wie es wolle. - Gut zu einer Festung, darauf man sich in der Not verlassen kann. - Gütig gegen sein Volk, das sein Gut in Ihm findet.

Preise Ihn als den Guten im ausdrücklichsten und unbeschränktesten Sinne. Wer anders auch gütig oder nicht gütig sein mag: wir wissen, dass der Herr gut ist. Ja, niemand ist gut, als“ rc. Mt. 19, 17. II. Gott uns gegenüber. „Eine starke Feste zur Zeit der Not.“

II. Gott uns gegenüber. „Eine starke Feste zur Zeit der Not.“

  1. Unsre Zuflucht unter besonderen Umständen. Zurzeit, wenn die Trübsal besonders groß ist; zeitlich zwar, aber doch lange genug, und sie könnte das ganze Leben lang währen, wenn der Herr es nicht verhütet. „Not.“ Wenn innen, außen und um uns her nur Sorge, Furcht, Mangel und Kummer zu herrschen scheint.
  2. Unsere Sicherheit zu allen Zeiten verbürgend; denn eine Festung ist stets stark, auch wenn kein Krieg unmittelbar bevorsteht.
  3. Unsren Frieden bewahrend. In der Burg kann man ruhig sein; außerhalb der Wurfgeschosse des Feindes.
  4. Unsere Feinde herausfordernd; sie wagen es nicht, solche Burg anzugreifen.
  5. Auf immer derselbe; stets eine sichere Zuflucht für die Bedürftigen. Lasst uns zu Ihm eilen, wie die armen Leute des offenen Landes zur Zeit des Krieges in die befestigten Städte fliehen.

III. Gott mit uns. „Er kennt die, so auf Ihn trauen.“ Der Ausdruck „kennt die“ schließt in sich:

  1. Seine genaue Bekanntschaft mit ihren Personen, Umständen rc.
  2. Seine zärtliche Sorgfalt, alle ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
  3. Seinen göttlichen Beifall. Zu anderen sagt er: „Ich kenne euch nicht.“ Lk. 13, 25.
  4. Seine liebevolle Gemeinschaft mit ihnen, welche der beste Beweis davon ist, dass sie Ihm bekannt und seine geliebten Freunde sind.
  5. Seine öffentliche Anerkennung; Er anerkennt sie jetzt und wird sie bekennen vor der versammelten Welt. Off. 3, 5.

Lasst uns an des Herrn Gütigkeit glauben, selbst wenn wir sie mit den leiblichen Augen nicht sehen können.

Lasst uns, wenn Trübsalsstürme toben, unter seinen Schutz fliehen. Lasst uns seiner liebenden Fürsorge vertrauen, wenn wir von unseren Feinden verfolgt werden.

Lasst uns Sorge tragen, dass wir uns hinsichtlich unserer Seligkeit in Christo Jesu auf Ihn verlassen.

Zeugnisse.

Der einzig sichere Ort in der Welt ist da, wo wir mit Gott zusammentreffen und uns „unter dem Schatten seiner Flügel“ befinden Die Bibel stellt diese Idee in einem erhabenen Bilde dar, indem sie spricht von einem starken Schloss, „dahin der Gerechte läuft“, von „einer starken Burg“ und von dem „Schatten eines großen Felsen“. Als wir uns jüngst in dem Yosemitetal befanden, erzählte uns der Führer von einer Reihe schrecklicher Erdbeben, welche vor verschiedenen Jahren das Tal heimsuchten. Die wenigen Einwohner, welche dort wohnten, wurden in der Nacht aus den Betten geworfen. Die Hütten brachen zusammen. Lockere Felsmassen wurden von den Abhängen ins Tal geschleudert. Diese Erschütterungen wiederholten sich an mehreren Tagen, so dass die Leute, von panischem Schrecken ergriffen, der Verzweiflung nahe waren. „Was taten Sie da?“ fragten wir. Der Führer erwiderte, indem er auf einen mächtigen, unbeweglichen Felsen, El Capitan, der sich an der südlichen Seite des Tales 3000 Fuß hoch erhebt und eine breite Basis hat, hinwies: „Wir entschlossen uns, dorthin zu gehen und unser Lager unter dem alten Capitan aufzuschlagen; denn wenn sich der bewegen würde, wussten wir, dass das Ende der Welt da war.' Dr. Cuyler.

Tamar mag sich verkleiden und auf ungewohnten Pfaden wandeln, so dass Juda sie nicht erkennt; Isaak mag wegen seiner dunklen Augen Jakob segnen und Esau übergehen; die Zeit mag Joseph seine Brüder vergessen machen; Salomo mag im Zweifel darüber sein, wem das Kind gehört; Christus mag in sein Eigentum kommen und nicht aufgenommen werden: der Herr aber kennt die Seinen und sein Auge ist stets auf sie gerichtet. Zeit, Ort, Sprache oder Kleidung kann weder sein Auge verdunkeln, noch sein Ohr täuschen. Er kennt Daniel in der Löwengrube und Hiob auf dem Aschhaufen. Mag Jonas im Walfischbauch hausen und Petrus im engen Kerker sitzen und Lazarus in Lumpen gehüllt oder Abel im Blut gewälzt daliegen: Er kann sie bei Namen nennen und seine Engel zu ihrem Troste senden. Sein Auge ist überall. Er weiß alles. Spencer.

„Ein feste Burg ist unser Gott“ rc. Dr. Martin Luther.

Viele sprechen von Gottvertrauen, während sie vom wahren Glauben nichts wissen. Wie können wir wissen, wer gläubig ist oder nicht? Diese Frage ist in Zeiten des Wohlstandes schwer zu beantworten, nicht aber zur Zeit der Not, denn wer Gott wahrhaft vertraut, ist ruhig und still in seinem Gott, und wer sich nur Glauben einbildet, ist an seines Witzes Ende. So viel scheint unser Text anzudeuten. Jedermann kann im Winter, wenn die Bäume kahl sind, ein Vogelnest finden; aber grüne Blätter verbergen es; so werden Gläubige in der Trübsalszeit entdeckt. Eines aber sollte nie vergessen werden: ob wir Gläubige kennen oder nicht Gott kennt sie. Er schließt weder einen Heuchler in ihre Zahl ein, noch schließt Er einen aufrichtigen Gläubigen, weil sein Glaube schwach ist, aus. Er ist in seiner Kenntnis unfehlbar. Kennt Er mich als einen, der Ihm vertraut? Der Herr kennt die Seinen, und sie kennen Ihn als ihre Feste. Habe ich diese Kenntnis?

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/s/spurgeon/p/spurgeon-predigtentwuerfe/spurgeon-predigtentwuerfe-92.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain